Tx xen und sparen

Bei so vielen X Men könnte man ein X machen …

Wieso eigentlich immer nur bei den armen Indianern sparen? Das Potenzial ist überschaubar, der Betrag auch, ausserdem gibt das immer schlechte Stimmung.

Viel besser (und ertragreicher) wäre es doch, mal ganz oben mit Sparen anzufangen. ZACKBUM hat da ein paar Vorschläge.

Fangen wir mal beim Verwaltungsrat an. Da ist Dr. Pietro Supino, Präsident und Verleger. Wie wäre es, ihn zum Ehrenpräsidenten zu machen, der pro bono arbeitet? Sparpotenzial: sicher über eine Million. Dann hätten wir Claudia Coninx-Kaczynski, Mitglied des Vergütungsausschusses. Jemals etwas von ihr gehört? Andere Qualifikation als der erste Nachname? Also, Sparpotenzial bei 100 Prozent. Dr. Stephanie Caspar, «Partnerin des Private-Equity-Unternehmens Summa Equity». Das sollte sie doch eigentlich völlig auslasten, wieso noch VR bei Tx? Und schliesslich Pascale Bruderer, null Ahnung von Verlegen, einfach aus Verlegenheit eine Quotenfrau aus der SP. Weg damit.

Schon hätten wir den Betrag eingespart, den fast 50 Mitarbeiter mit ihrem Job bezahlen müssen. Aber damit ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.

Wir haben noch die «Gruppenleitung». Da ist Dr. Pietro Supino Chairman & Publisher. Er trägt zwar auf dem Foto den gleichen grünen Pullover, aber diesmal darf er seine Titel auf Englisch benützen. Macht nix, you can take a leave. Dann hätten wir Daniel Mönch, «Chief Strategy Officer». Also ist er der Hauptverantwortliche für die gescheiterte Strategie. Sollte Konsequenzen haben. Dr. Ursula Nötzli, «Chief Communications & Sustainability Officer». Jemals etwas von ihr kommunikativ gehört? Und dann noch Nachhaltigkeit, das Ersatzwort für «unnötig».

Aber da ist noch Luft drin. Andreas Schaffner, CEO Tamedia. Hauptverantwortlicher für den dramatischen Niedergang. Geht dann sowieso mal. Wieso nicht jetzt? Schliesslich Davide Villa, CEO JobCloud. Braucht’s den für irgendwas?

Damit hätten wir schon viele Millionen eingespart, ohne dass es sonst wie spürbar wäre. Aber wir haben noch einen Wasserkopf, den man problemlos etwas entleeren könnte. Die Chefetage von Tamedia, Pardon «Tages-Anzeiger». Oder wie immer das heissen mag. Dass es eine Chefredaktorin und einen Stellvertreter braucht, wohlan. Vielleicht nicht diese, aber besser als nix. Hoffentlich. Aber was sollen hier Matthias Chapman und vor allem Kerstin Hasse? Raum- und Geldverschwendung.

Dann hätten wir noch, oberhalb der Ressortleiter, die «redaktionelle Steuerung». Abgesehen davon, dass hier Zurbriggen, Chapman und Hasse noch einen Zweitjob gefasst haben: braucht es da wirklich eine sechsköpfige «Printleitung»? Und wenn man diese 14 Nasen einsparen würde, käme man doch locker auf mindestens 3 Millionen Franken; Geld, das nicht einfach rausgeschmissen wird.

Dann wäre mal in einer ersten Runde das sinnvolle Sparpotenzial ausgeschöpft. Es gibt allerdings noch ein paar Häuptlinge mit vielen Federn und wenig Bedeutung. Mario Stäuble als Schweiz-Chef. Bloss, weil man seine Degradierung versüssen wollte? Wieso macht man mit ihm nicht das, was mit seiner ehemaligen Co-Chefredaktorin passierte? Projektleiter neue Märkte Antarktis, und dann tschüss?

Oder Christof Münger, Leiter Ausland, samt Enver Robelli, Stellvertreter. Der wird höchstens wach, wenn es gegen Djokovic was zu bellen gibt, Münger leitet eigentlich nix, sondern leidet darunter, dass alles von der «Süddeutschen Zeitung» angeliefert wird. Und um das ß durch ss zu ersetzen, dazu braucht es nun wirklich keine Leitung, weder eine lange, noch eine kurze.

Das «Recherchedesk». Wird meistens auffällig, wenn es um das Ausschlachten von Hehlerware geht, mit der es sich hemmungslos anfüttern lässt. Könnte man auch direkt aus München übernehmen; die Schweizer Beispiele (wie Gunter Sachs oder Jean-Claude Bastos) waren sowieso Vollflops.

Das liebe «Leben», das Sammelgefäss für Übriges und Randständiges. Das «Team Kultur» könnte gestrichen werden, ohne dass der Leser etwas davon merkt. Und bei «Daten & Interaktiv» hat der Co-Leiter Marc Brupbacher offensichtlich so viel Freizeit, um einen Hobbys und Sonderlichkeiten nachzugehen, dass er das doch auch als Privatier tun könnte.

Sonst noch was? Nun, da wäre der finanzielle Aspekt überschaubar, aber der Leser fühlte sich entschieden weniger gequält. Kahlschlag bei den Kolumnisten. Kathrin Bertschy, Markus Freitag, Kim de l’Horizon, Petra Ivanov, Cenk Korkmaz, Andri Silberschmidt. Peter Schneider als Ein-Mann-Orchester reicht völlig.

Die rückgratlose «Magazin»-Redaktion könnte ebenfalls eine Lücke hinterlassen, die sie vollständig ersetzt. Und dann hätten wir noch so tolle Funktionen wie «Chief Product Officer», Chief Revenue Officer, Head of Service, Head of Commerce Platforms und viele weitere Heads und «Teamleiter» ohne Team. Head off, oder will man da wirklich den «Blick» nachahmen?

Und last, but not least die Abteilung «Digital Technology». Das Projekt Aurora in den Sand gesetzt. Weder digital noch technologisch irgend etwas gebacken gekriegt. Vier Nullnummern, können weg.

ZACKBUM hat’s nicht im Einzelnen ausgerechnet, aber das ergäbe eine Einsparung, die weitere Sparrunden auf Jahre hinaus überflüssig machen würde. Und, um es im Management-Gequatsche auszudrücken, es wäre erst noch win-win. Denn es würden zudem massenhaft Fehlentscheidungen eingespart werden.

So sähe die Zukunft von Tx rosig und hoffnungsfroh aus. Leider ein schöner Traum.

5 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Weil Tamedia so einen grossen und unfähigen Wasserkopf, bestes Beispiel die unnütze Bruderer die sich an die Honigtöpfe vonn Tamedia gerettet hat, hat müssen die dummen Abonnenten recyceltes von der SZ fressen, für Schwachsinn von Tobler, Hemmel, Kim und anderen bezahlen!

    Antworten
  2. René Küng
    René Küng sagte:

    zackbum macht eine Goldgrube auf.
    Und ein neues Gefäss! Diese Analyse lässt sich uferlos auf fast alle Grosskonzerne, Institutionen, Stiftungen oder den Staat (oooooh my God, um auch mal wouk zu sein) ausweiten.
    Eigentlich alle die, die vorgeben uns endlich eine beste Welt aller Zeiten neu aufzuschalten.

    Es bleibt im Falle der ersten Fallstudie oben höchstens die Frage der Tiefe dieses Durchforstens oder Kahlschlags (Licht schaffen), denn,
    Was bleibt dann überhaupt noch übrig?
    Aber tiefe Verbeugung vom Lästermaul, grossartiger Ansatz, Kompliment an den Chef!

    Antworten
  3. Slavica Bernhard
    Slavica Bernhard sagte:

    Herr Zeyer ist zum Glück Journalist und nicht Unternehmensberater. Als Journalist könnte er den Tagi sicher alleine wieder zur Blüte bringen, aber als Unternehemensberater (Mc Kinsey lässt grüssen!) würde TX nicht überleben.

    Antworten
  4. Rolf Karrer
    Rolf Karrer sagte:

    Unternehmensberater René Zeyer mit einem klugen Strategiepapier – und erst noch gratis. McGrinsey könnte sowas nie asketisch nüchtern auf Papier bringen.

    Zu erwähnen wäre auch noch der immense Reputationsschaden bei der Tx Group. Kein wirklich fähiger Journalist wird sich zukünftig diese bizarre Kita an der Werdstrasse antun.

    Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert