Trump ist gaga

Dank der «Weltwoche» wissen wir das nun definitiv.

Das Blatt hat verdienstvollerweise das unendliche Gelaber des republikanischen Präsidentschaftskandidaten aufgezeichnet und auf Deutsch übersetzt. Donald Trump geruhte, auf dem von ihm sonst boykottierten Kanal Twitter (oder X) dem gefeuerten Tucker Carlson ein «Interview» zu geben. Es war mehr ein mäandernder Monolog eines alten Mannes, der nur noch mühsam den Faden wiederfindet, den er gerade spinnt.

Statt vieler Worte darüber ein paar Höhepunkte von Trumps Einlassungen:

«Da ist auch Sanctimonius (Trumps Übername für Ron DeSantis) im Rennen, verrückt. Und jetzt haben sie ihn aufgegeben. Ich meine, er ist ein hoffnungsloser Fall. Und es hat mich sehr an 2016 erinnert. Wissen Sie, 2016 habe ich dasselbe durchgemacht und musste den ganzen Weg gegen sie kämpfen.

Es sind, wie ich schon sagte, Fake News. Ich glaube, ich habe diesen Begriff erfunden. Ich hoffe, das habe ich, denn es ist ein guter Begriff. Es ist nicht mehr hart genug. Es sind korrupte Nachrichten.

Er war der Gouverneur von Arkansas. Ich habe ihn nicht besonders gemocht. Ich weiss nicht, warum dieser Staat so ein grossartiger Staat ist. Die Menschen sind so unglaublich in diesem Staat, und sie lieben mich und ich liebe sie.

Ich verstehe es. Aber ich habe ihm nie, Sie wissen schon, er wollte Verschiedenes sein. Er hat sich verschiedene Elemente der Verwaltung angeschaut. Und wir haben, ich habe entschieden, dass ich es nicht tun wollte, ich wollte es nicht tun. Und jetzt bin ich froh, dass ich es getan habe. Denn Sie wissen, wir hatten einige grossartige Leute. Ich hatte grossartige Leute und werde noch bessere Leute haben, wenn wir das tun, denn jetzt kenne ich Washington, bevor ich Washington nicht kannte, aber Typen wie Bill Barr (Justizminister unter Trump) waren schrecklich.

Das sind wilde Tiere. Das sind Leute, die krank sind, wirklich krank. Sie haben grossartige Leute in der Demokratischen Partei. Die meisten Menschen in unserem Land sind fantastisch. Und ich vertrete alle. Ich vertrete nicht nur die Republikaner, sondern ich vertrete alle. Ich bin der Präsident von allen.

Und der Grund dafür ist, dass ich glaube, dass sie mich mögen, und ich weiss, dass sie meine Politik lieben. Ich hoffe, sie mögen mich auch. Wissen Sie, viele Leute sagen, sie mögen mich nicht, aber sie mögen meine Politik, ich glaube, sie mögen mich. Aber ich habe noch nie so eine Stimmung erlebt wie jetzt. Und der Grund dafür ist, dass der korrupte Joe Biden so schlecht ist.

Nun, er (Präsident Biden, Red.) kann nicht durch den Sand laufen. Weisst du, Sand ist nicht so einfach zu durchlaufen. Aber wo geht man denn hin, wenn man nicht durch den Sand laufen kann?

Wenn ich Präsident wäre, hätte er (der Krieg) nie angefangen.

(Wir) haben mit Nordkorea grossartige Arbeit geleistet. Es hat uns vor einem Atomkrieg bewahrt. Wir hätten jetzt 40.000 tote Soldaten. Sie werfen eine Atombombe direkt über der Militärbasis ab. Aber wir haben 40.000 Soldaten dort drüben. Und ich habe mich gut geschlagen. Ich bin gut mit ihnen ausgekommen. Sehr gut. Das ist also etwas Positives.

Südkorea gab Milliarden für die Olympischen Spiele aus. Niemand wollte hingehen. Sie wollten nicht in die Luft gesprengt werden. Sie riefen mich an und sagten, wir würden die Olympischen Spiele stattfinden lassen. Da ist Nordkorea. Ich sagte, ihr solltet an den Olympischen Spielen teilnehmen und eure Athleten teilnehmen lassen. Wie ist das so? Wissen Sie, sie waren wegen der Hungersnot sehr auf Athleten bedacht, aber sie gingen hin und nahmen tatsächlich teil.

Und innerhalb von zwei Tagen war das ganze Ding ausverkauft. Und wenn ich nicht gewesen wäre, wäre das nie passiert.

… Ich wurde viermal angeklagt, alles Lappalien, unsinniger Blödsinn. Das ist alles Blödsinn. Es ist furchtbar, wenn man sich ansieht, was die machen. Der «Kistenschwindel». Ich falle unter den Presidential Records Act. Es ist mir erlaubt, genau das zu tun.

Also bauten wir ein Ding namens Panamakanal. Wir haben 35.000 Menschen durch die Moskitos verloren. Sie wissen schon, Malaria. Ja, wir verloren 35.000 Menschen beim Bau. Wir verloren 35.000 Menschen wegen der Moskitos. Bösartig. Sie mussten auf ihren Netzen bauen.

China kontrolliert ihn jetzt. Sie kontrollieren sogar den Panamakanal. Sie leiten ihn. Sie kontrollieren ihn. Und das sollten wir nicht zulassen. Und wir können nicht zulassen, dass China in Kuba ist. Und sie werden rauskommen. Wenn ich Präsident bin, werden sie abziehen, denn ich hatte eine sehr gute Beziehung zu Präsident Xi.

Eines der Dinge, die sie mit der EPA gemacht haben, ist, dass es Staaten gibt, viele, viele Staaten, die meisten Staaten haben so viel Wasser, dass es aus dem Himmel kommt, richtig?

Das Wasser strömt herab und du hast es. Es ist Luft. Es wird dorthin gelangen, wo es hingeht, in die Ozeane, was auch immer. Das ist kein grosses Problem. In einigen Staaten haben sie ein Problem. Es gibt einige Wüstengebiete und all das ist in Ordnung. Aber dort gibt es Waschbecken, aus denen kein Wasser herauskommt. Wenn man es anstellt, kommt kein Wasser heraus, kein Wasser kommt aus der Dusche, kein Wasser darf in die Waschmaschine für das Geschirr oder für die Kleidung oder was auch immer fliessen.

Und ich habe das alles für ungültig erklärt.

Sie haben eine Drossel. Das ist ein Drosselventil, das verhindert, dass das Wasser herauskommt. Also habe ich das alles beendet und man muss sehen, dass sie das Wasser herauslassen. Wisst ihr, was die Leute machen? Sie waschen ihre Hände fünfmal länger oder in der Waschmaschine.

Sie drücken auf den, sagen wir mal, Geschirrspüler, sie drücken auf ihn. Dann pressen sie etwa sieben oder acht Mal. Ja, am Ende verbrauchen sie mehr Wasser und es ist trotzdem nicht sehr gut. Ich habe mich mit dem Chef von Whirlpool getroffen. Das Unternehmen stand während meiner Amtszeit praktisch vor dem Aus, und er sagte zu mir: «Ohio ist ein unglaublicher, grossartiger Staat. Ich liebe Ohio.»

Wenn Sie sich bei den Behörden an der Grenze erkundigen, haben wir fast 500 Meilen Mauer gebaut, und ich hatte noch weitere 200 Meilen vor, die ich bauen wollte … Es war alles bereit. Alles, was sie tun mussten, war sie zu installieren.

Es hätte drei Wochen gedauert. Und da habe ich es herausgefunden. Ich sagte: Ich glaube, diese Leute wollen tatsächlich offene Grenzen. Das Erste, was ich tun würde, wäre, die Grenze dichtzumachen, ausser für Leute, die legal einreisen wollen.

Carlson: Donald Trump, ich danke Ihnen.

Trump: Ich danke Ihnen sehr, sehr herzlich.»

Und ZACKBUM dankt Trump, Carlson und der «Weltwoche». Welch eine Welt. Ein seniler Präsident und ein seniler Herausforderer. Was für eine Wahl.

12 Kommentare
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Seltsam. Dass man ihn das hat machen lassen? Damit wird doch klar, dass Leute wie er nur Marionetten sind. Seid ihr alle da? Gleich kommt der Kasperli! Der Text ist brillant. Unterhaltung vom Feinsten.

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  2. Karl Warth
    Karl Warth sagte:

    Trump ist keinen Teil so gaga, wie Leute, die meinen Trump sei gaga. Gaga ist es, dieses Interview wortwörtlich zu übersetzen, um zu implizieren, Trump wäre gaga. Wenn man lesen wollte, dass Trump gaga sei, kann man jede, absolut jede gaga MSM-Nachrichten lesen, hören oder sehen. Gaga ist es, als Zackbum, dasselbe gaga Zeug zu schreiben.

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  3. Slavica Bernhard
    Slavica Bernhard sagte:

    Geteilte Leserschaft, kein Wunder! Mir sind die beiden alten Trump (verrückt) oder Biden (dement) so was von egal. Interessieren würden mich die Leute hinter den beiden, sicher alles Psychopaten!
    Oder anderst gefragt: Wer regiert die U.S.A.?

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  4. Alois Fischer
    Alois Fischer sagte:

    Etwas gar einfältige Verhunzung eines Interviews. Schade, dass sie nich bereit sind, zu berichten, was ist und das einordnen und kommentieren uns allen überlassen. Diese panische Verblendung, dass das «Volk», also der Souverän, belehrt, bekehrt und notfalls auch gezwungen werden müsse, scheint eine journalistische Anmassung zu sein und ist keinesfalls zu rechtfertiigen. Solche Nacherzieher brauchen wir nicht.

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    • Mario Sacco
      Mario Sacco sagte:

      Nur sie selber brauchen offenbar keinen Nacherzieher A. Fischer. Sprechen sie bitte nicht von „wir“.

      Diese wortwörtliche Übersetzung ist real und aussagekräftig. Auch Donald Trump liebt sie natürlich.

      Trump liebt noch viele……..und verdammt sie kurze Zeit später. Krank.

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  5. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    Offenbar nichts gelernt aus der Vergangenheit.

    «Wissen Sie, viele Leute sagen, sie mögen mich nicht, aber sie mögen meine Politik.»

    Das Trump-Bashing ist so simpel wie die Kapitalismuskritik der Linken, die keine Alternative aufzeigen und dazu noch zu blöd sind um zu realisieren, dass ihr Lifestyle auf dem beruht, was sie bekämpfen.

    Bringt zuerst mal einen besseren, einer der sich so wie Trump durchsetzen kann gegen den herrschenden links-woken Mainstream, den Sumpf in der Politik, der Verwaltung, der Medien, dem Entertainment, den Kriegstreibern. Bis dahin gilt: Trump 2024.

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  6. Sam Thaier
    Sam Thaier sagte:

    Diese Erkenntnisse über Donald Trump kommen sehr spät. Wieviele Executives und Minister wurden durch ihn, während seinen vier Jahr Administration aus dem Amt geworfen? Einige davon sind auch aus eigenem Antrieb gegangen. Seine bipolaren Schübe waren eine ständige Gefahr in dieser hohen Funktion als Präsident und commander-in-chief.

    https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Trump_administration_dismissals_and_resignations

    Na ja, bei Biden ist es das Alter und die dadurch körperliche Unbeweglichkeit – bei Trump ist es der Kopf und das nicht vorhandene Gehirn darin. Gewissensfrage: Was ist für die USA schlimmer?

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    • Egon Klughe
      Egon Klughe sagte:

      Zu behaupten, Biden sei «nur» körperlich Unbeweglich, nicht im Kopf benebelt, kann nur mit einem Wort beschrieben werden: https://www.youtube.com/watch?v=oqiOeiG4VNo (Transkription: ‹Asssfhhhtlllmmnfff›)

      Was ist für die USA schlimmer?

      Ich habe mir das «Interview» mit Carlson angehört. Hat grosse Ähnlichkeit mit BlocherTV – jedoch höre ich dem Gesäusel von Trump doch lieber zu. Inhaltlich jedoch etwa so wertvoll wie von Zeyer beschrieben.

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    • Alois Fischer
      Alois Fischer sagte:

      Und Sie sind der Experte für altersbedingte Herz-Kreislauf und vermutete mentale Fehlleistungen? Etwas gar überhebliche Beschimpfung und Verleumdung ersetzt keine realistisch belegten Argumente. Eigentlich gönne ich Ihnen nochmals einen entsprechenden Schock, wenn das, was nie und nimmer hätte passieren dürfen, Sie noch einmal mehr überrascht, schockt und verzweifeln lässt. Selber Schuld!

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      • Beth Sager
        Beth Sager sagte:

        Ihr Donald John Trump (Entertainer) ist doch ein klarer Fall:

        «Patienten mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung überschätzen ihre Fähigkeiten und übertreiben ihre Erfolge. Sie denken, sie sind überlegen, einzigartig oder besonders. Ihre Überschätzung ihrer eigenen Werte und Leistungen bedeutet oft eine Unterschätzung des Wertes und der Leistungen anderer».

        Auch seine ständigen Lügen sind unglaublich. Beispiel: Donald Trump machte mehrfach falsche Angaben zur Herkunft seiner Vorfahren: In seinem 1987 erschienenen Buch «The Art of the Deal» gab er an, sein Grossvater stamme aus Karlstad in Schweden, womit er eine Erzählung seines Vaters aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs weitertrug. Mindestens vier Mal in seiner Präsidentschaft behauptete Trump fälschlicherweise, sein Vater sei in Deutschland geboren worden.Über die Herkunft seiner Mutter kursierten nur beschönigende Legenden, bis 2016 ein schottischer Journalist den tatsächlichen Sachverhalt aufdeckte, nachdem Trump gegen Armutsflüchtlinge polemisiert hatte.

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