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Zahlen zählen

Einfach so ein kleiner Kassensturz.

Am 25. Juli 2020 erblickte ZACKBUM das Licht der Welt. Inzwischen ist es die letzte kritische Medienkontrolle, weil diverse Mitbewerber aufgegeben haben oder verflachten oder noch nie kritisch waren.

Seither sind haargenau 2800 Beiträge erschienen, davon 2384 von unserem Redaktor René Zeyer. das hat zu exakt 10’001 Kommentaren geführt, wobei ZACKBUM erfreulich wenige löschen muss.

Gelegentlich verbeisst sich ein Kommentarschreiber in den anderen, reitet sein eigenes Steckenpferd und muss mit ruhiger Hand wieder zum Zweck des Kommentars zurückgeführt werden: etwas zum Inhalt des Kommentierten zu schreiben.

ZACKBUM ist weiterhin kein kommerzielles Unternehmen, gelegentliche Spenden werden verdankt. Angesichts der Tatsache, dass sich ZACKBUM ohne Zögern und falsche Rücksichten mit allen, allem und jedem anlegt, wenn es sein muss (und manchmal auch, wenn es nicht sein muss), ist die Plattform erstaunlich unramponiert durch diese mehr als drei Jahre ihrer Existenz gesegelt.

Ein Ausdruck des allgemeinen und speziellen Niedergangs der Medien ist, dass «Die Ostschweiz» nach vielen Jahren gegenseitiger Befruchtung vor den leeren Drohungen einer Anwältin feige einknickte und sich daraufhin vom dagegen protestierenden «Aushängeschild» Zeyer trennte. Per sofort.

ZACKBUM ist besonders stolz darauf, dass wir praktisch nie erwähnt oder gar zitiert werden. Das liegt nicht daran, dass hier nur Nebensächliches erscheint. Es liegt daran, dass blanker Neid und oft auch betroffene Wut herrschen. In den Chefetagen. Und nackte Angst bei den Lohnabhängigen, dass man sie dabei erwischt, mit ZACKBUM in Kontakt zu treten.

Das hindert Autor Zeyer allerdings zunehmend, auf anderen Plattformen zu erscheinen. «Ich persönlich finde den Artikelvorschlag super, aber das kann ich nicht mal vortragen», die Standardantwort.

Gleichzeitig erreichen uns aber ständig – wohlweislich vom privaten Account geschickt – Mails von gequälten Mitarbeitern der Medienhäuser, die sich ihre Situation nicht mal mehr schönsaufen können. Interessant ist allerdings, dass die Zahl der Whistleblower deutlich abgenommen hat. Das liegt wohl daran, dass die Angst immer mehr um sich greift, so Opfer der nächsten Sparrunde zu werden. Denn nur Jasager werden überleben.

Drei Jahre sind noch keine Ewigkeit, aber es ist auffällig: die Verluderung, die Niveaulosigkeit, das Schreiben in Gesinnungsblasen, mangelnde Intelligenz und Kompetenz, von eleganter Schreibe ganz zu schweigen, das alles sind beunruhigende Entwicklungen. Sie haben rasant an Fahrt aufgenommen, in erster Linie bei Tamedia. Der «Blick» wurde kastriert und ruiniert. CH Media hält sich einigermassen, die alte Tante NZZ bleibt einsamer Leuchtturm, auch wenn sie unangenehm häufig zu Ausrutschern und Niveaulosigkeiten neigt. Aber das macht sie mit Trouvaillen wieder wett. Die NZZaS hingegen gibt zu Besorgnis Anlass. Vieles, was dort erscheint, ist weit entfernt vom Niveau, das es haben sollte.

Was auch bedauerlich zugenommen hat: die Unsitte, auf Anfragen nicht zu reagieren. Nichts bringt einen Journalisten so auf, wie wenn er selbst eine Anfrage stellt und keiner Antwort gewürdigt wird. Da zetert er los. Aber wenn er selbst das Ziel einer Anfrage wird, dann schweigt er plötzlich feige. Oder, neue Nummer, versteckt sich hinter der Antwort, dass da die Kommunikationsabteilung zuständig sei. Als ob er als Journalist nicht mehr fähig wäre, selber etwas zu sagen. Aber vielleicht ist er das tatsächlich nicht.

Die einen fragen bang, die anderen hoffnungsfroh: ist dann mal Schluss mit ZACKBUM?

Ehrliche Antwort: An Tagen, an denen die Sichtung der Medien das Gefühl auslöst, als schlucke man Schlamm und versinke im Morast der Mediokrität, ist die Versuchung da. Aber ihr wird tapfer widerstanden. Bis sie dann eines Tages übermächtig wird …

 

Kopieren statt recherchieren

Auch «watson» leidet unter dem Sommerloch.

Der Grossanalyst und Weltstratege Philipp Löpfe präsentiert dem staunenden Leser einen Fund:

Schon der Titel des Kopierstücks ist, nun ja, angelehnt. Denn das Buch, das Löpfe hier nacherzählt, heisst «Der Sozialist vom Paradeplatz».

Nun muss ein Journalist ja nicht unbedingt originell sein. Es reicht manchmal auch, dass er aufmerksam andere Zeitungen liest.

Oder ist es gar so, dass sich Löpfe von ZACKBUM inspirieren lässt?

Man könnte hier vielleicht von Gebrauchsleihe sprechen. Wir wollen hingegen durchaus ein Lob aussprechen. Wenn Löpfe einem Gastbeitrag des Buchautors Urs Hafner in der NZZ nachschreibt, tut er etwas nicht: er «analysiert» nicht selbst das Weltgeschehen, die Geschichte, die Wirtschaft oder was auch immer nicht bei drei auf den Bäumen ist.

Das ist eine Wohltat, für die man nicht genug danken kann.

Durchaus mehr Brainfood enthält normalerweise die «Weltwoche». Nein, das muss ZACKBUM nicht sagen, weil Redaktor René Zeyer gelegentlich auch dort publiziert. Aber hier fragen wir uns auch, wer das Huhn und wer das Ei ist:

Das ist sozusagen das Ei, und brav gackert die WeWo:

Man ist sich bekanntlich uneins, ob Neid (Wilhelm Busch oder Arthur Schopenhauer) oder Nachahmung (Oscar Wilde) die aufrichtigste Form der Anerkennung sei.

 

Der Marathon

Nur eine Zahl, aber eine Leistung.

Wir sind auf ZACKBUM eher sparsam mit Eigenlob. Aber für eine runde Zahl machen wir eine Ausnahme. Das hier ist der 2000. Artikel, der seit dem 25. Juli 2020 auf ZACKBUM erscheint.

Wir verkündeten damals die Rückkehr der Medienkritik, und in der seither vergangenen Zeit ist es immer einsamer auf diesem Gebiet geworden. Die NZZ entledigte sich ihres langjährigen Medienkritikers und sparte dann auch gleich das Gefäss ein. Der «Schweizer Journalist» denaturierte zur «Journalist:in», und so ist der Inhalt auch. Tamedia bedient das Gefäss nur von Fall zu Fall mit dem Blick durch die Gesinnungsbrille, bei CH Media fäustelt gelegentlich ein eingewechselter Schreiber.

Also eine USP für ZACKBUM, aber darüber kann man sich nicht freuen. Wir freuen uns hingegen, dass wir in der Branche zwar fleissig gelesen, aber verkniffen ignoriert werden. Von der Chefetage bis zum Fussvolk nimmt man unsere Artikel zur Kenntnis. Souveräne Vertreter der Branche melden sich gelegentlich mit Lob und Tadel, andere Exemplare machen die Faust im Sack und denken vergeblich «na warte».

Wir profitieren von einer in der heutigen Medienlandschaft einmaligen Stellung: wir sind niemandem verpflichtet. Haben keine Rücksichten zu nehmen. Müssen nicht als Mietmaul, Büttel oder Lohnschreiber auftreten. Diese Freiheit kostet zwar, so ist uns der Zugang zu den Mainstream-Medien verbaut, aber diesen Obolus entrichten wir gerne für die damit mögliche Freiheit.

Neben dem Niedergang der Medienkritik ist in diesen zwei Jahren auch ein deutlicher Niedergang der Medien zu verzeichnen. Die Berichterstattung über Corona hat dem sowieso nicht hochstehenden Image der Medienschaffenden einen schweren Schlag versetzt. Je mehr sie in die Bedeutungslosigkeit absinken, desto lauter und krampfhafter wird ihre Kommentarsucht, ihre Rechthaberei und Besserwisserei, der unselige Hang, den Leser nicht informieren, sondern belehren zu wollen.

Das setzt sich nahtlos in die Berichterstattung über den Ukrainekrieg oder den aufkommenden Sparwahn fort.

Es gibt exogene Faktoren, die das Geschäftsmodell Newsvermittlung problematisieren. Aber im Wesentlichen sind die Probleme hausgemacht. Wer meint, minderwertigen Inhalt, zum Skelett gesparte Redaktionen und Gesinnungsjournalismus zu exorbitanten Preisen verkaufen zu können, ist nicht ganz dicht.

ZACKBUM wird, die anhaltende Lust des Autors vorausgesetzt, auch mit den nächsten 2000 Artikeln den Trauermarsch bis zum Friedhof begleiten. Trost spenden dabei nur fremdsprachige Medien, vor allem angelsächsische. Sie zeigen dem deutschen Jammertal, was heutzutage alles möglich ist.

Trotz unseren Dichtern und Denkern leben wir vielleicht in der falschen Sprachwelt.

Auch wenn wir gelegentlich an ihnen verzweifeln, danken wir dennoch unseren Lesern, Unterstützern und Kritikern ganz herzlich. Ohne sie wäre das hier alles gar nicht möglich.

Wer hat’s erfunden?

Roger Schawinski bekommt Journalistenpreis. Schon wieder.

Es begab sich zu Weihnachten 2020, dass ZACKBUM die alternativen Schweizer Journalistenpreise verlieh. And the winner is: natürlich Roger Schawinski als Journalist des Jahres. Aus unserer Kurzlaudatio:

Roger Schawinski (Radio 1)

Schawinski trägt persönlich enorme Verluste wegen fehlenden Werbeeinnahmen, hat aber niemandem gekündigt. Hat sein Angebot sogar während der Krise ausgebaut. Und er ist als Moderator wegen Corona zu neuen Höchstleistungen aufgestiegen, mit seinem Talkradio. Zudem ist sein Doppelpunkt nach wie vor das Mass aller Interviews.

Allerdings wurde Roger Schawinski vom Schweizer Journalisten noch nie in dieser Funktion ausgezeichnet. Erstaunlich…

Auch sonst hielt es niemand für nötig, dem wohl bedeutendsten Medienmacher der Schweiz jemals einen Preis zu verleihen. Dafür ist er zu erfolgreich, zu eigenwillig, zu dominant. Ein Marathonläufer halt, der auch mit 77 noch wacher und jünger im Kopf ist als ganze Redaktionscrews.

Aber immerhin, nach jahrelangem, um nicht zu sagen jahrzehntelangem Ignorieren hat die Jury des Zürcher Journalistenpreises die Auszeichnung an Schawinski verliehen. Für sein Lebenswerk. Wobei ZACKBUM für einmal stolz sagen kann: Wer hat’s erfunden? Wir. Und wir haben nicht fürs Lebenswerk gelobt und gepriesen. Sondern für konkrete Taten in diesem Jahr.

Das Lebenswerk ist natürlich beeindruckend. «Die Tat», «Kassensturz», «Radio 24», «Tele Züri», «Tele 24», Leitung Sat 1 Deutschland, Talkshow «Schawinski», nachdem ihm das SRF den Stecker zog, nun bei Blue. Der «Doppelpunkt», legendär. Sein Talk Radio während Corona und nun zum Ukrainekrieg. Nicht zu vergessen sein erfolgreicher Ein-Mann-Aufstand gegen das Abschalten der UKW-Ausstrahlungen.

Der Mann ist so gross, dass selbst alle Neider und Kleinmacher nicht mehr umhin konnten, ihn auszuzeichnen. Ihr langes Zögern erklärt sich wohl damit, dass sie hofften, dass sie das Lebenswerk dann ehren können, wenn es vollendet ist – also wenn Schawi in die Pension abgezwitschert wäre. Aber den Gefallen tut er ihnen nicht. Obwohl ein Lob des Lebenswerks immer die Einleitung für einen Nachruf ist …

Ein wenig altersweise ist er geworden, aber nicht altersmüde. Auch wenn er im persoenlich.com-Interview gesteht: «Nach jeder längeren Sendung sehne ich mich heute nach einem Power Nap, einer Siesta. Früher war dies nicht nötig.»

Dann hoffen wir auf noch viele Siestas. Denn davor macht er immer irgendwas, das man sich ansehen oder anhören sollte. Wo Schawinski ist, da ist Leben im Äther. Das ist so wichtig wie nie, denn es ist so viel Narkosemittel im Äther.

Kritik musste er mehr als genug einstecken, nun ist er etwas erstaunt: «Belobigungen gab es eher wenige von Branchenkollegen und Konkurrenten. An die muss ich mich erst noch gewöhnen.»

Doch, ZACKBUM mochte und mag ihn schon sehr, bei allen Differenzen gibt es so etwas wie vertraute Nähe.

Lob mag er nach wie vor sehr; auf Kritik reagiert er nach wie vor eher ungnädig. Aber das sei ihm nachgesehen. Denn er ist etwas, was fast ausgestorben ist. Ein Radio Man. Mit Herzblut, Engagement, Kreativität. Er ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, obwohl er mit ihnen ein bequemes Lotterbett füllen könnte. Er macht jede Sendung, als wäre sie seine erste und seine letzte. Vielleicht ist er manchmal masslos, übermässig, a Man in Full halt. Aber das ist hundertmal besser als Mittelmass und Mainstream. Eigentlich hätte jemand vom Format eines Tom Wolfe seine Biographie schreiben sollen.

Natürlich ist ZACKBUM nicht ganz unparteiisch in dieser Sache. Na und?

Abrazo. Y adelante, compañero. Hasta la victoria siempre.

Es kann nur besser werden

Oder auch nicht. Auf jeden Fall wird’s ein neues Jahr.

ZACKBUM wünscht allen Lesern (vor allem allen Gönnern!) einen guten Rutsch und alle Kraft, die es für ein neues Jahr braucht.

So könnte gefeiert werden, wird aber wohl nicht.

2021 war das erste Jahr, dass sich einer Rundumbetreuung durch ZACKBUM erfreuen konnte. 2022 wird das nächste.

So kann gefeiert werden (auf die Tröte drücken und Spass haben).

Wir sehen uns wieder.

Am Montag, 3. Januar 2022.

Schauen wir der Realität ins Auge:
Wir sind nicht wirklich Raketenwissenschaftler.

ZACKBUM – der Zwischenstand

ZACKBUM schreibt mal über sich selbst. Man gönnt sich ja sonst nix.

Zunächst das Quantitative: Seit die letzte Plattform für kritische Medienbetrachtung am 25. Juli 2020 das Licht der Welt erblickte, wurden bislang 1295 Artikel veröffentlicht.

Seit die beiden Mitstreiter im Frühling 2021 zackbum entschieden, weder zack noch bum mehr zu machen, wird das Projekt mit einem Autor und ein paar wenigen mutigen Mitschreibern weitergeführt.

920 Artikel stammen inzwischen von René Zeyer.  Er vergleicht seinen täglichen Ausstoss immer gerne mit dem der «Republik». Dort sind insgesamt 50 Nasen auf der Payroll, verbraten so viele Millionen, dass sie immer wieder mit Selbstmord drohen müssen, um zusätzliche Kohle aufzutreiben.

Und pusten auch nicht mehr raus. Nur Längeres. Aber Langweiligeres.

Wie der Name und die Unterzeile schon sagen, geht es hier nicht um die gepflegte Abwägung im subkulturellen Kontext bei besonderer Berücksichtigung von Obertönen und Sensibilitäten. Sondern es geht zur Sache.

Rund 4200 Kommentare wurden online gestellt, einige mehr eingesandt. Wir sind da sehr liberal, dulden aber keine Untergriffe und stoppen auch bilaterale Battles nach einigen Fortsetzungen.

Es gab auch einige ernstgemeinte Drohungen. Lustigerweise nie mit der Forderung nach Gegendarstellung, sondern immer, indem mit dem Big Stick Prozess gefuchtelt wurde.

Hat sich in dieser Laufzeit etwas verändert? Oh ja. ZACKBUM will es scheinen, dass die Bereitschaft zur Auseinandersetzung, die Fähigkeit zum souveränen Umgang mit Kritik schwer nachgelassen hat.

Der zunehmende Sturz in Bedeutungslosigkeit und elende Sparmassnahmen, die Angst um den eigenen Arbeitsplatz treibt viele Medienschaffende ins geistige Exil.

Sie verwandeln sich in His Master’s Voice, denaturieren zu wiedergeborenen Seuchen-Spezialisten, sind rechthaberischer als Xanthippe und bewirtschaften hingebungsvoll den eigenen Bauchnabel.

Sie haben vor allem eine Vorliebe für sogenannte Genderfragen und für political correctness im Allgemein entwickelt, die ausser ihnen eigentlich kein Mensch interessiert.

Sie haben das Gefühl für Mass und Mitte verloren, auch Qualitätsansprüche ans eigene und ans im gleichen Haus veranstaltete Schaffen werden ständig tiefergelegt.

Nicht nur über Corona, auch über Politik, Geschichte, Kultur oder gesellschaftliche Fragen schreiben Kleingeister, die nicht mal ihre eigene Beschränktheit erkennen.

Beunruhigend ist die Dialogverweigerung. Während es noch letztes Jahr zum einigermassen guten Ton gehörte, wenn auch manchmal genervt auf Presseanfragen von ZACKBUM zu reagieren, weil das ein Verhalten ist, dass die Journalisten auch immer einfordern, wenn sie selbst unterwegs sind, greift immer mehr ein «pfeif drauf» um sich.

Einen bedenklichen Höhepunkt erreichte dieses Verhalten bei dem Protestschreiben von immerhin 78 weiblichen Medienschaffenden von Tamedia. Mehrfache Anfragen mit ausführlichen Bitten zur Stellungnahme, an alle 78 Unterzeichner geschickt, wurden ignoriert. Keine Antwort, null, nada. Auch die aus Verzweiflung angeschriebenen Nicht-Unterzeichner hüllten sich in tiefes Schweigen. Kadavergehorsam.

ZACKBUM kommt es immer mehr so vor, als ob wir hautnah den unaufhaltsamen Niedergang eines einstmals angesehenen Berufsstands verfolgen müssen, wo Selbstwertgefühl, Anstand und Qualitätsansprüche gemeinsam durchs Abflussrohr rauschen.

Das ist kein schöner Anblick, und Besserung ist auch nicht in Sicht. Aber vielleicht Erholung; über die Festtage wird die Kärrnerarbeit von ZACKBUM wieder mehr nach Lust und Laune vollbracht.

Obwohl es ja nie Pflicht ist, sondern immer Neigung.

Es ist zwar keine Oscar-Verleihung hier, aber wir danken dennoch unseren Lesern. Ihrem Input, ihren Kommentaren. Und auch ihren finanziellen Zuwendungen. Die natürlich in der Weihnachtsstimmung noch deutlich gesteigert werden könnten.

Falls jemand nicht weiss, wie das geht:

 

Das ist vielleicht das wichtigste Alleinstellungsmerkmal von ZACKBUM. Wir sind niemals bierernst, immer offen für Kritik und machen uns eigentlich über alles, inklusive uns selbst, lustig.

In diesem Sinne lustige Festtage.

Der Prophet im eigenen Lande

ZACKBUM sieht es als Ritterschlag, dass es inzwischen verkniffen auf allen Medienplattformen totgeschwiegen wird.

Primeur, Aufreger, Enthüllung, klare Kante? Na und, wir haben schon längst aufgegeben, Medienmitteilungen zu versenden. Dass wir von (fast) allen gelesen werden im Medienkuchen, dafür haben wir genügend Belege.

Schön ist’s, wenn man dafür von der deutschen FAZ erwähnt wird. Damit pinseln wir gerne den eigenen Bauch:

«Beim Konzert des Rappers Stress in Lausanne waren fünfzig Besucher anwesend – obwohl online alle Plätze Abnehmer gefunden hatten. In Sitten waren es hundert. Der Boykott wurde als konzertierte Aktion entlarvt: „Sabotage!“ Die NZZ schrieb: „Stell dir vor, es ist Impfwoche und keiner geht hin.“ René Zeyers Medienportal Zackbum illustrierte die Kritik der Berichterstattung mit einem Bild des nordkoreanischen Diktators an einem Krankenbett – Kim Jong-un ist bekanntlich in der Schweiz zur Schule gegangen.»

Da hat einer sogar den impliziten Bildscherz kapiert. Chapeau, wie man hierzulande sagt.

 

Tag der deutschen Zweiheit

Der 3. Oktober ist deutscher Nationalfeiertag.

Gut, dass wir das in der Schweiz wissen. Na und? Gleichzeitig ist der 3. Oktober aber auch das Wiegenfest des unermüdlichen ZACKBUM-Redaktors.

Er kann immerhin die historische Besonderheit betrachten, dass ausgerechnet an seinem Geburtstag sein Geburtsland in der Geschichte verschwand. Denn am 3. Oktober hörte die DDR, der erste Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschen Boden, auf zu existieren.

Aber immerhin, dafür wurde der Welt René Zeyer geschenkt. Das mögen natürlich einige bedauern. Lässt sich aber mit friedlichen Mitteln nicht ändern.

Mit Verlaub feiert heute Deutschland sich selbst, das Geburtstagskind tut’s auch und nimmt frei.

Um Enttäuschungen vorzubeugen: Am Montag geht’s in alter Frische, also in älterer Frische weiter.

Nochmal danke!

Eigentlich wollten wir nicht, aber wir müssen. Es ist begeisternd.

Ein ironischer Leser und Spender schreibt vom «Bettelbalken». Da er gelöhnt hat, sei ihm das verziehen.

 

Das Echo auf die Möglichkeit, ZACKBUM finanziell zu unterstützen, ist überwältigend. Die für die Verlosung von 5 ZACKBUM-Shirts nötige Zahl von 50 Spendern ist längst überschritten, seufz.

In die Tombola kommen noch alle Teilnehmer, die bis Mitte nächster Woche eine milde Gabe rüberschieben, die T-Shirts müssen ja auch erst gedruckt werden und so.

All das ist wirklich oberhalb der Erwartungen, daher muss das sein:

DANKE!

Aber bloss nicht nachlassen. Die Zahl ist rund, der Rubel rollt, nach der Spende ist vor der Spende.

Apropos, wir erinnern hier an das Lebensmotto von George Best:

«Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben. Den Rest habe ich einfach verprasst.»

Versichern aber: ZACKBUM tut das nicht. Jeder Rappen der Spenden wird in den Ausbau der Plattform investiert. Schliesslich betreibt ZACKBUM kein Verlegerclan, sondern ein Einzelkämpfer.

PS: Wenn sich das jeden Monat wiederholt, katapultieren wir damit ZACKBUM in die Liga der meistbesuchten Webseiten der Schweiz! Oder wir kaufen uns doch eine Yacht.

Danke

Im Internet ist (fast) alles gratis. Aber nur wenig wertvoll. Wie ZACKBUM …

ZACKBUM ist unter die Bettler gegangen. Wir machen also das Gleiche wie die grossen Verlegerclans.

Leider können wir aber nicht einfach allen Steuerzahlern das Geld aus der Tasche ziehen. Umso mehr freut es uns, wie viele ZACKBUM-Leser spontan und freiwillig ins Portemonnaie gegriffen haben.

Wir nehmen das als Ausdruck der Wertschätzung unserer Arbeit. Wie versprochen werden all diese Einnahmen ausschliesslich für die Weiterentwicklung der Plattform verwendet. Es wird also demnächst Bild und Ton geben, weitere Mittel der Beschallung des geneigten Publikums sind in Vorbereitung.

Eine Idee von 1941 zum Nachahmen. Aber ohne Tanz und Chanson.

Schliesslich soll es noch den einen oder anderen Medienschaffenden geben (es handelt sich allerdings nur noch um wenige Eremiten), die noch nie von ZACKBUM gehört haben. Auch das wollen wir ändern.

Wir danken allen Spendern und rufen denjenigen zu, die noch nicht gespendet haben: für eine Yacht reicht das aber noch nicht, im Fall. Wir könnten nun auch aufmunternde Sprüche loslassen wie: «Schaffen wir heute noch die 50’000?»

Der Sprung in die ökonomische Freiheit.

Aber wir halten es mit der Wahrheit. ZACKBUM will gar keine Yacht. Ist doch totlangweilig, und immer hat ein anderer eine längere. Wir haben auch schon ein Dienstfahrzeug. Wir sind sehr schlank aufgestellt (also 44 Redaktoren, darunter Bildredaktion, Geschäftsleitung, Grafik, Internet, Online-Marketing, Buchhaltung, Aboverwaltung, New Business Development, Software-Entwicklung, Produktion, Art Director, Community Manager – oh, hoppla, da haben wir uns ins Impressum der «Republik» verirrt), da fallen kaum Grundkosten an.

Muss kein Aston Martin sein …

Wir wollen also kein Schloss (sind wir denn bei Wanners), keine Kunstsammlung (das überlassen wir Coninx und Ringier), wir brauchen auch keine Wellnesshotelaufenthalte mit Gattin (hallo, Familie Gujer).

Wir wollen einfach geschätzt und geliebt werden. Nein, nicht abgeknutscht, das mögen wir nur von einer Person. Aber bezahlt. Das können sehr viele sein.

 

Oder nochmal und einfach (wir werden hier nicht regelmässig jubilieren oder jammern): danke. Wir sind wirklich gerührt (aber nicht geschüttelt).