Klugscheisser Avenarius

Wenn das Selbstbewusstsein umgekehrt proportional zur Kompetenz ist …

Dank Tamedia versprüht der Korrespondent der «Süddeutschen Zeitung» Tomas Avenarius seine Erkenntnisse auch in der Schweiz. Dabei hofft er sicherlich auf die Vergesslichkeit der Leser. Damit mag er recht haben, aber ZACKBUM vergisst nicht.

Im Juni 2023 sah Avenarius das Ende Putins kommen. Denn ein gewisser Prigoschin selig habe da Übles vor: «Aufstand in Russland: Prigoschins Coup könnte zur Katastrophe werden», unkte der Seher. Nur ungenügend durch das übliche «sollte» abgeschwächt, fantasierte der Kenner und Könner von «einem Vorspiel zu einem waschechten Militärputsch». Das war dann nix. Aber gut, von Istanbul aus und eigentlich «zuständig für die Türkei und Iran» sieht das alles halt etwas anders aus. Aber nun lässt Avenarius seinen seherischen Muskel im Gazastreifen spielen.

Denn nach der versemmelten Prognose ist vor der nächsten prophetischen Analyse:

Hoffentlich hört das israelische Militärkabinett auf ihn, denn er kennt diese beiden Wege auswendig. Aber zuerst schaut er seherisch in die Vergangenheit und schreibt, was er zwar schon immer wusste, sonst aber niemand. Und er hat’s auch nicht vorher verraten: «Die militärischen Ziele Israels im Gazastreifen waren von Beginn an unrealistisch.» «Von Beginn an», das wusste er aber nicht von Beginn an, oder?

Es ist einfach blöd, dass heutzutage Kriege von Generälen und Ministern geführt werden und nicht von Fachkoryphäen und Journalisten wie Avenarius. Denn natürlich war auch «die hohe Zahl an zivilen Opfern angesichts der engen Bebauung des Palästinensergebiets absehbar». Es geht doch nichts über eine Absehbarkeit im Nachhinein. So von heute aus betrachtet, nachdem es gestern regnete: dass es geregnet hat, war absehbar.

Gut, aber welche beiden Wege verrät uns nun das Medium, der Prophet?

«Wer die Hamas zerschlagen will, muss entweder den Gazastreifen mit Bomben endgültig unbewohnbar machen oder eine politische Lösung des Palästinenserproblems finden

Wow. Das ist nun von erschütternder Banalität. Das müsste unbedingt per reitendem Boten an Netanyahu übermittelt werden, damit der endlich weiss, an welcher Weggabelung er steht.

Das ist so grandios wie die wichtigtuerisch vorgetragene Analyse: wenn es regnet, gibt es zwei Möglichkeiten. Man wird nass oder hat einen Regenschirm dabei.

Wer meinte, dass die Journaille bereits die höchste Stufe der Lächerlichkeit erreicht hat, sieht sich ein weiteres Mal getäuscht. Da wagt ZACKBUM eine absolut sichere Prognose: es wird nicht das letzte Mal sein, dass sich Avenarius oder ein anderer Journalist unsterblich blamiert.

 

3 Kommentare
  1. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    Für die Leser von Tamedia und SZ sind grosskotzige Dummschwätzer wie Tomas Avenarius oder früher Thorsten Denkler offenbar genau richtig.

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