Wumms: David Wiederkehr

Ein Moralapostel ist geboren worden.

Wussten Sie, dass es neben dem Klimawandel, den Temperaturprognosen von SRF Meteo, dem Tod von Prigoschin auch noch ein weiteres weltbewegendes Thema gibt? Nein? Ts, ts, noch nie etwas vom «Kuss-Skandal» gehört? Dem Stuss-Skandal? Nein, der hier:

Aber hallo, «frauenfeindliche Fratze», was ist denn hier passiert? Schreibt Wiederkehr etwa über die Kollegen der «Republik» oder der WoZ? Nein, es gab ja scheint’s eine Frauenfussball-WM. Da spielten Frauen Fussball. Und die Spanierinnen wurden Weltmeister. Äh, Weltmeisterinnen. Das musste gefeiert werden. Machen Männer so, Frauen auch. Fällt im Männerfussball ein Tor, bespringen sich anschliessend jede Menge Fussballer und grapschen sich überall an. Machen Frauen auch so. Furchtbar.

Aber es geschah noch Schlimmeres. Wir geben es in den zornbebenden Worten von Wiederkehr wieder: «Der Verbandschef küsst eine Weltmeisterin ungefragt auf den Mund.» Diesen Akt schieren Grauens kann man nur so wiedergeben:

Der Verbandschef (hinten), die völlig fassungslose Fussballerin vorne. Man beachte auch, wie er ihren Kopf wie in einem Schraubstock mit seinen Händen umfasst. Während sie in einer Geste der Hilflosigkeit die tätowierten Arme ausbreitet. ZACKBUM ist auch fassungslos. Siegesfeier, Jubel, Trubel, Glückshormone, aber das ist doch noch lange kein Grund für ein solch abscheuliches Verhalten.

Küssen. Ungefragt. Auf den Mund. Vielleicht noch mit Zunge? Igitt. Wiederkehr bebt: «Ekelhaft, abstossend, übergriffig – der Fehltritt von Luis Rubiales lässt sich durch nichts schönreden.» Dieser Lustmolch sei schon vorher unangenehm aufgefallen, weiss Wiederkehr: «Der Kuss auf den Mund von Hermoso ist der Gipfel einiger Unappetitlichkeiten, die sich Rubiales immer wieder leistet.»

Himmels willen, die Spanier, was sind denn das für Unappetitlichkeiten? «Zum Beispiel die Frage nach der Farbe ihrer Unterhosen, die er an eine ehemalige Mitarbeiterin richtete.» Gut, das tut man nicht, aber wir hoffen, dass sich die Mitarbeiterin inzwischen von dieser traumatischen Erfahrung erholt hat und ihm damals die Farbe ihrer Unterhosen nicht verriet.

Geht’s noch frauenfeindlicher? Jawohl, das kann dann nur ein Deutscher sein. Karl-Heinz Rummenigge rede doch «die Affäre mit der ihm eigenen Schnoddrigkeit klein: «Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay.»»

Da gerät Wiederkehr zum Schluss ausser sich: «Diese Interpretation ist – sorry, mit Verlaub – frauenfeindlicher Mist.» Aber immerhin hat der tapfere Journalist Rummenigges frauenfeindliche Fratze entlarvt. Man sei emotional, wenn man Weltmeister werde? Das ist doch noch lange kein Grund, eine Frau ungefragt, und so. Also das mindeste, was dieses Sexmonster hätte tun können, wäre wenigstens um Erlaubnis zu fragen. Und was ist nur aus dem guten, alten Wangenkuss geworden? Aber hätte er das gedurft? Ohne Erlaubnis?

Und wie ist’s denn eigentlich hiermit:

War diese Sittenlosigkeit der Anfang vom Ende des Sozialismus? Oder begann es erst hier:

Wurde da auch ungefragt geknutscht? Da gibt es noch so viele unbeantwortete Fragen; Wiederkehr, übernehmen Sie!

1 Antwort
  1. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    «Make love – not War!»

    «Rote Lippen soll man küssen – denn zum Küssen sind sie da»

    https://www.youtube.com/watch?v=H2RbCtfTjVo
    https://www.youtube.com/watch?v=-yQTxGvhWbI

    Original: «Ruth Brown – Lucky lips 1957» (US-Charts Platz 26 / 1963 machte der britische Sänger Cliff Richard aus dem Song einen Welthit.)

    https://www.youtube.com/watch?v=SZ-69SYFm9Y

    Ps. Die Heuchler empören sich über einen Kuss – möchten aber noch mehr Waffen liefern – um noch mehr Junge Männer zu Killen – um unsere Freiheit und Werte in Afghanistan ähh der Ukraine zu verteidigen – total Schizophren.

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