Wumms: Fabian Molina

Viel schwatzen, wenig denken. Üble Mischung.

Der SP-Nationalrat Fabian Molina hatte angekündigt, während der Sommerpause darüber nachzudenken, ob er als Bundesrat kandidieren wolle. Haben wir gelacht. Leider hat er es verabsäumt, uns über das Ergebnis der Selbsterforschung zu informieren.

Molina ist der Archetyp des Jungspunds, der kein Mikrophon und kein Fettnäpfchen auslässt. Zusammen mit seinem Parteichef Cédric Wermuth ist er dafür, innereuropäische Flüge zu verbieten, wenn man das Ziel auch mit der Eisenbahn unter zehn Stunden erreichen kann. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, mit seinem Chef zusammen nach Berlin zu fliegen, um dem damaligen Wahlsieger Olaf Scholz zu gratulieren.

Gilt es, angebliche demokratische Fortschritte im Mafiastaat Kosovo zu loben, dessen erster Präsident inzwischen als Angeklagter vor dem Internationaler Strafgerichtshof steht, ist er immer vorne dabei. Geht es darum, Zürich «stabil Nazifrei» (Originalrechtschreibung) zu halten, lässt er sich gerne in modischem Schwarz im Schwarzen Block fotografieren. Um sich anschliessend scheinheilig von Gewalt zu distanzieren.

Bei der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan forderte er flugs die Aufnahme von 10’000 Afghanen in der Schweiz. Auf die Frage, ob er vielleicht auch ein, zwei beherbergen würde, regierte er genervt, dass er bekanntlich kein Staat sei und deshalb kein Asyl gewähren könne. Sein Appell, weltweit sämtliche Kriegshandlungen einzustellen, um die Pandemie besser zu bekämpfen, verhallte genauso ungehört wie seine Aufforderung, die NATO aufzulösen. Die er nach dem Beginn des Ukrainekriegs auch nicht mehr wiederholte.

Seinen neusten Höhepunkt des Dummschwätzen erreicht er bei der Beurteilung der verbrecherischen Attacke der fundamentalistischen Hamas auf zivile Ziele in Israel. Da meinte er, einen schön staatstragenden Tweet abgesetzt zu haben:

«Die SP-Schweiz und mich schockiert das Leid, das die Gewalteskalation bei der Zivilbevölkerung in Israel und Palästina auslöst. Unsere Gedanken sind bei den Opfern.»

Für diesen Unsinn, insbesondere für das Wort «Gewalteskalation», erntete er einen Shitstorm. Aalglatt legte er nach: «Israel wurde Opfer eines terroristischen Angriffs.» Dabei habe die Hamas brutale, widerwärtige Kriegsverbrechen gegen Zivilpersonen begangen. «Nichts kann das entschuldigen

Die Hamas ist für ihn allerdings entschuldigt. So stimmte Molina noch letztes Jahr – mit der Parlamentsmehrheit – gegen ein Verbot der Terrororganisation in der Schweiz. Das müsse man nun «überdenken», rudert er auch hier zurück. Denn inzwischen ist sie für ihn «eine verbrecherische Organisation und ein korrupter Haufen». Nach dem schönen Politikerwort: was geht mich mein dummes Geschwätz von gestern an.

Allerdings ist Molina auch tapferes Mitglied der Parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz – Palästina. Ihr gehören übrigens auch die Genossen Barara Gysi und Carlo Sommaruga an. Der Hamas-Freund Geri Müller hingegen hat inzwischen seine Homepage abgeschaltet, sicher ist sicher.

Da wird es mit einem Parlamentarier-Reisli in den Nahen Osten, einer der Lieblingsbeschäftigungen von Molina, wohl nichts. Aber er kann sich trösten, schliesslich ist er auch Co-Präsident der Freundschaftsgruppe Schweiz – Taiwan, und in dieser Eigenschaft gönnte sich Molina kürzlich den Flug nach Taipeh; sind ja auch nur 9500 km, one way.

Neben all diesen Aktivitäten findet Molina  auch noch Zeit, Co-Präsident der Entwicklungshilfeorganisation Swissaid zu sein. Die feiert dieses Jahr ihr 75. Jubiläum, das findet allerdings ohne Beteiligung des Präsidenten statt. Auf die Frage, wie er sich denn da einbringe für sein Gehalt, mochte er nicht antworten.

11 Kommentare
  1. Alois Fischer
    Alois Fischer sagte:

    Zitat Molina: «Nichts kann das entschuldigen.». Richtig, aber ein «Jemand» findet sich immer und das ist selbstverständlich der selbsterprobte Möchtegernfreiheitskämfer «Che Molina».
    Der kann das und der wird deshalb der Versuchung todsicher auf den Schleim kriechen und irgendwie und irgendwo eine winzige Argumentationslücke ergrübeln, warum eben das Grosskapital … oder zumindest der Patriarch von Herrliberg … oder eben auch der Olaf in Berlin (er-)findet, dass …
    Und schon kann einer genau das entschuldigen, das das «Nichts» eben nicht kann.
    Selten so gelacht und einmal mehr gewünscht, dass Dummschwätzer einfach für uns alle zu den Unhörbaren gehören sollten, dürften und müssen.

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  2. Frederic Davide
    Frederic Davide sagte:

    Molina und Wermuth, zwei der widerwärtigsten Heuchler und Schmarotzer auf Kosten von uns Steuerzahlern. Bei den beiden kann selbst ich den (a)sozialen Medien etwas Gutes abgewinnen: Verrät doch so manch einer ihrer Hüftschuss-Tweets, wie sie wirklich ticken und denken. Es läuft einem kalt den Rücken runter bei der Vorstellung, dass CW wahrscheinlich nach den Wahlen im Herbst sein Interesse an einer BR Kandidatur anmelden wird. Als wäre Pult nicht schon schrecklich genug.

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  3. Martin Hefti
    Martin Hefti sagte:

    Co-Präsident der Swissaid, das passt. Eine Organisation, die bei gewissen ihrer Projekte keine Journalisten sehen will. Eine Geldverbratungsmaschine der linken Funktionärsclique.

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  4. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Der Fabian Molina und der Cédric Wermuth kommen mir wie so zwei Reality-Stars vor. Einen gewissen Unterhaltungswert kann ich ihnen nicht absprechen. Vielleicht sollte ihnen SRF mal ein Format geben wo sie sich austoben können. Im wirklichen Leben sind die noch nicht angekommen.

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  5. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Molinas Motto: «Mit einem leichten Ruksack lässt sich der Berg besser besteigen!». Er ist ein linker Sprechapparat ohne Denkprozessor. Er sollte das tun was er kann, von anderen fordern was er selber nicht einhält, da ist er beschäftigt, leider auf Staatskosten, und richtet keinen grossen Schaden an!
    SPler die sich für den BR interessieren sind ulkig. Der Bündner Pult, auch ums Klima besorgt, ist auch schon mit Wermuth zu den Genossen nach Berlin geflogen. Für die BR Kandidatur hat er massiv aufgerüstet, Besuch beim Coiffeur und Krawatte und Anzug besorgt. Wichtig ist der Schein, nicht das Können.

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  6. Tim Meier
    Tim Meier sagte:

    Bei der Mehrheit der Parlamentarier fängt das «Überdenken» erst an, wenn sie abgeschlachtete Leichenberge von Zivilisten zu sehen kriegen. Wenn auf den «sozialen» und anderen Medien Bilder gezeigt werden, die nicht mehr schöngeschwafelt werden können. Jahrelang periodischer Raketenbeschuss von Gaza auf Israel? Geschenkt.
    Triggers für das «Überdenken» hätte es genügend gegeben. Nun, knapp vor den Wahlen macht man auf Wendehals und dreht um 180 Grad. Wer will schon als Hamas-Versteher dastehen? Ein paar Wochen später wird die 360 Grad Wende vollzogen. Wetten, dass?

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    • René Küng
      René Küng sagte:

      Herr Meier
      ich bin kein Hamas-Versteher, wenn Sie darunter verstehen, dass ich deren Terror in irgendeiner Form schön reden kann oder möchte.
      Aber ich meine aus der Distanz wahrzunehmen, dass die Leichenberge in Palästina (oder dem was übrig geblieben ist davon) der letzten Jahrzehnte ein Vielfaches höher ist, als….
      Und damit will ich weder auf so eine abwegige Tabelle noch auf einen Vergleich der Lebensqualität in Israel oder ihrer ‹Nachbarn› hinsteuern.
      Sondern einfach empfehlen, mal den TV-Sender zu variieren und auch einmal pro Jahr hinzuschauen, wie es auf den Sendern oder aus den Schuhen der andern Seite ausschaut.
      Oder: eine TV-Pause.
      Denn ich habe vollstes Verständnis, dass Sie ob den Bildern dort emotional mehr als aufgewühlt sind. Damit arbeiten die Fernsehstationen in Wuhan, Bergamo oder Kiew (ja, Moskau auch).
      Nur ‹Hollywood› gibt ehrlich zu, dass sie Disney abgeguckt haben, wie sie uns den Kopf verdrehen können.

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      • Tim Meier
        Tim Meier sagte:

        Come on Küng. Wer Raketenwerferstellungen in Schulen und Moscheen platziert, nimmt «Kollateralschäden» an der eigenen Bevölkerung in Kauf. Dass der Israeli die Stellungen kurz nach dem Abschuss neutralisiert, ist sonnenklar. Dazu braucht’s kein Framing vom TV und auch keine Palästinenser, welche tote Kinder in vor die Kameralinse halten.
        Meine Arbeitskollegen in Tel Aviv arbeiten weiter. Nur die Kollegin, welche nahe am Gazastreifen wohnt, sitzt noch im Shelter. Life is going on.

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        • René Küng
          René Küng sagte:

          Mit den Kollateralschaden an der eigenen Bevölkerung sind Sie auch bei Israel auf der richtigen Fährte…..
          Mein Votum geht immer in die Richtung, wo denn die KRIMINELLEN Regierungen sitzen. Life is going on tönt mir zu zynisch, aus relativ sicherer Distanz und mit einer Regierung hier, von der die Mehrheit immer noch ‹gedenkt› wird: sie haben es relativ gut gemacht, besser als die andern……
          Die Pakte der Kriminellen sind geschmiedet, unser Land eine EdelSchmiede, keep sleeping on.

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