Kleines Vademecum für Kommentarschreiber
Wie ein Kommentar veröffentlicht wird – und warum nicht.
Wir halten dafür: Wer sich an den gedeckten Tisch setzt, hat sich zu benehmen. Selbstverständlich darf an der gebotenen Kost gemäkelt und rumgestochert werden. Aber keinesfalls gerülpst oder gefurzt.
Der Gastgeber bestimmt, was für ihn die Anstandsregeln sind, und ab wo sie überschritten werden. Das hat überhaupt nichts mit Zensur zu tun; jedem Kommentarschreiber ist es freigestellt, seine Meinung auf seinem eigenen Blog zu veröffentlichen.
Jeder Artikel, der auf ZACKBUM.ch erscheint, ist namentlich gezeichnet. Deshalb werden wir zukünftig die Verwendung von Pseudonymen – ausser, es liegen triftige Gründe vor – nicht mehr dulden.
Kommentare, die sich nicht an diese Regeln halten, werden gelöscht. Darüber wird keine Korrespondenz geführt. Wiederholungstäter werden auf die Blacklist gesetzt; weitere Kommentare von ihnen wandern direkt in den Papierkorb.
Es ist vor allem im Internet so, dass zu grosse Freiheit und der Schutz durch Anonymität leider nicht allen guttut. Deshalb müssen Massnahmen ergriffen werden, um diejenigen zu schützen, die an einem Austausch von Argumenten oder Meinungen ernsthaft interessiert sind.
Bei der Veröffentlichung hilft ungemein, wenn sich der Kommentar auf den Inhalt des Artikels bezieht, im besten Fall sogar Argumente anführt. Unqualifizierte und allgemeine Pöbeleien werden nicht geduldet. Infights zwischen Kommentarschreibern nur sehr begrenzt.
Damit verhindern wir, dass sich seriöse Kommentatoren abwenden, weil sie nicht im Umfeld einer lautstarken Stammtischrauferei auftauchen möchten.
Wir teilen manchmal hart aus, wir stecken auch problemlos ein. Aber unser Austeilen ist immer argumentativ abgestützt. Das ist auch bei Repliken zu beachten.
Wenn Sie dieses Vademecum nicht beachten, ist das die letzte Warnung. Sollte auch Ihr nächster Kommentar nicht diesen Regeln entsprechen, kommen Sie auf die Blacklist.
Redaktion ZACKBUM.ch
1. Wiederholung statt Tiefe
Viele Beiträge auf Zackbum.ch drehen sich immer wieder um dieselben Themen – insbesondere die Kritik an den großen Medienhäusern wie Tamedia, SRF oder Republik. Diese Fixierung wirkt auf Dauer monoton und vermittelt den Eindruck eines persönlichen Rachefeldzugs statt echter Medienkritik. Neue Perspektiven oder tiefere Analysen bleiben oft aus.
2. Oberflächliche Polemik statt fundierter Analyse
Statt sich ernsthaft mit den Strukturen und Herausforderungen des Journalismus auseinanderzusetzen, greift Zackbum.ch häufig auf flache Polemik zurück. Persönliche Seitenhiebe ersetzen systematische Recherche – und der Ton ist oft herablassend, nicht konstruktiv. So wird das Projekt seinem eigenen Anspruch, echte Medienkritik zu leisten, kaum gerecht.
3. Fehlende journalistische Sorgfalt
Faktenchecks, klare Quellenangaben oder strukturierte Argumentationslinien sucht man häufig vergebens. Die Artikel wirken eher wie Meinungsblogposts, nicht wie sorgfältig recherchierte Beiträge. Das schmälert die Glaubwürdigkeit und macht die Seite für anspruchsvolle Leser:innen unattraktiv.
4. Eintöniger Stil und eingeschränkte Themenvielfalt
Der Schreibstil ist oft gleichförmig: bissig, sarkastisch, manchmal zynisch – aber selten inspirierend oder überraschend. Wer mehr erwartet als die immergleichen Tiraden gegen “Mainstream-Medien”, wird schnell gelangweilt.
5. Kein echter Diskurs
Statt zur Förderung eines offenen Mediendiskurses beizutragen, wirkt Zackbum.ch wie eine geschlossene Meinungsblase. Kritische Auseinandersetzung mit eigenen Positionen oder differenzierte Gastbeiträge fehlen fast vollständig.
Es wäre besser alles zu veröffentlichen.
warum?
Leute, das ist einfach toll auf den Punkt gebracht! Die beste «Nettiquette», der ich im noch jungen Leben des Internets begegnet bin. Es war so toll geschrieben, ich habs bis zum Ende gelesen 🙂 Weiter so!
Gratulation – das erste Kommentar Vademecum, das ein Schmunzeln bei mir auslöst, während ich es lese. Erfrischend, da nicht von Juristen geschrieben.
Ha,ha, sehr erfrischend geschrieben, diese Leitlinien. Gut gemacht👍