Köppel rides again

Ist es Sturheit, Beratungsresistenz oder Tollkühnheit?

Die «Weltwoche», ein Problem von fehlenden Checks and Balances, titelt «Der Missverstandene» über Präsident Putin. Wem das bekannt vorkommen sollte: richtig, so titelte die WeWo schon mal. Roger Köppel hat seit dem unsterblichen Titel «La crise n’existe pas», passgenau zum zweiten UBS-Desaster, ein Händchen dafür, im genau falschen Moment ein Cover in den Sand zu setzen.

Als er im Februar 2022 sich einfühlsam mit der sensiblen Seele des Kremlherrschers befasste, beziehungsweise völlig unparteiische Autoren wie Thomas Fasbender damit befassen liess, marschierte der Missverstandene gerade in die Ukraine ein. Schon damals musste ZACKBUM Köppels bedingten Reflex kritisieren:

«Wenn alle dafür sind, bin ich dagegen. Worum geht es eigentlich? Keine Ahnung, macht aber nix

Putin stehe für eine Abrechnung zwischen «Tradition, Familie, Patriotismus, Krieg, Religion, Männlichkeit, Militär, Machtpolitik und nationale Interessen» und dem «Zeitgeist», der für die «Woke»- und «Cancel-Culture»» stehe, «der unsere Intellektuellen und viele unserer Politiker so inbrünstig huldigen», schwurbelte damals mannhaft-martialisch Köppel.

Also hier der Naturbursche mit nackten Oberkörper, dort die verweichlichten Memmen des Westens. Nun könnte man meinen, dass Köppel nach diesem Sprung mit beiden Beinen in einen riesengrossen Fettnapf am liebsten Gras über die Sache wachsen lassen möchte. Aber da kennte man ihn schlecht.

Sozusagen zum Jahrestag meint er da capo, nochmal, weil’s so schön (unsinnig) war. Köppel selbst legt im Editorial mit diesem frömmlerischen Ton los, den er sich in letzter Zeit zugelegt hat: «Siehe, die Welt ist noch nicht verdammt». Siehe, Köppel hat immer noch nicht die Kriminalgeschichte des Christentums gelesen.

Dann darf, soll, muss, will Wolfgang Koydl eine Eloge, ein vermeintlich verständnisvolles Porträt über die «Persönlichkeit des Kremlchefs» schreiben. Der Ferndiagnostiker ist ihm ganz nahe gekommen und horcht in Herz und Seele:

«Putin ist und bleibt Herr des Narrativs über sich selbst und sein Leben … Auf Putins Privatleben trifft zu, was Winston Churchill über Russland sagte: ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium … Gerhard Schröder schwärmte von einem «lupenreinen Demokraten», US-Präsident George W. Bush erkannte bei einem Blick in Putins Seele einen vertrauenswürdigen Partner … Vielleicht aber ist er es auch nur müde, vom Westen ständig missverstanden zu werden …»

Die WeWo muss mal wieder Hosianna singen, weil es der ins Religiöse abgeglittene Chef so will. Apotheose von Koydl: «Putin ist absolut berechenbar: Er tut, was er sagt – sei es Versprechen oder Drohung. Und er wird einen Weg finden, beides einzulösen. Daher lohnt es sich, ihm genau zuzuhören.»

Wer ihm genau zuhörte, bekam von diesem Lügner erzählt, dass nicht beabsichtige, die Ukraine zu überfallen. Wenn ein Staatsvertrag, der die territoriale Integrität der Ukraine gegen die Rückgabe der Atomwaffen zusichert, kein gebrochenes Versprechen ist, was dann? Wenn einer einen inzwischen über ein Jahr andauernden Krieg als «militärische Spezialoperation» tituliert, die in wenigen Tagen vorbei sei, was ist der dann? Ein Versager, jemand, der eine Situation völlig falsch eingeschätzt hat. Der US-Präsident Johnson, dem das gleiche mit Vietnam passierte, hatte immerhin das Rückgrat, das Amt aufzugeben. Putin klammert sich an die Macht, bis man ihn aus dem Kreml tragen oder putschen wird. Denn es ist nur den wenigsten Autokraten vergönnt, wie Fidel Castro im Bett zu sterben.

Am lächerlichsten wird Koydl, wenn er Putin über dessen angeblich mehrfache Lektüre der «Toten Seelen» von Nikolai Gogol zu erklären versucht. Offensichtlich hat das Koydl kein einziges Mal gelesen, sonst wüsste er, dass dieses Provinzschelmenromanfragment keinen Deut dazu beiträgt, dass man das heutige, «das chaotische, das träge, das gleichgültige, das letztlich unregierbare Russland» verstünde.

«Es würde sich lohnen, Putin zuzuhören», behauptet die «Weltwoche». Damit hat sie natürlich ein Stück weit recht; die keifige Reaktion auf das über zweistündige Interview von Tucker Carlson in den Mainstream-Medien ist kein Ruhmesblatt für die.

Auf der anderen Seite ist es doch sehr ermüdend, wenn man dem historischen Mäandern des Präsidenten zuhört, der geschichtliche Ereignisse wie die Teilung Polens zwischen Hitler-Deutschland und der UdSSR in einer Art umbiegt, dass man wirklich an seinem Geisteszustand zweifeln muss. Das ist sicherlich Ausdruck eines Problems, das jeder autokratische Herrscher hat: keiner traut sich, ihm zu widersprechen, wenn er Blödsinn verzapft.

Also, Sturheit, Beratungsresistenz oder Tollkühnheit? Ein mutiges «hier stehe ich immer noch und kann weiterhin nicht anders?» Ein echter Versuch, Putin zu verstehen? Leider nein. Es ist viel schlimmer. Es enthält keinerlei Erkenntnisgewinn, erklärt nicht, wieso sich Putin dermassen desaströs verschätzen konnte. Er gleicht darin dem von ihm bewunderten Stalin. Der war nach Hitlers Überfall auf die Sowjetunion, der ihm bis aufs exakte Datum von mutigen Spionen vorhergesagt worden, was er aber als feindliches Täuschungsmanöver vom Tisch gewischt hatte, einige Tage nicht handlungsfähig. Und verachtete die anderen Mitglieder des von ihm gesäuberten Politbüros umso mehr, als die ihn nicht einfach als unfähig wegräumten, sondern anflehten, endlich die Führung im Kampf gegen Hitler zu übernehmen.

Putin hat, da nützt alles Schönschwätzen von Kriegswirtschaft und Umorientierung nach Asien nichts, der russischen Wirtschaft einen Schaden zugefügt, an dem das Land noch viele Jahre zu leiden haben wird. Vom Blutzoll dank unfähigen Generalen ganz zu schweigen. Welche katastrophale Auswirkungen das offensichtliche Ungenügen der russischen Waffen auf die Waffenexportindustrie – neben Rohstoffen die wichtigste Einnahmequelle – hat, ein Desaster. Das Fehlen von Ersatzteilen und Chips, die Russland nicht selber herstellen kann: verheerend.

Russlands Führung, als Lügner, wortbrüchig, brutal unfähig und beratungsresistent gebrandmarkt, wer wird denn Putin noch jemals glauben oder vertrauen, wenn er einen bindenden Staatsvertrag unterzeichnet?

Es ist lachhaft, die Verteidigung der Ukraine als Frage von Freiheit, Demokratie und westlichen Werten gegen ein slawisches Unrechtsregime misszuverstehen. Die Ukraine, zutiefst korrupt, undemokratisch, geführt von einem schlecht beratenen Präsidentendarsteller, der unbedingt an der Macht bleiben möchte, ist nicht einmal die Karikatur dieser Werte.

Aber noch dramatischer ist, wie sich Putin in eine Falle locken liess, wie mit Milliardengeldern aus den USA und der EU (und einem schrecklichen Blutzoll der Ukrainer) Russland als unfähige Regionalmacht vorgeführt wird, die nicht mal mit einem militärischen Zwerg fertigwird.

Wie schreibt Koydl am Schluss: «Deshalb sind alle Vorhersagen, dass das Volk Putin stürzen werde, ebenso falsch wie alle anderen Prognosen, Einschätzungen und Urteile über den Herrn im Kreml.» Inklusive seine. Wenn der Kremlherrscher etwas Ehre und Anstand im Leib hätte, würde er nach dieser Katastrophe selber die Konsequenzen ziehen. Was er aber nicht tun wird.

31 Kommentare
  1. Herbert Stalder
    Herbert Stalder sagte:

    Hier eine unvollständige Liste von Regimekritikern, welche dem im Westen Verstandenen und von den Regierungschefs der NATO Staaten auf Händen getragenen ukrainischen Präsidenten Selenskyi, zum Opfer gefallen sind:
    1. August 2014: Valentina Semenjuk-Samsonenko, Vorsitzende des Fonds für Staatseigentum der Ukraine wurde erschossen.
    2. Januar 2015: Nikolay Sergienko, ehemaliger Stellvertretender Chef der Eisenbahn wurde erschossen.
    3. Januar 2015: Alexey Kolesnik, ehemaliger Vertreter des Gebietes Charkov wurde erhängt aufgefunden.
    4. Februar 2015: Andrey Kusmenko, populärer Sänger unter dem Künstlernamen Kusma Skrjabin, starb nach Veröffentlichung eines Anti-Kriegs-Liedes unter merkwürdigen Umständen bei einem Verkehrsunfall.
    5. Februar 2015: Sergey Walter, ehemaliger Bürgermeister von Melitopoia, wurde erhängt aufgefunden.
    6. Februar 2015: Michail Tschetschetov, ehemaliger Vertreter der „Partei der Regionen“, deren Regierung beim Maidan weggeputscht wurde, stürzte aus einem Fenster in den Tod.
    7. März 2015: Stanislav Melnik, ehemaliger Abgeordneter der „Partei der Regionen“, wurde erschossen.
    8. März 2015: Alexander Pekluschenko, ehemaliger Gouverneur von Saporozhe, wurde erschossen.
    9. März 2015: Sergey Melnitschuk, ehemaliger Staatsanwalt in Odessa, stürzte aus einem Fenster in den Tod.
    10. April 2015: Sergey Suchobok, Journalist aus Donezk, wurde ermordet.
    11. April 2015: Olga Moros, Chefredakteurin der Zeitung „Neteschenski Vestnik“, starb durch Genickbruch.
    12. April 2015: Oleg Kalschnikov, Abgeordneter der Rada der „Partei der Regionen“, wurde erschossen.
    13. April 2015: Oles Busina, oppositioneller Journalist und Autor, wurde erschossen.

    Soviel zum Demokratieverständnis in der Ukraine, bzw. die Ukraine verteidigt die westlichen Werte.

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  2. René Küng
    René Küng sagte:

    Es wird immer komplizierter für die mit dem totalen Durchblick.
    Die Ukraine verteidigt ‹unsere Demokratie›, die Regenbögler tanzen staatskonform brav wie Beamte, Nazi sind eh alle die anders sind, flach bomben heisst Selbstverteidigung und alles für unsere Gesundheit (aber lassen wir das).
    Angesagt ist aber ein Kompliment an Herrn Bitterli, er gibt in letzter Zeit richtig Zucker, oft so konkret, dass es eigentlich alle verstehen könnten (was nicht immer so ist, an wem auch immer das liegt) – BRAVO.
    Wer hier auf zackbum ‹zufrieden› wäre, wenn einer gegangen wird (durch wen oder was auch immer, das werden sie uns nie erzählen. Fragt JFK, Epstein oder 1001 andere, ‹Gute› und ‹Böse›),
    der/die wird im zackbum angegangen. Wenn der Chef durch Qualitätssicherung sowas nicht schon vorher aussortiert.
    Jubel über Heerscharen von Toten (wenn’s denn die Richtigen, sprich die ‹Bösen› sind) gibt’s nur in den Qualitätsmedien. Dort darf sogar den Nicht-Solidarischen der Tod prognostiziert und gewünscht werden.

    Jetzt an die hier Verbitterlten etwas Lesefutter (von wegen Kontaktschuld, Sie wissen….), zitiert aus dem meynstriem (also gefucktscheckt).
    ‹copy paste› vom Telegram-Kanal des Anwalts Markus Haintz (alles andere als ein Putin-Freund):

    An alle politischen und medialen Heuchler, die den (tragischen) Tod von #Navalny nun zum «Kampf gegen #Russland» und Putin missbrauchen. Hier ein kleiner Auszug aus der Morgenpost vom 26. September 2020:
    Rassistisch, rechtsradikal, homophob?: Nawalny: Die dunklen Seiten des „Kremlkritikers“
    Rauswurf aus liberaler Partei wegen Nationalismus und Rassismus
    Homophobe und rassistische Äußerungen: „Schwuchteln“ und „Nagetiere“
    Redner beim teils rechtsextremen „Russischen Marsch“
    Bürgermeisterwahl 2013: Wahlkampf gegen Migranten
    Tschetschenen als „Kakerlaken“, gegen die man sich bewaffnen müsse
    https://www.mopo.de/news/rassistisch-rechtsradikal-homophob-nawalny-die-dunklen-seiten-des-kremlkritikers-37373234/

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    • Menga Mohler
      Menga Mohler sagte:

      Navalny kann sich nicht mehr verteidigen Herr Küng. Etwa seit 2013 hat Nawalny seine Sprache deutlich entschärft. Eine umfängliche Fairness wichtig in seiner Beurteilung. Der mutige Freiheitskämpfer Navalny müsste eigentlich den Nobelpreis bekommen. Normalerweise geht der Nobelpreis nur an lebende Personen. Auch eine posthume Ehrung ist eigentlich ausgeschlossen. Prominentestes Beispiel ist der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi. Er hätte möglicherweise 1948 den Preis erhalten können.

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  3. C. Wallens
    C. Wallens sagte:

    Die Empörung und «Betroffenheit» der freien Welt (die auch schon freier war..) über den Tod von Nawalny ist die Heuchelei des Jahres. Einige sind halt doch gleicher als die anderen.

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  4. W. Gloor
    W. Gloor sagte:

    Nawalny ist tot. Putin, Köppel und das Gros der Weltwoche-Foristen und leider auch der Zackbum-Kommentatoren werden zufrieden sein. Ein Kollateralschaden mehr des Diktators und Kriegsverbrechers im Kreml. Seine Unterstützer hierzulande wird es nicht kümmern, ihm Gegenteil. Und Putin kommt es gelegen, ein Oppositioneller weniger. Und diesmal ging es ohne Gift oder Fenstersturz, einfache durch entsprechende Haftbedingungen. Und was machen die Putinisten als erstes: Sie fragen: und Assange?

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    • Peter Bitterli
      Peter Bitterli sagte:

      Aber nein, Herr Gloor. Mir jedenfalls ist niemand bekannt, der jetzt „zufrieden“ ist. Naja, Sie vielleicht, solange Sie die Illusion aufrecht halten können, dass Ihre vermeintlichen Gegner genau so simpel ticken, wie Sie sich das vorstellen, was dann aber eher Rückschlüsse zulässt auf Ihr Vorstellungsvermögen. Sie sehen in die Gehirne angeblicher „Putinisten“ und prognostizieren deren Worte und Taten? Ich würde mal sagen: ihm [sic!] Gegenteil. Voraussehbar sind Ihre Kurzschlüsse.

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      • Georg Suter
        Georg Suter sagte:

        Auch jetzt finden sie nicht die richtigen Worte gegenüber dem Freiheitskämpfer Alexei Anatoljewitsch Nawalny. Ihr selbstverliebtes Dozieren ein ständiges Ärgernis.

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        • Peter Bitterli
          Peter Bitterli sagte:

          Längst gefunden, diese Worte. Lesen Sie nach. Was indessen Sie für die „richtigen“ halten, interessiert mich nur insofern, als ich gespannt bin, ob Sie uns diese noch mitzuteilen geruhen.

          Antworten
          • René Zeyer
            René Zeyer sagte:

            Dann ist auch mal wieder gut mit dem Kommentieren von Kommentaren, die Kommentare kommentieren.

        • Peter Bitterli
          Peter Bitterli sagte:

          Wenn dem tatsächlich so ist (was ich nicht kontrollieren kann), habe ich etwas über die WW und ihre Leser gelernt. Das ist gut so. Dann würde ich mal sagen: Ich bin für die Aufmerksamkeit der Herren Gloor und Suter genauso dankbar wie grundsätzlich für die Existenz der WW in aschgrauem Umfeld. Und natürlich für „Knallbumm“.

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    • H.R. Füglistaler
      H.R. Füglistaler sagte:

      Julian Assange verkörpert wie kein zweiter Menschenrechte,
      Demokratie und Bürgerrechte. Seit vielen Jahren sitzt er deshalb in
      Foltergefängnissen. (Also lange vor Nawalny). Verbrochen
      hat er gar nichts.

      Antworten
  5. Peter Bitterli
    Peter Bitterli sagte:

    Der soeben gemeldete Tod, also die Ermordung, von Aleksej Navalnyj verursacht Einem Übelkeit und ist angetan, die Angelegenheiten Russlands gerade mal wieder nicht allzu differenziert anzuschauen. Nicht jeder Lump hat Differenzierung verdient.

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    • Georg Suter
      Georg Suter sagte:

      Interessant. Nach dieser faktischen Exekution von Alexei Anatoljewitsch Nawalny wollen plötzlich etliche verständnisvolle Schreiber auf der richtigen Seite der Geschichte sein.

      Denke dieser traurige Moment ist eine Zeitenwende in diesem Krieg.

      Antworten
      • Peter Bitterli
        Peter Bitterli sagte:

        Ach was! Entsetzen und Ekel, nicht „richtige Seite der Geschichte“! Geschichte! Was für eine verblasene Rede, was für ein hohlpathetischer Gedankengang. Zeitenwende in diesem Krieg! Lächerlich. Inwiefern?
        Entsetzen, Ekel und moralisches Rampensingen ersetzen keine Differenzierung und Analyse. Auch wenn es einem nicht in jedem Moment leicht fällt – wie oben erwähnt.

        Antworten
  6. H.R. Füglistaler
    H.R. Füglistaler sagte:

    Höchst wahrscheinlich hat sich die Regierung der Ru Fö vor zwei Jahren tatsächlich in
    eine von den Atlantischen Transen gelegte teuflische Falle locken lassen. So etwas
    dürfte keinem Staatsmann passieren. Jeder Pfadi lernt schliesslich, vor einer Attacke
    die Feindstärke genau abzuklären!
    Zur Rolle Polens im 2.WK. Diese war tatsächlich himmeltraurig. Wird in unseren
    Schulbüchern diskret übergangen.

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      • Guido Kirschke
        Guido Kirschke sagte:

        Im Oktober 1938 hat Polen sich das Olsagebiet mit Teschen von Tschechien mit dem Einverständis der Deutschen gekrallt. Anstelle dem bedrängten Nachbarn zu Hilfe zu eilen, haben sie sich selber bedient. Das ist in unseren Geschichtsbüchern idR nicht zu finden.

        Antworten
  7. Guido Kirschke
    Guido Kirschke sagte:

    Habe da schon besser geschriebenes gelesen auf Zackbum.

    Natürlich ist Putin kein Heiliger, aber er ist der einzige, der für das offizielle Russland spricht, seine Zustimmung in der Bevölkerung ist genau Umgekehrt zu der von Scholz, Macron und Co. Deshalb muss man ihm zuhören und mit ihm sprechen, wenn in absehbarer Zeit wieder Frieden in Europa herrschen soll. Ich weiss nicht, was da so schwierig zu verstehen ist.

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    • René Zeyer
      René Zeyer sagte:

      Habe auch schon besser Geschriebenes in Kommentaren gelesen. Nichts gegen mit ihm reden, aber unverstanden ist er nun wahrlich nicht. Er ist ein Lügner, Versager, hat bindende Staatsverträge gebrochen, sich völlig verschätzt, zudem ist er ein Autokrat und Herrscher über ein zutiefst korruptes System. Das ist ebenfalls ganz einfach zu verstehen.

      Antworten
  8. René Küng
    René Küng sagte:

    ‹Aber noch dramatischer ist, wie sich Putin in eine Falle locken liess, wie mit Milliardengeldern aus den USA und der EU (und einem schrecklichen Blutzoll der Ukrainer) Russland als unfähige Regionalmacht vorgeführt wird, die nicht mal mit einem militärischen Zwerg fertigwird.›
    Bei allem Respekt Herr Zeyer,
    die Widersprüche und das Holpern allein im vorigen Resumé zeugen nicht vom besten zackbum-Tag.
    Ob’s jetzt ‹Falle› oder lange, bewusst, verlogen hochgeköchelte Provokation ist, war (denken Sie an die Plapperi Merkel-Hollande oder all die Protz- oder Kotz-Manöver ganz nahe an der konstant gegen Osten verschobenen Nahtod-Grenze):
    der Provinzler hat am Anfang seiner Regentschaft einfach NJET gesagt zum rollenden Ausverkauf seines Landes an die Ausbeuter. Und dann STOP gesagt zum hochgezüchteten, korrupten Pack von Kiew, das sein ‹eigenes› Volk mit allen Niederträchtigkeiten total gespalten hat.
    Zu spät, wie Putin es heute nennt, weil er den Lügen des guten Westens zu lange auf den Leim ging.
    Ja, richtig, die Ukraine zahlt nicht nur einen grausamen Blutzoll, ausser der geschmierten Oberschicht blutet das ganze Land.
    Aber die unfähige Regionalmacht kämpft nicht gegen einen militärischen Zwerg, sondern gegen einen fanatischen, paranoiden, verlogenen Gesamt-Westen.
    Für diese hunderten Milliarden und alle Niedertracht (nicht nur in dieser Weltgegend) zahlen wir Depperten hier auch einen sehr hohen Preis: Niedergang von allem, was uns einmal etwas wert war.
    Aber die Rüstungs-Mafia, die ‹Anleger›, die Kornelius-Krähen, unsere Orwell-Regierungen boomen……

    Mal sehen, wie lange diese Krüge noch Brunnen finden, das Gift ist bis in alle Ritzen verspritzt.
    Oder ab wann die alleinige Supermacht (die schon manchen ‹Zwerg› unterschätzt hat) beim betrügen, manipulieren, zensieren, verarmen der ‹eigenen› Zwergen-Masse – oder nennen Sie’s doch Medien-Konsumenten – Erfolg reich bleiben.
    Die Zweifel an der ‹guten Gesinnung› der Guten wachsen nicht nur im Osten, Afrika, Süd-Amerika, Arabien, Asien oder beim Patriarchen Orban exponential.

    Antworten
    • Hans Keller
      Hans Keller sagte:

      Wann kam aus Russland letztmals etwas mit positiver Wirkung für die Menschheit? Eine tolle Innovation beispielsweise? Ist es nicht traurig Herr Küng, wenn die gesamte Energie in diesem unermesslich reichen Land für Vernichtung aufgebracht wird? Solch destruktive Individuen braucht die Welt (mit all seinen Defiziten) wirklich nicht.

      Nur schon der Umstand, dass sich einer über 20 Jahre lang an der Macht klammert, ist ist doch schon Beweis genug dafür, wo der Hase im Pfeffer liegt. Aufwachen.

      Antworten
    • Martin Arnold
      Martin Arnold sagte:

      Gut gebrüllt! Dem kann ich nur zustimmen. Die westliche Elite ist eine zutiefst verlogene, niederträchtige Saubande. Konfrontiert mit dem Abstieg, zieht sie alle Register, um das Blatt zu wenden. Ob da nochmal ein paar hunderttausend verrecken, was soll’s.

      Antworten
  9. Peter Bitterli
    Peter Bitterli sagte:

    Ok, kann man so sehen. Die Sündenregister des Alleinherrschers wie der Journaille sind im grossen Ganzen korrekt aufgelistet. Zu entschuldigen oder rechtfertigen gibt es da nichts. Dass es indessen immer Sinn macht, der „Gegenseite“, wenn man sie denn mal so definiert hat, zuzuhören statt im besten Fall Verhöre mit ihr zu führen, versteht sich von selbst.
    Hätte man das 2007 bei Putins Rede an der Münchner Sicherheitskonferenz getan, wo der Mann alles genau so prognostiziert hat, was beiderseits der sich damals bereits abzeichnenden Ukraine-Front seither geschehen ist, so hätten mit gutem Willen wohl Frieden und Kooperation gewahrt werden können. Das war aber nicht gewünscht, da es wiederum nachvollziehbare Gründe gibt, ein „gemeinsames Haus Europa“ als Bedrohung der eigenen Hegemonie anzusehen. Die Rede ist vielleicht in den Weiten des Netzes noch irgendwo aufzufinden, samt der kindischen Reaktion des damaligen ukrainischen Präsidenten Juschtschenko.
    Eine Leseempfehlung als Friandise: Das Provinzschelmenromanfragment „Die Toten Seelen“ von Gogol trägt sehr wohl einen massiven Deut dazu bei, das heutige Russland zu verstehen, mit welchen Adjektiven man es immer beschreiben will.

    Antworten

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