Lotterladen Kosmos
Unglaublich, was im Konkurs des «Kosmos» in Zürich zum Vorschein kommt.
Ein «Kosmos-Kino-Kartenhaus» nennt Lukas Hässig auf «Inside Paradeplatz» den gescheiterten Kultur-Tempel der Zürcher Kunst-Schickeria. Die federführenden Erblinken haben sich aus dem Staub gemacht, SBB, Steuerzahler und andere bleiben auf ihren Forderungen sitzen. Mit freundlicher Genehmigung übernehmen wir die Recherche.
Von Lukas Hässig*
Die Schweizerische Bundesbahnen SBB, wie der Staatskoloss ausgeschrieben heisst, meldet im Konkurs der Kosmos-Kultur AG Forderungen über 26,7 Millionen Franken an.
Das zeigt der Kollokationsplan von Anfang Oktober. Der listet total fast 32 Millionen Gläubiger-Forderungen gegenüber der Eventstätte der „Linken“ an Zürichs Europaallee auf.
Die ging vor 11 Monaten mit Karacho Pleite. Noch vorhandene Aktiven: 150’000 Franken.
House of Cards, Ausgabe Little Big City.
Gescheitert sind die Macher hauptsächlich am SBB-Mietvertrag, der dem Bahn-Unternehmen jährlich rund 1,5 Millionen einbringen sollte – je zur Hälfte für das Gastro- und das Kino-Angebot.
Die fast 27 Millionen offenen Guthaben geteilt durch die Jahresmiete von 1,5 Millionen ergeben 18 Jahre.
So viele Jahres-Entschädigungen sind die Kosmos-Kultur-Betreiber aus dem Lager der „Erb-Linken“, die ihren Reichtum nicht selbst erarbeitet, sondern geerbt haben, den SBB schuldig.
Sprich: dem Steuerzahler.
Der betriebswirtschaftliche Schlendrian bei den Kosmos-Linken wird damit durch jenen der Staatsbahnen noch übertroffen.
Und wie.
Es kommt noch besser – oder schlechter, für den Bürger.
Der Kanton Zürich war sich auch nicht zu schade, dem Kosmos bis zum bitteren Ende die Stange zu halten.
452’000 Franken hat die „Finanzverwaltung des Kantons Zürich“ unter Säckelmeister Ernst Stocker von der SVP jetzt als Forderung gegenüber den Traumtänzern der alten Kosmos AG angemeldet.
Verbrieft ist das Guthaben im „Darlehensvertrag vom 19.05.2021 samt Zinsen“, wie auf Seite 47 des Kollokationsplans steht.
Weiter im Takt aus der Kantons-Administration, wo die Beamten jedem säumigen Normalo sofort die Daumenschrauben anziehen, bei den Kultur-Phantasten aber jahrelang wegschauten.
Die „Direktion der Justiz und des Innern“ des Kantons Zürich unter der Leitung von SP-Regierungsfrau Jacqueline Fehr meldete 79’887.30 Franken als offenes Guthaben an.
Grund: „Forderung aus Unterstützung des Transformationsprojektes“.
Was immer das ist.
Weiter im Takt mit verschleudertem Steuergeld:
EWZ, das städtische Stromwerk, hat fast 30’000 Franken offen, die Stadt Zürich rennt gut 12’000 Franken geschuldeten Quellensteuern hinterher.
Dann gibt es noch eine „Bürgschaftsgenossenschaft für KMU“, die sitzt in St.Gallen und hatte den Kosmos-Betreibern in der Pandemie ruckzuck eine halbe Million „Covid-19-Kredit“ überwiesen.
Den grössten Ausfall im Lager der Zürcher Gläubiger hat die Kantonalbank. Sie gab den Kosmos-Leuten einen Kreditrahmen von 2 Millionen.
Davon kann sich die ZKB 1,4 Millionen Franken ans Bein streichen. So viel haben die Kredit-Recovery-Leute der Bank als offene Forderung beim Konkursamt Aussersihl-Zürich angemeldet.
Dies unter „Forderung aus Kreditvertrag vom 04.10.2022“, heisst es dazu auf Seite 49.
Neben diesen staatlichen Grossgläubigern, bei denen man sich fragt, wieso die nicht früher eingeschritten sind, haben unzählige Privatpersonen sowie kleine und grosse Privatfirmen Geld mit dem Kosmos verloren.
Von einer Adria Film mit 7’000 Franken über die Brauerei Falken in Schaffhausen mit 13’000 zu Warner Bros. Entertainment mit 6’000 und Terlinden Textilpflege mit 3’000.
Ein Scherbenhaufen der Extraklasse.
„Im Konkursverfahren hat die SBB selbstverständlich ihre finanziellen Interessen bestmöglich wahrgenommen“, sagt ein Sprecher auf die Frage, ob gegen die Kosmos-Verantwortlichen geklagt würde.
„Die Sinnhaftigkeit einer Geltendmachung von weitergehenden Ansprüchen prüft die SBB mit den spezialisierten Juristen.“
Laut einer ZKB-Sprecherin kommentiere die Bank “mögliche ehemalige oder existierende Kundenbeziehungen nicht”.
Grosse Profiteurin des Debakels der “Salon-Linken” ist die rechte NZZ-Gruppe. Die erhielt von den SBB den Zuschlag für den Kosmos, den sie neu unter „Frame“ betreibt.
Übergangen wurden Mitbewerber wie die Neugass Kino AG. Die wurde ausgetrickst mit der Auflage der SBB, dass nur einen Vertragspartner wolle – für Gastro und Filmsäle zusammen.
Die NZZ erhielt dann doch den Zuschlag, obwohl ihr Zürcher Film-Festival ZFF sich lediglich um die Kinos kümmert, während das Restaurant und die Bar übergangsmässig bei einem jungen, innovativen Unternehmer landeten.
Im Frame herrscht derweil gähnende Leere. Michael Steiners hochgelobter „Early Birds“-Streifen fällt beim Publikum durch.
„Netflix-Filme kommen im Kino selten auf Touren“, meint Steiner, der mit „Grounding“ durchgestartet war, als Grund. „Siehe Box Office von Roma & The Irishman.“
*Mit freundlicher Erlaubnis des Autors.
Der Normalbürger, der mit der ZKB eine Geschäftsbeziehung als Sparer, Unternehmer, Hypothekarschuldner usw. hat, zahlt demnach schön mit für den gescheiterte Kosmos-Flug. Es gibt zwar auch andere Zahlungsausfälle, aber bei den Bessermenschen hats einen eigenen Geruch. Auch durch seine Steuern in die Kantonskasse zahlt der Bürger mit, ebenso durch die sehr vielfältigen täglichen und jährlichen Abgaben an den Bund, aus denen das Defizit der SBB bezahlt wird. Links nennt man das gelebte Solidarität (Umschreibung für: Rück Geld raus), es war ja eine gefreute Sache für alle, die davon profitierten. Es gibt aber auch unschönere Bezeichnungen für solche Vorgänge.
„Forderung aus Unterstützung des Transformationsprojektes“. Interessanter Posten aus dem Amt, Justiz und Innern, von SP Regierungsrätin Jacqueline Fehr. Hat sie ihrer linken Klientel ein Zustupf zukommen lassen. Die Frau oder das Amt sollten klären sonst bleibt der Verdacht das mit Steuergeldern der linke Filz alimentiert wurde!
“Wie der Herr, so’s Gescherr“
Das Vorbild dieser Finanzpolitik des Kosmos – haben sie vom Bundeshaus kopiert. Die machen das doch auch so. Mit dem Unterschied das dass Bundeshaus erstens: Unendlichen Zugriff auf die Steuergelder hat.
Und zweitens: Kein Steuerzahler Rückforderungen einfordern kann – für zum Fenster hinaus geworfenes Steuergeld.
Freue mich jetzt schon auf die Recherche zu diesem Thema auf IP. Das würde dann sicher der Längste Artikel der je auf IP gepostet wurde.