Geldwerte Leistung?
Die «Republik» schwächelt. Gut, ist nix Neues.
Aber ZACKBUM hat auch eine Chronistenpflicht. Solange der «gegebene Zeitpunkt» noch nicht gekommen ist, im Sinne der behaupteten, aber nicht gelebten Transparenz bekanntzugeben, welche Stiftungen und Mäzene gerade mal wieder 250’000 Franken lockergemacht haben für das «Klimalabor», das noch nichts geleistet hat, schauen wir uns mal wieder den Wochenausstoss der Retter vor dem Faschismus an. Obwohl Constantin Seibt alles gibt (Folge zwei «Der Faschismus als Maschine», 42’191 A!), steht es doch schlecht im Kampf gegen den US-Faschismus. Denn dieses Stück ist schon genau einen Monat alt.
Zurück zum aktuellen Ausstoss. Der ist noch ärmlicher als sonst. Schlappe 16 Wortmeldungen bietet die «Republik»; also etwas mehr als 2 pro Tag. Das ist weniger als ZACKBUM, aber das sagten wir wohl auch schon …
Dafür haben wir allerdings nicht Texte, die auf 22’000 Anschlägen auf ein gravierendes gesellschaftliches Problem aufmerksam machen: «Die Polizei macht mit Hunden Jagd auf Sprayer». Das ist unerhört und muss mit einem angesprayten Kampfköter illustriert werden:
Der Anfang des ellenlangen Textriemens nimmt den Leser gleich rein: «Stellen Sie sich vor, ein Hund rennt auf Sie zu. Er wiegt 25 Kilo und kommt mit etwas Anlauf auf eine Geschwindigkeit von fast 50 Stundenkilometern. Es ist ein Schäferhund, und er ist darauf trainiert, zuzubeissen.»
Wir stellen uns das lieber nicht vor und wenden uns schaudernd ab. Wobei: vielleicht würde das Vortragen dieses Artikels den Hund benommen machen und einschläfern. Schon mal probiert? Schliesslich lässt die «Republik» ja vorlesen.
Überhaupt hat es die «Republik» bei den wenigen Artikeln mit der Gefühlsmasche: «Eine Mutter ist am Ende ihrer Kräfte. Sie sagt: «Ich bemühe mich so, es für alle schön zu machen. Und niemand macht irgendetwas schön für mich.» Ihr Sohn steht daneben, in der vom Kochen verwüsteten Küche, sieht sie an und nickt stumm.» So was nennt man gar nicht nett Sozialporno.
Nun müssen aber dem zahlenden Abonnenten doch die Tränen des Selbstmitleids kommen. Denn das waren bereits alle Artikel dieser Woche. Zwei. Dazu noch ein ellenlanges Interview über Feminismus, einmal Binswanger, einmal Gericht und das übliche Beigemüse mit Ankündigungen («7-Uhr-Newsletter», «Aus der Redaktion»), und so weiter.
Aber immerhin: es wird zurzeit nicht gebettelt.. Was ja auch erwähnenswert ist. Das kommt aber sicher «zu gegebener Zeit» wieder. Denn zurzeit zählt die «Republik» genau 28’856 Abonnenten. Nehmen wir an, dass alles vollzahlende Jahresabonnenten sind. Das wären dann 6,925 Millionen Einnahmen. Wie das mitsamt Rückstellung für Steuerbeschiss und einer faktisch nicht geschrumpften Payroll von 55 Festangestellten, 23 «regelmässigen» Mitarbeitern und einem Verwaltungsrat im Pensionsalter funktionieren soll? Der nächste Bettelaufruf wird’s zeigen.
«Klimalabor» ist Etikettenschwindel pur. In einem Labor wird geforscht was bei R bestimmt nicht der Fall sein wird. Elia Blülle von R gab gestern im CLUB eine Kostprobe, Bekanntes langfädig vorgetragen. Für die LeserInnen von R genügend. Sie werden zustimmende Kommentare schreiben, Bettina Hamilton-Irvine und Souri Thalong werden sich für Leserkommentare bedanken, loben, richtig einordnen, wenn zu kritisch löschen. Die einfache Welt der Republkaner.
CLUB diskutiert mit Experten, komischerweise war auch Thomas Bucheli dabei, der mit den falschen Auslandtemperaturen!
Ja, diese Stundenkilometer. So viele Stunden pro Kilometer…
«Denn zurzeit zählt die «Republik» genau 28’856 Abonnenten.»
Verdächtig, wie diese Zahl seit einiger Zeit ziemlich konstant bleibt. Denn der Hype um die Retter der Demokratie hat auch in der Bubble längst abgenommen, der Sexappeal ist weg. Zudem haben sich die Erwartungen für die meisten Erstabonnenten wohl kaum erfüllt. Kann mir vorstellen, dass bezüglich Abonnentenzahl irgendwann noch eine Überraschung ans Tageslicht kommt.
Die Republik behauptet seit ihrem Beginn einen Journalismus von allerhöchster Qualität zu bieten. Diesem dicken Selbstlob ist die Republik nicht gerecht geworden. Geboten wird der übliche linke Katechismus von woken Gutmenschen wie etwa bei der WoZ. Nur ist die sich weniger elitär gebärdende WoZ bei den Linken populärer als die Republik mit ihren Salon-Linken. Mit der Republik scheitert verdient ein weiteres linkes Projekt. Auch mit Netzcourage von Jolanda Spiess-Hegglin scheint es rapide abwärts zu gehen.
Wer Stundenkilometer statt Kilometer pro Stunde schreibt, hat bereits bewiesen, dass es an elementaren Grundkenntnissen aus der Primarschule mangelt. Bei der Republik-Redaktion keine Überraschung.
Man kann sich gut vorstellen, wie wissenschaftlich es in diesem «Klimalabor» zu- und hergeht. Eher ein Klimagelaber.