Schlagwortarchiv für: Patrizia Laeri

IP: `tschuldigung

Inhalt richtig, blöde Sprüche falsch. Muss man mal hinkriegen.

Der Finanzblog «Inside Paradeplatz» hat sich das Geschäftsmodell von ElleXX vorgeknöpft.Und dort angepriesene Geldanlagemöglichkeiten völlig zu recht kritisiert. Daraufhin forderte die Mitbetreiberin Patrizia Laeri mit Hilfe der nicht gerade erfolgsverwöhnten Anwältin Rena Zulauf die sofortige Löschung des Beitrags. Sicherheitshalber vor zwei Gerichten gleichzeitig, was dann die fast übliche Doppelklatsche ergab: Anträge abgeschmettert.

Auf ihr zugestellte Fragen hatte die ehemalige Journalistin Laeri nicht zu antworten geruht, also lautete das Fazit der von ihr angepriesenen Fonds: «elleXX Gender Equality Basket» verbindet gnadenlos schlechte Performance mit üppigen Gebühren. Die in ihm enthaltenen Unternehmen sollen frauenfreundlich sein. Sind sie aber nicht besonders.

Allerdings konnte es der Autor Beni Frenkel nicht lassen, den Artikel mit sexistischen Sprüchen aus der unteren Schublade zu garnieren. Damit schaffte er es, dass Laeri das eigentliche Thema und Problem aus der Debatte bugsieren konnte und sich darauf stürzen, dass sie hier als Frau übel angemacht worden sei.

Ihre merkwürdigen Geschäftspraktiken waren auch auf ZACKBUM Thema einer kleinen Artikelserie. Auch hier verzichtete sie darauf, auf höflich gestellte Fragen zu antworten; inhaltlich fand sie keinen Anlass, rechtlich vorzugehen.

Nun muss sich IP für diese Schlötterlinge ein paar Tage lang auf seiner Homepage entschuldigen:

Damit nicht genug, 2500 Franken fliessen, und oberpeinlich ist, dass auch eine banale Wirtschaftszahl im Artikel falsch war.

Aber sämtliche ebenfalls geforderten Löschungen der inhaltlichen Kritik am von ElleXX angepriesenen Produkt wurden gerichtlich abgeschmettert und bleiben im Artikel. Nur interessiert das keinen mehr.

Leider ist das bei Frenkel kein Einzelfall. Sei jüngster Flop, die Zuschauerzahl bei «Blick TV» mit 25 anzugeben, führte rasch zur völligen Löschung des Artikels. Es ist bedauerlich, wenn gute und wichtige Kritik an solchen Anfängerfehlern scheitert.

Hoppla, Beni

Kommt eher selten vor, ist immer peinlich.

«Inside Paradeplatz» fährt gerne einen scharfen Reifen, wenn es um die Kritik an Finanzhäusern geht. Das gibt natürlich ab und an Ärger. Aber wenn die Zahlen stimmen, wird zwar mit den Zähnen geknirscht, der Anwaltskanzlei gedroht und überhaupt getobt. Aber das legt sich dann schnell wieder.

Auch bei Beni Frenkel stimmten die Zahlen, als er sich dem neusten Projekt von Patrizia Laeri annahm, ElleXX. Allerdings griff er dabei in die untere Schublade sexistischer Bemerkungen, die dann gelöscht werden mussten. Was schade war, weil die inhaltliche Kritik berechtigt und richtig blieb.

Etwas schummriger wurde es, als sich Frenkel das Ringier-Blatt «Fritz + Fränzi» zur Brust nahm. Die Herausgeberschaft fand das überhaupt nicht komisch: «Herr Frenkel hat der Stiftung Elternsein in der vergangenen Woche über verschiedene Kanäle drei Fragen schriftlich zukommen lassen. Wir haben diese Fragen ausführlich beantwortet und uns darüber hinaus Zeit genommen, auch Rückfragen zu beantworten. Wir sind ausserordentlich erstaunt, feststellen zu müssen, dass ganz offensichtlich vorsätzlich unsere Antworten in keiner Weise in den Text eingeflossen sind, sondern gezielt Falschinformationen gestreut werden.»

Was sagte dann Frenkel zu diesen massiven Vorwürfen? Leider hatte er per sofort ein Schweigegelübde abgelegt. Also haben wir uns die Mühe gespart, ihn zu seinem jüngsten Flop zu befragen. Denn diesmal behauptete er, dass «Blick TV» auch mal für haarscharf 25 Zuschauer sende, nicht etwa für ein Publikum, das in die Hunderttausende geht. Aber auf einem Instagram-Video sehe man die wahren Verhältnisse, höhnte Frenkel:

«Auf einem der Bildschirme im News-Room werden die Personen gezählt, die für Blick TV gerade den Vollbild-Modus einschalteten und den Ton auf hörbar einrichteten. Es sind: 25 Personen.»

Hammer. Weniger Zuschauer, als «Blick TV» Mitarbeiter hat. Die Moderatoren könnten jeden neuen Zuschauer persönlich begrüssen. Wäre das peinlich. Nun, peinlich wurde es wieder mal für Frenkel.

«Der Artikel basierte auf einer falschen Basis»,

hiess es dann plötzlich so stammelnd wie kleinlaut. «Er wurde gelöscht.» Ups.

Allerdings: wer sich die gelöschte Häme dennoch anschauen will, kleiner Geheimtipp: Im SMD ist sie noch in voller Pracht zu sehen …

Dauerwerbesendung, Part II

ElleXX ist verschlossen wie eine Auster.

Patrizia Laeri war mal als Journalistin tätig. Damals war sie es gewohnt, dass auf ihre Fragen auch Antworten erteilt wurden. Ist so im Journalismus, gehört sich auch so.

Nach diversen Flops gründete sie dann ElleXX; Motto: «Lasst uns unser Geld zusammenlegen. Für eine frauenfreundlichere Welt.»

Das mit dem Geld-Anlegen war dann nicht wirklich ein rauschender Erfolg; auf eine harsche Kritik daran reagierte Laeri nicht etwa journalistisch oder mit einer Gegenrede, sondern sie reichte gleich zweimal Klage ein. Vor dem Bezirks- und dem Handelsgericht. Dort forderte sie die sofortige Löschung des kritischen Artikels.

«Invest like the Founders» …

Allerdings setzte sie dafür die einschlägig bekannte Anwältin Rena Zulauf ein; es kam, wie es kommen musste: beide Anträge abgelehnt, happige Gerichts- und Anwaltskosten für nix.

Vielleicht entstand daraus die Idee, auch noch eine Rechtsschutzversicherung speziell für Frauen anzupreisen. Mit einer Art Dauerwerbesendung, die aber als Podcast daherkommt. Folge eins handelte von «sexueller Belästigung» und empfahl ein Produkt von CAP. Daraus ergaben sich einige Fragen an Laeri, die den Veranstaltern von ElleXX mit genügend Antwortfrist zugestellt wurden.

Allerdings entstand dann aus AkteXX die Akte XY ungelöst: keine Antwort. Dabei sind die Fragen verständlich formuliert, drängen sich auf und hätten Erklärungen verdient:

Sie bewerben neuerdings mit einem Podcast eine Rechtsschutzversicherung namens «ElleXX JUSTIS». Dazu habe ich folgende Fragen:

  1. In der ersten Folge des Podcasts wird das Thema «sexuelle Belästigung» mit einer Mitarbeiterin von CAP (der Rechtsschutztochter von Allianz) besprochen. Auf dem Produkteflyer der Versicherung, den man bei Ihnen anklicken kann, fehlt dieses Thema aber. Wie das?
  2. Sie sagen, dass «die Rechtsschutzversicherung in enger Zusammenarbeit zwischen elleXX und CAP konzipiert wurde und über die innovative Plattform JUSTIS angeboten wird». Worin genau bestand diese Zusammenarbeit?
  3. Sie sagen, JUSTIS sei eine «innovative Plattform». Wieso erwähnen Sie nicht, dass es schlichtweg eine Werbeplattform von CAP ist?
  4. Sie schreiben, man könne sofort und online eine solche Versicherung abschliessen, für «bereits ab 24.90 Franken im Monat». Auf dieser Plattform wird eine Rechtsschutzversicherung inkl. Verkehr bereits für 17.45 Franken angeboten. Woher der Preisunterschied?
  5. Erklärt sich der Preisunterschied mit einer Kommission oder Prämie für ElleXX? Anders gefragt: Bekommen Sie für Ihre Werbung geldwerte Zuwendungen?
  6. Das billigste Konkurrenzprodukt kostet 15.75 Franken im Monat (laut «comparis»). Wie erklären Sie diesen Preisunterschied von doch satten 58 Prozent?

Ein Reaktion gab es dann doch: als ZACKBUM konstatierte, dass die Antwortmöglichkeit nicht genutzt wurde, kam die Mail zurück. Offenbar hat ElleXX beschlossen, sich nicht länger belästigen zu lassen und hat uns blockiert. Da sagt ZACKBUM abschliessend: Akte geschlossen.

Wumms: Rena Zulauf

Nachhilfe für eine Anwältin: Wer sie als Rechtsvertreterin hat, muss sich warm anziehen.

RA Zulauf liegt mit ZACKBUM in diversen Rechtshändeln. Hier entstehen an Positivem ihre sicherlich beeindruckenden Honorarnoten. Sonst kommt aber nicht viel Nützliches heraus.

So wie das Bundesgericht Zulauf über banale Formvorschriften aufklären musste, erteilt ihr nun das Bezirksgericht Zürich Nachhilfeunterricht für Anfänger. Denn hier geriet sie ohne Not in das Problem, wer denn für ihre Zivilklage zuständig sei.

Sie verfasste eine weitschweifige, fünfseitige «Stellungnahme», die ihren Mandanten eine wohl ebenfalls fünfstellige Summe gekostet haben dürfte. Denn sie war vor den Einzelrichter gelangt, obwohl jeder Laie erkennen müsste, dass für ihre Zivilklage das Kollegialgericht zuständig wäre.

Nun hatte sie aber den falschen Pfad betreten und versuchte mit allen Kräften, das Schlimmste zu verhindern. Falls ein Einzelrichter nicht zuständig sein sollte, bat die Anwältin um Überweisung an das zuständige Gericht.

Schon wieder musste sie sich belehren lassen: «Eine Überweisung von Amtes wegen an das zuständige Gericht findet – entgegen den Ausführungen des Klägers – nicht statt.» Klatsch. Auf Deutsch: falschen Baum angebellt. Setzen, nach Hause gehen, nochmals antreten.

Oder wie das Bezirksgericht sec verfügt:

«Auf die Klage wird mangels sachlicher Zuständigkeit nicht eingetreten. Die Gerichtskosten werden der klagenden Partei auferlegt.»

Zudem muss sie der beklagten Partei (also ZACKBUM) eine Umtriebsentschädigung zahlen.

Das sind allerdings Peanuts im Vergleich dazu, was dieser Schuss in den Ofen ihren Mandanten an Honoraren bislang gekostet hat. Der litt schon andernorts unter der eklatanten Rechtsunkenntnis seiner Anwältin, worüber er draussen vor der Türe auf einem unbequemen Bänkli reichlich Zeit zum Nachdenken fand.

Die Liste der Klatschen ist lang und länger. Für ihre Mandantin Jolanda Spiess-Hegglin kassierte Rechtsanwältin Zulauf sicherlich erkleckliche Honorare – und Niederlagen. Über eine Buchveröffentlichung stritt sie bis vors Bundesgericht.

Das im ersten Anlauf auf eine schludrig abgefasste, nicht mal die Voraussetzungen erfüllende Berufungsschrift gar nicht eintrat – Höchststrafe in Anwaltskreisen.

Auch für ihre Mandantin Patricia Laeri klagte sie gleich zweimal gegen «Inside Paradeplatz». Damit machte sie nicht nur zwei Gerichte ranzig, die sich zähneknirschend für vorläufig zuständig erklärten. Denn die Justiz will natürlich unbedingt vermeiden, dass zwei Spruchkörper zwei verschiedene Urteile in gleicher Sache fällen. Zudem kassierte sie mit ihrer Forderung nach einer superprovisorischen Verfügung gegen einen Artikel gleich zwei Klatschen: abgeschmettert.

Das alles hinderte die NZZaS-Journalistin Rafaela Roth nicht daran, einen weiblich-solidarischen Jubelartikel über eine der angeblich «geschicktesten Medienanwältinnen der Schweiz» zu verbrechen. Solches Ausblenden der Realität findet normalerweise nur in der Staatspresse Russlands oder Chinas statt.

Wenn es Gerechtigkeit in dieser Welt gibt, sollten nun zwei Dinge passieren. Roth schreibt einen korrigierenden Artikel. Zweitens: nicht nur dieser Mandant, sondern auch ein paar andere suchen sich eine kompetentere Rechtsvertretung

Wumms: Rena Zulauf

Das gibt rote Bäckchen. Eine Klatsche nach der anderen.

Für ihre Mandantin Jolanda Spiess-Hegglin hat die in der NZZaS hochgejubelte «geschickteste Medienanwältin der Schweiz» eine Klatsche nach der anderen abgeholt. Weiterzug eines Urteils ans Zuger Obergericht: völlige Niederlage mit schmerzlicher Kostenfolge. Klatsch.

Weiterzug eines Urteils über das präventive Verbot einer Buchpublikation: Das Bundesgericht belehrte Anwältin Zulauf, dass sie nicht mal ihre Hausaufgaben gemacht hatte. Peinlich. Klatsch.

Auch ihr Einsatz für Patrizia Laeri ist nicht gerade von Erfolg begleitet. RA Zulauf reichte gleich zwei Klagen gegen «Inside Paradeplatz» ein, eine vor dem Handelsgericht und eine vor dem Bezirksgericht. Das brachte beide Kammern schon mal in Wallungen, die sich jeweils provisorisch für zuständig erklärten, um zwei verschiedene Urteile in der gleichen Sache zu vermeiden.

Zulaufs Antrag, einen kritischen Artikel über ihre Mandantin superprovisorisch und vollständig zu löschen, wurde abgelehnt. Das Bezirksgericht gestand ihr nur die Löschung einiger weniger Punkte provisorisch zu. Klatsch.

Nun hat das Handelsgericht in Sachen unlauterer Wettbewerb mit 13-seitiger Begründung alle vier eingeklagten Punkte abgewiesen. Klatsch, klatsch, klatsch, klatsch. Vor allem machte das Handelsgericht klar, dass eine kritische Berichterstattung über die Performance eines von Laeris elleXX-Firma beworbenen Fonds durchaus erlaubt ist.

Insbesondere zu den Kosten schrieb das Gericht Laeri und Zulauf ins Stammbuch: «Die beanstandete Stelle ist somit nicht unlauter. Im Gegenteil wird die wichtige Thematik der hohen Kosten korrekt dargestellt.»

Das Urteil kann noch ans Bundesgericht weitergezogen werden. Klatsch.

Apropos Kosten. Alleine das Urteil des Handelsgerichts kostet Laeri 10’000 Franken; Gerichtsgebühr plus Parteientschädigung an IP. Plus natürlich die happigen Honorare ihrer Anwältin.

Ach, auch ZACKBUM ist mit einer ganzen Klageflut durch Zulauf überzogen worden. Resultate bislang sehr überschaubar, in einem Fall bereits eine Klatsche abgeholt. Fehlen noch drei weitere …

 

Wumms: Lukas Hässig

Der Ritterschlag: ein Porträt in der NZZ

Noch besser für den Betreiber des Finanzblogs «Inside Paradeplatz»: vom Titel an ist es ein nicht unkritisches, aber freundliches Porträt geworden. «Recherchen und Krawall – Lukas Hässig ist der Schrecken der Mächtigen, aber sein Übermut bringt ihn oft in Schwierigkeiten».

Das hat was, aber Hässig fährt seit zehn Jahren einen scharfen Reifen mit seiner Enthüllungsplattform. Dass dabei manchmal Gummi liegenbleibt, ist sozusagen Geschäftsrisiko.

Die Liste seiner Erfolge ist zudem lang und beeindruckend. Pierin Vincenz stünde ohne ihn nicht vor Gericht. Tidjane Thiam wäre vielleicht immer noch CEO der Credit Suisse. Daniel Vasella hätte sich an einer Abgangsentschädigung von 72 Millionen für Nichtstun erfreuen können.

Aktuell ist Hässig lediglich von Patrizia Laeri eingeklagt; dafür gleich zweimal, aber ohne grosse Aussichten, dass sie mit ihren Vorwürfen von Sexismus und Rufschädigung durchkommt.

So nebenbei ist Hässig auch gegen das Medienpaket, wie die Reaktion der NZZ. Daher wird ihm am Schluss ein verdientes Kränzchen gewunden:

«Sein Portal will er auch künftig allein über Werbung und Beiträge für einzelne Artikel finanzieren. Dies, obwohl er mehr Skandale aufgedeckt und mehr zur Kontrolle der Mächtigen beigetragen hat, als alle kapitalismuskritischen Zeitungen und Online-Portale zusammen, die derzeit am lautesten nach staatlicher Förderung schreien.»

 

Packungsbeilage: René Zeyer publiziert ab und an auf «Inside Paradeplatz».

 

Sexismus: kommt darauf an

Gross ausrufen, klein beigeben: so peinlich ist Patrizia Laeri.

Die mit ihren Geldanlagen für Frauen ins Feuer der Kritik geratene Medienfrau Patrizia Laeri hat mehrere Prozesse gegen den Finanzblog «Inside Paradeplatz» angestrengt.

Sie sei dort übel «sexistisch verunglimpft» worden. Damit versucht sie, von einer Kritik an den auf der Webseite «elleXX» angepriesenen Produkten abzulenken.

Sexismus ist immer ein guter Kampfruf – gegen andere. Anders schaut es aus, wenn eine vermeintliche Kampfgenossin primitiv austeilt. Patti Basler ist eine «Kabarettistin», Niveaustufe Mike Müller.

Der langjährige Quotenknüller «Benissimo» hat gerade ein Comeback gefeiert. Beni Thurnheer (72) hat damit einen weiteren, späten Triumph eingefahren. Das passt der Randgruppen-Komikerin Basler überhaupt nicht. Also twittert sie sich um Kopf und Kragen:

 

Ist das komisch.

Ähnlicher Brachialhumor wie bei Müller («Frage an ein ungeimpftes Arschloch»). Nur noch ergänzt mit üblem Sexismus gegen einen alten, weissen Mann. Das ist in diesen Kreisen erlaubt und furchtbar lustig.

Findet auch Laeri und hat den Tweet mit einem Herzchen und einem Like versehen, womit er durch sie weiterverbreitet wurde.

Darauf machte die Webseite von «Radio Lozärn» aufmerksam. Die Plattform fragte bei Laeri nach. Typische Reaktion: keine Reaktion. Ausser: «gefällt mir» wurde handkehrum entfernt.

Damit aber nicht genug. Während Laeri sich wegduckt, tritt Basler in der Kommentarspalte nach. Sie ist sich offenbar keines Unrechts bewusst: «Ich weiss nicht, welche Kampagne du hier fahren willst und weshalb du hier einen Shitstorm gegen Patrizia Laeri anzettelst.» Das sei «unlauterer Kampagnenjournalismus» und überhaupt:

«Wer dies missversteht, handelt entweder ignorant oder bewusst hetzerisch. Schade, dass du als Journalist hier zynische Satire betreibst und ich als Satirikerin die Fakten erklären muss.»

Die Redaktion stellt richtig: «Ob Satire, Witz oder «nicht so ernst gemeint»: Mit Sexismus ist nicht zu spassen. Vor allem in Kontext, dass Frau Laeri mit ihrer Firma elleXX derzeit gegen die Finanz-Plattform Inside-Paradeplatz wegen Sexismus klagt, macht den sexistischen Like Ihres Tweets auf jeden Fall zu einer Meldung.»

Drei Dinge sind hier bemerkenswert.

– Der peinlich unkomische Tweet einer Komikerin.

– Die Zustimmung von Laeri, die sie – ertappt – sofort wieder löscht.

– Und die aggressive Verteidigung ihres Ausrutschers durch die Komikerin.

Selbstreflexion, Selbstkritik, Einsicht, dass man halt auch mal danebenlangt?

Niemals. So selbstgerecht in der eigenen Gesinnungsblase schwebend sind diese Komiker und Satiriker auf eigene Kosten.

 

Nicht mit Hässig

Meist keine gute Idee, ihn einzuklagen. Der besinnliche Sonntagstext.

Schon viele Finanzhäuser mussten die bittere Erfahrung machen: kommt man Lukas Hässig und seinem Finanzblog «Inside Paradeplatz»* juristisch, stellt er sich auf die Hinterbeine.

Die Absicht solcher Klagen ist meistens glasklar: Es geht gar nicht um den eingeklagten Anlass. Sondern darum, einen Blogbetreiber mit Gerichts-und Anwaltskosten in die Knie zu zwingen.

Das ist leider der neue Ansatz von Angegriffenen. Grosse Medienhäuser neigen inzwischen dazu, schnell einzuknicken, wenn ein Kritisierter mit einer einschlägig bekannten (und teuren) Anwaltskanzlei winkt.

Da wird dann schnell zu Kreuze gekrochen. ZACKBUM-Autor René Zeyer erlebte mal als Höhepunkt, dass ihn der grosse Tamedia-Konzern vor die Wahl stellte: wenn er das Prozessrisiko übernähme, dann würde die SoZ seinen Artikel nicht löschen.

Auch bei CH Media geht’s nicht viel anders zu; so löschte das «Tagblatt» einen kritischen Artikel über den Sherkati-Clan mit Sitz in St. Gallen – ohne den Autor auch nur vorab darüber zu informieren oder ihm Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben. Denn im Artikel stimmte absolut alles – bis auf die Verwechslung eines Nach- und Vornamens.

Nebenbei: Dass der Artikel dennoch bis heute auffindbar ist, verdanken wir «Die Ostschweiz»*. Während aber das «Tagblatt» von der zusätzlichen Medienmilliarde profitieren würde, bekäme die «Ostschweiz» keinen Rappen.

Wenn’s inhaltlich stimmt, schwinge die Sexismus-Keule

Zurück zu Hässig. Einer seiner Zuschreiber wagte es, das neuste Projekt der Medienfrau Patrizia Laeri zu kritisieren. Dabei verwendete er auch durchaus despektierliche Ausdrücke über sie selbst. Über Geschmack lässt sich streiten.

Laeri brachte aber sofort die einschlägig bekannte Anwältin Rena Zulauf in Stellung. Die überzog «Inside Paradeplatz» gleich mit zwei Klagen. Eine vor dem Bezirks-, die andere vor dem Handelsgericht. Persönlichkeitsverletzung und Rufschädigung, bei Firmen heisst das «Verstoss gegen das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb».

Am liebsten hätte Laeri die sofortige und vollständige Löschung des kritischen Artikels gewünscht. Aber dafür hätte sie sich vielleicht eine bessere Anwältin suchen sollen. Wurde alles abgeschmettert, die Zuständigkeiten der Gerichte wurden ohne Not zum Problem gemacht, am Schluss blieben vier Passagen, die entfernt werden mussten.

Aber das weckte Hässigs Kampfgeist. Zunächst legte er in eigener Sache nach, nun legt er noch einen drauf:

Genüsslich berichtet er über einen tatsächlich merkwürdigen Einkauf eines neuen Aktionärs. Während das angepriesene Finanzvehikel für «Anfängerinnen» leise absäuft. Seit Start netto minus 8 Prozent.

Was macht elleXX genau?

Einen heiklen Punkt hat Hässig auch aus der Munitionskiste geholt:

«elleXX verfügt über keine Finma-Lizenzierung, sie ist in keinem Register eingetragen. Unter „Zweck“ findet sich im Handelsregister-Eintrag der elleXX das Wort „Finanzberatung“ nicht, sondern dort ist nur die Rede von „Beratungsdienstleistungen“.»

Die angefragte Anwältin, die «IP» verklagt, meint schmallippig: «Die Tätigkeit von elleXX als ‚Investment Advisor‘ umfasst einzig die Aufgabe, die Investment-Managerin Migros Bank bei der Titelselektion des Gender Equality Basket im Hinblick auf die genderspezifischen Kriterien zu beraten.“»

Da bleibt die Frage, obdas wirklich eine Scheibe von 0,3 Prozent wert ist. So viel kostet normalerweise ein ETF, all in. Der ist nicht gemanagt, verteilt das Risiko auch schön – und performt meistens besser, weil schon mal seine Gebühren niedriger sind.

Im Tennis würde man sagen: Aufschlag Hässig, Return Laeri, aber der erste Satz ging schon mal an «IP». Das Problem bleibt: muss sich Hässig an den Rechtskosten beteiligen, haut das ins Kontor, denn natürlich hat die Anwältin den bei ihr üblichen Streitwert auf 100’000 Franken festgelegt. Bei beiden Verfahren.

 

Denn es geht auch hier nur in zweiter Linie um Recht oder gar Gerechtigkeit.

*Packungsbeilage: René Zeyer publiziert gelegentlich auf «Inside Paradeplatz» und regelmässig auf «Die Ostschweiz».

 

Genderwahn

Anlagen mit Frauenpower für Frauen mit Frauen, bei Frauen? Bloss Werbesprüche.

Es dauerte eine Weile, aber inzwischen gibt es kaum mehr ein Produkt, dass nicht mit den Schlagwörtern «nachhaltig», «ökologisch», «aus fairer Produktion» wirbt. Wenn das stimmen würde, müsste es der Umwelt täglich besser gehen, der Klimawandel käme zum Stillstand, die Eisbären würden sich freuen und die Pinguine erst.

Karikatur von Greenpeace.

Selbstverständlich auch alle Kindersklaven in den Sweatshops von Bangla Desh und den Minen im Kongo.

Deutschlands «Grüne» haben sogar entdeckt, dass Atomstrom eigentlich grün und nachhaltig ist, alleine schon der CO2-Ausstoss ist ja sagenhaft klein.

Die Schweizer Linken entdecken ihre Liebe zu den Portemonnaies reicher Verlegerclans und wollen denen eine Steuermilliarde reinschrieben, damit ihre serbelnden Lieblingsprojekte auch ein paar Batzeli abkriegen. So wird das Greenwashing, das Etikettieren mit den richtigen Schlagwörtern, immer beliebter – und absurder.

Schon lange wurden die Randgruppen entdeckt. Auch schwule Pärchen waschen gerne mit dem richtigen Waschpulver, auch Alte (tolle Idee: «golden ager») sind sowas von aktiv, sportlich und dynamisch auf dem Hometrainer. Menschen mit dunkler Hautfarbe reinigen sich genauso gerne die Zähne wie Weisse, auch körperlich nicht den Idealmassen entsprechende Personen dürfen Werbung für Unterwäsche oder Badekleidung machen.

Schwules Paar in Migros-Werbung.

Natürlich muss auch die Mehrheit der Menschheit angesprochen werden

Das richtig gesetzte Gendersternchen, die obligatorische Verwendung eines Binnen-I und andere Vergewaltigungen der deutschen Sprache, um deren männliche Vorherrschaft zu brechen, das ist der eine Kampf.

Die Grossgruppe in der Gesellschaft muss auch und besonders bei Finanzdingen speziell betreut werden. Denn die sparsame Hausfrau verwaltet immer noch das Familienbudget, aber das ist ein so altes Klischee, pfui bäh.

Heutzutage will die erfolgreiche Businesswoman investieren, sich agil auf den Finanzmärkten bewegen, dazu auch noch Gutes für die Sache der Frau tun. Das ist die Zielgruppe von «elleXX». «Sinnvoll vorsorgen mit elleXX-3a». Denn der «sogenannte Pension Gender Gap» betrage sagenhafte 37 Prozent in der Schweiz.

Mit schwesterlichem Du wird frau aufgefordert:

«Das wollen wir zusammen mit dir ändern.»

Wie? «Mit der Vorsorgelösung elleXX 3a in Kooperation mit Vontobel und der Vontobel 3a Vorsorgestiftung sorgst du sinnvoll vor.»

Erstes kleines Problem: «elleXX» hat keinerlei Lizenzen für Geldgeschäfte, also muss die Plattform mit dem Slogan «close the gap» immer auf (männlich geführte!) Partner zurückgreifen.

Gemeinsam zum Erfolg stöckeln?

Besonders blöd ist das beim ins Feuer der Kritik geratenen Produkt aus der «elleXX Kollektion». Denn: «Frauenfreundliche und nachhaltige Finanzprodukte? Fehlanzeige. Keine Anlage konnte unsere Ansprüche erfüllen. Deshalb haben wir elleXX gegründet.»

Das ist, mit Verlaub, nicht ganz richtig. Natürlich gibt es solche Finanzprodukte.

elleXX empfiehlt Anfängerinnen ein nicht empfehlenswertes Produkt

Unternehmertum ist schön für die drei Gründerinnen und die Geschäftsführerin Patrizia Laeri. Nach diversen Flops wäre ihr ein Erfolg zu gönnen.

Nur ist der «ElleXX Gender Equality Basket», gefüllt von der Migros Bank und emittiert von der ZKB, zwar «elleXX approved», aber «laut Fachleuten für Frauen ohne Anlageerfahrung nicht zu empfehlen».

Kann stimmen, muss nicht stimmen.

Zu diesem vernichtenden Urteil kommt die nicht gerade für Frauenfeindlichkeit bekannte «SonntagsZeitung».

Kurz zum Technischen:  Es ist ein sogenanntes Tracker-Zertifikat auf einen Aktienkorb aus dreissig Firmen. Es wird ausdrücklich für Anfänger*Innen empfohlen, dem widerspricht ein zugegeben männlicher Finanzexperte in der SoZ: ««Aktiv gemanagte Fonds und Produkte, die sich auf ein bestimmtes Thema konzentrieren, produzieren höhere Kosten und bedeuten mehr Risiko für die Anleger. Daran verdienen nur die Anbieter», sagt der Finanzexperte Erwin W. Heri, Professor für Finanztheorie und Gründer von Fintool, einer videobasierten Internetplattform für Finanzausbildung.»

Gut, das mag nun der typisch männliche Blickwinkel sein, sexistisch, neidzerfressen, unterdrückerisch, nur daran interessiert, bei Finanzfragen die Herrschaft des Patriachats zu verteidigen.

Aber:

«Themenfonds sind Ergänzungen zu einem Portfolio und weniger geeignet für Einsteigerinnen. Frauen, die noch keine Erfahrung haben mit Anlegen, würde ich von so speziellen Produkten abraten.»

Das sagt Olga Miler zu diesem elleXX-Produkt. Verräterin an der Sache der Frau? Sie ist Gründerin und Mitinhaberin der Finanzcoachingplattform «Smartpurse». «ElleXX» bietet Finanzkurse für Frauen an. Durchgeführt von – «Smartpurse».

Es gibt jede Menge Anbieter …

Es gibt keine geschlechtsspezifischen Anlagestrategien

Darf man da von typisch weiblicher Unentschiedenheit sprechen? Einerseits, andererseits? Dafür und dagegen, zuerst mal ein wenig Shopping, dann ein Cüpli? Nein, das wäre sicherlich eine sexistische Kritik.

Die realistische ist aber: aktiv gemanagte Fonds verursachen in Zeiten von Nullzinsen viel zu hohe Kosten. Beim «elleXX»-Produkt über 1 Prozent. Laien wie Anfängern, die ihr Risiko streuen möchten, sind nur ETF zu empfehlen. Das sind nicht-gemanagte Fonds, die automatisiert bestimmte Indizes abbilden und für eine Gebühr von 0,3 Prozent oder weniger zu haben sind.

Zudem sind eng und nach willkürlichen Vorgaben gestreute Fonds (das Migros-Produkt enthält nur 30 Werte, alle ausserhalb der Schweiz) risikohafter als breit gestreute.

Schliesslich gebe es «ein grosses Angebot an sogenannt nachhaltigen ETF, zum Beispiel auf der Plattform JustETF», zitiert die SoZ Thorsten Hens, Professor für Finanzwirtschaft an der Universität Zürich, «so investieren etwa die Gender-Equality-ETF von UBS oder Lyxor in 100 respektive 151 verschiedene Aktien und streuen das Risiko besser. Und dies bei viel tieferen Gebühren von 0,2 bis 0,3 Prozent pro Jahr».

Gut, der Autor des Beitrags Armin Müller ist auch ein Mann, vorausgesetzt, er hat noch nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sein Geschlecht auf dem Amt zu ändern. Aber der Gewinn ist auch männlich, genau wie der Verlust.

Die Klage ist hingegen weiblich, und genau diese hat Laeri gegen einen Kritiker eingereicht. Hat der sachlich falsch berichtet? Nun, «sexistisch und herabwürdigend». So kann man’s auch sehen.

Klare Kennzeichnung als Werbung. Echt jetzt?

Wie wehrt sich Laeri nun gegen die Vorwürfe von Fachleuten? Mit einem ganz merkwürdigen Argument: Ihr Unternehmen selbst habe «das Produkt nicht beworben». Denn: «Die Produkteseiten auf unserer Homepage sind Werbung und als solche klar gekennzeichnet.»

Schauen wir uns mal die klare Kennzeichnung an. Auf der Seite «Produkte» böllert in der Mitte:

Nichts von klarer Kennzeichnung von Werbung. Wir nehmen die Lupe hervor und schauen oben links hin:

Da ist doch ein violettes Bälkchen. Wollen wir das als «klare Kennzeichnung» durchgehen lassen? Wir wären versucht, aber sobald man die Seite um ein paar Millimeter hochscrollt, was auch nötig ist, um die «elleXX Kollektion» zu entdecken, sieht’s dort so aus:

Schwups, weg ist die klare Kennzeichnung. Man mag uns einen männlichen Blickwinkel vorwerfen, aber «klare Kennzeichnung» ist für uns was anderes

Mehr Sichtbarkeit für Körper mit Vagina!

Qualifikation durch Geschlecht: der neuste Gender-Unsinn.

Die Welt hat das eine oder andere Problem. Kriege, Hungersnöte, Unterdrückung, Ausbeutung, Diktaturen. Und erst noch der Klimawandel.

Frauen haben Probleme. Klitorisbeschneidung in vielen rückständigen Ländern der Welt. Brutale Unterdrückung in Indien und anderen patriarchalischen Gesellschaften, wo Frauen misshandelt, entstellt und mit weniger Wertschätzung als eine heilige Kuh behandelt werden.

Frauen halten in vielen Gesellschaften die Wirtschaft am Laufen, sind fast ausschliesslich die Empfänger von Mikrokrediten, weil sie – im Gegensatz zu den Männern – damit verantwortungsvoll umgehen können.

In Afghanistan und anderswo werden sie von fanatischen Islamisten ins Gefängnis der Burka, der Unselbständigkeit, der völligen Abhängigkeit vom Mann zurückgequält. Oder mittels perverser Auslegung des Korans dort gehalten. Sie werden als Sexsklaven missbraucht, als Gebärmaschinen, als billigste Arbeitskräfte ohne die geringsten Rechte.

Es gäbe also genug Themen und Kampffelder, auf denen man (und natürlich auch frau) sich für Frauen einsetzen könnte. Aber das würde in Anstrengung ausarten, wäre nicht so toll telegen und so billig zu erreichen – wie der Einsatz für mehr «Sichtbarkeit».

Die Verantwortlichen des «Edit-a-thons». Nein, Männer verstehen den Titel nicht.

Im öffentlichen Leben und in den Medien ist es nach vielen Kämpfen und Diskussionen einigermassen gelungen, dass sich ein Kriterium für die Berechtigung das Wort zu ergreifen, durchgesetzt hat: Qualifikation. Kompetenz.

Etwas zu sagen haben, das war mal ein Massstab

Es ist gut, wenn ein Arzt etwas zu medizinischen Fragen sagt. Ein Wissenschaftler zu wissenschaftlichen Themen. Ein Architekt zu architektonischen. Oder ein Betroffener zu ihn betreffenden Problemen. Ein katholischer Priester zu Verhütungsmethoden. Öhm, eher weniger.

Aber wir haben das Prinzip wohl verstanden. Qualifikation und Kompetenz ist nichts, was mit dem biologischen Geschlecht zu tun hat. Kompetenz ist auch themenunabhängig. Nicht nur Schwule können etwas zur Homosexualität sagen. Nicht nur schwarze Frauen dürfen sich zu Problemen schwarzer Frauen äussern. Auch weisse, alte, heterosexuelle Männer haben das Recht, sich über den ganzen Genderzoo mit über 160 verschiedenen Orientierungen lustig zu machen.

Das ist eine fundamentale Errungenschaft der demokratischen und öffentlichen Debatte. Man muss nicht mehr Mann, Besitzbürger, weiss, adlig oder Würdenträger sein, um mitzudiskutieren. Wer solche Forderungen heute aufstellen würde, machte sich lächerlich. Echt jetzt?

Michael Ringier und Marc Walder als Frauenversteher.

Es gibt einen Rückfall in diese längst überwunden geglaubten Massstäbe. Sie, Pardon, er kommt als «Equal Voice» daher oder als «Edit-a-thon». Zum sechsten Mal fand am Mittwoch ein Zusammensein von Frauen bei Kaffee und Kuchen statt, wo Strick- und Kochrezepte ausgetauscht wurden.

Schade, ZACKBUM hätte so gerne mitgemacht. Obwohl wir keinen Körper mit Vagina zu bieten hätten.

Sturm auf Wikipedia

Nein, leider nicht. Die virtuell Anwesenden bemühten sich, neue Einträge für Wikipedia zu verfassen. Ausschliesslich über Frauen. Warum? Die Mitveranstalterin Susanne Wille schwurbelt auf «persoenlich.com»: «Gleichstellung beginnt auch mit Sichtbarkeit, mit Auffindbarkeit, mit einer Präsenz im Netz. Auch in der Kultur ist – wie überall – Gleichstellung wichtig. Es gibt noch immer zu wenige Dirigentinnen, Künstlerinnen, die medial sichtbar sind. Konkret will ich darum anlässlich des diesjährigen Edit-a-thons die Biografie einer Kulturschaffenden für Wikipedia verfassen.»

Veranstaltet wird die Sause von der Kulturchefin von SRF, die es eigentlich in der Hand hätte, dort für mehr «Sichtbarkeit» zu sorgen. Zusammen mit Katia Murmann und Muriel Staub. Natürlich unvermeidlich ist auch Patrizia Laeri mit an Bord. Obwohl alle diese Frauen – ausser Staub – schon einen Wikipedia-Eintrag haben. Bei Laeri zum Beispiel wird vermerkt:

«Von Juli bis August 2020 war sie Chefredaktorin bei CNNMoney Switzerland.»

Das fragt sich man und Mann, ob es wirklich eine gute Idee mit den Fraueneinträgen auf Wikipedia ist.

Die armen Schweine des Gebührensenders hingegen müssen sich zunehmend nicht nur mit Ausgewogenheit in jeder Beziehung, der Verwendung eines Knacklauts zur korrekten Aussprache von «Journalist:innen» und ähnlichem Unsinn herumschlagen, sondern nun auch noch damit:

«Die Redaktionen und Teams erfassen Daten täglich. Das Datenteam von SRF hat Datenblätter zur Verfügung gestellt, mit denen sich das Datensammeln besonders einfach und effizient gestalten lässt. Jede Redaktion bestimmt einen Datenverantwortlichen, der die entsprechenden Daten sammelt.»

Welche Daten? Die Daten über die Anzahl von Körpern mit Vagina, die als Expertinnen zu Gehör kamen, erklärt Wille. Einzige Qualifikation: eine aktive oder ehemalige Menstruierende zu sein.

Wer solche Kriterien aufstellt oder umsetzt, ist der schlimmste Sexist von allen.

It’s a man’s, man’s world, ladies and gentlemen and beyond.