Schlagwortarchiv für: Putin

Das Vokabular  wird rezykliert

Wer meint, die Vergangenheit sei tot: sie ist nicht mal vergangen.

Mit Abscheu blickt der moderne, aufgeklärte Zeitgenossen auf die Medienlandschaft zurück, die den Ersten Weltkrieg mit herbeischrieb und anschliessend mit Hurra-Patriotismus befeuerte.

Einige Begriffe wie Patriotismus, Feld der Ehre, Defätist, Volksverräter oder Vaterlandsverräter sind etwas aus der Mode gekommen. Der Hitler-Faschismus ergänzte zudem das Wörterbuch des Unmenschen um einige Begriffe, die bis heute dermassen angebräunt sind, dass es niemand wagt, von einem Endsieg oder einem totalen Krieg zu schwafeln.

Aber es bleiben noch genügend Möglichkeiten, die damaligen Dümmlichkeiten in die Jetztzeit zu transportieren.

Wie in jeder Schwarzweiss-Szenerie braucht es einen Helden. Also eigentlich viele Helden, überstrahlt von einem Superhelden. Dafür ist der ehemalige Komiker und Schauspieler Wolodymyr Selenskyj prädestiniert. Politische Unerfahrenheit, ohne Programm gewählt worden, Abhängigkeit vom Oligarchen Ihor Kolomojskyj; Briefkastenfirma auf einer Steueroase – was soll’s.

Held gegen Schurke, das ewige Narrativ

Nun ist Selenskyj der Held, der tapfere Widerstandskämpfer, von Putin unterschätzt, der im telegenen militärgrünen Shirt auftretende Anführer, der weiss, wie man knackige One-Liner präsentiert. So sagte er aufs Angebot, ihn sicher ausser Landes zu transportieren, dass er keine Mitfahrgelegenheit brauche, sondern Waffen.

Dagegen wirkt natürlich der humorlose, wenig charismatische, herrische und zu Monologen neigende Präsident Putin wie der geborene Verlierer.

Einen Helden, einen Schurken hat das Stück. Aber das Publikum darf natürlich nicht einfach stumm im Saal das Geschehen auf der Weltbühne verfolgen. Es ist zum aktiven Eingreifen aufgefordert. Wie das? Nun, die englische Verteidigungsministerin empfiehlt zum Beispiel, sich bewaffnet dem Widerstand gegen die Invasion anzuschliessen. Ist zwar illegal und gefährlich, aber ein Beispiel dafür, was zu Zeiten des Ersten Weltkriegs noch nicht so im Schwang war: ein Zeichen setzen.

Zeichen setzen ist ganz wichtig geworden.

Noch besser ist nur, andere dazu aufzufordern. Das ist das Geschäft der Politiker.

Neben dem unablässigen Zeichensetzen und dem unverbrüchlich Solidarischsein ist ein gnadenloser Boykott von allem Russischen gefordert. Sportler? Ausschliessen. Künstler? Boykottieren. Lebensmittel? Nicht mehr kaufen. Russische Literatur, Kunst, Musik? Nur dann erlaubt, wenn sie putin-kritisch ist.

Drittes Ingredienz in diesem Gebräu: klare Kante gegen Putin-Versteher. Die sind noch schlimmer als zuvor die Corona-Leugner. Gar nicht beachten. Ausgrenzen. Verachten. Differenzierung und Verständnis und Analyse, das war gestern. Heute ist Bekenntnis gefragt. Klare Verurteilung. Distanzierung. Beschreibung von Abscheu, bedingungslose Verurteilung.

Jeder, der ein nachdenkliches Wort wagt, weder billigen, noch verurteilen, sondern verstehen will: Putins Helfershelfer, Fünfte Kolonne, Moskau einfach, wieder mal.

Gibt es heute mehr Dummheit als vor 100 Jahren?

Schwappt das unendliche Meer der Dummheit heutzutage höher als vor 100 Jahren? Es könnte einem so vorkommen, aber das ist auch eine Fehlanalyse. Der Meerespegel ist wohl immer noch gleichhoch wie damals. Nur schwappt einem dieser Schlamm in die eigene Wohnung, ergiesst sich aus allen elektronischen und digitalen Medien, quillt aus dem Bildschirm des Computers oder des Smartphones. Verstärkt sich, gischtet auf in den Echokammern der sozialen Medien.

Wenn man sieht, liest, hört, bekommt man häufig das dringende Bedürfnis, sich länger unter die Dusche zu stellen.

Wenn die Vergangenheit nicht mal vergangen ist, wiederholt sie sich dann auch? Erst gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gab es Atomwaffen. Sie wurden eingesetzt. Das stimmt nicht fürchterlich optimistisch heute.

Wumms: Mauro Mantovani

Wer wird Chefexperte? Hier der zweite Versuch des «Blick».

Immerhin: Mauro Mantovani ist Head, Department of Strategic Studies bei MILAK at ETH Zurich. MILAK steht für Militärakademie. Wenn man Wikipedia glauben darf, ist das die «Ausbildungsstätte für die Aus- und Weiterbildung der Berufsoffiziere der Schweizer Armee. Sie ist ein national und international anerkanntes Kompetenzzentrum für Militärwissenschaften».

Allerdings muss man sich Sorgen um die Ausbildungsqualität der Schweizer Offiziere machen. Denn ein leicht zerstreuter «Head» stottert im «Blick TV» vor sich hin und hat gelegentlich Mühe, einen Satz korrekt und siegreich zu beenden.

Mantovani hat immerhin eine interessante Erklärung, was die Ausrufung erhöhter Alarmbereitschaft bedeute. Don’t panic, nun könne der Befehlshaber vor Ort, bspw. in einem Atomsilo, den Entscheid nicht mehr autark treffen. Es handle sich vielmehr um eine «Straffung der Entscheidungsstruktur».

Ohä. Vorher konnte laut dem «Head» also ein Kommandeur, sagen wir auf der Halbinsel Kamtschatka, einen Atomkrieg entfesseln, wenn ihm seine Videospiele zu langweilig geworden wären?

Nun aber sei es so, dass Putin wohl nicht alleine losschlagen könne; auch der Verteidigungsminister und der Militärchef sässen dann an dem Tisch, «wo der rote Knopf äh, äh angebracht ist». Hoffentlich ist das nicht dieser lange, weisse Tisch, an dem Präsident Putin vor der Invasion ausländische Staats- und Regierungschefs empfing.

Das wird uns sicher wieder Minuspunkte in der Bewertung als genderneutrale Institution eintragen, aber wir können es nicht lassen, bei diesem Screenshot die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Lippen der Moderatorin zu lenken. Wir haben da einen Verdacht, den wir aber nicht äussern wollen.

Zürich zeigt’s Putin

Dem Kreml-Herrscher ist ein neuer, furchtbarer Feind erwachsen.

Es gibt das Zürcher Kantonsparlament. Das parlamentiert normalerweise so vor sich hin; manchmal gehen die Wogen hoch. Aber das kräuselt dann nicht mal den Zürichsee, und ausserhalb des Kantons interessiert das meistens nicht wirklich.

Deshalb hat Präsident Putin sicherlich den Fehler gemacht, nicht mit dem Zorn dieser Parlamentarier zu rechnen. Der entlud sich in einer von allen Fraktionen unterzeichneten Erklärung. Sie beginnt mit Pathos: Der Angriff von Russland sei «der bisher traurigste Moment unserer Generation in Europa».

Deshalb fordern die Parlamentarier Russland ultimativ auf, die Kriegshandlungen in der Ukraine sofort einzustellen. Leider gibt es keine Anzeichen, dass sich der russische Bär daran hält. Dann fordern die Parlamentarier die Kantonsregierung auf, sich in Bern für eine «härtere Gangart gegen Russland» einzusetzen.

Noch härter? Wie wäre es mit einem Ultimatum? Sollte Russland nicht sofort die Kampfhandlungen einstellen, dann, öhm, nun ja, dann wird die Schweizer Luftwaffe eingreifen. Vielleicht doch lieber nicht. Dann wird die Schweizer Armee ihre Kavallerie ausschicken? Oh, abgeschafft. Das Radfahrer-Bataillon? Verflixt, auch weg. Den Code der Schweizer Chiffriermaschinen veröffentlichen? Ach, auch schon bekannt.

Was tun? Alphornblasen für den Frieden? Tellerrollen gegen den Krieg? Jodeln für die Freiheit? Hissen der ukrainischen Fahne? Stirnrunzeln? Zeigefingerwackeln?

Schwierige Fragen. Der schwierigsten musste sich natürlich die kantonale SVP stellen. Wieso sie denn mitunterzeichnet habe, wo doch SVP Schweiz gegen das Mitmachen bei den EU-Sanktionen sei? Das sei etwas «unglücklich formuliert» räumt der Präsident der SVP-Fraktion im Kantonsrat ein. Aber wichtiger sei: «Wir wollen gemeinsam unsere Ohnmacht zum Ausdruck bringen und unser Mitgefühl für die ukrainische Bevölkerung.»

Ohnmacht ist gut.

 

 

Wumms: Laurent Goetschel

Die «Experten» kämpfen um Aufmerksamkeit.

Laurent Goetschel ist Professor für Politikwissenschaft an der Universität Basel und Direktor der Schweizerischen Friedensstiftung (swisspeace). Nachdem Virologen zurzeit nicht so gefragt sind, bricht die gute Zeit für Politologen, Kreml-Astrologen, Slawisten und Wodka-Trinker an.

Jedes Organ sucht noch nach dem Oberchampion und Putin-Erklärer. Nau.ch hat schon mal kräftig ins Klo gegriffen. Das Online-Portal wollte von Goetschel wissen, was er von Putins Ankündigung einer erhöhten Alarmbereitschaft für «Abschreckungswaffen» hält.

«Die Kommunikation von Putin deutet darauf hin, dass er sich bedrängt fühlt.» Gut, dafür muss man noch nicht studiert haben. Sind denn Sorgen vor einem Atomkrieg dennoch unbegründet, fragt nau.ch bang: «Ja, davon bin ich nach wie vor überzeugt», meint der Professor. Aber bevor der Leser aufatmen kann, fährt Dr. Strangelove fort:

«Mal ganz abgesehen von den enormen humanitären Konsequenzen wäre es auch ein Zeichen der Schwäche.»

Genau, der Einsatz von Atombomben wäre sackschwach, lieber Herr Präsident. Bedenken Sie auch: «Am Schluss hätten damit alle verloren, insbesondere aber auch Putin.»

ZACKBUM findet, der Schweizer Steuerzahler verliert jetzt schon das Geld, das die Finanzierung dieser Professorenstelle kostet.

 

Zwischen den Fronten

In der Todeszone zwischen den Meinungsschützengräben.

ZACKBUM bemüht sich immer, so differenziert wie möglich zu formulieren. Aus diversen Kommentaren schliessen wir aber, dass eine glasklare Position offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen wird:

Die Invasion der Ukraine stellt einen Bruch des Völkerrechts und aller bilateralen Abmachungen zwischen der Ukraine und Russland dar. Indem sich Präsident Putin darüber hinwegsetzt, wird er zum Politverbrecher und Kriminellen. Was er schon vorher war, allerdings in erster Linie, was schamlose Selbstbereicherung betrifft.

Das haben wir schon mehrfach klargestellt und halten es nicht für nötig, als Packungsbeilage ständig zu wiederholen.

Genauso gross wie unsere Bewunderung für tatkräftige Hilfe ist unser Abscheu vor politischen Maulhelden und journalistischen Schreibtischkriegern. Vor allen, die «Zeichen setzen», wenn die darin bestehen, dass ein «da sollte man mal, es müsste unbedingt» gefordert wird. Der Staat, der Bundesrat, die Kantone, die Gemeinden, die alle sollten mal. Wohlfeile Forderungen, wenn sie nicht mit eigenen Taten untermauert werden.

Nein, die Teilnahme an einer Friedensdemo, das Schwenken von Pace-Fahnen, das Posten von mutigen Messages in den sozialen Medien reicht nicht aus, um als Tat zu gelten. Im Gegenteil, dieses pseudomutige Maulheldentum ist ekelerregend.

Das Metier von ZACKBUM ist weder das Ordnen der Welt, noch das Aufstellen von sinnvollen oder sinnlosen Forderungen. Sondern die kritische Beobachtung der Medienlandschaft, vor allem in der Schweiz.

Dank unserer völligen Unabhängigkeit kann es sich ZACKBUM leisten, ohne Rücksichten auf Befindlichkeiten, Konzernmächte oder Einkommensverluste durch Schreibverbote die Lage ungeschminkt zu beurteilen. Also Trauerarbeit zu leisten.

Wenn differenzierte Analysen, historische Einblicke und Positionen gefordert werden, die über die eigene Nasenspitze, die in der Aktualität klebt, hinausgehen, dazu ein paar Erkenntnisbrocken hingeworfen werden, hat das überhaupt nichts mit einer Rechtfertigung der Handlungen Putins oder der militärischen Aggression zu tun.

Wir halten unverbrüchlich daran fest, dass Erkenntnisgewinn nur durch eine möglichst wirklichkeitsnahe Berichterstattung und eine möglichst zweckrationale Darstellung der Handlungsmotive aller Beteiligten möglich ist. Putin ist ein durchgeknallter Machtmensch, das erscheint uns nicht ausreichend.

Die Ukraine ist ausschliesslich unschuldiges Opfer einer militärischen Aggression, auch das erscheint uns zu kurz gegriffen. Das fängt bei der Frage an, was für ein Gebilde die Ukraine eigentlich ist, seit wann sie existiert, ob «nation building» seit der Unabhängigkeitserklärung von 1991 stattgefunden hat.

Wie sieht es mit ihren staatlichen, demokratischen Strukturen aus? Ist die Ukraine eine Demokratie, ein Rechtsstaat? Trifft es zu, dass sie seit 30 Jahren mehr oder minder von Oligarchen-Cliquen beherrscht wird? Stimmt es, dass sie sich weigerte, nach der Unabhängigkeit ihren Anteil an den Schulden der UdSSR zu übernehmen? Dass sie kleptokratisch Teile des durchgeleiteten russischen Erdgases abzwackte? Häufig ihre Rechnungen nicht beglich?

Bandera? Asow Brigade? Neonazi-Einfluss in der Ukraine? Massaker an russischen Minderheiten? Sind das alles Hirngespinste des Wahnsinnigen im Kreml? Der natürlich masslos übertreibt, wenn er die Entnazifizierung der Ukraine als Ziel erklärt und von einem Genozid an russischen Minderheiten faselt.

Aber die anderen, hässlichen Seiten der Ukraine gibt es eben auch. Welche Religionen spielen übrigens eine Rolle in der Ukraine? Orthodox, katholisch, wenn orthodox, nach Moskau orientiert oder die Kiewer Spielart? Gibt es Islam, fundamentalistische Tendenzen? Wissen Sie nicht? ZACKBUM auch nicht. Und wir verwenden viel, viel mehr Zeit als der Durchschnittsbürger darauf, uns aus möglichst vielen Quellen zu informieren. Dürfen wir den Wissensstand des durchschnittlich interessierten und informierten Eidgenossen darstellen?

Im Kreml sitzt ein verrückt gewordener Diktator mit Allmachtsfantasien. Der kann und muss mit Sanktionen in die Knie gezwungen werden. Denen sich auch die Schweiz anzuschliessen hat, weil es um Wichtigeres als die Neutralität eines Kleinstaats geht.

Ist das ein Wissensstand, der die Existenz von unabhängigen Qualitätsmedien belegt?

 

 

Nach 1945

Damit senkt ZACKBUM sicher schon mal die Einschaltquote. Denn wer will soweit zurückdenken.

Bislang konnten alle nach 1945 in Europa Geborene erstaunt festhalten: Wir sind Bestandteil einer Generation, die in Friedenszeiten geboren wurde und voraussichtlich auch in Friedenszeiten ins Grab sinken wird.

Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine stimmt der zweite Teil nicht mehr. Denn was viele wohl immer noch überrascht: die Ukraine ist das flächenmässig grösste Land Europas.

Natürlich war Europa nach 1945 keineswegs ausschliesslich ein friedliebendes Paradies. Aber zwei atomar bis an die Zähne bewaffnete Militärblöcke standen sich gegenüber, Stirne an Stirne. Es war ihnen erlaubt, im eigenen Hinterhof für Ruhe zu sorgen. In Portugal und Spanien durften blutrünstige Diktaturen herrschen, in Italien die kommunistische Partei von der Macht ferngehalten, in Griechenland von den Obristen Hatz auf alles Linke gemacht werden.

Die UdSSR durfte in Ungarn und in der Tschechoslowakei aufräumen. In der Schweiz skandierten witzigerweise ganze Volksmassen «Dubcek, Svoboda», obwohl das doch zwei Kommunisten waren und für Schweizer Kommunisten galt: «Moskau einfach!»

Also herrschte Ordnung und Übersichtlichkeit. Im Westen die Guten, im Osten die Bösen, und die Schweiz mittendrin und ganz neutral. Aber schon mit Angstattacken, dass vielleicht doch mal die Roten kommen könnten. Was aber durch die abschreckende Wirkung der Schweizer Armee verhindert wurde.

Ab 1990 wurde es unübersichtlich

Ab 1990 löste sich dann alles auf. Der Ostblock verschwand, das Militärbündnis Warschauer Pakt löste sich auf, selbst die UdSSR zerfiel in ihre Bestandteile. Alles unglaublich friedlich, wenn man bedenkt, welche Atomwaffenarsenale existierten. Nur die Implosion Jugoslawiens ging nicht friedlich ab; Bürgerkriege, Gemetzel, Pogrome, Massaker.

Hier spielte der Westen – und die Schweiz – eine eher unrühmliche Rolle. Unsere Ex-Aussenministerin Calmy-Rey ist heute noch stolz darauf, bei der Abspaltung des Kosovo von Serbien behilflich gewesen zu sein. Obwohl das eine klare Verlatezung aller UNO-Vereinabrungen war, die Serbien als Rechtsnachfolger von Jugoslawien seine territoriale Integrität garantierten.

Könnte man sich vielleicht daran erinnern, wenn man in scharfen Worten die Anerkennung der Unabhängigkeit von zwei östlichen Provinzen der Ukraine verurteilt. Natürlich zu Recht, eigenes Unrecht soll einen nicht daran hindern. Aber gerecht wäre es, daran zu erinnern.

Schon die Pandemie hat grosse Verunsicherung gebracht. Wir, im 21. Jahrhundert, einer Seuche ausgeliefert? Einer Pandemie, die uns zwingt, unser ganzes Verhalten zu ändern? Ein Virus, der stärker als unsere High-Tech Forschung und Medizin ist? Regierungen hilf- und ratlos lässt? Während das Vertrauen der Bevölkerung in die Weisheit staatlichen Handelns und die Autorität der Wissenschaft schwer beschädigt wird. Auch die Medien haben mutwillig sehr viel an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren. Die Abstimmung über die Medienmilliarde wäre garantiert gewonnen worden, hätte vorher nicht dieser dramatische Verlust an Qualität, Seriosität und Kompetenz stattgefunden.

Kriegsberichterstattung, reloaded

Die Berichterstattung über die Pandemie glich schon in vielen Aspekten einer Kriegsberichterstattung. Klare Kante, saubere Unterscheidung zwischen richtig und falsch, zwischen verantwortungsvoll versus fahrlässig und verantwortungslos. Bis hin zu Vorwürfen, dass Kritiker und Abweichler von der offiziösen Linie den Tod von Mitmenschen billigend in Kauf nähmen. Ungeimpfte sollten von der Behandlung auf Intensivstationen ausgeschlossen werden, sie sollten zu einer Kostenbeteiligung gezwungen werden.

Begriffe wie Triage wurden aus der Kriegswelt importiert. Andere Wörte blieben zu kontaminiert aus dunklen Zeiten, sonst hätte man sicher auch gerne wieder den Defätisten zum Leben erweckt. Die Fünfte Kolonne, die Schwächung der Wehrkraft, den Anschlag auf den gesunden Volkskörper.

Überhaupt, Differenzierung, Widerworte, Zweifel, das ist alles kränkliche Dekadenz, wo es nun doch Zusammenstehen brauchte, Gehorsam, freiwillige Unterordnung, klaglose Hinnahme von Entscheidungen, Befehlen und Anordnungen.

Verschärft gilt all das, wenn der Krieg gegen ein abstraktes, mehr virtuelles Virus durch einen richtigen Krieg ersetzt wird. Mit Panzern, Fusstruppen, Explosionen und Landkarten, auf denen Truppenbewegungen und Gefechte eingetragen werden.

Der erste Golfkrieg war die Geburtsstunde der ausgebauten Infografik, plus ein Peter Arnett live aus Bagdad. Krieg als Videospektakel, real time. Dreissig Jahre später muss man sagen, dass sich nicht viel weiterentwickelt hat. Eher im Gegenteil.

Wie weiland Peter Arnett in Bagdad

Infografiken sind weitgehend den Sparmassnahmen zum Opfer gefallen; der Redaktor muss nun selber ein billiges Mappingprogramm benützen und dort in eine flache Landkarte ein paar Piktogramme reinpflanzen und ein paar Flächen schraffieren.

Natürlich stellen sich bereits die ersten Reporter mit Helm und schusssicherer Weste, auf der gross «Press» steht, vor die Livekamera und schauen verwegen. Da im Hingergrund aber nichts Gefährliches zu sehen ist, hat das noch ein gewissen Hauch von Lächerlichkeit. So wie einer, der in der Hemingway-Bar im Pariser Ritz ein paar Drinks kippt und sich dabei so fühlt, als habe er sie auch gerade von den Nazis zurückerobert.

Wo soll das alles enden, wo führt’s hin? Gedanken dazu kann man von der kurzatmigen Presse kaum erwarten. Der rutscht der Helm ständig über die Augen, während sie die spärlichen Informationen eins ums andere Mal durch die Mühle dreht.

Mangels Begabung zur weltstrategischen Einordnung gibt es aber ein Fluchtgebiet, das immer offensteht und gerne benützt wird: Ratschläge erteilen. An den «Wahnsinnigen» Putin eher weniger. Aber natürlich an die Schweizer Regierung. Ja nicht neutral bleiben. Zeichen setzen, Sanktionen unterstützen, nicht zum Profiteur werden, klare Kante zeigen, nicht zulassen, dass, Blabla. Eigentlich ein Wunder, dass es die Schweiz bei solchen Einflüsterern tatsächlich bis heute geschafft hat, einigermassen neutral zu bleiben.

 

 

Wumms: Philipp Löpfe

Der Mann ist verwirrt. ZACKBUM ist besorgt.

Löpfe eiert durch die Geschichte und erinnert an Ungarn 1956 und Tschechoslowakei 1968: «Damals waren Linke und Rechte vereint, ein paar Alt-Stalinisten bei der völlig irrelevanten kommunistischen Partei PDA ausgenommen. Doch bald eroberten die Konservativen die Hoheit über den Luftraum der Debatte. Wer es wagte, die Schweiz zu kritisieren, bekam postwendend das Angebot für ein Ticket nach «Moskau einfach».»

Mit PDA meint er übrigens PdA, die Partei der Arbeit.

Hä?

Diesmal hielten sich «die Linken» allerdings zurück, währenddessen: «Die Rechtspopulisten hingegen gehen in die Offensive und küssen Putins Ring

Hä?

«Seit Jahrzehnten singen SVP und «Weltwoche» aus dem gleichen Gesangsbuch wie die amerikanischen Republikaner und Fox News. So kopierten Blocher und seine Mannen einst den «Vertrag mit Amerika» und Köppel versucht sich täglich mit mässigem Erfolg als Tucker-Carlson-Kopie

Hä?

«Dass Putin seine Rede in grossen Teilen von Hitler abgeschrieben hat, der vor dem Einmarsch in die Tschechoslowakei praktisch identisch argumentiert hat, dürfte Trump kaum bekannt sein.»

Hä?

«Wahrscheinlich heissen nicht alle SVP-Mitglieder Köppels peinlichen Kniefall vor dem russischen Präsidenten gut. Doch vorläufig kann Putin einen wichtigen Sieg an der Propaganda-Front verbuchen

Hä?

Sicher, man darf «watson» eigentlich nur bei seinen Listicals einigermassen ernst nehmen. Aber hier überschreitet Löpfe eindeutig die Grenze zur Verwirrtheit und erobert ein Gebiet des Nonsens nach dem anderen. Oder ist das sein Beitrag zu den närrischen Tagen?

Glücklicherweise ist Krieg

Nur Corona-Kreische Brupbacher hat’s noch nicht gemerkt: neues Oberthema.

Pandemie? War da was? Krisenbank Credit Suisse? Ist da was? Gendersternchen, Diskriminierung und Ausgrenzung: was sollen das für Probleme sein?

Die Medien atmen hörbar auf und durch. Helm auf, es ist Krieg. Endlich nicht mehr «die Lage spitzt sich dramatisch zu». Noch eingeschränkt durch «offenbar» («Spiegel») oder gleich direkt: «Russland hat mit Invasion begonnen» (Tamedia). «Die Invasion der russischen Armee hat begonnen» (CH Media), «Russland hat mit der Invasion in der Ukraine begonnen, und Putin droht dem Westen mit «schrecklichen» Konsequenzen» (NZZ). «Ukraine-Invasion», der «Blick» bringt’s auf den Punkt, allerdings nicht sehr boulevardesk. Aber selbst «Bild» fällt im ersten Moment nur «INVASION» ein.

«20 Minuten» sorgt immerhin für einen komischen Brüller:

Das nennt man Lebenshilfe à la «20min».

Allgemein ist eine Begeisterung in den Medien zu spüren. Die artet gelegentlich in Kriegsbegeisterung aus; vor allem deutsche Berichterstatter haben manchmal einen Ton drauf, als würden sie immer noch für die «Wochenschau» produzieren. Aber zuvorderst steht die Dankbarkeit, dass genau rechtzeitig zum Ende der Pandemie ein neues Überthema entstanden ist, das diese Lücke füllt.

Vom Virologen zum Sandkastengeneral

Beachtlich ist dabei, dass die Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt nicht viel kompetenter ist als diejenige über Corona. Die meisten Journalisten – tragische Ausnahmen wie Marc Brupbacher beiseite – ziehen den Laborkittel des Virologen und Epidemiologen aus und schusssichere Weste plus Helm an.

Wer sich vorher noch in der Nahbetrachtung eines Virus verlor, Corona-Skeptiker und Impfgegner beschimpfte, spielt nun im Sandkasten Operettengeneral, beschimpft Präsident Putin und alle, die die militärische Eskalation nicht aus vollem Hals und uneingeschränkt verurteilen.

Es zeigt sich aber schnell wieder das gleiche Phänomen wie bei der Berichterstattung über die Pandemie. Die oberflächlichen Tatsachen sind schnell erzählt. Eine neue Riege von «Spezialisten, Kennern, Koryphäen» bringt sich in Stellung und wird fleissig interviewt. Es ist aber noch nicht klar, wer wie einstmals Marcel Salathé die Lufthoheit im Erklärbusiness erobern wird.

Wer wird der neue Salathé?

Erste Nahkämpfe zeichnen sich bereits ab. «Blick TV» probiert es mit Bidu ZauggTunnelblick»), Tamedia versucht es vorläufig mit eigenen Kräften («Das Ende der alten Welt hat begonnen»), Zita Affentranger, («Die Schweiz sollte sich den internationalen Sanktionen gegen Russland anschliessen»), Raphaela Birrer. «20 Minuten» setzt auf einen Marc Lindt, der aber wohl nur Aussenseiterchancen hat.

Ob’s so und hier anfing? Anscheinend ein flüchtender ukrainischer Soldat an der Grenze.

Natürlich warten wir alle auf erste Worte des letzten grossen Welterklärers der Schweiz, Erich Gysling. Aber er war vor drei Tagen das letzte Mal auf Sendung, kommt aber sicherlich demnächst wieder hinten hoch.

Zu einer ebenfalls lustigen Volte hat sich CH Media verstiegen. Dort hat man die «Schweizer Putin-Versteher» zusammengestellt. Zwar noch vor Ausbruch des Krieges, aber sozusagen als Kollektion von Mitbürgern, die man bei Gelegenheit dem Volkszorn aussetzen kann. Falls die Schweizer Bevölkerung tatsächlich den extrem putin-feindlichen Kurs der Massenmedien goutiert.

Allerdings: Hintergründe, Analysen, Food for Thought, Beigemüse zu den ausgetrampelten Pfaden des Mainstreams? Da kann man höchstens ein wenig auf die NZZ hoffen, wobei es beim Hintergrund des Auslandchefs eher fraglich ist, dass sich das letzte Weltblatt der Schweiz allzu weit auf eine differenzierte Berichterstattung einlässt.

Warum nicht zwischen allen Stühlen?

Sozusagen schon vor Spielbeginn hat sich leider die «Weltwoche» disqualifiziert. Wenn man die ungefilterte russische Regierungssicht sich zu Gemüte führen will, kann man (zumindest in der Schweiz) gleich «Russia Today» lesen oder schauen. Ob eine Titelgeschichte von Thomas Fasbender sozusagen die Gegenleistung für diverse Auftritte von Roger Köppel dort ist, man weiss es nicht. Leider verliert sich die WeWo wieder viel zu sehr im verkrampften «gegen den Strom», statt sich mutig zwischen alle Stühle und Bänke zu setzen.

So wie wir das auf ZACKBUM praktizieren. Keine Putin-Versteher, aber scharfe Kritiker der ins Hysterische kippenden westlichen Berichterstattung. Garniert mit kleinen Ausflügen in die Geschichte, Mentalität und Verfassung der Ukraine. Während klar ist und bleibt: mit einem Angriff auf die territoriale Integrität der Ukraine verletzt Russland zum zweiten mal heilig beschworene Verträge, Versprechungen und Vereinbarungen. Um sich möglicherweise die milliardenteure Renovation einer Ruine aufzuhalsen.

 

Roger Köppel: der Missversteher

Der Chefredaktor/Verleger/Besitzer hat schon ein Händchen für Timing.

Der bisherige Höhepunkt war «La crise n’existe pas». Eine Jubel-Titelstory «UBS und CS wieder auf dem Vormarsch», publiziert an dem Tag, als die UBS zu Kreuze kriechen und Staatshilfe erbetteln musste. Geschrieben von vier Koryphäen, die seit 2008 nur sehr ungern daran erinnert werden wollen.

Nun legt Roger Köppel mit einer Titelstory über Waldimir Putin, den «Missverstandenen», nach. Publiziert an dem Tag, als der russische Präsident sein Militär Richtung Ukraine in Marsch setzte. Geschrieben von einem regelmässigen Mitarbeiter von «Russia Today». Thomas Fasbender ist Journalist und Unternehmer mit Firmen in Russland.

Das muss seinen Blick nicht unbedingt beeinflussen, könnte ihn aber daran hindern, sich allzu kritisch über den Kreml zu äussern, da dessen Reaktionen auf Kritik – bspw. durch Oligarchen wie Chodorkowski – sattsam bekannt sind.

Die «Weltwoche» versucht sich hier in einem einfühlsamen psychologischen Porträt, einer Motivforschung eines leider «Missverstandenen». Auf der Ebene: «Er will doch nur spielen».

Wieder einmal wird Köppel zum Opfer seines Grundreflexes:

«Wenn alle dafür sind, bin ich dagegen. Worum geht es eigentlich? Keine Ahnung, macht aber nix

Es war absehbar, dass er sich der zunehmend hysterischen und kriegstreiberischen Berichterstattung über Russlands Ukraine-Politik immer massiver entgegenstemmen würde.

Anlass zur Kritik gibt es genug

In seinen täglichen Videocasts, schriftlich, auf allen Kanälen warnte Köppel, warb er um Verständnis, kritisierte eine Verteufelung des Machthabers im Kreml, sah das Wiederaufleben alter Reflexe gegen den russischen Bären.

Es gibt tatsächlich einiges zu kritisieren an der Politik der NATO, den USA und Westeuropas gegenüber Russland, gegenüber ehemaligen Sowjetrepubliken oder Staaten des verblichenen Warschauer Pakts. Es gibt noch mehr zu kritisieren an der teilweise hysterischen Kriegsrhetorik westlicher Medien, die manchmal ohne weiteres den Tonfall treffen, der schon vor dem Ersten Weltkrieg herrschte: «Jeder Schuss ein toter Russ.»

Das ändert allerdings nichts daran, dass man Putin eigentlich nicht missverstehen kann. Wenn man um Verständnis für seine Politik wirbt, wird man selbst unverständlich. Gleich sieben Artikel der aktuellen «Weltwoche» widmen sich dem Thema Putin. In einer «Kleinen Psychologie der Putin-Kritik» versteigt sich Hobby-Historiker Köppel von einem schrägen historischen Vergleich zu einer Abrechnung zwischen «Tradition, Familie, Patriotismus, Krieg, Religion, Männlichkeit, Militär, Machtpolitik und nationale Interessen», verkörpert durch Putin.

Der sei eine «wandelnde Kriegserklärung an den Zeitgeist, an die «Woke»- und «Cancel-Culture», der unsere Intellektuellen und viele unserer Politiker so inbrünstig huldigen». Also kurz, er entlarve «den hohlen Moralismus seiner Gegner. Und die Dekadenz des Westens.» Der gesunde Naturbursche Putin, der sich gerne mit nacktem Oberkörper auf dem Pferd präsentiert, als Gegenbild zum verweichlichten westlichen Intellektuellen, der unter Bedenkenträgerei fast zusammenbricht.

Ähnliche Bilder, sorry to say so, ähnlichen Körperkult betrieben sonst nur die Nazis. Und dass Wilhelm II, ein körperlich und geistig behinderter Irrwisch, durchgeknallte Gespräche führte, die dann zu einem von der deutschen Regierung unverständlicherweise autorisierten Interview in einer englischen Zeitung wurden, das hat nun mit Putin und dem 21. Jahrhundert genau null zu tun.

Gerade Männer des Wortes und der Schrift, wie Köppel einer ist, begeistern sich seit Urzeiten an harten Männern, an Stellvertretern: Putin fahre «mit seinen Panzerdivisionen auf. Botschaft: Es gibt da draussen doch noch so etwas wie eine harte Wirklichkeit der Tatsachen, nicht nur das eingebildete Metaversum der «Diskurse» und «Narrative», mit denen man sich die Welt so zurechtlegt, wie man sie gerne hätte.»

Im Grunde ist das eine Selbstkritik des Autors, der genau das tut. Sich als Hobbywelterklärer ein Metaversum schaffen, ein Narrativ eines unverstandenen Naturburschen Putin aufbauen. Wir wagen es nicht zu hoffen, dass Köppel zur Selbstreflexion und Selbstkritik fähig ist, die nun angebracht wäre.

Denn bevor in den Nebeln der Worte und des Krieges die Wirklichkeit der Tatsachen verschwindet:

Jeder wie auch immer geartete Angriff auf die territoriale Integrität der Ukraine ist ein klarer Bruch russischer Zusicherungen und vertraglicher Vereinbarungen. Damit ein Angriff auf das Völkerrecht, lässt an der Vertragstreue Russlands im Allgemeinen zweifeln.

Sollte Russland tatsächlich die Ukraine erobern, was militärisch kein grosses Problem sein dürfte, bindet sich der Kreml ein Milliardenproblem ans Bein, müsste einen bankrotten, korrupten Staat aufräumen, der im «nation bulding» seit 1991 nicht wirklich weit gekommen ist. Ein Spielball von Oligarchen und Cliquen, bei dem ein Komiker der kleinste gemeinsame Nenner für einen Staatspräsidenten ist.

Wenn man sich die Welt nicht so zurecht legt, wie man sie gerne hätte: wäre Putin wirklich ein geschickter Machtpolitiker, würde er nicht in ein solches Fass ohne Boden hopsen. Aber wer sich als Naturbursche mit nacktem Oberkörper fotografieren lässt …

 

 

 

 

 

Donezk oder Kosovo

Furchtbar gegen völlig richtig und verständlich. Ein Hinweis auf Doppelmoral.

2008 proklamierte Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Dabei hatte eine UNO-Resolution die territoriale Unversehrtheit der Bundesrepublik Jugoslawien garantiert, deren Rechtsnachfolgerin Serbien ist.

In der jungen Geschichte des Landes gab es Pogrome gegen Minderheiten, verwandelte sich der Kosovo immer mehr in einen Gangsterstaat. Dennoch ist die damalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey bis heute stolz darauf, dass die Schweiz eine helfende Rolle bei dieser mehr als fragwürdigen Abspaltung gespielt hatte.

Nur durch den Einsatz internationaler Friedenstruppen konnten mehrfach grössere Massaker verhindert werden.

Kosovo ist bis heute von vielen Staaten nicht anerkannt. Aber 14 Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung kräht eigentlich kein Hahn mehr danach.

Russlands Präsident Putin anerkannte unlängst die Unabhängigkeit der Volksrepubliken Luhansk und Donezk in der Ostukraine und sicherte ihnen militärische Unterstützung zu. Obwohl im Austausch der Rückgabe der atomaren Bewaffnung der Ukraine an Russland die territoriale Integrität des Landes anerkannt wurde.

Das wird unisono, vehement und völlig einseitig als Beginn einer Invasion der Ukraine verurteilt. Als Kriegserkärung, als Wiederaufleben des Kalten Krieges; der eiserne Vorhang senke sich über Europa, im Kreml sitze ein rücksichtsloser Machtmensch, Kriegstreiber, ja ein «Wahnsinniger», wie sogenannte Schweizer Qualitätsmedien vermelden.

ZACKBUM hat keine Ahnung, aus welchen Gründen sich diese beiden Provinzen der Ukraine für unabhängig erklärt haben. Wir wären aber neugierig, das erklärt zu bekommen. Aber weder «Russia Today», noch die freien westlichen Medien scheinen daran interessiert zu sein, ihrer Berichterstatterpflicht nachzugehen.

Im Fall von RT ist’s einfach: das ist ein selbsterklärter Staatssender, im Dienste der russischen Regierung. Im Fall von CH Media, Tamedia, Ringier oder NZZ ist’s schwerer zu verstehen …