Das Geschäftsmodell Doktor Stutz

In der Reihe «Was macht eigentlich» heute Ex-TV-Doktor Samuel Stutz.

Für Ü40-TV-Konsumenten ist Doktor Samuel Stutz eine Instanz. Der «TV-Doktor» mit dem charakteristischen Stadtbasler Dialekt moderierte bis 2007 eine Gesundheitssendung auf SRF 2. Seither gibt er sein eigenes Magazin heraus, das sechs Mal im Jahr erscheint. Es heisst «Sprechstunde Doktor Stutz». Stutz macht das, was auch schon andere aus dem TV bekannte Menschen gemacht haben. Die Prominenz nutzen für eigene Interessen. So etwa die späteren SVP-Politiker Werner Vetterli und Maximilian Reimann. Dann der Buchautor Patrick Rohr oder die Moderationstrainerin Beatrice Müller und natürlich aktuell Investigativ-Journalistin und Anlassmoderatorin (Eigenwerbung) Patrizia Laeri.

Auflage von über 200’000 Exemplaren

Doch zurück zu Samuel Stutz. Seit 13 Jahren also ist er Herausgeber von «Sprechstunde Doktor Stutz». Es hat aktuell eine respektable WEMF-beglaubigte Auflage von 222’243 Exemplaren. Das Jahresabo kostet für 6 Ausgaben 39 Franken. Man kann sich das Heft aber auch in Auslagen oder Zeitungsständern gratis schnappen, etwa in Poststellen oder im Hauptbahnhof Zürich. Die Abos spielen laut Samuel Stutz keine Rolle: «Das Magazin Sprechstunde wird kostenlos an die Bevölkerung verteilt», so der Arzt.

Das 88 Seiten dicke Magazin ist eine Art medizinische Ausgabe der bekannten Drogeriehefte. Und es strotzt vor Kaufangeboten, oft mit «sensationellen Leserrabatten».

Das «Spezial-Müesli von Doktor Stutz» für 22 Franken 40 pro Packung. Ein 20-Prozent-Gutschein für ein Medikament gegen «gereizte Augen». Ein 2-Franken-Rabattbon für eine Salbe gegen Knieschmerzen, Eine 40-Franken-Reduktion beim Kauf eines Anova-Gesundheitsschuhs. Eine Packung «Müesli-Brot-Backmischung von Doktor Stutz» gratis beim Kauf von drei Packungen zu 29 Franken 70. Ein Vibrator Raya à 47 Franken 50 (ohne Rabatt). Ein «Schmerzgerät mit Wärmefunktion OMRON Intens» für 99 Franken 50 statt 137 Franken. Ein Schrittzähler OMRON Walking für 55 anstatt 65 Franken. Eine Darmkur für 199 statt 230 Franken 50. Und noch das  Blutdruckmessgerät Rossmax X5 für 99 statt 134 Franken. Auch im Angebot: die «Personenwaage für eine genaue Ganzkörpermessung» zu 89 statt 129 Franken. Das teuerste Gerät ist der IDIAG P100. Ein Trainingsgerät für die Atemmuskulatur. Der «sensationelle Leserrabatt»: 690 anstatt 920 Franken. ZACKBUM.ch hat in einem separaten Artikel recherchiert, ob die Doktor-Stutz-Versprechung «Minderung des Verlaufs und der Folgen durch das Virus» zutrifft.

Doktor Stutz ist eine Grösse im Versandhandel, keine Frage. Dazu gehört die Eigenmarke «dr. stutz» mit den erwähnten Müseli, Brotbackmischungen, «Pasta, die nicht dick macht», Cracker und Porridge.

Die Zielgruppe sind eher ältere Menschen, die mit Samuel Stutz, heute 60 Jahre alt, schön und schmerzfrei leben wollen. Oder sich zumindest eine Besserung erhoffen, dank Dr. Samuel Stutz.

10 Seiten Inserate, gut 70 Seiten PR-Texte

Gut scheint das Geschäft für Stutz tatsächlich zu laufen. Von den 88 Seiten sind über 10 Seiten reine Inserateseiten. So etwa Novartis, Migros und eine Firma, die Badelifte installiert. Dazu kommen gut 70 Seiten nicht deklarierte Publireportagen, oft in Form eines produkteanpreisenden Textes und einem Inserat dazu. Ob und wie der «TV-Doktor Stutz macht», ist offen. «Umsatzzahlen geben wir keine bekannt», heisst es auf Anfrage lediglich.

Grosses Wehklagen über Leutschenbach

In der Schweiz hat das Gebühren-Fernsehen eine besondere Bedeutung.

In Deutschland zum Beispiel haben die Staatsfunker von ARD, ZDF und den ganzen Regionalsendern schon längst die Deutungshoheit im Äther verloren. Vielleicht mit Ausnahme der klassischen Nachrichtensendungen wie «Tagesschau» oder «heute».

Das ist in der Schweiz noch etwas anders. «Talk täglich» könnte man als einzig ernstzunehmende Konkurrenz zum SRF-Programm bezeichnen, dann noch Quatsch-Sendungen wie «Bauer macht Bäuerchen» oder «Welchen Mann, welche Frau will ich flachlegen?».

SRF hat die absolute Lufthoheit

Aber ansonsten hat SRF mit allen angeschlossenen Kanälen weiterhin die absolute Lufthoheit. Bislang sind alle Versuche kläglich gescheitert, ein nationales Privat-TV dagegen antreten zu lassen. Das wurde sowieso zumeist nur auf Deutsch probiert, von Zwei- oder Dreisprachigkeit (sorry, liebe Rätoromanen, aber ihr als Zielgruppe interessiert nun wirklich nicht) ganz zu schweigen.

Ach ja, dann gab es noch den Versuch eines Kamikaze-Fliegers, mit pakistanischen Financiers CNN Money Switzerland gegen die Wand fahren zu lassen. Aber das war von Anfang an rausgeschmissenes Geld.

Andererseits leistet die Schweiz weiterhin den Luxus, für einen einzigen Kanton ein volles Programm zu liefern. Was zur Absurdität führt, dass SRF im Tessin der zweitgrösste Arbeitgeber ist, nach der kantonalen Verwaltung. Aber was tut man nicht alles für Konkordanz und Willensnation.

Eine eiserne Lady räumt auf

Nun zeigt aber die neue Chefin am Leutschenbach, dass hinter grosser Intellektuellenbrille und konziliantem Ton eine eiserne Lady steckt. Nach erstaunlich kurzer Eingewöhnungszeit kündigte Nathalie Wappler Sparmassnahmen, eine Neuausrichtung aufs Digitale, Entlassungen und die Streichung von Sendungen an.

Nach kurzer Schockstarre und verzweifelt dreinblickenden Journalisten, dass nun nicht mal mehr SRF einen zur Pensionierung trägt, gab es natürlich Riesengeschrei. Allerdings – wie sicher von Wappler erwartet – nicht vereint, sondern wie üblich jeder für sich und alle gegen alle.

Jeder ist sich natürlich selbst der Nächste

«Man kann schon streichen, aber diese Sendung ja nicht. Man kann schon einsparen, aber hier auf keinen Fall. Man kann schon auch zu Entlassungen greifen, aber hier braucht es jeden Mann und jede Frau.» Das ganze Klavier wurde hoch und runter gespielt, eigentlich ein ganzes Orchester. Service publique, trompetet die Bläser-Abteilung. Zusammenhalt der Regionen, Lagerfeuer, schmachten die Geigen. Traditionen, Kulturen, Regionales, Schweizerisches, bummern die Pauken, zischen die Becken.

Und jede Abteilung, jedes Ressort, jedes Thema darf kurz vortreten und zum Solo ansetzen: Hier kann nicht, darf nicht, soll nicht gespart werden. Sonst bricht zwar nicht die Welt zusammen, aber die Schweiz auseinander.

Zuvorderst machen sich die Dichter mal wieder lächerlich

Wie immer an vorderster Front lächerlich machen sich die Berufsschreiber, die sich selber berufen fühlenden Schriftsteller. Sie versuchten es mal wieder mit einem offenen Brief, den Krethi und Plethi unterzeichnete. Das Aus für die Radiosendung «Die 52 besten Bücher» sei furchtbar, da breche «eine Plattform weg», damit komme SRF sicher nicht besser aus der Krise, also wirklich, man bitte um Überdenken und Alternativen und überhaupt.

Bezeichnend auch mal wieder, dass keinem der unterzeichnenden Schreibgrössen ein sinnvoller Vorschlag einfiel. Das machte es Wappler leicht, diesen Zwergenangriff abzuschmettern.

Religiöse Gefühle verletzen ist heikel

Schon heikler ist es natürlich bei der Religion. «Zwischenhalt» und «Blickpunkt Religion» werden auch gestrichen. Wem diese Lücke gar nicht auffallen würde: Also bitte, diese Sendungen leisten einen «wichtigen Beitrag für den Religionsfrieden». Will Wappler also verantworten, dass schlimmstenfalls wieder Religionskriege aufflammen, Kappeler Milchsuppe getrunken werden muss?

Da kämpfen Christen, Juden und Muslime für einmal Schulter an Schulter mit einer Petition gegen diesen «Kahlschlag», gegen diesen Versuch der «Ghettoisierung religionsbezogener Information». Da ist man schon knapp vor unstatthaften Vergleichen wie «Endlösung der Religionsfrage», «Gottesverleugnung» und ähnlichem Unsinn.

Dabei ist schon seit Jahren bekannt, dass in Deutschland und in der Schweiz, aber nicht nur hier, der Wasserverbrauch deutlich ansteigt, wenn das «Wort zum Sonntag» ausgestrahlt wird. Nein, damit werden keine Taufbecken gefüllt.

Da muss sich Wappler vielleicht noch etwas einfallen lassen. Aber an einer Telefonkonferenz am Dienstagnachmittag mit Journalisten, nachdem sie sich mit interner Information schon warmgelaufen hatte, zeigte Wappler einmal mehr, dass sie kommunikativ nicht viel Beratung braucht.

Wappler ist zweifellos eine Naturbegabung

Abbau von 221 Kostenstellen in fünf Jahren, dazu die Schaffung von 95 neuen, Umschulungen und Pensionierungen, da müssen die Gewerkschaften schon tief Luft holen, um sich mit rotem Kopf aufregen zu können.

Die News-Chefin sei im Fall nicht gefeuert worden, sondern selber gegangen, jede einzelne gestrichene Sendung wie «Eco», «Sport aktuell» oder «Miini Schwiiz, diini Schwiiz» sei natürlich bedauerlich, aber was soll man machen.

Wir gratulieren und sehen mal etwas ganz positiv

Ach, und SRF konkurrenziere die Privatverlage mit «digital first»? Kein Problem für Wappler, schaut Euch doch mal die Konzession an, da steht drin, dass die SRG auch Angebote für Junge herstellen muss, und die muss man dort abholen, wo sie sind. Also im Netz. Sonst noch Fragen?

Keine mehr, nur tiefe Verneigung, so macht man das. Die schlechten Nachrichten rauspusten, dann begründen, wirklich ein Musterbeispiel von gelungener Kommunikation. Gut, dass die Journis Beisshemmung hatten, kommt Wappler auch zugute. Denn jeder denkt sich natürlich, dass er bei der nächsten Sparrunde vielleicht doch versucht, bei Papa SRF unterzuschlüpfen. Und da ist es sicher nicht gut, die oberste Chefin sauer zu machen.

 

Doktor Stutz rät zum Blasen

Tolle Tipps gegen Coronaverlauf

«Maky» und «Sprechstunde Doktor Stutz» sind die beiden einzigen Schweizer Magazine, die nach Lebewesen benannt sind. Maky ist ein putziges Äffchen, Doktor Stutz ein pfiffiger Mediziner, der nach Karriere beim TV ein Magazin herausgibt. Das Blatt ist gratis und liegt in Bahnhöfen herum. In der aktuellen Ausgabe wird auf Seite 52 die Wahrheit über die Klitoris verkündet und auf der nächsten Seite Vibrator Raya verkauft.

Auf Seite 80 wird es ernst: «Covid-19 – Machen Sie jetzt unbedingt Atemtraining!» Auf dem Bild sieht man eine Frau, die ein bohrähnliches Gerät oral benutzt. Es handelt sich um den Idiag P100. Der Atemmuskeltrainer sei unter anderem von der ETH Zürich entwickelt worden, schreibt der unbekannte Autor. Man könne damit den Verlauf und die Folgen von Corona mildern. Doktor Stutz offeriert einen «sensationellen Leserrabatt». Das Ding kostet bei ihm nicht 920 Franken, sondern nur 690 Franken.

Eine Professorin der ETH schreibt auf Anfrage: «Die Aussagen von Dr. Stutz würde ich in dieser Absolutheit auch nicht unterschreiben – das Potential ist nicht null.»

Und  ob eine trainierte Atmungsmuskulatur im Fall einer COVID-Erkrankung zu einem besseren Verlauf führe, sei nicht bekannt. Bezüglich COVID-Patienten und allfälligen Langzeit-Schäden der Lunge gebe es insgesamt noch viele offene Fragen. 

Der Blasbalg P100 scheint also doch nicht so eine Wunderwaffe zu sein; da hilft auch keine Preisermässigung von 230 Franken.

Doktor Stutz sieht das natürlich anders: «Ich selber habe nicht nur an unzähligen Patienten seine Wirkung gesehen, sondern auch in der eigenen Familie. Ich würde das Gerät nicht so propagieren, wäre ich nicht total davon überzeugt.»

Und er rät: «Sie sollten mal selber mit diesem Gerät trainieren. Nach zwei, drei Monaten würden Sie sich kaum wiedererkennen.» Nein, danke, ich hätte lieber den Vibrator.

Hinweis: In einer früheren Fassung stand, dass die ETH auf Wirken von Zackbum.ch ihre Meinung änderte. Das stimmt nicht.

Nur mal kurz die Welt retten

Folge 25 der Republik

Die «Republik» und James Bond liefern sich ein enges Rennen. Beide haben mindestens schon 25 mal die Welt gerettet. Doch wer wird am Ende gewinnen? Zur Diskussion steht aktuell der Republik-Artikel «Wie Coop mehr Mitsprache für Konsumenten verhinderte».

Darum geht es: Junge Aktivisten wollten in den Regionalrat des Detailhändlers gewählt werden, um höhere Löhne für die Angestellten durchzudrücken und eine konsequente Klimastrategie durchzuboxen. Coop bekam von den Plänen Wind und änderte die Spielregeln, um überhaupt in den Regionalrat reinzukommen.

Dann grosser Katzenjammer bei den Aktivisten. Man geht zur «Republik» und heult sich aus. Und die «Republik» heult gleich mit: «Sie hätten Schweizer Wirtschaftsgeschichte schreiben können.» Und: «Coop hat sich jetzt zu einer Autokratie weiterentwickelt.»

Liest man die Forderungen der Jungen Wilden, wird es einem schwindlig. Für Ungelernte wird ein Bruttomindestlohn von mindestens 4400 Franken gefordert. Das sind 500 Franken mehr als im GAV ausgehandelt wurde. Es sei nicht das erste Mal, argumentieren die Aktivisten, dass die Arbeitsbedingungen bei Coop öffentlich kritisiert werden. Als Beweis verlinken sie auf einen über sechs Jahre alten Artikel.

In zehn Jahren, so die weitere Forderung, müsse Coop im kompletten Sortiment nahezu CO2-neutral sein. Der dicke Mann bei der Charcuterie muss also ausserhalb des Geländes pupsen gehen und die Ananas ist ab 2030 eine gelb-grün angemalte Bio-Gurke.

Sympathisch ist aber die Forderung: «Binnen eines Jahres ist das Sortiment frei von manipulativen Techniken zur Verkaufsförderung.» Keine blöden Trophy-Badezimmer-Koffer-Wasserpistolen mehr? Wo muss ich unterschreiben?

Wir wollen aber auch der beseelten «Republik» helfen und halten fleissig Ausschau nach durchgeknallten Ideen zwecks Weltrettung.

Das letzte Lagerfeuer

50 Jahre Tatort und eine Vorschau auf den neusten Schweizer Dreh.

Am 29. November 1970 strahlte die ARD die erste Tator-Folge aus: «Taxi nach Leipzig».  Ein Toter auf einem Rastplatz der Transitautobahn in die DDR. Kalter Krieg, Volkspolizisten, 61 Prozent Einschaltquote. Der Erfolg begann sofort. Die Schweiz beteiligte sich erst ab 1990 an den Produktionen, mit einer Pause zwischen 2001 und 2011. Die Schweizer Tatorte hatten leider oft tiefe Einschaltquoten und nicht die besten Kritiken. Nun versucht SRF einen Neustart. Die Handlung ist statt in Luzern in Zürich angesiedelt, ein weibliches Duo ermittelt.

Interessieren Rückblenden auf die Zürcher Unruhen?

Am kommenden 18. Oktober kommt der erste, 2019 abgedrehte Schweizer Tatort auf die Sender ARD, ORF und SRF. Er heisst: «Züri brännt». Der Titel ist eher Insidern ein Begriff. Er nimmt Bezug auf einen gleichnamigen, systemkritischen Film von 1981. Dabei will der Tatort-Krimi die Opernhauskrawalle von 1980 mit der Gegenwart verbinden und «dem Tatort Tiefenschärfe geben». So zumindest beschreibt Alexandra Kedves das Konzept im Tages-Anzeiger. Wird es eine Art Platzspitz-Baby? Im Film soll eine heutige Staatsanwältin 1980 durch die Flucht vor dem Tränengas fast schon traumatisiert worden sein. Eine blutige Abrechnung mit dem damalige Establishment ist weniger zu erwarten, auch wenn da und dort sicher noch Wut vor jener Staatsgewalt da ist. Aber ob sich vor allem das deutsche Millionenpublikum von so einer lokalen Begebenheit beeindrucken lassen? Strassenschlachten gab es in Frankfurt oder Hamburg Schlimmere.

Euphorie ist anders

Immerhin spielen mit Carole Schuler und mit Anna Pieri Zürcher zwei Frauen die Ermittlerhauptrollen. «Sie haben das Herz am rechten Fleck und eine Kratzbürstigkeit mit Sympathiepotenzial», urteilt Alexandra Kedves. Potenzial ist wichtig. Denn die Schweizer Tatorte kamen in den letzten Jahren selten gut weg. Experimentelle Episoden «Die Musik stirbt zuletzt» von Regisseur Dani Levy bestätigten die Regel.

Alexandra Kedves hat den neuen Tatort schon gesehen. Ihr Urteil: «Nobody’s perfect. Aber man darf auf die kommenden Folgen gespannt sein». Also durchgefallen. Sind es die Erinnerungsclips, mit denen der Film laut «TA» intensiv arbeitet. Ist es der Mehrwert, «dass der Film darunter manchmal schier schlappzumachen droht?».

Das Rezept vom Tatort-Erfinder

Kürzlich hat die Deutsche Presseagentur die 50 Jahre Tatort gewürdigt. Der 2018 verstorbene Tatort-Erfinder Gunther Witte vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) soll folgendes «Rezept» gehabt haben: «Keine Kunstkino-Storys, keine komplizierten Vorschauen und Rückblenden, in den ersten Minuten ein Toter oder eine Tote und dann die Ermittlung: Wer war es – und warum.»

Dieses Rezept verspricht keinen besonders guten Erfolg für «Züri brännt».

Anzunehmen ist, dass SRF die politischen Aussagen schön ausgewogen platziert hat in den Handlungssträngen. Denn alle haben Angst vor neuen Volks-Initiativen, welche SRF beschneiden wollen. Und vor parlamentarischen Vorstössen und öffentlichen Streitereien mindestens so sehr. Schon 2011 wurde laut der «NZZ am Sonntag» eine Schweizer Tatort-Folge überarbeitet. Grund: Nicht die zu komplizierte Geschichte oder der fehlende Lokalkolorit. Sondern eine unsympathische Figur, die ein SVP-Mitglied sein könnte. Laut SRF wurden Szenen geändert, weil man karikierende, überspitzte Politikerdarstellungen vermeiden wollte. Die damals verantwortliche SRF-Kulturchefin: Die heutige SRF-Chefin Nathalie Wappler. A propos karikierend und überspitzt. Im Tagi-Artikel von Alexandra Kedves sagt Urs Fitze, Leiter Fiktion von SRF, man habe im neusten Tatort nicht in erster Linie Realismus gesucht. «Wir wollen dem fiktionalen Erzählen viel Platz geben. Eine lustvolle Überhöhung soll den Tatort aus Zürich prägen».

Wie sich die Zeiten ändern können. Man darf also gespannt sein, wie die Zürcher Unruhen «lustvoll überhöht werden».

Die NZZ hält nichts von Spoilerwarnungen

Wer vor der Ausstrahlung am Sonntag, 18. Oktober, noch unschlüssig ist, ob er zugucken will, kann die Wochenend-Ausgabe der «NZZ» tags zuvor konsultieren. Dort wird jeweils der kommende Tatort in einer ganze Zeitungsspalte besprochen – komischerweise ohne jede Spoilerwarnung.

Auf der Website daserste.de sind übrigens viele Tatortfolgen anzuschauen. Angefangen bei Folge 1 vom 29.11.1970 «Taxi nach Leipzig» bis zu «Howalds Fall» mit Matthias Gnädinger und  Andrea Zogg von 1990. Zudem findet man viel Wissenswertes – zumindest für Tatortfans.

Der Mob ist los

Wieso prügeln «Tagi» und «NZZ» so auf die Kritiker des «Marsch fürs Läbe» ein?

Am Freitag schrieb die «NZZ» in einem Kommentar: «Der Mob darf nicht entscheiden». Der «Tages-Anzeiger» am gleichen Tag zum gleichen Thema: «Der Stadtrat als Erfüllungsgehilfe eines Mobs». Sowohl Daniel Fritzsche (NZZ) wie auch Edgar Schuler (TA) kritisieren darin einen Entscheid des Zürcher Stadtrats. Dieser lässt zwar eine Kundgebung rechtsbürgerlicher Fundamentalisten zu. Will aber einen so genannten «Marsch fürs Läbe», am liebsten durchs Rotlichtviertel an der Langstrasse, nicht bewilligen. Dabei wäre das eine wunderbare Provokation. Rechtschaffene Abtreibungsgegner, hergereist von halb Europa, protestieren vor den Puffs an der Langstrasse, Symbol für verwerflichen Sex, der nicht der Fortpflanzung dient. Darum sind jeweils auch Vertreter der katholischen Kirche prominent vertreten an der Kundgebung.

Warum sehen das die beiden Kommentarschreiber nicht differenzierter? Eine Demo für Abtreibung an der Osterprozession bei der Kathedrale Chur würde wohl auch nicht bewilligt. Auseinandersetzungen wären programmiert. Genau so argumentiert die Stadt Zürich auf die bewusste Provokation. Denn der Hauptorganisator, Daniel Regli, hat schon für grosse Schlagzeilen gesorgt, als er im Zürcher Gemeinderat Homosexuelle aufs Übelste heruntermachte.

Die Stadt Zürich betont, sie könne die Sicherheit der Polizei und der Passanten nicht garantieren. Wie wärs’s denn, wenn sich die Organisatoren finanziell beteiligen müssten? Wurde das geprüft?

Für Fritzsche, wie auch für Schuler ist so oder so klar: Der Stadtrat knickt ein vor dem Mob. Interessant ist, dass beide das Wort Mob verwenden, englisch für «reizbare Volksmenge».

Damit meint man eigentlich spontane, unvermittelte, aber militante Proteste. Was man in Zürich von den Abtreibungsbefürwortern nicht per se behaupten kann. Es sind Familien mit Kleinkindern, sexuell aufgeschlossene Menschen, viele Frauen.

Doch die «NZZ» und der «Tagi» werfen alle Kritiker in einen Topf. Der Mob.

Dass es militante Demonstranten hat, stimmt schon. Aber die 1. Mai-Kundgebung wird ja nicht in Frage gestellt, auch wenn sie teilweise ausartet.

Die Medien haben sowieso ein gespaltenes Verhältnis zu Demos. Oft übernehmen sie ohne zu hinterfragen den Polizei-Slang. Schon damit fängt es an: Es gibt keine illegalen Demonstrationen. Es gibt lediglich nicht bewilligte Demonstrationen. Doch mit der Bezeichnung «Illegale Demonstration» werden Teilnehmer schneller abgestempelt als Menschen, die etwas «Illegales», Gesetzeswidriges tun. Dabei ist Demonstrieren ein Grundrecht unserer Gesellschaft. Interessant ist, dass seit der Corona-Krise dieses Grundrecht von Menschen eingefordert wird, die man nicht unbedingt auf der Strasse vermutet. Staatskritiker rechts der Mitte. Das Gut-Böse-Schema verwischt.

Vorwurf: Landfriedensbruch

Die Stadt Zürich hat sich die vertrackte Situation mit dem «Marsch fürs Läbe» zum Teil auch selber eingebrockt. 2015 demonstrierten gut 3500 Menschen in Oerlikon gegen die Abtreibung. Ihre Lieblingsutensilien: weisse Kindersärge. Der damalige Zürcher Weihbischof Marian Eleganti hielt eine der Reden an die Abtreibungsgegner. Währenddessen verhaftete die Polizei das gut 100-köpfige Trüppchen, das anderer Meinung war und das Kundtun wollte. Sie wurden aber schon beim Bahnhof Oerlikon abgefangen, bevor sie auch nur ein Plakat entrollt hatten. Nachher hagelte es Strafbefehle der Staatsanwaltschaft. Tatbestand: Landfriedensbruch. Das Echo in den Medien: vernachlässigbar.

DNA-Datenbank mit 200000 Leuten

2019, als weiteres Beispiel, kesselte die Stadtpolizei wiederum Gegendemonstranten ein und nahm die Personalien auf. Monate später bekamen dann rund ein Dutzend der Demonstranten Post von der Staatsanwaltschaft. So genannte Verzeigungsvorhalte, worin die Demonstranten ihre Beweggründe an der unbewilligten Demo angeben sollten. Andere Teilnehmer wurden gemäss der Wochenzeitung «WoZ» um sechs Uhr morgens aus dem Bett geklingelt und im Kastenwagen in die Urania-Wache gefahren. Dann wurden Erkennungsfotos gemacht, sowie DNA-Proben genommen. Gemäss WoZ vom 20.2.2020 werden mit solchen Daten die DNA-Datenbank gefüttert, die schweizweit mittlerweile 200000 Menschen umfasst. Bei anderen Demonstranten gab es Hausdurchsuchungen mit der Beschlagnahmung von Handys, Kleidern, Computern. Legitimation: die Strafprozessordnung.

Rayonverbote nicht nur für Fussballfans

Auch beliebt: Das Aussprechen von Rayonverbots für Personen, bei denen man ein Potenzial an Gewalt vermutet. Ursprünglich für Fussballfans erfunden, nutzen die Polizei und die Staatsanwaltschaft dieses Instrument vermehrt, um politisch missbillige Zeitgenossen auszugrenzen, präventiv. Solche Repressionen können verängstigen. Und ja, sie tragen nicht gerade zu einer Deeskalation bei.

Es sind Themen, die in die Medien gehören. Doch die «NZZ» und auch der «Tages-Anzeiger» bleiben lieber an der Oberfläche und sprechen von «Mob». Da macht es die «WoZ» besser. Nur lesen jene Wochenzeitung oft nur selber betroffene Leute. Politiker, die den Marsch durch die Institutionen hinter sich haben (im Kanton Zürich etwa Mario Fehr/ Sicherheitsdirektion und Jacqueline Fehr/ Justizdirektion) scheinen da andere Präferenzen zu haben.

Schweiz, Sklaverei, Kirche

In den Medien wird die Rolle eines der wichtigsten Beteiligten in der Schweiz und anderswo unterschlagen.

Haben Sie’s gewusst? Walenstadt und Bellinzona waren zwei Umschlagplätze für Sklavenhandel. Leider erinnert (noch) kein Denkmal an diese Schande. Gut, das war im 9. und 10. Jahrhundert, aber verjährt ist es deswegen noch lange nicht.

Die Liste der Schweizer, die in irgendeiner Form in Sklavenhandel, in Sklaverei verwickelt waren, wird von der Stiftung cooperaxion geführt. Leider zwang Geldmangel unlängst dazu, dass langjährige Mitarbeiter entlassen werden mussten. Den Stiftungsrat präsidiert übrigens der Kommunikationsfachmann Johannes Rechsteiner.

Wer unter K sucht, wird nicht fündig

Der betreut auch die Kommunikationsstelle der katholischen Kirche Bern. Ganze 262 Einträge verzeichnet die Datenbank der Stiftung. Vom «1. Bataillon der 3. Helvetischen Halbbrigade», das auf Befehl Napoleons 1803 einen Sklavenaufstand auf Hispaniola (dem späteren Haiti und Santo Domingo) bekämpfen sollte. Das überlebten allerdings nur 11 der 635 ausgesandten Schweizer. Bis hin zu «Zürich (Stadt)», deren Untaten schon in einem Bericht zuhanden des «Präsidialdepartements der Stadt Zürich» festgehalten wurden. Im Jahre 2007.

Wer allerdings unter K sucht, sucht die wohl bedeutendste und wichtigste Kraft hinter Sklaverei und Sklavenhandel vergeblich: die Kirche. Das ist ungefähr so absurd, wie wenn man die moderne Schweiz ohne den Sonderbundkrieg historisch herleiten würde.

Am Rande wird gelegentlich die Basler Mission erwähnt, wobei immer fleissig betont wird, dass das «Basler Mutterhaus» gegen Sklaverei gewesen sei, sie aber bedauerlicherweise doch in Afrika in Sklavenhaltung verwickelt war.

Sklaverei wird schon in der Bibel gerechtfertigt

Wer aber auch in der aufbrandenden Aufarbeitung der Verwicklung der Schweiz in Sklaverei und Sklavenhaltung nach der Rolle der Kirche sucht, sucht weitgehend vergeblich. Dabei begleitet Sklaverei, ihre Rechtfertigung, die Kirche seit der Bibel.

Wie heisst es schon im Alten Testament:

«Die Sklaven und Sklavinnen, die euch gehören sollen, kauft von den Völkern, die rings um euch wohnen; von ihnen könnt ihr Sklaven und Sklavinnen erwerben.»

Wer meint, im geoffenbarten Wort von Jesus komme das nicht vor, täuscht sich ebenfalls:

«Ihr Sklaven, gehorcht den irdischen Herren mit Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus.»

Sklaverei mit päpstlichem Segen

Lassen wir die Kreuzzüge beiseite und konzentrieren uns auf die Sklaverei und den Sklavenhandel nach der Entdeckung der Neuen Welt. Papst Nikolaus V. und dann nochmal Rodrigo Borgia 1493 gaben den päpstlichen Segen, alle Einwohner von Kolonien zu Sklaven zu machen. Dieser Borgia war zudem für sein zügelloses Sexualleben bekannt, seine Orgien waren legendär. Auch sein Nepotismus, so machte er einen seiner zahlreichen Söhne zum Kardinal.

Paul III., ebenfalls mehrfacher Vater, der sogar für seine Enkel kirchliche Pfründe besorgte, verbot dann – wohl unter dem Eindruck der Reformation – immerhin 1537 die Versklavung der indianischen Urbevölkerung in Amerika. Allerdings war die schon durch das Wüten der Konquistadoren dezimiert oder bereits ausgerottet. Und gegen Sklavenhandel aus Afrika wendete er sich ausdrücklich nicht.

Die Kriminalgeschichte des Christentums

Wer die üble und verbrecherische Rolle der Kirche bei der Ausrottung der Ureinwohner in Amerika und den Sklavenhandel genauer nachschlagen will, dem sei das monumentale Werk von Karlheinz Deschner empfohlen. In seinem Lebenswerk, der zehnbändigen «Kriminalgeschichte des Christentums», zeigt Deschner akkurat diese dunkle Seite des Christentums seit seinen Anfängen bis heute auf.

Seine Faktendarstellung ist übrigens weitgehend unbestritten. Einzig der Dominikanermönch Bartolomé de Las Casas begehrte gegen die unvorstellbaren Grausamkeiten der Eroberer auf, abgesegnet von sie begleitenden Kirchenmännern. Ihm verdanken wir den heute noch erschütternden «Bericht über die Verwüstung der westindischen Länder». Als Augenzeuge hatte er das miterlebt, als er im Gefolge von Kolumbus nach Mittelamerika kam, das damals noch als östlicher Teil Indiens galt.

Natürlich durfte dieser Bericht in Spanien nicht veröffentlicht werden; er erschien erst 1822 auf Spanisch – in Paris. De Las Casas war eine tragische Figur; denn in seinem Kampf für das Überleben der Ureinwohner Amerikas befürwortete er den Import von afrikanischen Sklaven. Ein schreiender Widerspruch zwischen guten Absichten und bösen Folgen.

Wer nach der Rolle der Schweizer Kirchen im Zeitalter der Sklaverei sucht, wird nicht fündig

Wer nach Werken sucht, die die Rolle der Schweizer Kirchen und Missionen bei der Sklavenhaltung, dem Sklavenhandel, dem Absegnen solcher Tätigkeiten als gottgefällig sucht, wird nicht fündig. Auch im «Historischen Lexikon der Schweiz» ist die Beteiligung von Kirchen nur eine Randnotiz, wobei eilfertig ergänzt wird, dass sich Teile der Kirche schon früh gegen Sklaverei ausgesprochen hätten.

Da die in der ersten Etappe der Kolonisation und der Eroberung der Neuen Welt dominierenden Königshäuser von Spanien und Portugal tiefreligiös waren, sahen sie sich natürlich von der zustimmenden Haltung der katholischen Kirche bestätigt, dass es sich bei den Ureinwohnern in Amerika nicht um menschliche Wesen handle, auch wenn sie eine verblüffende Ähnlichkeit aufwiesen.

Kirchenmänner sorgten für geistlichen Beistand beim Gemetzel in der Neuen Welt

Seit den ersten Entdeckungsreisen nahmen Kirchenmänner an den Eroberungs- und Vernichtungsfeldzügen teil und sorgten für geistlichen und moralischen Rückhalt und Beistand, wenn die Konquistadoren ihre gottgefälligen Blutbäder anrichteten. Nur gelegentlich sahen es die Priester als ihre Aufgabe, eine allenfalls unsterbliche Seele durch Bekehrung zu retten.

Am liebsten aber kurz vor der Hinrichtung dieses Menschen, damit ihm anschliessend wenigstens der Zugang zum Himmelreich möglich war. Und selbstverständlich hielten Kirchenmänner, auch de Las Casas, auf ihnen übereigneten Ländereien Sklaven.

Von ihm sind die letzten Worte des kubanischen Indianerführers Hatuey überliefert, bevor er auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, nachdem Kubas Ureinwohner fast vollständig ausgerottet worden waren. Er erkundigte sich beim Priester, der noch im letzten Moment seine Seele retten wollte, ob er dann in den Himmel komme. Als der Priester das bejahte, fragte Hatuey, ob er dort auch auf Christen treffen werde. Als ihm auch das bestätigt wurde, sagte Hatuey, dass er in diesem Fall liebend gerne in die Hölle fahren würde, das sei immer noch besser, als mit solch grausamen Menschen das ewige Leben zu teilen.

Die Kirche war damals der einzige moralische Kompass

All das soll selbstverständlich allfällige Beteiligungen von weltlichen Schweizern an Sklaverei und Sklavenhandel nicht relativieren oder entschuldigen. Man muss aber, vor allem, wenn man diese Handlungen aus heutiger Sicht völlig ahistorisch auch moralisch und ethisch verurteilt, dabei bedenken, dass vor der Aufklärung die Kirche der einzige moralische Kompass war, die mit Autorität unterscheiden durfte, was gut und richtig, was böse und falsch ist.

Wie soll nun ein Mensch im 15. oder 17. Jahrhundert Sklaverei, Sklavenhandel als etwas moralisch Verwerfliches empfunden haben, durch seine Beteiligung daran ein besonders verachtenswertes, unethisches Verhalten an den Tag gelegt haben, wenn er sich durch die damalig höchste Instanz in Fragen der richtigen, gottgefälligen Lebensführung bestätigt und legitimiert sah?

Im bedenklichen, oberflächlichen Gejapse, zu dem mediale Berichterstattung über kompliziertere Themen verkommen ist, fallen solche Widersprüchlichkeiten niemandem mehr auf. Das ist bedauerlich, ärmlich und elend.

Mieser Erfolg schön geschrieben

Die Postautotochter Publibike rennt dem Erfolg hinterher. Doch dank beschönigenden Communiqués steht der staatliche Veloverleiher in den Medien erstaunlich positiv da.

Publibike ist der Branchenleader in der Schweiz. Die an frühere Minivelos erinnernden Gefährte dominieren das Bild der Schweizer Innenstädte. Praktisch überall hat die der Postauto Schweiz angegliederte Firma Publibike bei den öffentlichen Ausschreibungen die privaten Konkurrenten ausgestochen. Grund: Publibike hat für null Franken Kosten für die Allgemeinheit offeriert. Etwas, was die privaten Unternehmen nicht stemmen konnten. Einige gingen gar vor Gericht, um zu beweisen, dass der Betrieb so unmöglich zu finanzieren sei. Die Gerichte glaubten Publibike. Das war aber, bevor der Millionenbetrug von Postauto Schweiz AG öffentlich wurde. Unschön: Auch Publibike wurde mit den erschwindelten 205 Postautosubventionsmillionen querfinanziert. Nur so war es möglich, Publibike aufzubauen und so günstig zu offerieren.

Das Millionendefizit

2019 resultierte ein Defizit von 2,5 Millionen Franken. Total beträgt das aufgelaufene Defizit über 10 Millionen. Im Frühling 2020 forderte Publibike staatliche Unterstützung, sonst drohe der Konkurs. Dabei hatte Publibike zum Beispiel in Zürich mit der Stadt ausgehandelt, dass man gratis und franko Platz für die Velostationen bekam. Wegen einer Spezialregelung mussten die Orte nicht einmal öffentlich ausgeschrieben und bewilligt werden. Als Sponsoren treten bisher oft staatliche Institutionen wie Elektrizitätswerke und staatsnahe Firmen wie Kantonalbanken auf.

Bei der Kommunikation der Misere kann Publibike auf die Profis der Schweizerischen Post zählen. Da wird jeder Misserfolg schöngeschrieben.

Dazu kommt, dass die Publibike-Kommunikation sich auf die regionale Berichterstattung konzentriert. Dort wird in den Redaktionen ebenfalls gespart und nicht selten findet ein eingespieltes Geben und Nehmen statt. Die Exekutive wird mehrheitlich nicht kritisiert. Dafür bekommt man die eine oder andere Geschichte gesteckt.

1 Million Fahrten oder 1,3 Ausleihen pro Tag und Velo?

Ein Beispiel von vielen herausgepickt. Ein Amtsblatt aus der Region Zürich berichtet freudig, «Bisher 3325 Publibike-Fahrten in Kloten», dazu eine mit strahlendem Lächeln in Kamerarichtung radelnde Stadträtin. Doch heruntergerechnet bedeuten 3325 Fahrten sagenhafte tiefe 1,2 Ausleihen pro Tag und Velo. Damit kann man ja kein Geld verdienen. Auch der Tages-Anzeiger versäumte es Anfang Jahr, den Taschenrechner heraus zu nehmen und Fragen zu stellen. Sein Titel «Über 1 Million Fahrten mit dem «Züri-Velo». Er lobt Publibike über den Klee. Der Titel tönt super. Doch auch in Zürich wurde jedes Publibike-Velo im Schnitt nur 1,3 mal pro Tag ausgeliehen. Und auch dann nur je 16 Minuten. Ein Erfolg sieht anders aus.

Publibike hat versprochen, zumindest die Verträge, die meist bis 2023 oder 2024 dauern, einzuhalten. Was dann passiert, ist völlig offen.  Immerhin scheint Publibike einen Verbündeten zu haben, die regionalen Berichterstatter.

Wie man ein Framing installiert

Schweiz – Sklaverei. Ein neues Begriffspaar erobert die Medien.

In der Verhaltenspsychologie ist der pawlowsche Hund das Paradebeispiel für Konditionierung. Einer unbedingten Reaktion, beispielsweise dem Schwanzwedeln bei Freude, kann man eine bedingte Reaktion hinzufügen.

Das erreichte Pawlow, indem er immer eine Glocke ertönen liess, wenn einem Hund Futter gegeben wurde. Nach einer Lernphase begann der Hund auch dann zu sabbern, wenn nur die Glocke läutete – ohne Futter.

Auch Journalisten fangen an zu sabbern

Zurzeit passiert das Gleiche in der Schweiz mit dem Begriffspaar Schweiz – Sklaverei, Sklavenhandel. Moderndeutsch nennt man es nicht mehr pawlowschen Reflex, wenn Journalisten zu sabbern beginnen, sobald dieses Begriffspaar auftaucht. Sondern man nennt es das Entstehen eines Narrativs oder Framing.

Schubladendenken, die Herstellung einer vorhandenen oder neuen Assoziationskette. Eine vorhandene ist zum Beispiel die Farbe Gelb zu Zitrone, sauer. Allerdings gab es bis vor Kurzem keine Assoziationskette von Schweiz über Kolonialismus zu Sklaverei und Sklavenhandel. Denn bekanntlich hatte die Schweiz spätestens nach Marignano anno 1515 allen Grossmachtsfantasien abgeschworen; von da an verdingten sich Schweizer nur noch als Reisläufer fremden Herren.

Pas d’argent, pas de Suisses; nur noch die Bezahlung entschied, für wen die Eidgenossen in den Krieg zogen. Aber die Teilnahme an Eroberungszügen, an der Knechtung und Ausbeutung von Völkern in der Dritten Welt, aktive Beteiligung am Sklavenhandel, das warf niemand der Schweiz vor.

Niemand kam bis vor Kurzem auf die Idee, die Schweiz mit Sklaverei zu verbinden

Ein enges, zu enges Verhältnis zum Apartheitstaat Südafrika, das Lagern von Blutgeld und Reichtümern von Potentaten der Dritten Welt, das waren die schlimmsten Vorwürfe, die man der Schweiz machen konnte. Und dass sie Sitz von Handelshäusern war und ist, die die Warenströme der globalisierten Welt lenken.

Aber niemand, von wenigen Irrläufern abgesehen, wäre auf die Idee gekommen, der Schweiz eine Beteiligung an Sklaverei, an Sklavenhandel vorzuwerfen. Bis die «Black lives matter»-Welle auch über die Schweiz hereinbrach und sich mit dem Kampf gegen Klimaleugner ein Gefecht um die Lufthoheit der dringlichsten Anliegen lieferte.

Man sah auch in der Schweiz tapfere Eidgenossen niederknien, gebeugt unter jahrhunderteschwerer Kolonialschuld, und inbrünstig den Nonsense-Slogan skandierend, dass schwarze Leben Bedeutung haben. Es gab da aber anfänglich ein kleines Problem: Schuldbewusstsein, Leidensdruck, dafür braucht es nicht nur einen Slogan, sondern auch einen Grund.

Man muss heimisch leiden, nicht fremdleiden

Stellvertretend für die unterdrückten Schwarzen in den rassistischen USA leiden, das ist zwar ein Ansatz, aber viel besser wäre es, wenn man sozusagen heimisch leiden könnte. Daher probierte man es zunächst mit dem strukturellen Rassismus. Strukturell ist Rassismus, wenn er irgendwie ist, es aber schwerfällt, ihn dingfest zu machen. Auch der Stellvertreterkrieg gegen Begriffe, Mohrenkopf, Schwarzfahrer, Nickneger, vermochte diese Leerstelle nicht wirklich zu füllen.

Da erinnerte man sich daran, dass die Zeiten der Sklaverei und des Sklavenhandels doch schon länger zurückliegen. Zumindest in Europa und in den USA, denn in Schwarzafrika oder Lateinamerika hielt sich Sklavenhandel noch über viele Jahrzehnte, nachdem er von weissen Männern in aufgeklärten Staaten abgeschafft worden war.

Ein erster Durchbruch für die Sklavereiforschung

Also war es naheliegend, die Annalen der Schweiz zu durchforsten; da müssten sich doch Sklavenhändler, Besitzer von Sklaven, Ausbeuter von Sklaven finden lassen. Allerdings: die Suche gestaltete sich zäher als erhofft. Einen Durchbruch erzielte die Sklavereiforschung in der Schweiz erst, als sie den Neuenburger Mäzen David de Pury als üblen Sklavenhändler enttarnte.

Nun gut, der hatte fast sein ganzes Leben in Lissabon verbracht und als geschickter Geschäftsmann von der portugiesischen Krone gewisse Handelsmonopole erhalten. So ganz direkt war er dann auch nicht in Sklavenhandel verwickelt, man konnte ihm auch nicht vorwerfen, auf seinen Ländereien in der Dritten Welt Sklaven schuften zu lassen.

Schliesslich hatte er der Stadt Neuenburg auch ein gewaltiges Vermögen hinterlassen, als er kinderlos in Lissabon starb. Damit stellte die Stadt einige sinnvolle Dinge an und würdigte ihren spendablen Sohn auch mit einem Denkmal. Aber das muss natürlich weg, dieses Mahnmal für einen Sklavenhändler; Schande über ihn. Nun gut, die Monumente seiner spendablen Erbschaft, die müssen nicht unbedingt niedergerissen werden, denn auch heute noch gilt: pas d’argent, pas de Suisses.

Mit «ein de Pury» misst man nun die Schuldhaftigkeit

Damit war aber der erste Schritt im Framing geglückt. Wir haben einen Massstab gefunden, mit dem sich Schuldhaftigkeit in der Sklaverei messen lässt. Damit kann man skalieren. So entblödet sich die NZZ nicht, anlässlich der aktuellen Scheindebatte um angeblich dunkle Sklavereigeheimnisse Zürichs zu schreiben, dass Alfred Escher «nicht zu vergleichen» sei «mit Figuren wie dem Sklavenhändler David de Pury, dessen Denkmal mitten in Neuenburg zu Recht zur Disposition» stünde.

Damit will die NZZ immerhin das Escher-Denkmal vor dem Hauptbahnhof in Sicherheit bringen, dessen Abbruch selbstverständlich schon gefordert wird. In seltener Einigkeit mit dem «Tages-Anzeiger» fantasiert dann der NZZ-Kommentator wortgleich davon, dass «Zürich seit dem 17. Jahrhundert in mannigfacher Weise mit der Sklaverei verbunden» gewesen sei. Das müsse genauer erforscht werden, behauptet die NZZ, will aber gleichzeitig verhindern, dass diese Selbstbeschuldigung aus dem Ruder läuft: «Moral und Anklage braucht es dafür jedoch nicht.»

Wie soll man anders anklagen als aus heutiger Sicht?

Ein wundersamer Satz, ein entlarvender Satz, ein exemplarischer Satz, wie beim Umgang mit dem Thema Schweiz und Sklaverei es selbst der NZZ die Sinne verwirrt. Wie denn anders wird mit diesem Thema umgegangen als mit heutiger Moral und einem anklagenden Zeigefinger?

Anders ist das gar nicht möglich, denn als sich die Stadt Zürich an einer der damaligen Handelsgesellschaften beteiligte, so wie de Pury, war es weder moralisch verwerflich noch gesellschaftlich geächtet, Sklavenhandel zu betreiben. In Schwarzafrika existierte Sklavenhandel schon Jahrhunderte vor der Kolonisation, und dort existierte er auch noch, als die aufgeklärten Staaten Europas und die USA Sklavenhandel und den Besitz von Sklaven verboten.

Verstehen heisst nicht billigen der entschuldigen

Das macht die Beteiligung damals, und sei sie auch noch so gering gewesen, aus heutiger Sicht nicht weniger abscheulich. Aber eben aus heutiger Sicht. Geht man nicht wie die christliche Religion von einem über die Jahrhunderte und Jahrtausende unveränderlichen und unveränderten Menschenbild aus, dann muss man geschichtliche Epochen aus sich heraus verstehen, um Erkenntnisgewinn zu erzielen. Verstehen heisst natürlich nicht billigen oder entschuldigen. Es heisst aber auch nicht, billig mit der moralischen Überlegenheit der Jetztzeit damalige Verhaltensweisen und Einstellungen abzukanzeln.

Wie absurd das ist, kann man einfach mit einer Komplettierung der damaligen Mentalität exemplifizieren. Für de Pury war Sklavenhandel so selbstverständlich wie die Tatsache, dass der portugiesische König qua göttliches Recht über die Portugiesen herrschen durfte, ohne dass ihm Recht oder Gesetz Fesseln auflegen könnten. Für de Pury war es selbstverständlich, dass alleine durch königliche Geburt sein Nachfolger die Regentschaft übernehmen durfte. Für Escher war es selbstverständlich, dass Frauen weder in der Politik, noch in der Wirtschaft etwas zu sagen haben. Für ihn war es selbstverständlich, dass nur Besitzbürger politische Rechte haben. Für ihn war der Gedanke an Sozialwerke eine irrwitzige Forderung von verwirrten Geistern.

Escher als prägende Figur oder als Sklaventreiber?

Alfred Escher war für Zürich und für die Modernisierung der Schweiz eine prägende Gestalt von gewaltiger politischer und wirtschaftlicher Wirkungskraft. Dass er im Umgang kein angenehmer Mensch war und auch mit vielem scheiterte, so wie er vieles bewegte, das gehört zu seiner Biographie. Dass er zur Symbolfigur zu missraten droht, an der pawlowsche Reflexe antrainiert werden sollen, wenn es um die Herstellung einer Verbindung zwischen Zürich und Sklaverei, Schweiz und Sklavenhandel, Schweizer und Kolonialismus gehen soll, ist unerhört.

Ein Rückschritt, ein Rückfall, eine wahre Bankrotterklärung des Historischen Seminars der Uni Zürich, dessen Mitarbeiter sich für einen solchen unwissenschaftlichen Unfug wie der Spurensuche nach «mannigfaltigen Verwicklungen» Zürichs und der Zürcher in die Barbarei der Sklaverei sklavisch dem Zeitgeist gehorchend hingeben. Dass die NZZ ins gleiche Horn stösst, ist bedenklich.

Was macht der Elefant im Raum?

Vor lauter Gejammer der Medienkonzerne kümmert sich kaum einer um SRF.

Sicher ist das Tessin ein Sonderfall. Dennoch ist es schon merkwürdig, dass das Schweizer Farbfernsehen der zweitgrösste Arbeitgeber im Kanton ist. Nach der Kantonsverwaltung. Wobei es auch einen regen Austausch zwischen beiden gibt.

Aber zunächst staatstragend: Wir sprechen natürlich von SRF, dem gebührenfinanzierten Service Publique für die einen, dem Staatsfunk mit Linksdrall für die anderen. Und der Gottseibeiuns für die Medienhäuser in der Schweiz.

SRF machte bislang allen privaten Versuchen, Funk und Fernsehen schweizweit zu etablieren, den Garaus. Viele, viele Millionen wurden in Experimente wie den Business Channel, TV3 oder gar CNN Money Switzerland verröstet. Selbst dem grossen Pionier Roger Schawinski gelang es nicht, mit Tele24 das Defacto-Monopol zu brechen.

Grosse Preisspanne bei der Sendeminute

Zurzeit bemüht sich einzig CH Media, mit einer Kollektion von Lokalradios, Lokal-TV-Stationen und Serien-Abnudel-Sendern, so etwas wie eine Konkurrenz aufzubauen. Trotz einzelnen Erfolgen wie «Bauer sucht Frau» oder munteren Talk-Sendungen ist das weit davon entfernt, von SRF als Konkurrenz empfunden zu werden.

Dabei spielt zunächst einmal hinein, dass die Herstellung einer Sendeminute einen gewaltigen Spielraum bei den Kosten hat. Eine halbe Stunde eingekaufte Serie kostet zwischen 2000 bis 5000 Franken. Je nach Alter, Beliebtheit und Sendetermin. 75 Minuten «Literaturclub» kosten hingegen knapp 60’000 Franken, 34 Minuten «Kassensturz» gar knapp 100’000 Franken. Roger Schawinski talkte dagegen für schlappe 15’000 Franken pro Sendung.

Aber das alles wir natürlich von einem Sendegefäss in den Schatten gestellt, bei dem die noch lebenden privaten Radio- und TV-Stationen gar nicht mithalten wollen: den Newssendungen. Für alle tagesaktuellen Nachrichtensendungen wirft SRF 50,3 Millionen Franken pro Jahr auf. Das ist mehr als jedes beliebige Redaktionsbudget in der Schweiz im privaten Medienbereich.

Die Nachrichtensendungen als das Filetstück der öffentlich-rechtlichen Sender

In der Schweiz probiert’s erst niemand wirklich, aber während in Deutschland zumindest in der werberelevanten Zielgruppe 14 bis 49 Jahre die grossen Privat-Sender ZDF und ARD weit hinter sich gelassen haben, sieht es bei einer Sendung ganz anders aus.

Die «Tagesschau» um 20 Uhr versammelt immer noch rund 10 Millionen Deutsche mit oder ohne Migrationshintergrund vor dem Bildschirm. «heute» um 19 Uhr im ZDF bringt es auf rund 4 Millionen. Erst dann kommt «RTL aktuell» mit  3 Millionen, weit abgeschlagen sind die «Sat1-Nachrichten» mit 1,3 Millionen Zuschauern.

Traumhafte Zahlen hat die «Tagesschau» von SRF; sie ist zwar nicht mehr das Lagerfeuer der Nation, aber bis zu 1,5 Millionen Zuschauer oder ein Marktanteil von weit über 60 Prozent um 19.30 Uhr, dagegen kommt niemand an.

Niemand? Nun, erst langsam und mühsam werden die Messgeräte für Einschaltquoten an moderne Zeiten herangeführt. Denn das «es wird gesehen, was auf die Mattscheibe kommt»-Publikum nimmt deutlich ab und stirbt auch langsam weg, weil das Durchschnittsalter der SRF-Zuschauer bei über 60 Jahren liegt; Tendenz Richtung AHV-Alter.

Analoges Fernsehen dämmert mit seinem Publikum weg

Falls Jugendliche überhaupt noch Nachrichten schauen, tun sie das immer häufiger zeitversetzt oder benützen eine Vorauswahl innerhalb ihrer Community. Auf jeden Fall haben sie eine sehr hohe Affinität für digitale Medien. Nun machen wir einen kurzen Ausflug auf die meistbesuchten Websites der Schweiz.

Natürlich nach Google, Facebook und Wikipedia.  «20 Minuten.ch» gelingt es immerhin, sich auf Platz 6 zu positionieren, noch vor der ersten Porno-Webseite. Dann hätten wir noch Kopf an Kopf «Blick.ch», «bluewin.ch» und «srf.ch.».

Die übrigen News-Seiten? Ach ja, da hätten wir «Tages-anzeiger.ch» dann auf Platz 39. Natürlich gibt es verschiedene Zählweisen und nicht wirklich objektive Rankings. Aber die Tendenz ist klar. Die Nase vorne haben zwei private Anbieter und zwei, nun, staatsnahe.

Wer wird sein Angebot in nächster Zeit kräftig ausbauen?

Dass bluewin.ch eine der meistbesuchten Newsseiten in der Schweiz ist, mag einige überraschen, die aber vielleicht auch nicht wissen, dass Migros und Coop die beiden mit Abstand auflagestärksten Zeitungen der Schweizer herausgeben.

Nun ist nicht anzunehmen, dass bluewin.ch sein News-Angebot in nächster Zeit massiv ausbauen wird. Das gilt wohl ebenfalls für «20Minuten» und «Blick». Bleibt, kopfkratz, grübel, studier, genau, der Kandidat hat 100 Punkte, SRF mit seinem 50 Millionen-Budget im Newsbereich.

Was macht da die privatwirtschaftlich organisierte sogenannte vierte Gewalt im Staate? Nochmal kopfkratz, grübel, ach ja: nichts macht sie. Einfach nichts. Ausser jammern und wehklagen. Immerhin müssen wir uns das nicht mehr anhören, wenn srf.ch das Meiste auf diesem Gebiet plattgemacht hat.

Das wird SRF auch schaffen, nachdem dort der Blitz einschlug; minus 250 Stellen, Einsparungen von 50 Millionen.