Birrer tut weh

Jetzt wird sie auch noch zur Energiepolitikerin.

«Blut, Schweiss und Tränen». Das versprach Winston Churchill den Briten im Zweiten Weltkrieg. In diesem Sinne titelt die Tamedia-Chefredaktorin Raphaela Birrer:

Hoppla, falsche «Meinung», obwohl der Einstieg stimmt: «Viel liesse sich sagen über diese Tage». Also nochmal:

Schon wieder daneben, das ist doch der Beitrag von Tamedia zur Volksgesundheit. Schliesslich muss auch das Gehalt der Chefredaktorin bezahlt werden, von der unsichtbaren Kerstin Hasse ganz zu schweigen. Aber jetzt wirklich:

«Dann muss es jetzt schmerzen», droht Birrer ihren Lesern. Da wäre mal diese Zielgruppe: «So ist zum Beispiel unbegreiflich, warum es Besitzern von neu gebauten Einfamilienhäusern nicht zuzumuten ist, auf dem Dach Solarpanels zu installieren.»

Küche, Bad, Garten, da fielen doch so ein paar Photovoltaik-Panele made in China sicherlich nicht ins Gewicht. Aber das ist natürlich nicht alles: «Nötig sind darüber hinaus frei stehende Solarstromanlagen in den Alpen und Windparks

Nun ist es aber mit diesen Solarstromanlagen (und Flatterstrom aus Windparks) so eine Sache. Wie schon Peter Bodenmann schmerzlich erfahren musste, klaffen da Wunsch und Wirklichkeit ein paar Terawatt auseinander. Das, und nicht etwa der «unerbittliche Widerstand von Naturschützern», erschwert «den Erfolg solcher Projekte». Da nützen auch martialische Töne nichts: «Hier braucht es rasch griffige Mechanismen, die diese Blockademacht reduzieren.» Allerdings: dass nur ein Bruchteil des geplanten Stroms produziert werden kann, dass kein Konzept für die Speicherung und den Abtransport existiert, das wären die eigentlichen Probleme in den Alpen.

Es könnte immer helfen, sich zuerst über ein Thema zu informieren, bevor man lospoltert. Fehlt noch ein energiepolitischer Kurzschluss? Aber sicher, wir sind hier doch bei Tamedia: «Die SVP belügt die Bevölkerung zum wiederholten Mal über die angeblichen Kosten der Energiewende.»

Sehr viel sanfter geht Birrer mit den «Promotoren des neuen Gesetzes» um: auch sie «sollten Kostenwahrheit schaffen». Also aufhören zu lügen.

Denn: «Jetzt müssen die ehrlichen Antworten kommen.» Während im Abstimmungskampf gelogen wurde, dass sich die Strommasten bogen. Birrer wagt abschliessend einen Blick in die Zukunft: «Und jetzt müssen die für breite Kreise schmerzhaften Massnahmen folgen – Bauvorschriften und Landschaften werden sich verändern

Das werden die «breiten Kreise», also die schwindende Leserschaft von Tamedia, sicher gerne hören. Vor allem, wenn solche Ankündigungen aus berufenem und kompetentem Mund kommen.

Mistkratzer

Dann klappert noch die «Republik» hinterher.

Ist der Mist geführt, legt das Krisen-Organ «Republik» noch eine Schicht drauf:

Fachkraft Dennis Bühler legt einen Kurzstrecken-Sprint von knapp 10’000 Anschlägen hin, um auch noch seinen Senf zum Abgang von Jonas Projer bei der NZZ zu geben. Bühler will wissen, dass dahinter ein veritabler «Richtungsstreit» stecke: «Wie weit rechts sollen sich die beiden wichtigsten Zeitungen des Konzerns – die NZZ und die «NZZ am Sonntag» – positionieren?» Wohl im Gegensatz zu den vielen unwichtigen Zeitungen des Konzerns, wie zum Beispiel, ähm, hüstel, da nehmen wir den Telefonjoker.

Dann ballert Bühler weiter: «Ergibt es Sinn, wenn die NZZ einen rechts­bürgerlichen Kurs ohne Berührungs­ängste gegenüber SVP und AfD fährt». Ergibt es Sinn, wenn der «Republik»-Autor einen Diskurs ohne Kontakt zur Realität fährt?

Dann wird’s schamlos: «Denn Projer war dafür nicht der geeignete Mann, wie die Republik vor einem Jahr in einem Porträt feststellte, für das sie mit zwei Dutzend Personen gesprochen hatte.»

Das damalige Schmierenstück von Philipp Albrecht und Ronja Beck führte sogar zu massiven Protesten in der sonst akklamatorischen Leserschaft der Online-Krise «Republik»:

«Ich persönlich finde den Artikel ziemlich geschmacklos – Haben Sie auch tatsächlich was Relevantes zu berichten über diese Person? Offenbar nicht wirklich. Deshalb die Seichtigkeit – Was soll/will dieser Artikel mir sagen? – Für mich ist das Gossip: Persönliche Recherchen, gespickt mit Zitaten, wo sie grad passen.»

Erstaunt über so viel Aufmüpfigkeit, keifte Albrecht zurück: «Es macht Sinn, solche Menschen zu meiden. Wenn das möglich ist. Aber was, wenn nicht?» Er wollte also eigentlich Projer meiden, sah es dann aber als seine Blasenpflicht an, ihn übel fertigzumachen. Das erwähnt Bühler, ohne rot zu werden. Keinen Anlass sieht er aber, die unwirsche Reaktion von «Verlegern» zu rapportieren: «Ich bin allerdings vor allem enttäuscht, wie auf die kritischen Kommentare reagiert wird. Ich sehe vor allem Rechtfertigungen und Abwehrreaktionen.»

Dann muss sich Bühler einen Satz abquälen, den er sicher mal gerne über die «Republik» schreiben möchte: «Zumindest offiziell scheint die NZZ-Gruppe ökonomisch noch auf soliden Füssen zu stehen.» Das unterscheidet diesen Konzern vom Trümmerhaufen «Republik», der sich von Bettelaktion zu Bettelaktion hangelt und weder offiziell, noch inoffiziell «auf soliden Füssen» steht, weder ökonomisch noch sprachlich.

Dann will Bühler das Gras wachsen hören: «Vergangene Woche kam es zum Eklat, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte und den Verwaltungsrat dazu bewog, am Montag­vormittag Projers Entlassung zu beschliessen.» Um dann ziemlich abrupt (kä Luscht mehr?) mit dem Abgang der Redaktorin Jacquemart zu enden.

Natürlich sind Häme und Schadenfreude menschliche Eigenschaften, die manche ausleben möchten. Ob es sich allerdings für Bühler geziemt? Er behauptet, dass Projer die Publikation von Artikeln verhindert habe. Dabei ist er selbst Mitautor einer grossen Reportage über die Gewerkschaft Unia, die nie in der «Republik» erschien. Wie übrigens auch Albrecht, der zudem für den Riesenflop des angeblichen Skandals bei «Globe Garden» verantwortlich zeichnet.

Aber abgesehen vom Werfen mit Steinen im Glashaus: wieso schreibt Bühler (oder Albrecht) nicht mal einen Artikel darüber, wie die Chefredaktoren bei der «Republik» abgesägt werden? Wieso der VR-Präsident, kaum im Amt, bereits wieder das Weite suchte? Wie die Entlassung von 8 Mitarbeitern genau abgegangen ist? Wer die Verantwortung für den Steuerskandal trägt? Wer die Verantwortung dafür trägt, dass die «Republik» schon wieder finanziell am Japsen ist? Was von der harschen Kritik der «Stabsstelle Chefredaktion» zu halten ist?

Aber dazu sind Bühler, Albrecht und auch Beck schlichtweg zu feige. Dass sie sich aber völlig unglaubwürdig machen, wenn sie Sottisen über unliebsame Konkurrenten schreiben, das Schlamassel im eigenen Haus aber stillschweigend übergehen, das zeugt von einer fatalen Ähnlichkeit mit einigen Schmierfinken bei Tamedia, die das auch machen.

Apropos, Konzernjournalist Andreas Tobler arbeitet sich nochmals an Projer ab. Der Mann kennt nun keine Skrupel, nachdem er schon das zweitschlimmste Porträt über den Ex-Chefredaktor abgeliefert und ihn bereits vor Amtsantritt als untauglich abqualifiziert hatte. Neben vielen unbestätigten Gerüchten auf Klatschebene kommt Tobler nochmals zu einem vernichtenden Fazit: «Projer ist nicht der journalistische Überflieger, den man sich gewünscht hatte, sondern lediglich ein begabter TV-Moderator, dem man darüber hinaus viel zu viel zugetraut hat.» Das kann Tobler sicher nicht passieren.

Was heutzutage bei Tamedia als «Analyse» bezeichnet werden darf … Wieso traut sich Tobler eigentlich nicht, mit gleicher Schärfe über sein eigenes Glashaus zu schreiben? Zu berichten gäbe es genug, aber alleine, es fehlt der rechte Mut.

Wumms: Holger Alich

Der Stellvertreter bei der «Handelszeitung» ist eine Zierde seines Berufs.

Im Club der Zürcher Wirtschaftsjournalisten setzte sich Holger Alich wortstark für eine diskriminierungsfreie Sprache und eine Förderung von weiblichen Positionen ein. Der Unfug konnte verhindert werden.

Gnadenlos ist Alich allerdings, wenn es um sein Feindbild russische Oligarchen geht. Da forderte er schon kriegerisch: «Die Schweiz muss bei der Suche nach Oligarchengeldern nachrüsten».

Im besten deutschen Untertanengeist empfahl er zudem: «Die Schweiz sollte sich daher die USA zum Vorbild nehmen.»

Auch das Sponsoring der Jahresversammlung seines Clubs stösst Alich sauer auf. Das gehe nicht, damit kompromittiere man sich, da gäbe es doch auch andere Lösungen. Weil ihm aber keine einfiel, wurde auch dieser Vorstoss letztes Jahr abgeschmettert.

Dennoch legte Alich an der jüngsten GV vom Dienstag nochmal nach; Sponsoring, gehe nicht, andere Lösungen, er wisse aber immer noch nicht, welche.

Daraufhin machte ihn ZACKBUM darauf aufmerksam, dass Alich konsequenterweise das gesponserte Abendessen nach der GV auslassen müsse, um sich nicht korrumpieren oder kompromittieren zu lassen.

Das fand er weniger lustig. Und wen sah man dann fröhlich gesponsert tafeln am gleichen Abend? Genau, den konsequenten Moralapostel Alich. War da mal was mit Wasser predigen und Wein saufen?

Weiter Flugzeit für Chefs

Nun hat’s auch Jonas Projer erwischt.

«Der Verwaltungsrat der NZZ und Jonas Projer, Chefredaktor der NZZ am Sonntag und Mitglied der Geschäftsleitung der NZZ, haben im gegenseitigen Einvernehmen beschlossen, ihre Zusammenarbeit zu beenden.»

Es ist erst das dritte Mal in der langen Geschichte der alten Tante, dass ein Chefredaktor nicht ganz freiwillig seinen Posten verlässt. Der erste war Markus* Spillmann, der zweite Luzi Bernet – und nun Projer.

Etwas mehr als zwei Jahre hielt er durch – von Anfang an angefeindet. TV-Mann, gar Blick-TV-Mann, die Unken von aussen (und von innen) wollten ihn von Anfang an wegschreiben. Konzernjournalist Andreas Tobler veröffentlichte ein Schmierenporträt, die «Republik» verlor ebenfalls jedes Mass und jede Mitte in einer einseitigen, einäugigen, unfairen Hinrichtung, was sogar in der eigenen Leserschaft Protest auslöste.

Auch im Nachtreten ist Tobler spitze; statt das gegenseitige Einvernehmen zu respektieren, tritt er nach:

Dafür könnte man ihm eine Gegendarstellung um die Ohren hauen, aber will man so tief sinken? Angesichts solcher Charaktere kann man sich eine klammheimliche Hoffnung auf die nächste Millionensparrunde nicht verkneifen. Tobler könnte auch mal einen Satz zum Bauernopfer Rutishauser im eigenen Laden oder zum Roshani-Skandal sagen. Aber statt die Einstellung des «Magazin» zu fordern, bis die Vorwürfe abgeklärt sind, schweigt er hier feige.

Immer wieder sickerten Interna durch, Mies-und-Fies-Journalisten wie Beni Frenkel kolportierten fleissig Gerülpse und Gerüchte, mit denen sie aus dem Hinterhalt angefüttert wurden.

Die Ausgangslage für Projer war so, dass es einen mutigen Mann brauchte, vielleicht einen todesmutigen. Denn God Almighty Eric Gujer wollte eigentlich den Abgang von Bernet benutzen, um sein Herrschaftsgebiet vollständig auf die NZZaS auszudehnen. Das wurde ihm aber vom VR verwehrt, also wurde Projer letztlich Chefredaktor von Gujers Gnaden.

Weder handwerklich noch führungstechnisch konnte man Projer das Geringste vorwerfen. Möglicherweise entwickelten sich die Zahlen im Digitalen und in den neuen Medien nicht so, wie man es erwartet hatte.

Gleich vier Nasen übernehmen nun «interimistisch» die Leitung. Das weist darauf hin, dass es keineswegs ausgemacht ist, dass die NZZaS einen neuen Chefredaktor bekommt.

Ob sich all die Heckenschützen innerhalb der Redaktion einen Gefallen getan haben, wird sich erst noch weisen.

*Nach Leserhinweisen korrigiert.

Stapo Zürich zwitschert

Mit dem Vogel twittert sie sich ins Elend.

Polizei ist selten lustig. Ausser, sie twittert. Damit hat es die Stadtpolizei Zürich zu einiger Aufmerksamkeit gebracht. Oder um es mit den launigen Worten der «Limmattaler Zeitung» zu sagen:

«Anstatt am sicheren Hafen des Schweigens anzulegen, segelt das Social-Media-Team der Stapo offensiv in das Auge des Shitstorms. Eher selten sieht man eine derart ausdauernde Kommunikationsarbeit. Für keine Antwort ist sich die Stapo zu schade, selbst auf Nachrichten wie «F*** dich!» wartet Spaltenstein mit einem müden «Nein» auf.»

Christian Spaltenstein gehört zum «Social-Media-Team» der Stadtpolizei. Die benützt Twitter normalerweise, um gähnlangweilige Mitteilungen abzusetzen. Seit dem Frauenstreik, Pardon, dem feministischen Streiktag, ist das alles anders.

Anlass des wilden Gezwitschers ist ein Vorfall auf dem Paradeplatz Zürich. Der wurde von streikenden Frauen blockiert. Als die Stapo dem Tramverkehr wieder freie Fahrt verschaffen wollte, kam es zu einem Nahkampf, der auf einem Video festgehalten wurde.

Eine Frau wurde niedergerungen, sie soll zuvor einem Polizisten gegen das Knie getreten haben. Es kam zum Einsatz von Pfefferspray. Nach dem Gerangel gibt’s auf Twitter los, und Stadtpolizist Spaltenstein liess nichts anbrennen:

«Unterlassen Sie das Verwenden unseres Logos und unseres Namens! Ihr Profil ist irreführend und ist entsprechend an Twitter gemeldet worden. Wenn Sie sich als Polizei ausgeben, machen Sie sich zudem der Amtsanmassung strafbar.»

Unvermeidbar: die Politik schaltete sich ein. Der einschlägig bekannte AL-Gemeinderat David Garcia Nuñez behauptete, die Stapo schüchtere andere Twitterer ein. Auch hier fetzte die Stapo zurück, Nuñez wisse nicht, wovon er spreche.

Schweigen ist Gold, sagt sich derweil die oberste Chefin der Stapo, die Grüne Stadträtin Karin Rykart. Inzwischen hat sich auch der Shitstorm – wie alle seine Vorgänger – gelegt, und es herrscht wieder gelangweilte Ruhe mit den üblichen Warnhinweisen der Polizei. Die NZZ will allerdings mehr Action sehen:

«Das ist einigen Twitter-Usern offenbar zu viel der Harmonie. Und so provoziert einer mit der Frage, wann denn auf dem Account der Stadtpolizei wieder der «wilde Polizist» wüte. Bisher hat die Stadtpolizei diese Frage unbeantwortet gelassen.»

Immerhin, so kann man das Sommerloch amüsant füllen.

 

Frau Berg, bitte melden

ZACKBUM hätte da ein paar Fragen …

Welche Teile der Biographie von Sibylle Berg erlebt, welche fabuliert sind, das ist ihre Sache. Dass sie auf Nachfragen die Antwort verweigert und stattdessen einen Anwalt in Stellung bringt, auch.

Glaubwürdiger macht sie das allerdings nicht unbedingt. Denn wenn sie zum Beispiel behauptet, in der DDR Dissidentin gewesen zu sein, wäre das etwas geschmacklos gegenüber wirklichen Dissidenten, wenn sie das nicht gewesen wäre.

Ganz heikel wird es bei ihren journalistischen Werken, bei Reportagen. Da gilt das Prinzip der Wahrhaftigkeit. Es darf nur Selbsterlebtes auch so beschrieben werden. Was geliehen wurde, vom Hörensagen stammt, aus anderen Quellen, muss ausgewiesen werden. Das ist der stillschweigende Pakt zwischen Autor und Leser. Der Leser kann den Wahrheitsgehalt der Reportage nicht nachprüfen, daher muss er sich darauf verlassen können, dass ihm kein Relotius und kein Kummer Fabuliertes und Erfundenes als echt serviert.

Bezüglich dem journalistischen Schaffen von Berg gibt es nun einige Fragen. Insbesondere, was den Artikel «Der Totmacher» betrifft, aber nicht nur.

Also luden wir Berg ein, zu diesen Fragen Stellung zu nehmen:

1. Kennen Sie das Werk von oder den Autor Jaques Buval?
2. Ist es Zufall, dass diverse Inhalte Ihrer Reportage «Der Totmacher» mit den Inhalten von Video-Interviews Buvals übereinstimmen?
3. Sie beschreiben die Gerüche und den Zustand des Hauses, in dem Pekalski einige Zeit wohnte. Woher wissen Sie das?
4. Sie beschreiben, was in Pekalski und in seinen Opfern vorging. Woher wissen Sie das?
5. Sie schreiben: «Kommt die Nacht, ist Polen verlassen. Alle sitzen in ihren Häusern, trinken.» Halten Sie das nicht für diskriminierend und rassistisch?
6. Sie wollen in Kambodscha zufällig einem führenden Vertreter der Roten Khmer begegnet sein. Wo und wann war das genau, wie hiess der Mann?
7. Sie beschreiben, wie Sie in Tel Aviv zufällig Zeuge eines Attentats geworden sind. Der Text erschien am 1.1. 2016 in der «Welt». Wie ging das?
8. Als der NZZ-Redakteur Lucien Scherrer einige Fragen zu Unstimmigkeiten in ihrer Biographie stellte, liessen Sie Ihren Anwalt antworten, der von einem «verstörenden Vorstoss in die intimsten Bereiche eines Menschen» schrieb. Sie selbst haben doch all diese Angaben gemacht, wieso ist dann eine Überprüfung verstörend?
Leicht verstörend war dann die Reaktion. Berg lässt ausrichten, sie arbeite «derzeit an neuen Projekten und möchte und muss sich ganz darauf konzentrieren». Daher möchte sie nicht mit Fragen belästigt werden.
Auf die Idee wären nun Relotius oder Kummer nicht gekommen. Wenn es um das wichtigste Gut eines Reporters geht – seine Glaubwürdigkeit –, kann eigentlich niemand so beschäftigt sein, möchte und muss sich so auf neue Projekte konzentrieren, dass da kein Fitzelchen Zeit für eine Antwort bleibt.
Bei Scherrer fand Berg immerhin die Zeit, ihren Anwalt zu instruieren, das als unziemlichen, gar «verstörenden» Eingriff abzukanzeln und mit juristischen Schritten zu drohen.
ZACKBUM ist gespannt …

Wumms: Gilda Sahebi

Sie sei eine «deutsch-iranische Journalistin, Autorin und Ärztin».

Allerdings könnte sie selbst eine Therapie gebrauchen. Denn sie hat das hier getwittert:

Sahebi arbeitete für das ZDF und den WDR, tritt zudem gerne in deutschen Talkshows auf. Ein Schwerpunkt ihrer Berichterstattung sind die Proteste gegen das Mullah-Regime im Iran. Sie weiss also, wovon sie spricht.

Hier spricht sie: Das Foto von der «Demo gegen das Rammstein-Konzert in Bern erinnert so krass an die unzähligen Bilder von Frauen und Mädchen aus dem Iran, die dem Patriarchat mutig den Mittelfinger zeigen. Feministische Kämpfe weltweit können nur gemeinsam geführt werden.»

Bevor es ZACKBUM speiübel wird: Sie vergleicht wirklich den todesmutigen Protest iranischer Frauen mit der wohlfeilen Lachnummer von Bern? Sie vergleicht Rammstein mit dem fundamentalistischen Mullah-Regime?

Wem dermassen die Massstäbe verrutschen, der hat jeden Anspruch verloren, ernstgenommen zu werden. Wer einen solchen Vergleich wagt, ist schlichtweg zum Kotzen.

«Blick» plustert weiter

Von einem journalistischem Höhepunkt zum nächsten.

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Es gibt neu «Blick+» Das Plus steht nicht für eine Blutgruppe, sondern soll laut «Blick»-Oberchefin Ladina Heimgartner ein «Qualitätsstempel» sein. Die Idee: «Wer sich kurz informieren will, kann das weiterhin genauso tun wie bisher auf Blick.ch. Wer aber in ein Thema eintauchen möchte, kauft ein Abo

Dann tun wir das doch. Im Artikel mit Qualitätsstempel vermeldet «Blick» erschreckt: «Hier brennt ein Kinderwagen auf der Bühne.» In der Tat, das haben auch rund 40’000 Zuschauer so gesehen; ob die nun ein Abo lösen wollen?

Aber nun taucht «Blick» richtig ins Thema ein:

Das ist natürlich eine brennende Frage; schliesslich herrschte in Bern angeblich «zwei Tage Ausnahmezustand», weil Rammstein «rund um den Skandal-Sänger Till Lindemann» auftrat. Den hatte schon der «SonntagsBlick» beim Verlassen des Hotels «Schweizerhof» beim skandalösen Beissen in einen Apfel fotografisch überrascht. Allerdings weist das Kürzel «ZVG» – für «zur Verfügung gestellt» darauf hin, dass es nicht mal das Qualitätsorgan selbst war, dem dieser weltexklusive Wahnsinnsschuss gelang.

So verhält es sich auch beim «Beweisfoto» in Sachen von Rohr:

Hier marschiere der Alt-Rocker (hinten) «ins Berner Hotel Schweizerhof – wo auch Rammstein-Sänger Till Lindemann nächtigte». Da bleiben natürlich alle Fragen offen. Wollte von Rohr einfach einen neuen Haarschnitt? Oder eine Rasur? Oder wollte er einen «Afternoon Tea» für schlappe 45 Franken? «Heissgetränke à discrétion, 3-stöckige Etagere mit Sandwiches, süßen und salzigen Leckereien, Brotkorb mit Scones, Champagner (Blanc de Banc & Rosé, gegen Aufpreis zubuchbar)». Blanc de Banc in Original-Rechtschreibung des Luxushotels. Oder wollte er sich vielleicht – etwa gemeinsam mit dem «Skandalsänger» – eine «Entspannung in Gold» im Spa gönnen? «Diese Massage mit hochreinen 24-karätigen Goldflocken und 100% natürlichem Öl führt zu einer optimalen Balance von Körper und Geist». Schlappe 200 Franken für 75 Minuten, das könnte Lindemann doch brauchen.

Aber, schade auch, «Blick+» bleibt im Minus, was die Beantwortung der Frage betrifft. Alles nur zugetragen, alles nur aus zweiter Hand:

«Von Rohr wurde, gemäss Blick-Informant, von einem Mitarbeiter des Skandal-Sängers vor dem Eingang des Hotels empfangen. «Sie umarmten sich», sagt die Quelle und beschreibt weiter: «Es sah aus, als seien die beiden beste Freunde, die sich sehr darüber freuen, einander wiederzusehen. Danach führte der Mann, der auch Till Lindemann stets begleitete, Chris von Rohr in den Schweizerhof.»»

Aber halt, von Rohr gehört doch zum Inventar bei Ringier, dem muss doch ein Quote zu entlocken sein. In der Tat: «Chris von Rohr bestreitet gegenüber Blick nicht, Till Lindemann getroffen zu haben, behauptet allerdings: «Ich plane eine Recherche-Geschichte über den Fall Rammstein, dazu habe ich im Umfeld von Lindemann recherchiert.»»

Aber, oh je: «Die Fragen, wie er zu Lindemann und den Vorwürfen stehe, dieser habe Frauen mit K.o.-Tropfen für sexuelle Handlungen gefügig gemacht, will Chris von Rohr nicht beantworten.»

Blöd aber auch. Die wahre Skandalstory versemmelt der «Blick+» allerdings jämmerlich:

Vorne läuft Rammstein-Gitarrist Paul Landers. Er schaut offensichtlich demonstrativ in die falsche Richtung. Denn: wer steht denn da hinten an die Wand gelehnt? Ist das ein Groupie mit Handy in der Hand, das auf den Einsatz wartet? Eine nichtöffentliche Person, deren Gesicht eigentlich verpixelt gehört? Das wären doch Recherchen, die einem «Blick+» gut anstünden.

Aber eben, auch hier heisst es «***NO CREDIT***» beim Foto, auch das wurde dem Qualitätsorgan zugespielt.

Schauen wir uns mal die +-Ausbeute am Montag an. Da wäre mal diese versemmelte Story. Dann ein Interview mit dem «EasyJet-Europachef». Hoffentlich hat «Blick+» für diesen Werbespot Geld kassiert: «Haben Sie auch mehr Flüge im Angebot? – Was sind die beliebtesten Ziele der Schweizer? – Sie lancieren ein eigenes Reiseportal. Was muss man dazu wissen?»

Heisst + also, dass hier das verbraten wird, was früher Publireportage hiess? Und sonst? Nun, bereits der dritte «Blick+»-Artikel ist nicht mehr ganz taufrisch, er stammt vom 18. Juni. Wenn «Blick+» diese Schlagzahl beibehält, wird es dann etwas eng mit den versprochenen «200 exklusiven Storys pro Monat». Denn das wären im Schnitt zwischen 6 und 7. Pro Tag.

Was «Blick+» nicht beantwortet: kriegt man sein Geld zurück, wenn nicht plus, sondern minus geliefert wird? Da erwarten wir einen «Ratgeber-Artikel», der «diese brennendste Frage» beantwortet. Angeblich «präzise, verlässlich, lebensnah».

Aber immerhin: für Spass, Tollerei und Gelächter ist schon mal gesorgt.

Ob «Blick+» allerdings auch mal so viele begeisterte zahlende Gäste haben wird?

(Screenshot «Blick+»)

Rimoldi randaliert

Auf welcher Seite steht der Irrwisch eigentlich?

Zuerst fand Nicolas Rimoldi, dass die Teilnahme an Wahlen eigentlich sinnlos sei. Dann überlegte er sich anders und kandidiert nun für den Nationalrat.

Sein Beitrag zur allgemeinen Erregungsbewirtschaftung sind gelegentliche Provokationen, die an Dümmlichkeit schwer zu überbieten sind: «Florida erlaubt das verdeckte Tragen von Waffen ohne Lizenz. Bravo! Das Recht auf Selbstverteidigung ist ein Grundrecht. Wann zieht die Schweiz endlich nach?»

Dieses «Grundrecht» wird in den USA immer häufiger für hirnlose Massaker, auch an Schulen, missbraucht. Will Rimoldi wirklich solche Zustände in der Schweiz?

Damit provozierte er eine Nationalrätin der Grünen zu einem ebenso idiotischen Tweet: «Ach was, in Notwehr erstech ich den Rimoldi auch mit dem Sackmesser.» Nun gab er sich plötzlich betupft: «Eine mutmassliche Morddrohung hat in einer Demokratie nichts zu suchen. … Die Terroristen vom Schwarzen Block wissen jetzt, was sie zu tun haben.»  Er wolle die Nationalrätin wegen «mutmasslicher Morddrohung» anzeigen, jammerte Rimoldi.

Dabei ist ein lebender Randalierer doch für alle Gegner seiner Sache viel wertvoller. Nun hat Rimoldi und seine Gruppe «Mass-voll» die dritte Klatsche mit ihrem Referendum gegen die Covid-Gesetzgebung eingefangen. Also das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich wollen.

Fast 62 Prozent stimmten für eine Verlängerung des Covid-Gesetzes, damit ist auf dieser Ebene der Mist längst geführt. Wäre vielleicht der Moment, staatstragend und massvoll die Niederlage einzugestehen. Aber doch nicht Rimoldi:

«Die Schweiz ist auf dem Weg in eine dystopische Hölle. Die freie Schweiz ist am Sterben. Wir sind die letzte Chance, um den weltweiten ‹grossen Reset› zu verhindern.»

Also wenn so die letzte Chance aussieht, dann ist der Reset wohl nicht mehr zu verhindern. Willkommen in der «dystopischen Hölle» Schweiz. Was für ein schändlicher Dummschwätzer.

Die Sonne scheint,

der Medienbeobachter greint.

Aber im Dienste der Aufklärung und der Leser ist ZACKBUM bereit, ohne weiter zu klagen die Mühsal auf sich zu nehmen, den Output der Sonntagspresse zu visionieren.

Immerhin, in aller Gerechtigkeit sei’s gesagt, die «NZZamSonntag» vermag mal wieder, positiv aufzufallen. Teilweise. Vielleicht liegt es auch nur am Umfeld. Aber immerhin:

Hackergefahr, Groupies und wie die UBS bereits die CS dominiert, das sind schon mal drei Themen, die interessieren. Dass aus illustrativen Gründen ein weiches Thema wie Geistesheilung riesig aufs Cover muss, nun ja, man versucht halt, immer wieder andere Zielgruppen anzusprechen.

Etwas sehr viel Tierliebe zeigt die NZZaS dann auf Seite zwei:

Das ist Wilson. Ein Suchhund, der gesucht wird. Ein eher blöder Suchhund, denn er hat scheint’s mitgeholfen, die wundersam geretteten kolumbianischen Kinder im Dschungel zu finden. Aber dann ist er selbst verlorengegangen. Nun will man den Belgischen Schäferhund mit Weibern herbeilocken: «Im Wald wurden zwei läufige Hündinnen ausgesetzt», weiss die NZZaS. Hoffentlich wird daraus kein neuer Fall von sexueller Belästigung.

Auf Seite 3 erschreckt dann die NZZaS ihre Leserschaft mit dem «vermeidbaren Aufstieg der Alternative für Deutschland». Schön, dass schon im Titel der unparteiische Standpunkt der Autorin klar wird, die ja nicht zufällig für die «taz» die Meinungsseite leitete.

Ob’s aber nicht ein touch too much ist, die Illustration in Kackbraun einzufärben?

 

Je mehr AfD, desto brauner. Aber damit will die NZZaS sicherlich keine Assoziationen auslösen.

Dann haben wir wieder den, nun ja, Sonderfall Aline Wanner. Die journalistisch eher unauffällige Medienkolumnistin fällt diesmal ansatzlos über ein Organ namens «Ladies Drive» her. Schon der Titel passt Wanner nicht: «Eine andere Redaktion, die für Frauen das Synonym «Ladies» verwendet, ist übrigens jene der Kuppelshow «Der Bachelor»». Aber damit hat sie das Businessmagazin für Frauen noch nicht genug abgewatscht. Wer nicht schon von der Coverstory «total abgeschreckt» sei, den «halten womöglich das monoton-binäre Layout … die wilde Vermischung von Deutsch und Englisch … oder die schiere Unlesbarkeit … davon ab, das Magazin zu konsumieren».

Geschimpfe, dafür weiblich.

Auch die Chefredaktorin Sandra-Stella Triebl wird kräftig angerempelt. Das von ihr ausgelobte «Kaleidoskop von Meinungen» sei «normalerweise ein Synonym für viele günstig produzierte und schlecht formulierte Texte». Nicht einmal ZACKBUM würde sich trauen, auf so dünner Faktenlage ein Magazin mit einer Auflage von 40’000 (Folio mit allem Rückenwind der NZZ unter der Leitung von Wanner auf 69’928 geschrumpft) dermassen in den Boden zu stampfen.

Der Text ist so unverständlich-bösartig, dass man sich unwillkürlich fragt, was Wanner da über die Leber gelaufen ist. Wurde ein Text von ihr verschmäht? Beneidet sie die Chefredaktorin, die immerhin zu einer der am besten vernetzten Frauen der Schweiz gewählt wurde? Ist es einfach Stutenbissigkeit? Auf jeden Fall bleibt auch die Frage unbeantwortet, wieso die NZZaS solche privaten Feldzüge zulässt, die ohne Sinn und Anlass lospoltern.

Aber immerhin, nach einem mässigen Text von Rafaela Roth über die angebliche «Rache der Groupies» beginnt dann die «Wirtschaft» mit zwei schönen Stücken über die Schweizer Banken, bzw. gegen die UBS. «Der Staat subventioniert die Banken mit 30 Milliarden», sagt der Ökonom Adriel Jost im Interview. Und Zoé Baches sowie Guido Schätti kritisieren «byzantinische Verhältnisse in der neuen UBS». Zwei Stücke, die man gelesen haben sollte.

Viele werden aufatmend diesen Bericht der NZZaS zur Kenntnis nehmen:

Zu solch schlüpfrigen Themen will ZACKBUM aber nicht weiter kommentieren.

Durchaus verdienstvoll ist hingegen, dass Peer Teuwsen für einmal fleißig bleibt und die unsägliche Affäre um die Verwendung des Begriffs Zigeuner in einem literarischen Werk weiterverfolgt:

Das passt zum idiotischen Vorstoss des Vielschwätzers Sebastian Girod, dass der Bund nur noch Dokumentar-Filme fördern soll, wenn Frauen darin vorkommen. Da verzeihen wir dem Kulturteil sogar die 237. Fortsetzung von «Die Summe aller Frauen» von Jan Weiler. Oh, es ist erst die 16. …

Dagegen wirkt die «SonntagsZeitung» wieder einmal wie ein Schluck Wasser:

«Die Wasserfrage. Wie viel soll man an heissen Tagen trinken?» Echt jetzt, zweite Hälfte Juni, und bereits gähnt das Sommerloch dermassen auf Seite eins? Und was sagt eigentlich die Schneeflocken-Gender-Fraktion dazu, dass es mal wieder ein anzügliches Symbolbild mit einer Frau sein muss? Hä? Gohts no?

Richtig lustig wird’s dann aber bei der Rezension des Berner Konzerts von Rammstein. 40’000 begeisterte Zuschauer im ausverkauften Stadion, es sei «kraftvoll und theatralisch» wie immer, aber: es sei «ein bisschen verhalten», wollen «mb/jek/mbu» bemerkt haben. Denn es braucht schon drei Kürzel, um einen mediokren Artikel zu verfassen.

Der ist daher ein wenig Konzertkritik, ein wenig Rehash von Altbekanntem und von absurden Beobachtungen: «Die Miene von Gitarrist Richard Z. Kruspe scheint noch etwas düsterer als üblich». Schliesslich sei es ein «umstrittenes Konzert» gewesen. Ganze 18 Zeilen verwendet das Trio Infantil von Tamedia auf eine Konzertkritik. Der grosse Rest ist Gemaule; fast die Hälfte des Artikels macht die Beschreibung der Demonstration von Rammstein-Gegnern vor dem Stadion aus.

Es handelte sich also um 40’000 zahlende Gäste – und um wohlwollend geschätzt «100 Personen», die sich vor dem Stadion versammelten, um «lautstark gegen die Durchführung des Konzertes zu protestieren». Ganz lautstark hatte schon Tamedia-Redaktor Andreas Tobler dessen Absage gefordert. Auf diese Lächerlichkeit gehen aber die drei tapferen Tagi-Schreiberlinge nicht ein.

Immerhin, Rico Bandle widmet sich dem Justizskandal um Erwin Sperisen, der von einer völlig ausser Rand und Band geratenen Genfer Justiz wegen einer angeblichen Verschwörung mit sich selbst zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Als einziger Schweizer Journalist hat Alex Baur seit Jahren und unermüdlich auf diesen Skandal hingewiesen – allerdings in der «Weltwoche» …

Von da an geht’s schwer bergab. Ein Redaktor jammert darüber, dass er an der Glotze an miesen Filmen hängenbleibe («Wir glotzen Müll»). Interessiert eigentlich keinen, der Ami würde sagen: get a life! Würste zum Selbermachen und Sommerdrinks, man muss aufpassen, dass es einem beim Gähnen nicht den Unterkiefer ausrenkt.

Aber für grosse Erheiterung sorgt wie fast immer die Auto-Seite:

Haben wir gelacht.

Ach, da soll’s noch ein Sonntagsblatt geben. Im Prinzip ja:

Was soll an ein paar Paparazzi-Fotos «Wahnsinn» sein?
Daraus eine Titelstory zu basteln?

Ladina Heimgartner würde sicher sagen, dass das ein Beispiel für den neuen Qualitätsjournalismus sei, weg vom Boulevard. Ein paar Fotos der Bandmitglieder von Rammstein. Dazu noch eine «Einschätzung eines Medienexperten». Wow. Es handelt sich dabei um Ferris Bühler. Ferris who? Na, der Bühler:

Also DER Bühler:

Bekannt aus, ähm, kompetenter Meinungsträger bei, räusper, immer wieder in den Medien durch, hüstel. Lohnt es sich, weiterzublättern? Auf die Gefahr hin, dass man wieder der Unke aus Berlin begegnet, einer persona non grata bei ZACKBUM? Nein, das kann man nicht verlangen, ohne sich in Gefahr zu begeben, eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzufangen. Wegen Folter. Wegen der berühmten Tropfenfolter. Nicht mit Wasser, aber mit Tropfen journalistischen Abwassers.