«Blick» lass nach
Volles Rohr: Am Logo fummeln sollte man nur, wenn man’s kann. Wenn man’s nicht kann, dann kommt ein Abflussrohr heraus.
Ein erster kreativer Input.
Die «Floridita» in Havanna war die Lieblingstränke von Ernest Hemingway. Er ist der ungeschlagene Rekordhalter im Schlucken von «Papa dobles», doppelten Daiquirís. Vorne ist die stilvolle Bar, dahinter ein stilvolles Restaurant.
Hinten rechts sitzt bis heute Hemingway in der «Floridita».
Leider ist die Küche sehr realsozialistisch. Als wir einmal dort tafelten, bestellte ich ein Gericht mit einer völlig anderen Sauce als meine Begleitung. Es wurden zwei Teller mit der gleichen undefinierbaren, braunen Sauce serviert. Auf meine Nachfrage, wo denn ein sichtbarer Unterschied zu erkennen sei, beäugte der Kellner beide Teller ein Weilchen, bis er triumphierend auf meinen zeigte: «Sehen Sie, bei Ihnen hat es einen Champignon drin.»
Daran erinnert die verdienstvolle Tätigkeit des «Markenexperten» Frank Bodin, der sich des «Blick»-Logos angenommen hat. Darin kennt er sich aus, so oft musste er schon einen neuen Namen für seine Agentur erfinden.
Begleitet von ungeheuerlichem Geschwafel wurde das neue Logo stolz präsentiert:
Fällt etwas auf? Genau, es fällt fast nichts auf. Einzig: der Buchstabe l in «Blick» sieht neu etwas anders aus. Während er vorher ein typisches schnörkelloses l aus der Helvetica-Familie war, sieht es nun wie, tja, also eigentlich wie so etwas aus:
Erste Entwürfe …
Ach, und der senkrechte weisse Strich rechts ist nicht etwa ein Kratzer, der nicht mehr rechtzeitig zugespachtelt werden konnte. Er ist Absicht, nur: was für eine? Ah, das Cursor-Zeichen auf dem Bildschirm? Genial digital. Sehr gelungen ist auch die Erweiterung auf die «Familie»:
Mit viel Freiraum …
Nun klafft ein Spalt zwischen «Sonntags» und «Blick», sehr gelungen, ein Strich und ein Streifen trennt «Blick» und «Blick tv», darauf muss man erst mal kommen. Man könnte also zusammenfassend sagen: schade uns rausgeschmissene Geld. Seit sich die Credit Suisse als Bank der Seefahrernation Schweiz zwei Segel aufschwatzen liess, gab es keinen solchen Lacher mehr.
Auch Blick tv geht auf den Strich.
Das ist die Art von Originalität, die dann entsteht, wenn noch niemand so etwas gemacht hat. Allerdings deswegen, weil es vollbescheuert ist. Jedem hoffnungsvollen Anfänger der Kunstgewerbeschule würde so etwas um die Ohren gehauen. Zusammenführung der «Blick»-Familie zu einem identitätsstiftenden Logo in Varianten: gescheitert. Befreiung von überflüssigen Elementen und Feiräumen: gescheitert. Soll der graue Freiraum eigentlich auch ein L symbolisieren? Dem man auf den Fuss getreten hat? Mehrfach? Guter Rat: Vielleicht als Taxifahrer die Zukunft suchen?
Aber das kann man natürlich nicht sagen, also sagt Ringier das hier:
Das neue Blick-Logo ist klassisch und modern zugleich. Der eigens für das Logo entwickelte Schriftzug wirkt locker und freundlich, mit gebogenem «l» und abgerundetem Punkt auf dem «i». Mit weisser Schrift auf rotem Grund bleibt das Logo der Tradition der Marke treu.
Da wird sogar die Corporate Communication der CS neidisch, so grosse Wortblasen haben nicht mal die hingekriegt, um den neusten Skandal zu umhüllen.
«Die neue Gestaltung des Logos ist zukunftsorientiert. Es zeigt trotz Rundungen weiterhin Ecken und Kanten – und vergisst die Wurzeln des Blick nicht», sagt Astrid Gartenmann.
Mal Hand aufs Herz: Bodin ist entschuldigt, der Mann muss vor der Pensionierung noch Geld verdienen. Was sollte aber mit Gartenmann, «Head of Commercial Management der Blick-Gruppe» geschehen? Nichts natürlich, sie ist eine Frau. Aber eigentlich wäre das ein klarer Fall von «head off».
Erste Entwürfe für das l.
«Das neue, nutzerfreundliche Design unterstreicht, was Blick heute ist: die führende digitale News-Plattform der Schweiz, auf der sich jede und jeder informieren und unterhalten kann», schwafelt Katia Murmann, «Leiterin Digital der Blick-Gruppe und Chefredaktorin von blick.ch».
Als unbrauchbar verworfen.
Wer so etwas im neuen Logo entdeckt, sollte dringend zum Augenarzt. Oder, noch besser, zu einem Spezialisten, der sich um das kümmert, was dahinter vorhanden sein sollte.
«Die neue visuelle Identität von Blick unterstreicht unsere Geschichte und was uns ausmacht», himmelt Ladina Heimgartner, CEO der Blick-Gruppe, diesen Schuss in den Ofen an.
Da kann ich was drehen, dachte sich Bodin.
Exklusiv und uns auf zwei anonyme, aber voneinander unabhängige und vertrauenswürdige Quellen berufend, geben wir kurz Einblick (der Brüller, würde Bodin sagen), wie bei «Bodin.Consulting» (nur echt mit dem Punkt in der Mitte, unglaublich elegant designte Webseite) kreativ kreiert wurde:
(Packungsbeilage: Achtung, Fake News!)
«So eine Kacke, morgen sollte ich erste Entwürfe zeigen, und ausser einem Riesenvorschuss, der schon längst im Schnee verschwunden ist, gibt’s noch nix.» Frank Bodin schüttelt verzweifelt die Mähne. «Blick, Bluck, Blöd, Black, he, wieso nicht Black? Rote Schrift auf schwarzem Grund, das steht für Change, für Aufbruch, für neu.»
Hm, am Namen soll ja nix geändert werden, fällt Bodin wieder in Trübsal zurück. Es gibt jedoch keine Challenge, die er nicht am Schluss siegreich bewältigen würde. Der Geistesblitz kam ihm, als er eine Runde im Garten drehte und beim Hineingehen zufällig auf das Regenabflussrohr neben der Haustüre blickte. «Heureka», sagte er und machte sich ans Werk.
Ein böser Schnitzer von Frank Bodin und den Leuchten der Dufourstrasse! Heute wo überall der Genderwahn wütet das l mit Penis, zum Ausgleich hätte beim c noch ein Hinweis zu Vagina integriert werden sollen!
Ladina Heimgartner, total bescheuert und bei BLICK zu 100% angekommen:
«Die neue visuelle Identität von Blick unterstreicht unsere Geschichte und was uns ausmacht». Heimgartner Geschichte ist der überzahlte Job beim Staatssender als Vertreterin der Rätoromanen! Wahrscheinlich ihre Medikamente vergessen!
Was BLICKonline ausmacht:
peinliche Werbung für BR Cassis auf seiner Nahost-Reise. Begleitet vom eingebetteten Chefredaktor Dorer, der zuverlässig täglich peinliche Schüleraufsätze liefert. Honorar für Dorer wahrscheinlich aus der FDP Zentrale in Bern! Kosten des Fluges für Dorer auf BR Flugzeug wahrscheinlich zuhanden SteuerzahlerInnen.
«So gehts unseren Jungen», Lea Hartmann, Christian Kolbe und Marco Latzer, springen auch auf den Themenzug auf,spät aber immerhin, erwacht dank «St. Gallen».
Blick schreibt von TMZ, Online-Zeitung für Boulevardjournalismus, ab:
«Liebäugelt bereits mit Politik»,
Fast jeder zweite Amerikaner wünscht Dwayne «The Rock» Johnson im Weissen Haus.
Schlechter Boulevard schreibt von schlechtem Boulevard ab!
Einmal mehr: ein neuer Hut macht noch kein gescheiteres Hirn! Bodin sind bessere Zeiten zu wünschen . Ladina Heimgartner ist nicht mehr zu helfen!