Zeit der Gedankenleere

Israel/Palästina: eigentlich ein Idealfall für Intellektuelle.

Der heimtückische Überfall der fundamentalistischen Terrororganisation Hamas auf Israel ist ein durch nichts zu rechtfertigendes Verbrechen. Raketen wahllos auf zivile Ziele abfeuern, Nicht-Kombattanten als Geiseln nehmen, in Dörfern um sich schiessen: unsäglich.

Die Hamas (Bewegung des Islamischen Widerstands), ein Ableger der Muslimbrüderschaft, regiert seit ihrem Wahlsieg von 2006 diktatorisch im Gazastreifen. Ihr erklärtes Ziel ist die Beseitigung des Staates Israel mit militärischen Mitteln. Zu ihren wichtigsten Unterstützern gehört der Iran, der zwar Israel 1948 sofort anerkannte, aber nach der islamistischen Revolution das Existenzrecht eines israelischen Staates nicht mehr anerkennt.

Der einzige erkennbare Grund für den Überfall könnte sein, dass damit die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien, einem Todfeind des Irans, torpediert werden soll. Völlig ungeklärt ist die Frage, wie der israelische Geheimdienst, der wohl beste der Welt, der ganze Infiltrationsteams im Gazastreifen unterhält, die monatelangen Vorbereitungen übersehen haben kann.

Die Folgen dieses terroristischen Überfalls für den Gazastreifen werden fürchterlich sein.

Das sind wohl soweit die einigermassen gesicherten Tatsachen.

Anschliessend wird es aschgrau. Es gibt einige versprengte Anhänger des Antisemitismus, die fundamental gegen die Juden sind und auch Zweifel an der Existenzberechtigung Israels haben. Sie sind in der intellektuellen Auseinandersetzung über das Thema irrelevant.

Viel komplizierter wird es bei der Linken, die traditionell das Kopftuch à la Arafat als modisches Statement um den Hals geschlungen hatte und hat. Die mehr oder minder unreflektiert das, was sie für die Sache der Palästinenser hält, unterstützt. Die zwar das Existenzrecht Israels anerkennt, aber genauso einen Palästinenserstaat fordert. Dabei allerdings übersieht, dass sich die Zeiten seit der Herrschaft von Yassir Arafat massiv geändert haben. Ihm war es noch gelungen, die Al-Fatah als zwar terroristische, aber politische und nicht religiöse Bewegung auf der internationalen Landkarte zu etablieren.

Aktuell bestünde eigentlich die Aufgabe von Intellektuellen, Journalisten, Analysten, Experten darin, zu versuchen, die in die verschlungene Geschichte des Nahen Ostens nicht Eingeweihte mit Hintergrundinformationen zu versorgen. Sie versagen einmal mehr.

Aktuell bestünde die Aufgabe von Politikern und politischen Parteien, die sich traditionell der palästinensischen Sache verschrieben haben, darin, sich zu diesem Angriff zu äussern. Die «Gesellschaft Schweiz Palästina», immer noch präsidiert von Geri Müller: tiefes Schweigen. Der Co-Präsident von Swissaid, der Freund des Mafiastaates Kosovo, der SP-Nationalrat und Vielschwätzer Fabian Molina behauptet, er sei «schockiert» über «das Leid, welches diese Gewalteskalation bei der Zivilbevölkerung in Israel und Palästina» auslöse. Ein terroristischer Überfall, verkleidet als «Gewalteskalation»? Und welche Zivilbevölkerung Palästinas? Ein Geeier. Dann verkündet Molina noch allgemein: «Angriffe auf Zivilpersonen sind niemals legitim.»

Auch Balthasar Glättli, aalglatter Präsident der Grünen, ist um eine Verurteilung nicht verlegen: «Unser Mitgefühl gilt den Opfern dieser barbarischen Gewalt», salbadert er, als müsste er eine Trauergemeinde verbal trösten.

Nun ist es heutzutage leider so, dass dank Internet so ziemlich jede vergangene Äusserung auffindbar bleibt. Nehmen wir mal ein paar Organisationen durch. Da wäre zum Beispiel Greta Thunberg und «Fridays for Future». Israel begehe «Kriegsverbrechen um Kriegsverbrechen», regte sich die Kämpferin für eine bessere Welt auf. Auch die Organisation  selbst sieht die Sache eher einseitig: «Unsere Herzen sind bei den Märtyrern, ihr Blut wird nicht vergessen gehen.» Damit meinte sie aber nicht israelische oder zivile Opfer, sondern getötete fundamentalistische Terroristen.

Auch ein Mitbegründer der Klimakämpfer «Extinction Rebellion» hat ein etwas verrutschtes Geschichtsbild; so bezeichnete er den Holocaust flappsig als «just another fuckery» (einfach so ein weiterer Scheiss) in der Menschheitsgeschichte.

Auch die SP hat eine lange Geschichte der militanten Verteidigung der Sache der Palästinenser. Noch 2002 organisierte die Partei (zusammen mit den Grünen, den Gewerkschaften und dem reformierten Kirchenbund) eine grosse Demo in Bern mit 10’000 Teilnehmern. Kein Geringerer als der damalige Fraktionschef der SP verurteilte in seiner Rede Israel, das «ganz gezielt ein ganzes Volk massakriere» dabei «die systematische Ausrottung der Palästinenser» plane.

Heute haben alle Kreide gefressen. Molina warnt kleinlaut davor, alle Palästinenser in den gleichen Topf zu werfen. Noch 2022 hatte er, mit einer Mehrheit von 125 Nationalräten, gegen ein Verbot der Hamas in der Schweiz gestimmt. Und auf der Webseite der SP Schweiz findet man unter dem Stichwort Palästina zwei Einträge. Einer von 2014 und der zweite von 2010 … Die Hamas existiert dort nicht.

So gibt es unzählige grössere und kleinere linke Organisationen, Medien oder Einzelmasken, denen es äusserst peinlich wäre, an vergangene Äusserungen zum Nahostkonflikt erinnert zu werden. Man kann ja seine Meinung ändern, das ist erlaubt und aufrechter, als am ewigen Politikertalk festzuhalten: «Ich habe schon immer gesagt.» Aber: eine redliche und genauso öffentliche Auseinandersetzung mit vergangenen Irrtümern wäre anständig und nötig.

Genauso unredlich ist es allerdings, diesen abscheulichen Überfall dazu zu missbrauchen, mal wieder jegliche Kritik an der verbrecherischen Politik Israels, der völkerrechtswidrigen und in unzähligen UNO-Resulotionen verurteilten Besetzung fremder Territorien, der ebenfalls allen internationalen Gepflogenheiten widersprechenden illegalen Siedlungspolitik und an den aktuellen Versuchen, den Rechtsstaat aus den Angeln zu heben, mit der grossen Keule «Antisemitismus» zu erschlagen, wie das nicht nur Amoks wie Giuseppe Gracia tun.

Intellektuelle, die sowieso kaum Einfluss auf das Weltgeschehen haben, versagen bei ihrer wichtigsten Aufgabe: Die Weltlage analysieren, differenziert und informiert der Öffentlichkeit Erklärungen und Erkenntnisse vermitteln, mit denen sie etwas anfangen kann und sich eine eigene Meinung bilden.

Die Medien, die Journalisten versagen aufs Neue und immer wieder krachend, unsäglich, peinlich. Wie wünschte man sich einen Arnold Hottinger zurück, der wohl als Einziger in deutscher Sprache kompetente und nachvollziehbare und erhellende Erklärungen liefern konnte.

Dass das nicht naturgesetzlich ist, sondern ein spezifisch deutschsprachiges Problem, das beweist ein Blick über die Sprachgrenzen hinaus. Alleine der Artikel «The lessons from Hama’s assault on Israel» in «The Economist» enthält in aller gebotenen Kürze mehr Informationen, Erkenntnisse, Erklärungen und Analysen als so ziemlich alles, was bislang auf Deutsch erschienen ist.

Was zurzeit in Israel geschieht, ist ein Verbrechen und eine Tragödie. Sie wird ihre Fortsetzung im Gazastreifen finden. Was sich intellektuell im deutschen Sprachraum abspielt, ist ein Trauerspiel. Wie sich Exponenten der palästinensischen Sache winden und verwinden, ist zum Fremdschämen. Wie Anhänger Israels diesen Überfall missbrauchen wollen, um jegliche Kritik an Israel mit der Antisemitismuskeule zu erschlagen, ist widerwärtig.

Die überbordende Berichterstattung über dieses Verbrechen beinhaltet die fortgesetzte völlige Wurstigkeit gegenüber noch grösseren Verbrechen in der gleichen Weltgegend, im Jemen, im Sudan, in Äthiopien. Oder gegenüber der Erdbebentragödie in Afghanistan. Das ist beschämend.

 

23 Kommentare
  1. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    Der Gazastreifen mit der Hamas Terroristen-Führung, die ihre eigenen Leute plagen und unterdrücken, hat die fünfthöchste Bevölkerungsdichte der Welt auf ihrem Gebiet 5328 Einwohner pro Quadrat-Kilometer. Total 2 Millionen Einwohner. Da die Palästinenser kein Staat/Land sind, sprechen wir von einem Gebiet, das schon seit Vorbiblischen Zeiten (Tora) Israel gehört. Gazastreifen, wie kann man sich auf einer so kleinen Landfläche, das nur 360 Quadrat-Kilometer groß ist, ohne bedeutende Wirtschaftliche Einnahmen, so extrem vermehren, das Sardinen in der Dose mehr Platz haben?

    Das geht nur, weil die Schweiz zusammen mit der EU, Milliarden von Hilfsgeldern der Steuerzahler an die Terroristen senden. Sozusagen Externe Sozialbezüger und Terroristen-Finanzierung der EU – und der Schweiz. Wie viel Geld wird wohl davon, für Waffenkäufe und Raketenbau zweckentfremdet? – Um immer wieder Israel anzugreifen. Auch Außerhalb von Gaza und Israel leben viele Palästinenser in Lagern und werden finanziert, von wem? – Genau, auch von den ein paar tausend Kilometern entfernten Steuerzahler.

    Die sind niemals in der Lage – Unfähig ein eigener Staat zu sein – oder Wohlstand zu schaffen. Eine 2-Staaten Lösung ist unmöglich, denn wie und wer soll diesen Palästinenser-Staat denn finanzieren?

    Nur Monaco, Macao, Singapur, Hong Kong haben eine größere Bevölkerungsdichte – und die werden nicht vom EU, Schweizer Steuerzahler finanziert – oder?

    Was soll Israel mit Arabischen Muslimischen Nachbarn (Ländern) machen, die ihnen gleich nach der Staatsgründung denn Krieg erklärt und die Existenzberechtigung verweigert haben? – Die Ziele der Hamas und anderen Muslimischen Terroristen-Organisationen, gegenüber Israel, Westen der Welt sind bekannt, das sagen die offen, ist kein Geheimnis, und davon Träumen sie jede Nacht – nachdem sie 600 Jahre nach Jesus Christus Geburt, aus dem Bett gefallen sind, und denn Kopf angeschlagen haben:

    -Vernichtung Israels und vollständige Kontrolle über das Land Israel.

    -Vernichtung der Kreuzritter USA, Europa, und aller Ungläubigen nicht Moslems auf der Welt.

    -Gründung eines Weltweiten Islamischen Gottesstaates, das ist das Ziel aller Radikal-Islamistischen Gruppierungen Weltweit.

    Wie und was wollen sie mit solchen Menschen verhandeln? – Mein Vorschlag ist, die EU und die Schweiz nehmen alle Palästinenser bei sich auf – viele sind ja schon da. Dann hat Israel seine Ruhe, aber nur vielleicht. Die EU-Grenzen sind ja bereits offen für alles und jeden, und Sozialgeld beziehen sie ja sowieso auch schon. Und es werden Händeringend Fachkräfte gesucht. Herr Glättli und Herr Molina würden sich sicher sehr freuen.

    Antworten
    • Laura Pitini
      Laura Pitini sagte:

      Danke ihnen. Ihr letzter Abschnitt bloss ironisch gemeint an die die Adresse der Naivlinge im Parlament.

      Wer finanziert die Terrororganistation Hamas eigentlich? Ein wichtiger Geldgeber scheinen der reiche Ölstaat Qatar zu sein und die Türkei. Quellen gibt es genug im WWW. Fliege somit nie Qatar Airways, Emirates und mit den Türken.

      Antworten
  2. René Küng
    René Küng sagte:

    Ist es die Bürde zeitnah eine zackbum (hier) oder alle andern Journalisten eine waswo-Kolumne in all den Medien zu schreiben?
    Muss mann Fernsehen (oder Xitter-Filmli), um vom Grauen (zu Recht) überwältigt zu werden, sachliche ‹Distanz› kaum mehr möglich ist? Oder da nicht hinsehen, weil wir mit Bildern am gewaltsamsten überwältigt werden können?
    Wie oft können sich Verbrecher in dieser Welt aus irgendwelchen Zwangslagen, mit dem Rücken zur Wand oder kalt-zynischem Kalkül, DURCH EIN MASSAKER oder DURCH EINEN KRIEG wieder als ’starker Führer› ihrer aufgewühlten Völker zu profilieren?

    ‹Der einzige erkennbare Grund für den Überfall könnte sein……›
    Herr Zeyer, immer noch im emotionalen Gstrüpp?
    Wie viele Jahre von Erniedrigung und Luxus-Teilentzug braucht ein Schweizer heutzutage wohl, bis er die Hellebarde aus dem Schrank holen würde?
    Keine Entschuldigung für diese Hamas-Führer.
    Wurde Ihnen je eine ehrliche Chance / Hand geboten, einen anderen Weg als die fortschreitende Einschnürung, Abschottung, langsame Vernichtung als Realität zu erkennen und ‹leben› zu müssen?
    Der ‹Rest› der Welt hätte noch problemlos weitere 10, 20 Jahre ‹im Frieden› dort weiter wegschauen können…….

    Hier sind wir in diesen 20er-Jahren Schlag auf Schlag in einer nicht vergleichbaren Situation wie das Deutsche Volk. Ob Sommer 44 oder Januar, März, April 45, diesen NichtVergleich überlasse ich dem Forum:
    Nazi war niemand.
    Wer nicht an den Endsieg glaubte war Reichsverräter.
    Holocaust: nie gehört.

    Aber langsam Leute:
    hier glaubt 3 Jahre danach immer noch die Mehrheit, dass wir Leben gerettet hätten.
    Aufarbeitung? Brauchen nur Linke, Rechte, ähm, Nazis, Verschwörer, Irre.
    Impfmassaker, gibt’s nicht.
    Putin: unprovozierter Angriffskrieg…..
    https://zeitpunkt.ch/unprovoziert
    Oder für uns Geldmenschen (noch) auf der Schoggi-Seite: unprovozierte Inflation……

    Sie haben recht Herr Zeyer, Jemen, Sudan, Afghanistan und ganz neu&’schnell› Berg-Karabach…… Socar lässt grüssen: geht uns allen am Arsch vorbei.
    So wie der ‹Gaza-Streifen› (allein schon diese Wortschöpfung) uns Heuchler-Völkern seit Jahrzehnten am Arsch vorbei geht. Oder mit etwas ‹Schuld’Geld aller Art gemildert werden soll.
    Andere Gründe für die gottlos unmenschliche Wut und Aggression oben im Artikel zu unterschlagen (schon im gestrigen Gstrüpp-Beitrag), aber die Dauer-Gewalt gegen all die Völker dieser Welt, die irgendwas, irgendwem ‹im Weg› sind am Ende ihres Artikels zu benennen;
    das verwirrt mich.

    Ja, es gibt Verbrecher oben.
    Aber diese sitzen und bleiben oben, weil die Masse sich durch grausame Schocks – verständlicherweise – immer wieder belügen, betrügen, manipulieren und treiben lässt.
    Wie viele Schocks werden wir noch brauchen und uns das Denken durch bestialische Spiele mit Blut&Leid lähmen lassen, bevor wir hinsehen, wer durch solche Monstrositäten nur eines bezweckt: Macht erhalten oder ausbauen.
    Einziges ‹Zugeständnis› an diese HamasFührer: es ist blinder Hass und unmenschliche Ohnmacht, zu gewinnen haben die Nichts und ‹ihr› Volk zahlt nur mit noch grösserem Leid.
    Die wackelige Macht rettet dort vorderhand (?) nur Einer…..

    Dank an Herr Abt für sein Engagement, obwohl er zum Teil so unflätig angegangen wird.
    Er gibt uns durch seinen Fleiss&Background zumindest die Chance, die Wahrheit zwischen den Polen selbst zu suchen, wenn uns die WertePropagandisten nur eine Sichtweise aufdrücken.
    Wer sich eine eigene Meinung nicht selber erarbeitet (und wir können es noch, bevor die EU ihre digitale Wahrheits-Diktatur implementiert – sie steht bereit!!! Frau hinter dem Herd wartet auch schon drauf),
    weil zu faul, bequem, dumm, der/die wird auch zum Täter…….. und ‹konnte es nicht wissen›.

    Antworten
    • Sam Thaier
      Sam Thaier sagte:

      Es ist müssig über diese Provokationsspirale zu urteilen. Ist ja bekannt Herr Küng, dass sie dem Solothurner Unruheherd und Provokateur Christoph Pfluger und seinem Zentralorgan „Zeitpunkt“ tagtäglich folgen. Habe mich von dort vor über 15 Jahren verabschiedet. Wenn sie einmal mehr den Ausdruck «Impfmassaker» spazieren führen, schaudert es mich über ihre Verblendung.

      Schreiben sie stattdessen zentral, wie diese fanatischen Terrorarmeen (wie die Hamas und ISIS) mit Zehntausenden bis auf die Zähne bewaffneten radikal islamistischen Kämpfern ein Gemetzel anrichten. Diese instrumentalisierten Terroristen haben auch keine Angst davor, als Märtyrer in die Geschichte einzugehen.

      Diese Hamas Terrororganisation benützt übrigens auch Kindergärten, Schulen, Spitäler und Moscheen als Schutzschilde. Seit vergangenem Samstag gehören auch israelisch-jüdische Geiseln (Kinder und alte Frauen!) dazu. Priska Gloor schreibt untenstehend gut mit einem Beispiel, dass diese Knospen der Verständigung und des Austauschs weg sein.

      Ein weiteres Kapital ist die Terrorverherrlichung an Manifestationen, beispielsweise jetzt in Berlin-Neukölln und im Londoner Stadtteil Kensington. Es erschüttert, dass sogenannte propalästinensische Organisationen Süssigkeiten verteilen, um die Mordtaten der Hamas zu feiern.

      Die Verherrlichung und Relativierung von Terror, der Aufruf zum Mord an Juden und das Absprechen des Existenzrechtes von Israel dürfen von freiheitlichen Gesellschaften nicht zugelassen werden. Hier verläuft übrigens auch die Grenze der Meinungsfreiheit.

      Antworten
      • René Küng
        René Küng sagte:

        ‹Diese instrumentalisierten Terroristen’…..
        Von wem instrumentalisiert?
        Ob Sie Herr Thaier, Herr Rudolf, dem auch die Rösser hier etwas kurz angebunden durchgehen oder viele andere, die jetzt die ‹Grenzen der Meinungsfreiheit› auch auf zackbum bestimmen wollen:
        Bitte unterstellen Sie mir nicht, dass ich den Terror irgendeiner Seite unterstütze, rechtfertige oder schön rede.
        Ebenso wie Ihre Laier, dass ich nur dem Zeitpunkt frönen würde.
        Ein bisschen Respekt und Anstand (Unruheherd) dem Herrn Pfluger gegenüber oder einigen andern Portalen, die Ihnen im Weltbild fehlen, würde Ihnen gut anstehen.
        Bei mir dürfen Sie holzen,
        ich hole an andrer Stelle etwas weiter aus.

        Antworten
  3. Felix Abt
    Felix Abt sagte:

    Jeder, der die Geschichte des uigurischen Terrorismus in China erforscht hat, wo mehrere Jahre lang niemand in einem Gebäude oder einer U-Bahn vor Bombenanschlägen sicher war, weiß, dass Wohlstand und nicht Repression die Pläne der Terroristen letztendlich vereiteln. Dort wurden Terroristen und ihre Unterstützer zwar hart angefasst und isoliert von der Bevölkerung, gleichzeitig wurden jedoch riesige Summen in modernste Infrastruktur investiert und die Wirtschaft zum Blühen gebracht. Das Terrorproblem wurde gelöst, als es den Terroristen nicht mehr gelang, einen anhaltenden Strom verzweifelter, mittelloser Menschen zu rekrutieren. Die gleiche Strategie, die in Xinjiang erfolgreich war, würde auch in Gaza wirksam sein: Die Menschen müssen eine Zukunft mit Wohlstand und Sicherheit sehen, damit die Extremisten ihre Anziehungskraft verlieren.

    Antworten
    • Priska Gloor
      Priska Gloor sagte:

      Um 17000 Palästinenser aus Gaza hatten ein gutes Einkommen in Israel. Anzahl ist nicht viel, aber es war ein Anfang mit Potential. Nach diesem barbarischen Massaker der Terrororganisation Hamas, werden für viele Jahre auch diese Knospen der Verständigung und des Austauschs weg sein.

      Antworten
    • Slavica Bernhard
      Slavica Bernhard sagte:

      Herr Abt, ich finde ihre Beiträge immer sehr interessant, auch wenn ich oft anderer Meinung bin.
      Was Sie aber über Wohlstand sagen, stimmt generell: Wohlstand verhindert Kriege, züchtet keine Terroristen und absorbiert auch Imigration. Geld glättet alle Wellen nur kommt mit dem Wohlstand auch eine lähmende Selbstzufriedenheit.
      Ich denke mir nicht aus, was passiert, wenn dieser Wohlstand verschwindet.

      Antworten
      • René Küng
        René Küng sagte:

        Liebe Frau Bernard, wir alle
        ja, dieser ‹Wohlstand› auf den wir alle konditioniert werden – China (Mittelstand) als die nächste Meute von Konsum-Idioten&Egoisten – wäre die Diskussion.
        Ob er nicht eher mit ‹Wohlsein› oder ‹Wohlergehen› als anzustrebende Ziele für uns Menschen überdacht werden sollte?
        Aber hinter Umsatz&Rendite stehen zu viele Interessen von denen, die uns das easy&goldene life vortänzeln, hinter dem alle – auch die noch-nicht-Mittelstand-Malocher Chinas und überall – her rennen oder träumen.

        Das Hamsterrad erkennen. Es gibt ausser materiellen Notwendigkeiten und ab und zu einem schönen Fest noch ganz viele andere Werte, Beschäftigungen, Arbeiten für’s Gemeinwohl und unser Glück von Gemüt&Seele, als uns in Schule&Fernsehen (neu: handy) eingetrichtert wird.
        Das heisst nicht zwingend Mönch (für Sie: Nonne) werden,
        aber auch bei mir hört dieses Glück nach mehr als zwei Gläsern Rotwein schnell auf.
        Spätestens am nächsten Morgen.
        Herr Zeyer soll uns wieder mal von einem gescheiten, vielleicht schönen, Buch erzählen.

        Antworten
  4. H. C.
    H. C. sagte:

    Selenskyj wurde abgefeiert als populäres Sinnbild für den zivilen Westen. Aleksandra Hiltmann schrieb im Tages Anzeiger vom 07.03.2022 «Putin stellt die Ukraine als eine Art Frau dar» – Was hat Russlands Angriffskrieg mit dem machoiden Weltbild seines Präsidenten zu tun? / Gleichzeitig taucht jetzt nur sehr dezente Kritik auf in Bezug auf die islamistische Barbarei mit der beispiellosen Vorführung der nackt entblösten Shani Louk auf, die offensichtlich als Sinnbild für westliche Werte in aller Öffentlichkeit malträtiert wurde. Die Welt ist nicht schwarz-weiss. Genau. Nur nehmen sie selbst nur sehr parteiisch davon Kenntnis.

    Antworten
  5. Kurt Müller
    Kurt Müller sagte:

    Gaza ist keineswegs eingekesselt. Es gibt ja eine Grenze zu Ägypten. Man muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, weshalb die Ägypter diese Grenze so scharf kontrollieren.

    Antworten
    • H.v.Atzigen
      H.v.Atzigen sagte:

      Israel und Ägypten haben seit dem Jom-Kippur-Krieg einen Friedensvertrag.
      Der würde bei einer aktiven Unterstützung der Hamas hinfällig
      lnnzwischen kennen auch die Ägypter, die damals kurzfristig geplanten Gegenschläge
      der israelischen Armeeführung.
      Der erste war das erfolgreiche Übersetzen, der israelischen Armee über den Südteil
      des Suez Kanal und das Vorrücken in den Rücken der ägyptischen Armee, es drohte die Einkesselung, der über den Kanal vorgestossenen ägyptischen Armee auf dem Sinai.
      Zu dem Zeitpunkt haben die Damaligen Grossmächte UDSSR und USA gemeinsam dem Treiben mit einem Waffenstillstand ein Ende gesetzt.
      Es drohte eine Grosseskalation zwischen den Militär Blöcken, die wussten oder vermuteten, was die Israelis als nächstes in Planung hatten.
      Der Plan No.2 war das Anfliegen des Assuan Staudamm von Süden und die Sprengung des Dammes mit grossen Sprengbomben.
      Die letzte Option 3. waren die Startbereiten Mirage, bestückt mit Nuklearköpfen.
      Damit war für die israel Anrainer die Reguläre Militärische Option Geschichte und hat sich auf das mehr oder weniger, geduldete agieren der Terrororganisationen reduziert. Gasa und Libanon.
      Wem ist der schwarze September noch bekannt, der grössten Blutzoll wurde den Palästinensern von der jordanischen Armee, mit der Vernichtung eines grossen Flüchtling Lager mit Artillerie in Jordanien zugefügt.
      Warum? Die Palästinenser hatten die Mehrheit in Jordanien es drohte die Entmachtung des Königshauses‚ darum stimmte Jordanien der Souveränität des Westjordanlandes
      zu.
      (Wer das noch nicht wusste kann div.auf Wikipedia erfahren,ich habe es, dem damals noch hervorragend aufgestellten Spiegel entnommen.)
      MfG

      Antworten
  6. K. Meyer
    K. Meyer sagte:

    Entlarvend ist ja, dass genau Diejenigen, die sich eben noch über unmenschliche und naive „Putinversteher“ hermachten ganz plötzlich zu relativierenden und wenig empathischen „Terroristenverstehern“ mutiert sind.

    Antworten
  7. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Auch wenn es zur Aktualität nicht passt, man muss trennen zwischen Hamas und dem palästinensischen Volk. Beide Völker leiden unter dem Terrorakt, das israelische und das palästinensische!

    Antworten
    • Karl Warth
      Karl Warth sagte:

      Man „müsste“ das, wenn ernstzunehmende Stimmen aus dem Palästinenser-Lager gäbe, die sich glaubhaft vom Terrorismus distanzieren. Was wir aber jetzt sehen ist das Gegenteil davon: Zahlreiche Palästinenser, Moslems und Linke solidarisieren sich geradezu mit den Terroristen. Die immer gleiche Warnerei vor Pauschalisierung, als erstem Reflex, hat sich abgewetzt. Sie ist nicht mehr länger angebracht. Diese reflexartige Antwort auf jede muslimische Bluttat ist blanker Defätismus.

      Antworten
      • René Küng
        René Küng sagte:

        Ausmerzen?
        Auge um Auge?
        Was ist Ihr christlicher Vorschlag für alles palästinische, moslemische, linke Herr Warth?
        Haben Sie sich um ernstzunehmende Stimmen aus dem ‹Gaza-Lager› nach einem humanen Leben gekümmert die letzten Jahrzehnte?
        Oder nix gehört, gelesen, andere Filmli darüber gesehen?
        Wollen?
        Nur das geglaubt, was unsere westlichen Medien über die existierenden, radikalisierten, inhumanen Extremisten unter den Moslems konstant breit schlagen, hetzen?
        Schon vergessen, wie schnell der Lack bei uns ab war und Impf-Kritiker in Lager verwünscht wurden?

        Antworten
  8. Felix Abt
    Felix Abt sagte:

    Die brutalen palästinensischen Terrorverbrechen müssen zu Recht scharf verurteilt werden (auffallend ist, dass im Fall des israelischen Staatsterrorismus gegen palästinensische Zivilisten kaum jemand empört ist…).

    In den Medien wird kaum über die Hintergründe des Konflikts berichtet. Eine Ausnahme bildet die amerikanisch-jüdische Gruppe „Jewish Voice for Peace“, die die Hintergründe der palästinensischen Not und Wut beleuchtet:

    „Seit 16 Jahren erstickt die israelische Regierung die Palästinenser in Gaza unter einer drakonischen militärischen Luft-, See- und Landblockade, inhaftiert zwei Millionen Menschen und verweigert ihnen medizinische Versorgung. Die israelische Regierung massakriert regelmäßig Palästinenser in Gaza; In Gaza lebende Zehnjährige wurden in ihrem kurzen Leben bereits durch sieben schwere Bombenanschläge traumatisiert.

    75 Jahre lang hat die israelische Regierung die Palästinenser militärisch besetzt gehalten und ein Apartheidregime betrieben. Palästinensische Kinder werden von israelischen Soldaten bei Razzien vor Tagesanbruch aus ihren Betten gezerrt und ohne Anklage in israelischen Militärgefängnissen festgehalten. Palästinensische Häuser werden von Mobs israelischer Siedler in Brand gesteckt oder von der israelischen Armee zerstört. Ganze palästinensische Dörfer werden zur Flucht gezwungen und verlassen ihre Häuser, Obstgärten und das Land, das seit Generationen ihren Familien gehört.“
    https://www.jewishvoiceforpeace.org/2023/10/statement23-10-07/?sourceid=1002365&emci=b5d3f301-5765-ee11-9937-00224832eb73&emdi=1279ec77-6865-ee11-9937-00224832eb73&ceid=4439

    Es gibt keine palästinensische Familie, die nicht von israelischer Diskriminierung, Landraub oder tödlicher Gewalt betroffen wäre. Dass dies zu grenzenlosem Hass führt, zeigt der Fall des Hamas-Militärführers, der durch israelische Gewalt enge Familienangehörige verlor – einen kleinen Sohn, eine dreijährige Tochter und seine Frau. Ich will auf keinen Fall die Terrorverbrechen der Hamas rechtfertigen oder verharmlosen, es geht mir lediglich darum, eine eklatante Lücke im völlig einseitigen Diskurs zu schließen.
    https://www.aljazeera.com/opinions/2023/10/7/from-hubris-to-humiliation-the-10-hours-that-shocked-israel

    Antworten
    • Tim Meier
      Tim Meier sagte:

      Wiki: «Jewish Voice for Peace ist eine linke US-amerikanische Aktivistenorganisation».
      Als Referenz nicht wirklich glaubwürdig. Genau so wenig wie Al Jazeera.

      «Palästinenser» gibt’s auch nicht seit 75 Jahren.

      Staatsterrorismus? Bombenanschläge? Zuviel Mainstream verfolgt, wo Israel einfach so aus heiterem Himmel Angriffe fliegt und der vorgängige Raketenbeschuss aus Gaza einfach weggelassen wird? So kann man sich sein einfaches Weltbild auch bestätigen lassen.

      Antworten
      • Felix Abt
        Felix Abt sagte:

        Okay, Tim Meier, “Jewish Voice for Peace” sind linke Juden und deshalb unglaubwürdig. Dann versuche ich es noch einmal mit ein paar anderen Quellen:

        “Israel demands correction from Sanders: it killed only 532 Palestinian children in summer 2014.The fact that Bernie Sanders is Jewish and is slamming Israel over the number of Palestinian civilians it killed in Gaza…”

        Auch der linke Jude Bernie Sanders hat gelogen: Nach eigenen Angaben hat die israelische Regierung im Sommer 2014 lediglich 532 palästinensische Kinder getötet!
        https://mondoweiss.net/2016/04/israel-demands-correction-from-sanders-it-killed-only-532-palestinian-children-in-summer-2014/

        “Gaza hospital at breaking point after Israeli bombardment” – August 2022.

        Bericht von Al Jazeera – kann deshalb auch nicht glaubwürdig sein.
        https://www.aljazeera.com/news/2022/8/8/gaza-hospital-on-breakpoint-after-israeli-bombardment

        “Doctors Without Borders says healthcare facilities ‹cannot become targets› after Israeli forces struck a hospital and ambulance in Gaza.” – 8. Oktober 2023

        “Ärzte ohne Grenzen” müssen wohl auch unglaubwürdig sein.
        https://www.businessinsider.com/doctors-without-borders-hospitals-ambulances-targets-israel-hamas-gaza-2023-10?op=1

        “Palestinian children tortured, used as shields by Israel: U.N.”

        Palästinensische Kinder zu foltern und als Schutzschilde zu benutzen, “is no big deal” und vermutlich ohnehin eine Lüge der Vereinten Nationen.
        https://www.reuters.com/article/us-palestinian-israel-children-idUSBRE95J0FR20130620

        Summa summarum haben Sie ganz recht, Herr Meier.

        Antworten
      • Sam Thaier
        Sam Thaier sagte:

        Richtig. Diese kleine linksextreme «Jewish Voice for Peace», die sich immer wieder aufplustert, ist total gefangen in ihrer Agenda.

        Gestern konnte der Journalist von Sky News, Mark Austin, den Hamas Head of political and international relations Dr. Basem Naim, interviewen.

        In diesem Interview sagte Basem Naim, dass diese am vergangenen Samstag Getöteten 700 Menschen keine Zivilisten waren, sondern Soldaten! Sein Interview beginnt um 20.56 Minuten. Mark Austin fragte ihn ein weiteres Mal und er insistierte vehement in dieser Frage. Das fanatische Weltbild dieser Hamas ist in diesem Beitrag klar ersichtlich. Felix Abt kann noch viele Links bereitstellen. Das Geschwür dieser militanten Scharfmacher ist das Übel.

        https://www.youtube.com/watch?v=gQRxLV2ctQE

        Fazit: Mit Hamas und Hisbollah können nie wieder Gespräche geführt werden. Die Leidtragenden sind die moderaten Palästinenser, die endgültig in Sippenhaft genommen werden. Gaza wird wohl ein Protektorat ohne Hamas für viele kommende Jahre.

        Antworten
    • Eveline Maier
      Eveline Maier sagte:

      Ganz klar. Israel reagiert bloss auf Steinewerfer und Saboteure. Auch militärisch abgerichtete Kinder gehören leider dazu. Jetzt haben wir wieder ein neues Kapitel in dieser Hinsicht, von einer kaum vorstellbaren Dimension.

      Am vergangenen Samstag haben die Hamas-Fanatiker auch mindestens 18 thailändische und 10 nepalesische Landwirtschaftsarbeiter getötet, nebst all den 700 anderen zivilen Opfern dieses Massakers. In ihrer blinden, morgendlichen Wut hätten diese Hamas wohl auch palästinensische Kinder, Brüder und Schwestern niedermäht.

      Auch Felix Abt hat Sympathien und Antipathien zu Menschen. Asiaten meistens wohl sanftmütiger und gelassener. Bin mir sicher, dass der weitgereiste Herr Abt auch hier seine Vorliebe an Menschen hat.

      Erinnerte mich erstmals an den Schriftsteller Paul Nizon, als er im Jahre 1984 in der linken WOZ ein Essay mit Titel  „Im dunklen Erdteil von Paris“ geschrieben hat. Im Untertitel „Der Rassismus in dir selber“ beschreibt Nizon seine Erfahrungen in einem Wohnblock in Paris, wo er dazumal als quasi einziger Weisse unter Afrikanern wohnte. Nizon beschreibt dabei ehrlich seine Überforderung, in dieser Umgebung zu funktionieren, mit Menschen völlig anderer Lebensart. Er schreibt da von ihrem „Mobiliar als  Strandgut“ und er definiert die Wohnsituation seiner Mittbewohner als „Stammesdasein“. In seiner Überforderung beschreibt er sein Dasein als „verschreckter Hase in meiner Dachfestung“. Im Buch „Über den Tag und durch die die Jahre“ mit gesammelten Essays können Sie sich in diesem Milieu wiederfinden……..

      Glaube auch, dass ich bloss wenige Tage in einem Wohnblock mit Arabern und Afrikaner leben könnte; mit Asiaten aber ganz bestimmt schon. Dieser Lackmustest wäre übrigens auch fällig für viele gutgläubige Ethno- und Multikulti-Verfechtern.

      Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert