Mag Infantino zu wenig die Frauen?

Was ist los mit dem Schweizer Journalismus?

Von der «Walliser Zeitung»*

Es fragt sich: Was ist los mit dem Schweizer Journalismus? Sofern man hier überhaupt von Journalismus noch sprechen kann. Sogar die Fotos der journalistischen Beiträge sind gleich. Wow. Eine abgekartete wiegleich als billigst leicht zu erkennende Aktion.

Der «Walliser Bote» bzw. Pomona.ch empörte sich und am nächsten Tag der «Blick». Im Kreuzfeuer ein Mann aus Brig. Es scheint ein abgekartetes Spiel. Regelrecht orchestriert zwischen den Redaktionsstuben.

Vom Wallis bis ins Aargau. Denn nicht nur «Watson», «Blick», «Walliser Bote», sondern auch die «Aargauer Zeitung» oder die BZ Basel entrüsten sich 1 zu 1.

Sogar mit den gleichen Überschriften 1 zu 1. Tristesse bzw. Medien-Monotonie lässt grüßen. Es fragt sich: Was soll das? Ist das journalistische Qualität? Voneinander abzuschreiben und Kampagnen so faul zu starten, daß man nichtmal die Texte großartig ändert oder wenigstens kaschiert und etwas anpasst.

Die Schmutz-Kampane ist so billig wie augenfällig.

Infantinos “Schuld”

Doch was hat Infantino denn verbrochen? Was hat er sich so Schlimmes zuschulden kommen lassen, dass – schon wieder – die Schweizer Redaktionsstuben-Journalisten auf ihn einhacken?

Infantino ist offenbar vielen Journalisten zu wenig «woke», zu wenig an Frauen bzw. dem Frauenfussball interessiert.

«Blick» entrüstet sich:

«Man fragt sich: Wo ist Gianni Infantino? Wenige Fotos und nur vereinzelte Auftritte während WM-Spielen bestätigen, daß der Schweizer in Ozeanien weilt. Das Rampenlicht scheut Infantino aber.»

Schon zuvor sah sich Infantino dem Hass vieler Journalisten ausgesetzt. Dies, weil er das Verhalten im Fußball als rassistisch brandmarkte und dem sogenanntem Werte-Westen Arroganz vorwarf.

Das alles rief dann international finanzierte sogenannte NGOs auf den Plan. Walliser Zeitung berichtete.

Doch was hat Infatino sich jetzt wieder «zuschulden kommen lassen»?

Der «Blick» empört sich auf der Titelseite über zu wenig Interesse Infantinos am Frauenfußball:

«Bei der Männer-WM in Katar 2022 war Gianni Infantino allgegenwärtig. Ganz anders sieht die Situation bei der Frauen-WM aus.»

Da könnte sich der «Blick» auch genauso gut über jeden Schweizer und jede Schweizerin empören. Denn – und das ist statistisch erwiesen: Die meisten Leute interessieren sich, warum auch immer, einfach nicht so sehr für den Frauenfussball.

Woke kann man eben nicht erzwingen.

Was ins Auge sticht, ist die Geplantheit der Kampagne, die Orchestrierung zwischen den Redaktionsstuben. Nicht nur die Schlagzeilen sind vom «Zofinger Tagblatt» über «Watson» bis hin zum «Walliser Boten» oder «Blick» gleich, sondern sogar die redaktionellen Inhalte.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

 

 

*Mit freundlicher Genehmigung der «Walliser Zeitung», in der dieser Beitrag zuerst erschien.

2 Kommentare
  1. Urs
    Urs sagte:

    Wenn jeder der Woke-Journalisten sein Tun als das dargestellt hätte was es ist, (s)eine Meinung, dann alles gut.
    Wenn Pomona-Journalist geschrieben hätte: ICH bin der Meinung, Infantino ist nicht woke genug. Und Blick-Journalist dann: Pomona-Journalist hat mir gemailt und auch ich finde: Infantino nicht woke genug. Und A-Z-Journi dann halt auch noch. Alles gut, alles ok. Dann ist es Meinung. Aber alle tun so als ob Infantino was verbrochen hätte. Sein Verbrechen: er hat gegen die Meinungen der sogenannten Journalisten verstossen.

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