Schafft endlich diese Kultur ab!

Der Tagi macht aus Leserverarschung eine Kunst.

Das Qualitätsmedium wiederholt sich, ZACKBUM wiederholt sich.

Da stirbt einer der ganz grossen Maler der Gegenwart. Fernando Botero war nicht nur in seinem Heimatland Kolumbien ein Star, sondern weltweit anerkannt. Mit seinen voluminösen Figuren, aber auch mit seinem Schalk hatte er ein unverwechselbares Oeuvre geschaffen.

Da er über 90 war, hatte jede anständige Kulturredaktion bereits einen Nachruf in der Schublade. Ausser natürlich das kultur- und niveaulose Blatt aus der Werdstrasse in Zürich. Dort kümmern sich die Kulturredaktoren lieber um die eigene Befindlichkeit oder um den neusten Sexismus-Skandal oder um korrektes Gendern. Also um Themen, die die Leserschaft zum Gähnen bringen und in Scharen vertreiben.

Stirbt nun Botero, reicht es gerade dazu, eine Tickermeldung der AFP zu übernehmen, zurechgeschnipselt von einem Autorenkürzel «nlu», das aber zu niemandem aus dem «Team Kultur» passt. Und weil das Team einfach wurstig und schlampig arbeitet, kommt die Meldung auch noch im «News-Ticker Kultur». Wiederholung? Na und. Dass es eine Panne beim «Kraftwerk»-Konzert gab, ist ja auch eine alte Kamelle, ziert aber dennoch den «Kultur-Ticker». Dann diesmal als Platzhalter (ist schon blöd, dass man sich immer vier Stoffe aus den Fingern saugen muss) eine «Widmerzeile».

Aber halt, da ist doch noch eine Rezension einer Biografie über Elon Musk. Immerhin. Schon, aber hier ist der Autor vollständig angegeben. Es handelt sich um Adrian Kreye. Genau, der Mitarbeiter der «Süddeutschen Zeitung» in München, von der das Qualitätsblatt der Schweiz grössere Teile der Inhalte übernimmt, um sie dann dem fluchenden Leser teuer zu verkaufen.

Wir beenden diese Serie über ein Trauerspiel im allgemeinen Niedergang und bitten einfach inständig: lieber Tagi, liebe Redaktionsleiterin, liebe Ressortleiterin, haben sie Erbarmen mit dem Leser. Sie müssen sowieso noch ein paar Millionen einsparen bis Ende Jahr. Eine ersatzlose Streichung  des «Team Kultur» – wir garantieren das –, würde niemandem auffallen. Im Gegenteil. Der Leser wäre beglückt und erfrischt, dass ihm dieses Elend, diese Bankrotterklärung des Kulturjournalismus, erspart bliebe.

4 Kommentare
  1. Robert Holzer
    Robert Holzer sagte:

    Der TA wirf eher ein schlechtes Licht auf seine zahlende Leserschaft. Kein mit ausreichend Vernunft und Intelligenz ausgestatteter Mensch bezahlt Geld für ein solches Produkt. „Stockholmsyndromer“ und Medienkritiker mal ausgenommen.

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  2. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Was kann die Lokalredaktion dafür wann die Hauptredaktion in München und der Gurk in Südamerika pennen? Die SZ war ja auch damit beschäftigt den Aiwanger fertig zu machen was gründlich in die Hosen ging. Und für die Leute an der Werdstrasse war der grosse und ungestüme Botero mit seinen saftigen Frauen zu sexitisch!
    Über lokale Kultur berichten ist beim TA immer Hofberichterstattung. Wenn die Alexandra K. mit glänzenden Augen in den Pfauen geht, den Galilei schaut, euphorisch darüber berichtet und nicht merkt dass das kulturelle Vergewaltigung ist. Oder wenn der Bandle Rico in den sozialen Medien surft und über Roman Signer berichtet: «Über diesen Schweizer Künstler machen sich im Netz alle lustig». «alle» ist natürlich Schwachsinn, wenige kennen Signer, aber einmal mehr die typische TA Generalhaftung «alle» «wir». Er kann nicht einmal genau lesen, aber auch da Hofberichterstattung zu einer Ausstellung von Signer in St.Gallen. Immerhin, Signer ist 85 und gehört längst der Generation Abendrot, da kann man schon einmal davon ausgehen das der Artikel ein vorgezogener Nachruf ist.

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