Birrer tut weh

Jetzt wird sie auch noch zur Energiepolitikerin.

«Blut, Schweiss und Tränen». Das versprach Winston Churchill den Briten im Zweiten Weltkrieg. In diesem Sinne titelt die Tamedia-Chefredaktorin Raphaela Birrer:

Hoppla, falsche «Meinung», obwohl der Einstieg stimmt: «Viel liesse sich sagen über diese Tage». Also nochmal:

Schon wieder daneben, das ist doch der Beitrag von Tamedia zur Volksgesundheit. Schliesslich muss auch das Gehalt der Chefredaktorin bezahlt werden, von der unsichtbaren Kerstin Hasse ganz zu schweigen. Aber jetzt wirklich:

«Dann muss es jetzt schmerzen», droht Birrer ihren Lesern. Da wäre mal diese Zielgruppe: «So ist zum Beispiel unbegreiflich, warum es Besitzern von neu gebauten Einfamilienhäusern nicht zuzumuten ist, auf dem Dach Solarpanels zu installieren.»

Küche, Bad, Garten, da fielen doch so ein paar Photovoltaik-Panele made in China sicherlich nicht ins Gewicht. Aber das ist natürlich nicht alles: «Nötig sind darüber hinaus frei stehende Solarstromanlagen in den Alpen und Windparks

Nun ist es aber mit diesen Solarstromanlagen (und Flatterstrom aus Windparks) so eine Sache. Wie schon Peter Bodenmann schmerzlich erfahren musste, klaffen da Wunsch und Wirklichkeit ein paar Terawatt auseinander. Das, und nicht etwa der «unerbittliche Widerstand von Naturschützern», erschwert «den Erfolg solcher Projekte». Da nützen auch martialische Töne nichts: «Hier braucht es rasch griffige Mechanismen, die diese Blockademacht reduzieren.» Allerdings: dass nur ein Bruchteil des geplanten Stroms produziert werden kann, dass kein Konzept für die Speicherung und den Abtransport existiert, das wären die eigentlichen Probleme in den Alpen.

Es könnte immer helfen, sich zuerst über ein Thema zu informieren, bevor man lospoltert. Fehlt noch ein energiepolitischer Kurzschluss? Aber sicher, wir sind hier doch bei Tamedia: «Die SVP belügt die Bevölkerung zum wiederholten Mal über die angeblichen Kosten der Energiewende.»

Sehr viel sanfter geht Birrer mit den «Promotoren des neuen Gesetzes» um: auch sie «sollten Kostenwahrheit schaffen». Also aufhören zu lügen.

Denn: «Jetzt müssen die ehrlichen Antworten kommen.» Während im Abstimmungskampf gelogen wurde, dass sich die Strommasten bogen. Birrer wagt abschliessend einen Blick in die Zukunft: «Und jetzt müssen die für breite Kreise schmerzhaften Massnahmen folgen – Bauvorschriften und Landschaften werden sich verändern

Das werden die «breiten Kreise», also die schwindende Leserschaft von Tamedia, sicher gerne hören. Vor allem, wenn solche Ankündigungen aus berufenem und kompetentem Mund kommen.

6 Kommentare
  1. Schorschli
    Schorschli sagte:

    Ich versuche mich täglich den Tagi durchzulesen. Leider stolpere ich bereits bei den Headlines. Das Blatt ist so schnell durch wie der Blick. Ätzender kann keine «gehobene Zeitung» sein. Tagi hat seine guten Zeiten der 80er längst verlassen und wird mit jedem neuen Chefredaktor nur noch dümmlicher.

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  2. Frederic Davide
    Frederic Davide sagte:

    Birrers energiepolitischen Kenntnisse und Analysen bilden zusammen mit den anatomisch-ornithologischen Betrachtungen von Kim d’H ein stimmiges Ganzes. Niveaumässig sind da keine Unterschiede eruierbar. Flach wie ein Stausee und ohne kleinsten Wellengang bei absoluter Windstille und stehenden Windturbinen. Zeit für eine kleine Kostprobe aus Kims Hexenapotheke zum Thema Badetage.

    «Vielleicht nicht beim besten, aber doch bei einem pretty guten Willen wüsste ich nicht, was ich allem dem noch hinzuzufügen imstande mich sähe. Enten, vielleicht. Die schwimmen gern im Schatten hoher Rohrkolben. Und sie haben die längsten Penisse, wussten Sie das?, relativ zu ihrer Körpergrösse, und korkenzieherförmig, im Gegenuhrzeigersinn gedreht, im Uhrzeigerunsinn quasi, und dauerspitz sind sie, und die Enten mit Vulven haben sich eine Muskulatur anevolutioniert, weil sie so oft vergewaltigt werden, und sie können ihre Vaginen so zusammenziehen, dass diese sich im Uhrzeigersinn zusammenwringen. Und so können die rückwärtsgedrehten Penisse nicht eindringen. Und so können die Enten, die Kinder kriegen, selbst entscheiden, von wem sie Kinder kriegen.»

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  3. Manfred
    Manfred sagte:

    Und diese ganzen Qualitätsartikel sind für verträumte Für Fr. 759.– pro Jahr zu haben, inklusive dem Käseblatt SZ. Wer will und hat noch nicht?

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    • Tim Meier
      Tim Meier sagte:

      Wir haben nicht mehr, und das ist gut so. bzbasel und die BaZ interessieren nicht mal mehr in der Beiz. Solchen Schwachsinn wie oben erwähnt will man nicht mehr vorgesetzt bekommen. Die Exemplare in der Kantine werden täglich jungfräulich entsorgt. Paper Waste. Dafür sind die schmierigen Telefonverkäufer wieder am Werk. Und landen natürlich auf der Black-List.

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  4. René Küng
    René Küng sagte:

    Die schmerzhaften Folgen folgen.
    Alle Massnahmen sind massiv in die Wege geleitet und Frau Birrer&Co (der mac schlägt Irrer vor 😉 sind als GROSSES Vorbild voran gegangen: sie belügen uns bei allen wichtigen Themen mit geballten Kräften.
    Und das folgensame Volg träumt davon, dass irgendwas wieder ’normal› sei.
    Gut belämmert by Tamdemia & Co.

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