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Viel Ehr, wenig Feind

Kurze Bilanz nach 4000 publizierten Artikeln.

Am 25. Juli 2020 startete ZACKBUM. Aus dem Frust der abrebelnden Medienkritik wurde etwas Innovatives gemacht. Auf eigene Kosten aufgebaut, ein Blog der freien Medienkritik, weil keiner der Teilnehmer über Abhängigkeiten verfügt. Was im Zeitalter der Kopfsalatblätter und der Aufteilung der Schweizer Medienszene zwischen Tamedia, CH Media, Ringier und ein wenig NZZ und ganz wenig «Weltwoche» dringend nötig ist.

Es gelangen genügend Rückmeldungen ein, um zu wissen, dass grosse Teile der Medienbranche ZACKBUM lesen. Wohl hauptsächlich auf dem privaten Handy. Schliesslich sollte man sich in der Nähe von einem, der bei Tamedia Schreibverbot hat, weil die weibliche Chefredaktion etwas empfindlich auf Kritik reagiert, nicht sehen lassen.

Am Anfang gab es etwas – meist hämische – Resonanz, seither ist absolute Funkstille. Über jeden Pipifax berichten die eitlen Journalisten, aber bei ZACKBUM herrscht Omertà. Das Schweigen der Lämmer, die zur Schlachtbank geführt werden.

Das macht auch nicht mutig; gestern traf’s den Nebenmann (oder die Nebenfrau oder everybody beyond), trifft es heute mich – oder erst morgen?

Möglichst im fernen Ausland wohlfeile Ratschläge geben, darin sind die Journalisten gross. Sich um ihre eigenen Interessen kümmern, zum Beispiel einen GAV auf die Beine zu stellen, gegen die lausige Bezahlung allgemein von Kindersoldaten und die Hungerlöhne für die wenigen überlebenden Freien zu protestieren, sich zu organisieren, ach was.

Das grosse Rausschmeissen setzt sich in Wellen fort – Widerstand nicht erkennbar.

Neben zunehmender Feigheit hat die Nabelschau Ausmasse erreicht, die man sich vor fast fünf Jahren nicht vorstellen konnte. Wie Lemminge rennen alle den gleichen Narrativen hinterher, betreiben Framing, dass der Rahmen wegfliegt vor so viel Belastung.

Selbstkritik war noch nie die Stärke der Journalisten, aus Existenzangst ist sie nun gänzlich verschwunden.

Gegengift

Das nennt man eine Avant-Premiere …

Für alle, die unter Entzugserscheinungen leiden.

Für alle, die ihre tägliche Prügelration vermissen.

Für die Freunde der gepflegten Polemik.

Für die Feinde der deutschen Sprache.

Für alle mit Hirnstarre und Schnappatmung.

 

ZACKBUM ist wieder da.

Besser einen Tag zu früh als immer zu spät.

Wir haben uns musikalisch verabschiedet, wir eröffnen musikalisch.

 

ELO um Jeff Lynne, gehören auch zu den Grössten …

Benehmt euch!

ZACKBUM erklärt ein letztes Mal mit Engelsgeduld.

Dieser Blog wird von einer Ein-Mann-Show betrieben. Er kann kostenfrei von jedem gelesen werden, der darauf lustig ist. Der Blog hat (noch) eine moderierte Kommentarfunktion.

Dort kann jeder, der darauf lustig ist, den Inhalt der Artikel kommentieren. Er (generisches Maskulin) kann loben, kritisieren, Ergänzungen anbringen, zusätzliche Informationen liefern, Argumente, widersprechen, sich an Einzelheiten aufhalten, Fehler monieren, Hinweise geben.

Alles erlaubt.

Wie überall auf der Welt ist auch hier die Meinungsfreiheit nicht unbegrenzt. Da der Blogbetreiber für alles haftet, was hier erscheint, setzt die leidige Juristerei schon mal Grenzen. Diskussionslos.

Dann setzt der Betreiber des Blogs weitere Grenzen. Das muss er nicht begründen, es ist sein Spielfeld, sein Spielplatz. Da gibt es auch nichts zu diskutieren, der einzige Rechthaber ist der Besitzer und Betreiber. Daran haben sich alle zu halten, die mitspielen wollen.

Da der Blog lediglich Ausdruck eines gewissen Schreibzwangs ist und keinerlei kommerzielle Interessen verfolgt, ist es völlig egal, wenn er einige beleidigte Leberwürste als Leser verliert. Wenn’s ihnen grundsätzlich nicht passt, sollen sie doch ihren eigen Spielplatz aufmachen. Dazu sind sie aber nicht in der Lage, aber diesen Frust dürfen sie nicht hier ablassen.

Wenn jemand wie Felix Abt schreibt, dann gehen jeweils die Emotionen hoch. Natürlich ist auch ZACKBUM nicht mit all seinen Positionen einverstanden, das muss auch nicht sein. Wäre doch so furchtbar langweilig, wie es sich einige Kommentarschreiber offenbar erhoffen, die sich nur wohlfühlen, wenn sie in ihrer Rechthaberei nicht gestört werden.

Über das Regime Putins sind alle Gazetten voll. Dass das Regime Selensky (lustiger Unterschied: Putin ist immerhin pseudogewählt, Selensky hat die Wahlen ausgesetzt) braungefleckt ist, dass ein Kriegsverbrecher und Antisemit wie Stepan Bandera im Westen des Landes in hohen Ehren gehalten und mit Denkmälern gehuldigt wird, ist ein Fakt, der nicht verschwindet, wenn man den Boten beschimpft.

ZACKBUM hat nun einige Male und bislang noch nicht mit durchschlagendem Erfolg auf ein paar Punkte hingewiesen:

  1. Unter Pseudonym vom Leder zu ziehen, ist angesichts der Arbeitsplatzangst in der Branche bis zu einem gewissen Grad erlaubt. Wer aber richtig draufhauen will, sollte mutig genug sein, dass unter dem eigenen Namen zu tun.

  2. Flachheiten wie «bezahlt von, im Solde von, Propagandist» und Ähnliches sind dermassen lähmend langweilig, tragen inhaltlich nichts zur Debatte bei, haben null Erkenntnisgewinn und werden von nun an kommentarlos gelöscht.

  3. Wenn jemand wie Abt eine vom Mainstream deutlich abweichende Meinung vertritt, ist das erlaubt, da er sie jeweils mit Argumenten und Beispielen untermauert. Dagegen ist es erlaubt, Gegenbeispiele und Gegenargumente anzuführen, am besten konkret an der Sache und nicht am Mann.

  4. Natürlich ist auch Polemik erlaubt, hier sollte niemand ein Glaskinn haben. Aber wo deren Grenzen liegen, das bestimmt der Spielleiter, und der ist niemandem Rechenschaft schuldig.

  5. Was den manchmal polemischen Inhalt der Artikel selbst auf ZACKBUM betrifft, so sei an ein gutes, altes Sprichwort erinnert: Quod licet Jovi, non licet  bovi.

Oder ganz einfach: wer hier Anregung und Aufregung sucht und sich davon zu Kommentaren animieren lässt, wohlan. Wer nur auf den Mann spielt, argumentativ oder inhaltlich nichts beizutragen hat, in gewählteren Worten eigentlich nur ausdrücken will «ich finde das einen Riesenscheiss», mit persönlichen Beleidigungen mangels Argumenten um sich wirft, der soll sich – um es nicht gewählt auszudrücken – verpissen.

Das steigert nämlich den Spass aller anderen Beteiligten ungemein.

Achtung, bissiger Kanzlerkandidat

Deutschland hat einige Probleme. Und dann noch Wirtschaftsminister Habeck.

Als Politiker muss man was aushalten. Beschimpfungen, Beleidigungen, Anrempeleien. Öffentlich, von politischen Gegnern, gelegentlich aber auch von Parteigenossen, häufig anonym.

Dagegen kann man sich wehren. Minister Robert Habeck hat in den letzten Jahren insgesamt über 800 Anzeigen erstattet (oder erstatten lassen). Ist das viel oder wenig? Seine Parteigenossin Annalena Baerbock hat über 500 abgefeuert. Nummer drei in der Hitparade ist der ehemalige deutsche Justizminister Marco Buschmann  – mit 26 Anzeigen. Das ist signifikant.

Diese Klageflut und -wut brockte nun einem Rentner in Bayern mächtig Ärger und sogar eine Hausdurchsuchung ein. In der «Bild» bestätigte die Staatsanwaltschaft Bamberg:

«Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, im Frühjahr/Sommer 2024 auf der Internetplattform X eine Bilddatei hochgeladen zu haben, die eine Porträtaufnahme des Bundeswirtschaftsministers Dr. Robert Habeck mit dem an den Werbeauftritt der Fa. Schwarzkopf angelehnten Schriftzug ‹Schwachkopf PROFESSIONAL› zeigt.»

Um 6.15 Uhr sollen die Beamten den Rentner aus dem Bett geklingelt haben und ihn mit dem Vorwurf «Volksverhetzung» konfrontiert. Schliesslich handle es sich um eine «gegen eine Person des öffentlichen Lebens gerichtete Beleidigung». Zudem habe der Rentner noch einen weiteren Post zu verantworten, der ebenfalls «volksverhetzend» sein könnte.

Wohlgemerkt hatte der Internet-Nutzer diese Karikatur nur geteilt, nicht etwa selbst hergestellt. Kanzlerkandidat Habeck rudert etwas zurück; die Bezeichnung «Schwachkopf» sei nun sicherlich nicht «die schlimmste Beleidigung», die es gebe.

Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass die Beschimpfung einer Magistratsperson als «Schwachkopf» strafbar sein kann. Selbst wenn man im Fall Habeck versucht sein könnte, den Wahrheitsbeweis antreten zu wollen. Aber dieses Meme ist nun eindeutig Satire, damit vollständig von der Meinungsfreiheit gedeckt. Unverständlich, dass die Polizei mit der Brechstange vorgeht. Ob da die Tatsache, dass der Karikierte ein Minister ist, eine Rolle gespielt haben könnte?

Natürlich macht ZACKBUM sich nicht einmal diese Satire zu eigen, und das Meme zeigen wir nur aus Berichterstatterpflicht und distanzieren uns gleichzeitig mit Abscheu davon. Sonst könnte der Minister noch auf die Idee kommen, auf Staatskosten einen länderübergreifenden Rechtsakt loszutreten und vielleicht die Schweizer Bundesanwaltschaft um Amtshilfe zu bitten.

Und obwohl ZACKBUM zu den Frühaufstehern gehört, möchten wir nur ungern um 6.15 Uhr von der Polizei angeklingelt werden.

Interessant auch, dass es keinem einzigen woken Sensibelchen bislang aufgefallen ist, dass es hier tatsächlich einen Missstand gibt, der umgehend beseitigt werden müsste. Denn wie jeder weiss, heisst der Hersteller von Haarpflegemitteln nicht Schwachkopf (das ginge ja eigentlich noch), sondern Schwarzkopf. SCHWARZkopf. Das ist ja genauso schlimm wie Mohrenkopf, und der muss auch weg, da gilt: Kopf ab. Nimm das, Dubler.

Aber im Ernst. Auch wenn Habeck sagt, dass er nach der Anzeige nicht mehr weiter in die polizeiliche Ermittlungen involviert gewesen sei: welche Schlussfolgerungen lassen sich aus seiner einmaligen Anzeigenwut ziehen? Und ist wohl ihm und seiner Sache gedient, dass er mit dieser Razzia dem politischen Gegner Munition frei Haus liefert? Deutschlandweit die Verhältnismässigkeit dieses Polizeieinsatzes diskutiert wird, sich Wagenladungen von Häme über ihn ergiessen und das Meme dadurch eine ungeahnte Bekanntheit erzielt hat, während es ohne die peinliche Aktion des Wirtschaftsministers wohl in den Weiten des Internets verschwunden wäre?

Ganz abgesehen davon, welches Verständnis von Meinungsfreiheit und Satire sich in einer solchen grünen Anzeigewut äussert: muss das sein? Grobe Beschimpfungen und Drohungen, wie sie jede in der Öffentlichkeit stehende Person erlebt, wie soll man darauf reagieren? Ignorieren, anzeigen? Die meisten solcher Beleidigungen und Drohungen erfolgen heutzutage vermeintlich anonym im Internet. Dem Wutbürger juckt es in den Fingern; er legt sich eine Gratis-Mail-Adresse zu und greift in die Tasten.

Aber hier handelt es sich einwandfrei um eine lustige Satire, die mit einiger Liebe treffsicher hergestellt wurde.

Wie soll man nun einen deutschen Wirtschaftsminister bezeichnen, dessen mangelnde Kenntnis von Wirtschaft Deutschland ernsthafte ökonomische Probleme eingebrockt hat, der gerade als tollkühner Kanzlerkandidat durchstarten will – und der tatsächlich wegen eines satirischen Meme Strafanzeige erstattet?

Der dafür am besten geeignet Ausdruck ist leider sozusagen gesperrt. Daher sagt ZACKBUM nur «Schwarzkopf».

 

Das pure Elend

Korrektur am «correctiv»? Nur unter Zwang.

Die Story war gut. In einer Potsdamer Villa treffen sich finstere Gestalten. Von der AfD, sogar der CDU, dazu Identitäre, dazu Martin Sellner. Sicherlich wurde der Ort absichtlich so gewählt, dass die Wannseekonferenz ganz in der Nähe stattfand.

Und in diesem Geheimtreffen wurden finstere Pläne geschmiedet, was nach einer Machtergreifung alles zu geschehen habe. Das alles wäre niemals ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, wenn nicht mutige und ingeniöse Mitarbeiter von «correctiv» das Treffen unterwandert hätten. Einer schlich sich als Teilnehmer ein, andere machten einen Lauschangriff, Dritte fotografierten wie wild so viele Teilnehmer, wie sie erwischen konnten.

Dann die grosse Enthüllung, der Aufschrei in den Medien, das Entsetzen. Ist ja alles noch schlimmer, als befürchtet. Bei diesem konspirativen Austausch wurde darüber fantasiert, dass nach der Übernahme der Regierungsgewalt Massendeportationen stattfinden müssten. Eine Reinigung des Volkskörpers, auch unbeschadet, ob jemand Besitzer des deutschen Passes ist. Die Herkunft, das Erbgut entscheidet, ob er weiterhin in Deutschland bleiben darf.

Das wurde dann lang und breit und rauf und runter in den Medien gespielt, natürlich auch in der Schweiz. Es kam zu Massendemonstrationen «gegen rechts», die versammelte Empörungslinke setzte Zeichen und machte ein betroffen-mutiges Gesicht im Kampf gegen den Neofaschismus.

Über 2000 Artikel verzeichnet das Medienarchiv zum Thema. Da traf es sich auch gut, dass «correctiv» mit viel Steuergeld unterstützt wird, der Mitgründer von «correctiv» Daniel Drepper Ende letzten Jahres Leiter des Rechercheverbundes von WDR, NDR und SZ geworden war. Die Organisation behauptet, überparteilich zu sein. Allerdings gibt nun die Co-Geschäftsführerin ihren Posten auf, um die Grünen im kommenden Wahlkampf zu unterstützen.

So fabulierte dann zum Beispiel das Qualitätsblatt «Tages-Anzeiger»: «Geheimtreffen mit Neonazis: AfD-Politiker sollen Vertreibungspläne gegen Einwanderer geschmiedet haben». Oder: «Die grausamen Ziele der AfD werden salonfähig». Oder: «Scholz vergleicht «Remigrations»-Pläne mit Rassenideologie der Nazis». Und überall wurden Zeichen gegen rechts gesetzt.

Die Story war gut. Die Story war zu gut, um wahr zu sein. Denn erstens war das überhaupt kein Geheimtreffen; nachdem solche Anlässe häufig von Linksradikalen gestört oder sogar sabotiert wurden, wurde mit Einladungen gearbeitet. Kommen konnte jeder, der wollte. Zweitens waren die Behauptungen von «correctiv» über geplante Massendeportationen und erzwungener «Remigration» schlichtweg erstunken und erlogen.

Nun kam aber Teil zwei der Story, die viel zu gut war, um wahr zu sein. Da unter den Teilnehmern auch angesehene und versierte Juristen waren, forderte einer die Medien auf, diese Falschbehauptungen zurückzunehmen, zu korrigieren. Wie es sich gehört. Nur: Weigerung auf breiter Front. Also musste zu juristischen Massnahmen gegriffen werden. «Spiegel», ZDF, NDR und SWR waren nur nach schmerzlichen Niederlagen vor Gericht knirschend bereit, diese Falschbehauptungen zu korrigieren.

Und in der Schweiz? Der «Tages-Anzeiger» verbriet fast 30 Artikel zum Themenbereich «Geheimtreffen». In keinem einzigen macht er darauf aufmerksam, dass die «correctiv»-Behauptungen unwahr sind. Auch sonst herrscht Schweigen im Blätterwelt. Nur die üblichen verdächtigen, die «Weltwoche» und ZACKBUM haben auf diesen Skandal hingewiesen. Und, das muss man ihr lassen, die NZZ. Sie schrieb schon im August völlig richtig:

«Die Plattform «Correctiv» musste den Text «Geheimplan gegen Deutschland» korrigieren. Dennoch halten viele deutsche Medien an der ursprünglichen Version fest. Das zeugt von mangelnder Selbstkritik

Dummschwätzer von «tsüri» behaupten noch heute wider Vernunft und Verstand, dass «correctiv» ein «Geheimtreffen» von «Rechten und Rechtsextremen aufgedeckt» habe, «an diesem Treffen wurde eine Strategie zur Abschiebung von Migranten:innen entwickelt», schmiert das Lückenmedium noch am 25. Oktober in seinen Gaga-Artikel «8 Beispiele, die den Rechtsrutsch der NZZ beweisen». Dabei ist das ein Beispiel, das die schludrige Recherche von «tsüri» beweist.

Auch der «Spiegel» hält an der Mär fest, dass das «Medium «Correctiv» im Januar enthüllt» habe, dass heimlich «über massenhafte «Remigration» aus Deutschland» gesprochen worden sei, wie er noch am 19. Oktober schrieb.

Es ist nachvollziehbar, dass Gesinnungsorgane wie Tamedia und andere begeistert die Lügenstory von «correctiv» kolportierten. Denn sie passt perfekt in die Welt voller Vorurteile der Redaktionen.

Aber nachdem einzelne Teilnehmer sich mühsam eine Richtigstellung vor Gericht erstritten und schon alleine aus finanziellen Gründen nicht jedes Organ einzeln einklagen können, ist es Ausdruck des Elendsjournalismus von heute, dass all die damaligen Schreihälse «Geheimtreffen! Massendeportation! Auch von Deutschen! Neonazis!» nicht den Anstand haben, die Korrektur von «correctiv» wenigstens zu vermelden.

«tsüri» ist entschuldigt, bei solchen Wadenbeissern lohnt sich wirklich nicht der Aufwand, sie zu zwingen, ihre Falschmeldungen zu korrigieren.

Aber ein Qualitätsorgan wie der Tagi? Füttert seine Leser mit Fake News und korrigiert sie nicht? Wie sich seine Redaktoren noch täglich im Spiegel anschauen können – ein Rätsel. Sie keifen gegen den notorischen Lügner Trump, fuchteln mit dem Zeigefinger und sind voll moralischer Empörung, selbst der Wahrheit und Wahrhaftigkeit verpflichtet.

Meinen sie wirklich, dass so viel Heuchelei auf die Dauer gutgehen kann?

Noch Verzweiflung oder schon Stalking?

ZACKBUM fühlt sich langsam unwohl.

Fast täglich bombardiert einen die «Republik» mit ihrem Gequengel. Auf Deutsch gibt es dafür den schönen Ausdruck: denen geht der Arsch auf Grundeis.

Etwas Bildung für Bildungsferne:

«Und der spielt die traurigste Rolle,
dem die Basis mit Grundeis ergeht…
Ich wurde auf treibender Scholle
In des Ozeans Brandung verweht.»

Joseph Victor von Scheffel, 1864. Nein, er hat nichts mit dem Ausdruck «das Licht unter den Scheffel stellen» zu tun.

Schauen wir mal, was die Demokratieretter mit einbetoniertem fettem Gehalt dafür anbieten:

Die Vorteile einer Mitgliedschaft:
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🔓 Zugriff auf das ganze Archiv von Republik.ch mit über 8000 Beiträgen.
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🌍 Jeden Freitag das Wichtigste aus der ganzen Welt.
🧘‍♀️ Alles ohne Werbung.

Hm. Vergleichen wir mal kurz: ZACKBUM bietet auch bis zu drei Artikel pro Tag, allerdings nur zum Lesen, wieso auch hören. Hier kann man auch mit mehr als 27’000 Single Visitors diskutieren. Man hat auch Zugriff auf 3680 Artikel im Archiv. Nicht nur jeden Donnerstag, jeden Tag gibt es Wichtiges aus der Schweiz und der ganzen Welt. Im Gegensatz zur «Republik» auch wirklich kurz.

Alles ohne Werbung, selbstverständlich.

Nun gibt es allerdings ein, zwei gravierende Unterschiede: hier ist alles wertvoll, aber gratis. ZACKBUM-Leser brauchen trotz Lektüre allenfalls Schlafmittel, das fällt hingegen bei der «Republik» weg. Es ist nicht bekannt, wie viele Reparaturen von Smartphones, Tablets oder Laptops nötig waren, weil dem Nutzer der Kopf auf den Screen fiel, nachdem ihm die Augen zugefallen waren, weil Seibt, Binswanger, Ryser (oh, der ist ja weg und arbeitet nun im Reich der bösen Infokrieger) & Co. ihn wieder mal mit einem lähmend langen und langweiligen Rhabarber eingelullt hatten.

Und weiter in der «Republik»: «Sie finanzieren Faktenchecks und ein sorgfältiges Korrektorat. Sie schaffen Raum für eine respektvolle Debatte. Und Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Medienvielfalt in der Schweiz.»

Faktenchecks? My ass, wie der Ami sagt. Fakten spielen bei der «Republik» nur dann eine Rolle, wenn sie nicht zu stachelig für die Gesinnungsblase sind. Auch bei ZACKBUM wird respektvoll diskutiert, und ZACKBUM selbst leistet einen wertvollen Beitrag zur Medienvielfalt (was für eine Medienvielfalt eigentlich?) in der Schweiz. Korrektorat; well, you have a point here, wie der Ami sagt.

Also, Zusammenfassung: all das, wofür 46 wohlbezahlte Nasen Millionen verdienen und verpulvern, und wofür sie unablässig jammern und betteln (und bald wohl mal wieder mit Selbstmord drohen), all das bekommt der ZACKBUM-Leser gratis.

Und dann gibt es noch einen letzten Unterschied. Hier ist’s (mit seltenen Ausnahmen) eine One-man-Show. Während sich bei der «Republik» diese 46 Nasen nicht scheuen, hinter den unablässigen Betteleien zu stehen. Und dabei sind VR, Berater und Beigemüse gar nicht aufgeführt:

Mal Hand aufs Herz: würden Sie einem von denen einen Gebrauchtwagen abkaufen? Oder einen verbrauchten Artikel? Nur damit die es sich in ihrer Meinungsblase voller Rechthaberei unter Realitätsverlust weiter wohlergehen lassen können?

«Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!», trompeten sie am Schluss, obwohl sie gar nicht wissen, ob der Empfänger unterstützt oder angewidert löscht. Aber ätsch: Wenn Sie diesen Text hier lesen, ist das Super-Discount-Spezial-Einmalig-Angebot bereits abgelaufen.

Herzlichen Dank, dass Sie ZACKBUM freiwillig lesen, sagt hier der Besitzer, Verleger, Herausgeber, Chefredaktor, Produzent, Bildchef, Moderator, Korrektor (mit mehreren vergeblichen Abmahnungen), Online-Chef, Chief Revenue Officer, Chief Content Officer, Chief Quality Officer, der publizistische Leiter, Ressortleiter, Tageschef, Blattmacher und Redaktor. Wobei sich ZACKBUM entschuldigt, wenn nicht alle Beteiligten hier erwähnt wurden.

Zurechtweisung des Stimmbürgers

Strenge Ermahnungen aus dem Trümmerhaufen Tamedia.

Das Dysfunktionale kann man an ganz verschiedenen Symptomen erkennen. Bei Tamedia äussert es sich einerseits darin, dass sich die juristische Abteilung des Hauses bei ZACKBUM meldet. Sei hat nämlich einen schrecklichen Verdacht. Wir zitieren das Meisterwerk anwaltlicher Gesangeskunst vollständig:

«Im Auftrag der Geschäftsleitung von Tamedia (Tamedia Publikationen Deutschschweiz AG) beziehe ich mich auf Ihren heutigen Artikel «Braucht Bärtschi Polizeischutz?». Mit dem Insinuieren von Gewalttaten gegen Herrn Bärtschi – für welche es in der Realität keine Anzeichen gibt – bewegt sich Ihr Artikel im Bereich von Art. 259 Strafgesetzbuch (öffentliche Aufforderung zu Gewalttätigkeit gegen Menschen) oder kann zumindest so verstanden werden. Wir bitten Sie höflich, diese gewaltbezogenen Insinuationen aus dem Artikel inkl. Titel zu entfernen, und fordern Sie auf, solches künftig zu unterlassen. Wir behalten uns alle Rechte vor. Es ist legitim, wenn Sie sachlich die Publizistik von Tamedia kritisieren, aber es wäre auch angebracht, Ihr eigenes publizistisches Niveau (hämisches Dauerlästern gegen Einzelpersonen) zu erhöhen

«Hämisches Dauerlästern» ist nicht schlecht; «gewaltbezogene Insinuationen» ist hingegen blühender Unsinn. Allerdings musste sich ZACKBUM dagegen verwahren, vom Trauerklos Tamedia zum Thema publizistisches Niveau belehrt zu werden. Dort fehlen doch inzwischen jegliche Massstäbe zur Beurteilung.

Während wir so zurechtgewiesen werden, muss sich der Stimmbürger auch ein paar Nasenstüber abholen. Da weiss Markus Brotschi, wie es dem Volk so geht:

Ob das wirklich das leichte Spiel der Gewerkschaften war? Der Zahlensalat spielte keine Rolle? Dass ein Organ wie der «K-Tipp», der eine viel höhere Glaubwürdigkeit als Tamedia besitzt, ebenfalls dagegen war, könnte durchaus den Ausschlag gegeben haben. Aber das hört Tamedia nicht gerne.

Ganz streng muss aber Cyrill Pinto werden. Eine völlig überrissene Initiative wurde zwar abgelehnt, aber:

«Das (blöde, Red.) Volk lehnt einen Vorschlag zur Stärkung der BIodiversität ab (pfui, Red.). Dennoch gilt es …»

Deutlicher kann man eigentlich nicht sagen: falsch abgestimmt, ihr Naturbanausen.

Auch ganz falsch hat sich der Zürcher Stimmbürger verhalten, dieser Triebtäter:

Ist einfach unglaublich, Da gibt es laut Tagi eindeutige Fakten, und dann die Emotionen. Da könnte man vom mündigen Staatsbürger schon mehr erwarten. Eigentlich sollte man ihm die Chance geben, nochmals richtig abzustimmen.

Natürlich darf man sauer sein, wenn der Stimmbürger immer weniger darauf hört, was der Tagi so meint und empfindet. Dann kann man ihn zurechtweisen – oder man könnte versuchen, überzeugender und besser zu werden. Auch ohne Polizeischutz.

Gibt es Medienkritik ohne Medien?

Oder kann man im Nichtschwimmerbecken crawlen?

ZACKBUM widmet sich für einmal an einem geruhsamen Sonntag dem Lieblingsorgan der meisten Journalisten. Dem Bauchnabel.

Vor etwas mehr als vier Jahren, genauer am 25. Juli 2020, hat ZACKBUM begonnen. Geboren aus dem Bedürfnis heraus, der serbelnden Medienkritik eine neue Plattform zu geben. Damals gab es noch ein paar ernstzunehmende Mitbewerber, wie man so schön sagt. «Die Medienwoche», eine feste Medienseite in der NZZ mit einem erfahrenen Betreuer. Den «Schweizer Journalist», der dann zur «Schweizer Journalist:in» denaturierte, sich aber wieder gefangen hat. Auch Tamedia und CH Media frönten gelegentlich der Medienkritik.

Alles weg.

3630 Artikel, über 14’000 Kommentare. Befriedigende Einschaltquote, eine kleine Truppe von ZACKBUM-Fans, eine Truppe von Neugier-Lesern, eine grosse Truppe von ZACKBUM-Hassern. Besonders die machen ungemein Spass.

Das Problem eines Duopols im Tageszeitungsbereich mit einem zu Tode redesignten und entkernten «Blick», plus Planet NZZ: es gibt dort keine Medienkritik mehr. Denn der Tagi kann schlecht die BaZ kritisieren. Die «Aargauer Zeitung» nicht dem St. Galler «Tagblatt» die Leviten lesen. Der «Blick» kann sowieso fast nix. Und die NZZ probiert’s manchmal, haut dann alle anderen in die Pfanne, spart sich selbst aber unsouverän aus.

Und was soll da die letzte unabhängige Medienkritik, die keinerlei Verpflichtungen hat, keinerlei Hemmungen kennt (ausser vor teuren juristischen Auseinandersetzungen)? Ist ein manischer Schreibzwang Grund genug, gewisse repetitive Schlaufen zu übersehen? Ist es Verteidigungsargument genug zu sagen, wenn die Journaille immer wieder die gleichen Dummheiten macht, dass dann auch immer wieder das Gleiche daran kritisiert werden muss?

Oder soll sich ZACKBUM im Sonnenschein aalen, dass wir der Rächer der Stummen und Entmündigten sind? Es ist natürlich schön zu wissen, dass ZACKBUM fleissig gelesen wird. Es ist noch schöner, dass aufgeblasene Wichtigkeiten bei der Lektüre rot anlaufen und Verbalinjurien knirschen. Es ist beelendend mitzuerleben, wie Journalisten sich vertraulich melden und ihr Leid klagen. Das Leid einer sterbenden Berufsgattung.

Nicht nur das Rauchen und Saufen ist aus dem Journalismus verschwunden. Sondern auch sonst das meiste, was Spass gemacht hat. Die Welt kennenlernen. An jede Türe klopfen dürfen, und mit der Begründung «bin Reporter» wird man (meistens) reingelassen. Die Entdeckerfreude. Die Neugier. Die Cleverness, Hindernisse zu umkurven, die Entdeckerfreude, der angenehme Adrenalinschub durch die Deadline. Der Stolz, ein rundes Stück abgeliefert zu haben, das garantiert die Welt verändern wird. Mindestens für Aufsehen sorgen. Allermindestens dafür geeignet ist, in fröhlicher Runde nacherzählt zu werden.

Die Zeiten, bevor der Chefredaktor fragte, wenn überhaupt noch so etwas geplant wird, was denn die These sei, bevor die Recherche überhaupt begonnen hat. Die Zeiten, bevor Bedenkenträger und Erbsenzähler an die Macht kamen. Technokraten mit grauen Gesichtern und grauen Hirnen und grauer Schreibe. Zeiten, bevor die Farbe aus dem Journalismus verschwand.

Zeiten, wo noch galt: Kisch, schreib das auf! Wo galt: hingehen, hinschauen, hinschreiben. Alles aufschreiben. Die Farbe der Tischdecke, der Geruch in der Küche, die abgetragenen Schuhe, der müde Blick. Nicht, dass man all die Details gebraucht hätte für die Story. Aber nur wer aus einer Überfülle auswählen kann, kommt der Wirklichkeit nahe. Nicht, wer aus drei Beobachtungen eine ganze Story bastelt, ein flaches Abziehbildchen, Fast Food, mit Fett oder Zucker zur schlechten Gewohnheit gemacht.

Schade, eigentlich. Bedauerlich einzig, dass noch nie eine ganze Branche an der Unfähigkeit des führenden Managements zugrunde gegangen ist. So wie der Journalismus. Denn es kann doch niemand im Ernst behaupten, dass all die alternativen Medien, die Newsschleudern auf den sozialen Plattformen, die ausweichenden Formen der Newsaufnahme entstanden wären, wenn die klassischen Medien ihrer Aufgabe gewachsen geblieben wären.

Wenn zwischen «das ist amtlich» und «das steht so in der Zeitung» kein grosser Unterschied wäre. Aber heutzutage kann man sich ja nicht mal mehr auf amtlich verlassen, siehe AHV.

Was soll dann noch ZACKBUM? Seinen Einzugsbereich vergrössern und all die unzähligen Newsgroups abklappern? Kä Luscht. Uns weiterhin mit Bärtschis, Binswangers und anderen Nullen herumärgern? Immer wieder das Klagelied über zunehmenden Analphabetismus, Kulturlosigkeit, Ungebildetheit, Unfähigkeit zu logischem Denken, zu Schlussfolgerungen anstimmen?

Immer wieder sprachartistische Girlanden auf einen Sumpf flechten?

Das muss man wohl pragmatisch sehen: ZACKBUM macht genauso lange weiter, wie’s noch Spass macht. Und dann wird der Stecker rausgezogen. Und vorher keine Bauchnabelschau mehr betrieben.

Eine Meldung und ihre Geschichte

Wie fast immer: Lukas Hässig und sein «Inside Paradeplatz».

Ein Rollstuhlfahrer kommt zur ZKB Bülach und will ein Konto eröffnen. Dafür werden ihm einige Fragen gestellt, heutzutage läuft das unter dem Kürzel KYC, know your customer, kenne deinen Kunden. Könnte ja ein verkappter Terrorist sein. Ein Oligarch. Ein Händler von Blutdiamanten. Also wird der Schweizer gefragt, ob er Mitglied einer Partei sei. Ist er, findet aber, dass das die ZKB schlichtweg nichts angeht.

Da geht er die ZKB nichts mehr an: «Ohne Offenlegung könne sie ihm kein Sparkonto eröffnen, beschied sie (eine ZKB-Angestellte, Red.) dem Mann», zitiert Hässig aus dem Politblog «Die Tribüne» eines Ex-SVP-Kantonsrats.

Wäre eigentlich eine Story, der ein Qualitätsmedium unbedingt nachgehen sollte. Vor allem eines, das über eine riesige Lokalredaktion mit eigener Chefredaktion verfügt. Aber i wo, die sind wohl alle damit beschäftigt, Reise nach Jerusalem zu spielen.

Nur IP (und ZACKBUM) haben bei der ZKB nachgefragt, wie man sich denn das erklären könne. Und bekamen gleichlautende Antworten von der Medienstelle:

«Bei Eröffnung einer neuen Geschäftsbeziehung sind Banken aufgrund des Geldwäschereigesetzes regulatorisch verpflichtet, politisch exponierte Personen (PEP) zu erkennen. Darunter fallen Personen, die auf nationaler Ebene führende öffentliche Funktionen in Politik, Verwaltung, Militär und Justiz innehaben. Nicht relevant ist das Engagement als Parteimitglied ohne Führungsfunktion auf nationaler Ebene.»

Eigentlich sind PEP zum Beispiel der Potentat einer Drittwelt-Diktatur, zwielichtige Figuren wie Maduro oder x-beliebige Herrscher aus Afrika, Asien oder Lateinamerika. Aber könnte sich in einem behinderten Schweizer ein potenzieller Potentat und Drogenhändler verbergen? Das weiss man natürlich nie, und dann hilft für alles:

«Aufgrund des Bankkundengeheimnisses können wir den konkreten Sachverhalt nicht kommentieren. Sollte in einem Einzelfall eine missverständliche Formulierung gewählt worden sein, bedauern wir dies.»

Es scheint aber keine missverständliche Formulierung gewählt worden sein, sondern das Onboarding, wie man das auf Banglisch nennt, wurde schlichtweg abgebrochen, der potenzielle Neukunde abgelehnt.

Ist das die feine Art? Sollte so eine Bank mit Staatsgarantie einen Neukunden behandeln? Wäre es nicht eine Geste, die abgebrochene Kontoeröffnung fortzusetzen und dem Kunden zum Einstand ein Goldvreneli zu schenken? Plus ein Jahr Gebührenbefreiung?

Das würde sich die ZKB vielleicht überlegen, wenn es einem Massenorgan einfiele, auf die Geschichte aufzuspringen, die ja nicht nur für Hässig frei erhältlich ist. Aber ausser der WeWo (und ZACKBUM) macht das niemand.

Im Elendsjournalismus, wo ein angebliches ungebührliches Verhalten eines ETH-Professors mit unglaublichem Gezeter zelebriert wird, als sei hier ein neuer «#metoo»-Fall aufgetaucht.

Wo bleibt Supino?

Der unsichtbare Boss schaut einfach zu, wie der Tagi verludert.

Manchmal soll sich Pietro Supino, Beruf Familienmitglied, Berufung Medienchef, dem Vernehmen nach in einzelne Artikel einmischen. Und sein höchstes Missgefallen ausdrücken.

Dann gibt es aber diesen skandalösen Vorfall:

«Sehr geehrter Herr Zeyer
Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Die Chefredaktion hat aufgrund wiederholter persönlicher Diffamierungen von Mitgliedern unserer Redaktion auf Ihrem Blog entschieden, keine Beiträge mehr von Ihnen zu publizieren. Danke für Ihre Kenntnisnahme.»

Persönliche Diffamierung? Ein harsches Wort, das man ohne jeglichen Beleg nicht verwenden sollte, will man ernstgenommen werden. Zudem handelt es sich wohl nicht um beleidigte Leberwürste in der Redaktion, sondern um zwei Mädels in der Chefredaktion, die keine Kritik vertragen.

Deswegen in einer sogenannten Forumszeitung, die als Monopolist eine besondere Verpflichtung hätte, divergierende Meinungen abzubilden, eine Replik nicht zu bringen, die zudem überhaupt nichts mit Tamedia zu tun hat – jämmerlich.

Also wandte sich ZACKBUM an den obersten Chef der beiden Damen:

Was halten Sie davon, dass die Chefredaktion von Tamedia mir ein Schreibverbot erteilt?
Mit der haltlosen Behauptung, ich hätte Mitglieder der Redaktion «diffamiert». Ich habe in der Tat Mitglieder der Chefredaktion kritisiert, wie es sich für einen medienkritischen Blog gehört. Aber sicherlich nicht diffamiert. Vielleicht ist der Chefredaktion nicht bewusst, was das Wort bedeutet …
Darf das ein Grund sein, dass die beleidigten Damen ausrichten lassen, es werde nichts mehr von mir veröffentlicht? Nicht mal eine Replik auf einen Kommentar, die überhaupt nichts mit dem Tagi (oder seiner Chefredaktion) zu tun hatte.
Ist das wirklich die richtige Haltung einer Forumszeitung?
U.A.w.g.
Und eine Antwort wurde erteilt. Allerdings liess Supino nur von der Kommunikationsstelle ausrichten:
«Vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an der Berichterstattung von Tamedia.
Die Auswahl der Themen und Autoren liegt in der Verantwortung unserer Redaktion und basiert auf klar definierten Kriterien. Wir möchten sicherstellen, dass unsere Plattform für konstruktive und respektvolle Diskussionen genutzt wird.»
ZACKBUM replizierte:
Besten Dank für diese Nullantwort.
Dass die Auswahl der Themen und Autoren in der Verantwortung der Redaktion liegt, war weder gefragt noch bezweifelt.
Die Frage war und ist vielmehr, was Herr Supino davon hält, dass die Chefredaktion von Tamedia mich mit einem Schreibverbot belegt, weil ich sie angeblich diffamiert haben soll, wobei sie jeden Beleg für diese unverschämte Behauptung schuldig bleibt.
Ich wäre sehr verbunden, wenn ich auf eine klare und einfache Frage auch eine Antwort bekäme.
Auf eine Antwort warten wir. und warten. Und warten. Vielleicht müssen auch hier zuerst die Weichen für eine neue Neutralitätspolitik von Tamedia gestellt werden. Geht ja nicht von einem Tag auf den anderen.