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Fake News von der «Republik»

Wir schalten mal wieder in die Märchenstunde aus dem Rothaus in Zürich.

Sicherlich, es hat etwas Repetitives, aber ZACKBUM muss seiner Berichterstatterprflicht auch aus den Sumpfgebieten des Gesinnungsjournalismus nachgehen.

Dort herrscht bekanntlich ein gröberes Missverhältnis zwischen der Realität und ihrer Wahrnehmung. Die äussert sich in geballter Form in gelegentlichen Newslettern, die zurzeit mit folgender Anrede verziert sind:

«Sehr geehrte Frau Verlegerin, Sehr geehrter Herr Verleger, and everybody beyondZACKBUM ist sich nicht sicher, ob das wirklich sprachlich korrekt alle Gender abbildet. Aber gut, es geht ja um den Inhalt (oder die Inhaltin?). Da behauptet der NL:

«Seit Sie zuletzt von uns gehört haben, ist einiges geschehen. Denn damals, im Januar, war noch nicht klar, ob wir das notwendige Umsatz­ziel von 3,5 Millionen Franken bis Ende Januar erreichen würden.
Doch nun haben wir gute Nachrichten.»

Aber dann kommen doch zuerst schlechte Nachrichten, denn eine gerade Argumentationslinie durchzuhalten, das ist nicht so das Ding der «Republik»:

«Rundherum wirkt es manchmal fast so, als versinke die Welt im Chaos. Faschisten, Populistinnen und Demokratie­feinde drängen vielerorts an die Macht, und nicht nur in den USA scheinen plötzlich Dinge nicht mehr zu gelten, die zuvor in einer Demokratie selbst­verständlich waren. Das macht auch uns grosse Sorgen

«Wirkt fast manchmal so», gäbe es noch einen Textchef in der Postille, hätte er diesen Schwamm entfernt. Und dass die Schreiberlinge mal wieder ernsthaft besorgt sind, das interessiert ausser sie selbst eigentlich auch keinen.

Aber, Halleluja, die Verleger gäben Anlass zu Optimismus: «Denn Ihre Anzahl wird seit Mai 2024 konstant grösser, Monat für Monat. Ausserdem, und das freut uns fast noch mehr, sind unsere bestehenden Verlegerinnen so treu wie noch nie. Im laufenden Geschäfts­jahr haben bisher durchschnittlich über 80 Prozent von Ihnen ihre Mitgliedschaft erneuert. Das sind 5 Prozent­punkte mehr als noch vor einem Jahr! Dank dieser Entwicklungen haben wir unser Umsatzziel im Januar erreicht und sind weiterhin auf Kurs für einen erfolgreichen Abschluss des Geschäfts­jahrs im Juni.»

Wie genau wurde denn nun das Umsatzziel Ende Januar erreicht oder nicht? Diese selbstgestellte Frage zu beantworten, das geruht die Crew der «Republik» allerdings nicht. Stattdessen streut sie fröhlich Fake News, als möchte sie sogar Donald Trump in den Schatten stellen.

Die Anzahl der Verleger werde konstant und Monat für Monat grösser. Hm. Schaut man sich im Cockpit allerdings den gerade vergangenen Monat März an, dann haben hier rund 1800 Verleger das sinkende Schiff verlassen, während etwas über 1250 neu «an Bord» kamen. Also da würde Trump wenigstens eine entsprechende Grafik fälschen, um nicht dermassen plump der Unwahrheit überführt zu werden.

Aber offensichtlich sind die Macher der «Republik» überzeugt, dass «unabhängiger, faktenbasierter, kritischer Journalismus» im Notfall auch darin bestehen kann, dass er von den tiefen Taschen zweier Erblinken abhängig ist, dass er nur dann auf Fakten basiert, wenn sie in den Kram passen, und dass er solchen (wie vielen anderen) Fehlleistungen absolut unkritisch gegenübersteht.

Daher verwundert es nicht, dass viele Verleger davon absehen, solchen Schrott weiterhin finanziell zu unterstützen. Erstaunlich ist hingegen, dass es andere gibt, die das Verröcheln der Wirklichkeit in einer luftdichten Gesinnungsblase weiterhin finanzieren wollen.

Das ist wahrscheinlich nur so zu erklären, dass sie damit ihr schlechtes Gewissen beruhigen wollen und sich davon freikaufen, den jämmerlichen Inhalt auch noch lesen zu müssen.

Lotterladen Kosmos

Unglaublich, was im Konkurs des «Kosmos» in Zürich zum Vorschein kommt.

Ein «Kosmos-Kino-Kartenhaus» nennt Lukas Hässig auf «Inside Paradeplatz» den gescheiterten Kultur-Tempel der Zürcher Kunst-Schickeria. Die federführenden Erblinken haben sich aus dem Staub gemacht, SBB, Steuerzahler und andere bleiben auf ihren Forderungen sitzen. Mit freundlicher Genehmigung übernehmen wir die Recherche.

Von Lukas Hässig*

Die Schweizerische Bundesbahnen SBB, wie der Staatskoloss ausgeschrieben heisst, meldet im Konkurs der Kosmos-Kultur AG Forderungen über 26,7 Millionen Franken an.

Das zeigt der Kollokationsplan von Anfang Oktober. Der listet total fast 32 Millionen Gläubiger-Forderungen gegenüber der Eventstätte der „Linken“ an Zürichs Europaallee auf.

Die ging vor 11 Monaten mit Karacho Pleite. Noch vorhandene Aktiven: 150’000 Franken.

House of Cards, Ausgabe Little Big City.

Gescheitert sind die Macher hauptsächlich am SBB-Mietvertrag, der dem Bahn-Unternehmen jährlich rund 1,5 Millionen einbringen sollte – je zur Hälfte für das Gastro- und das Kino-Angebot.

Die fast 27 Millionen offenen Guthaben geteilt durch die Jahresmiete von 1,5 Millionen ergeben 18 Jahre.

So viele Jahres-Entschädigungen sind die Kosmos-Kultur-Betreiber aus dem Lager der „Erb-Linken“, die ihren Reichtum nicht selbst erarbeitet, sondern geerbt haben, den SBB schuldig.

Sprich: dem Steuerzahler.

Der betriebswirtschaftliche Schlendrian bei den Kosmos-Linken wird damit durch jenen der Staatsbahnen noch übertroffen.

Und wie.

Es kommt noch besser – oder schlechter, für den Bürger.

Der Kanton Zürich war sich auch nicht zu schade, dem Kosmos bis zum bitteren Ende die Stange zu halten.

452’000 Franken hat die „Finanzverwaltung des Kantons Zürich“ unter Säckelmeister Ernst Stocker von der SVP jetzt als Forderung gegenüber den Traumtänzern der alten Kosmos AG angemeldet.

Verbrieft ist das Guthaben im „Darlehensvertrag vom 19.05.2021 samt Zinsen“, wie auf Seite 47 des Kollokationsplans steht.

Weiter im Takt aus der Kantons-Administration, wo die Beamten jedem säumigen Normalo sofort die Daumenschrauben anziehen, bei den Kultur-Phantasten aber jahrelang wegschauten.

Die „Direktion der Justiz und des Innern“ des Kantons Zürich unter der Leitung von SP-Regierungsfrau Jacqueline Fehr meldete 79’887.30 Franken als offenes Guthaben an.

Grund: „Forderung aus Unterstützung des Transformationsprojektes“.

Was immer das ist.

Weiter im Takt mit verschleudertem Steuergeld:

EWZ, das städtische Stromwerk, hat fast 30’000 Franken offen, die Stadt Zürich rennt gut 12’000 Franken geschuldeten Quellensteuern hinterher.

Dann gibt es noch eine „Bürgschaftsgenossenschaft für KMU“, die sitzt in St.Gallen und hatte den Kosmos-Betreibern in der Pandemie ruckzuck eine halbe Million „Covid-19-Kredit“ überwiesen.

Den grössten Ausfall im Lager der Zürcher Gläubiger hat die Kantonalbank. Sie gab den Kosmos-Leuten einen Kreditrahmen von 2 Millionen.

Davon kann sich die ZKB 1,4 Millionen Franken ans Bein streichen. So viel haben die Kredit-Recovery-Leute der Bank als offene Forderung beim Konkursamt Aussersihl-Zürich angemeldet.

Dies unter „Forderung aus Kreditvertrag vom 04.10.2022“, heisst es dazu auf Seite 49.

Neben diesen staatlichen Grossgläubigern, bei denen man sich fragt, wieso die nicht früher eingeschritten sind, haben unzählige Privatpersonen sowie kleine und grosse Privatfirmen Geld mit dem Kosmos verloren.

Von einer Adria Film mit 7’000 Franken über die Brauerei Falken in Schaffhausen mit 13’000 zu Warner Bros. Entertainment mit 6’000 und Terlinden Textilpflege mit 3’000.

Ein Scherbenhaufen der Extraklasse.

Im Konkursverfahren hat die SBB selbstverständlich ihre finanziellen Interessen bestmöglich wahrgenommen“, sagt ein Sprecher auf die Frage, ob gegen die Kosmos-Verantwortlichen geklagt würde.

Die Sinnhaftigkeit einer Geltendmachung von weitergehenden Ansprüchen prüft die SBB mit den spezialisierten Juristen.“

Laut einer ZKB-Sprecherin kommentiere die Bank “mögliche ehemalige oder existierende Kundenbeziehungen nicht”.

Grosse Profiteurin des Debakels der “Salon-Linken” ist die rechte NZZ-Gruppe. Die erhielt von den SBB den Zuschlag für den Kosmos, den sie neu unter „Frame“ betreibt.

Übergangen wurden Mitbewerber wie die Neugass Kino AG. Die wurde ausgetrickst mit der Auflage der SBB, dass nur einen Vertragspartner wolle – für Gastro und Filmsäle zusammen.

Die NZZ erhielt dann doch den Zuschlag, obwohl ihr Zürcher Film-Festival ZFF sich lediglich um die Kinos kümmert, während das Restaurant und die Bar übergangsmässig bei einem jungen, innovativen Unternehmer landeten.

Im Frame herrscht derweil gähnende Leere. Michael Steiners hochgelobter „Early Birds“-Streifen fällt beim Publikum durch.

Netflix-Filme kommen im Kino selten auf Touren“, meint Steiner, der mit „Grounding“ durchgestartet war, als Grund. „Siehe Box Office von Roma & The Irishman.“

*Mit freundlicher Erlaubnis des Autors.

Lügen-Kosmos

Es ist offenbar alles noch viel schlimmer. Wer übernimmt Verantwortung?

Wie meist, wenn ein Potjemkinsches Gebäude zusammenkracht, kommt in der Ruinenlandschaft Hässliches zum Vorschein. So wie hinter der glitzernden Fassade des «Kosmos», wo sich Schickeria, reiche Erben und viele Dummschwätzer darin sonnten, hier ganz furchtbar alternativ eine Insel der guten Kultur, des Engagements für Unterdrückte und Beleidigte zu bewirtschaften, und überhaupt einen Beitrag zur Verbesserung der Welt zu leisten.

Allerdings spielte weniger eine Rolle, dass Gutsein auch kostet. Die Miete, der Unterhalt, die Events, eine Payroll, auf der sich bis zu 120 Mitarbeiter tummelten, was soll’s, irgend einer wird schon zahlen. Wir leben lieber unsere Flips aus, sagten sich die verantwortungslosen Verantwortlichen.

Matthias Ackeret von persoenlich.com steuert die Anekdote bei, dass er dort Veranstaltungen durchführte. Mit einer Ausnahme. Im Rahmen von «Zürich liest» wollte Ackeret über das Buch «Das Blocher-Prinzip» mit dem Namensgeber ein Gespräch führen. Feste Vereinbarung, gedruckte Plakate. Bis dann plötzlich Samir fand, «aus ideologischen Gründen» gehe das nicht.

Ort der Begegnung, Austausch, Inklusion, keine Ausgrenzung, selten demaskierte sich solches Gedöns klarer als hier.

Letztlich geht es auch den Linken, und vor allem denen, ums Geld. Denn wer räumt nun das Schlamassel auf, gibt es Haftbarkeiten? Wie «Inside Paradeplatz» berichtet, ist durch den Konkurs ein Gesamtschaden von rund 20 Millionen Franken entstanden. Da erhebt sich natürlich die Frage, ob jemand wenigstens für offene Handwerkerrechnungen oder das Schicksal der 71 Angestellten gerade steht.

Dass von der SBB 8 Millionen, von der ZKB 1,5 Millionen, ein noch offener Covid-Kredit von 1,5 Millionen und rund 8 Millionen von Aktionären durchs Kamin rauschen, ist das so? Muss da (Staatsknete!) der Steuerzahler die Rechnung zum Teil übernehmen?

Die wirtschaftlich nicht ganz unbeleckte Monica Glisenti, die vorletzte VR-Präsidentin, unter deren Herrschaft das «Kosmos» offenbar ungebremst in den Abgrund rauschte, versucht sich bereits in Schadensbegrenzung:

«Wenn nun Roberto Feusi und Valentin Diem (die letzten VR-Mitglieder, die die Bücher deponierten, Red.) beklagen, sie seien nicht ausreichend informiert gewesen, liegt es vermutlich eher daran, dass sie sich nicht informiert haben.»

Allerdings behauptet das auch François Chappuis: «Die fünf Frauen im alten VR stellten immer alles glänzend dar, doch der gezeichnete Zustand entsprach überhaupt nicht den Tatsachen.»

Hier wird die Story nun schräg, anrüchig und unappetitlich. Denn der Psychotherapeut Chappuis hatte still und leise die Aktienmehrheit am Kosmos übernommen und den neuen VR installiert, der dann Kassensturz machte und sofort Konkurs anmeldete.

Wer hatte verkauft? Laut IP in erster Linie Steff Fischer, Vorzeigelinker, Immobilienmillionär und Geburtshelfer des «Kosmos», aber auch Komiker Patrick Frey, sowie Ruedi Gerber, Sohn von Roche-Gerber und typischer Erblinker. Offenbar schwant hier einigen, dass es Zeit sei, das sinkende Schiff zu verlassen.

Auch der letzte VR Robert Feusi beschwert sich: «Uns wurde nie reiner Wein eingeschenkt, erst die externe Analyse brachte das gigantische Loch zum Vorschein. Die Zeche zahlen nun 71 Angestellte und viele Gewerbler.»

Vorher zugedecktes gigantisches Loch, fliehende und verkaufende Renommier-Linke, alles sei offen und transparent gewesen, sagt die vormalige VR-Präsidentin, einem blauäugigen Investor werden Schrottaktien angedreht, was stimmt nun? Vielleicht sollte man hier darauf hinweisen, dass Konkursverschleppung ein Straftatbestand ist …

Gleichzeitig beginnt bereits das grosse Zusossen, Rundquatschen, Nebelpetardenwerfen. Exemplarisch der Reserve-Co-Chefredaktor des Tagi. «Zu wenig Geld», konstatiert Mario Stäuble, «der Spirit des Anfangs» sei dann mal verpufft, und natürlich, «hinzu kam dann die Pandemie». Als sei «Kosmos» nicht dagegen versichert gewesen. Und «zu wenig Geld»? Im Gegenteil, zu viel Geld wurde ausgegeben. Aber eben nicht das eigene, sondern es wurde gebettelt und gemurkst, deswegen sitzen alleine die SBB auf 8 Millionen unbezahlter Miete.

Eine wichtige Frage muss hier beantwortet werden: wer übernimmt Verantwortung für dieses Desaster? Freiwillig oder gezwungenermassen?

Und: kümmert sich jemand um die offenen Handwerkerrechnungen und das Schicksal der Angestellten? Oder zeigen diese Linke mal wieder, dass wohlfeile Sprüche ihre Sache sind, die Konsequenzen des eigenen Versagens zu tragen, hingegen weniger?

Wird es eine Kollekte geben, wird Solidarität gelebt, werden Verwaltungsräte endlich einmal haftbar gemacht? Spannende Fragen.

So nebenbei: ob es den alten und dem frischgebackenen VR der «Republik» noch ganz wohl in der Haut ist? Denn auch hier könnten sich interessante Verantwortlichkeit- und Haftungsfragen stellen. Man denke an den ständigen Warnhinweis der Revisionsstelle über die Gefährdung der Weiterexistenz der «Republik». Die Lektüre würde sich vor allem für Roger de Weck lohnen  …