Wumms: Simon Schmid

Das sinkende Schiff «Republik».

Chaos, Schulden, ungeklärte Verhältnisse in der Chefetage, Output nicht nennenswert, Arroganz und Selbstherrlichkeit ungeschmälert. Die «Republik» bietet ein Bild des Jammers, das nur die verbleibenden Macher und die schwindende Unterstützerschar nicht sehen wollen.

Constantin Seibt hat Sprachdurchfall, die schreibende Schmachtlocke ordnet einmal pro Woche die Welt – ohne dass das jemand zur Kenntnis nimmt. Das Netteste, was man über sie sagen kann: Die Leiche lebt noch.

Interna dringen, das muss man der Schrumpfcrew lassen, selten bis nie nach aussen. Aber es gibt andere Signale, an denen man den Zustand des Blatts messen kann. Zum Beispiel an Simon Schmid. Bis 2022 arbeitete er als Wirtschaftsjournalist bei der «Republik». Zuvor war er beim «Tages-Anzeiger», dann bei der «Handelszeitung». Er ist ein stiller Schaffer, der leise kommt und leise geht.

So ging er nach der x-ten Bettel- und Angeberrunde bei der «Republik» und wechselte zum «Beobachter». Um nun wieder zum Tagi heimzukehren. Dessen Wirtschaftsredaktion hatte unlängst einen Aderlass zu beklagen. Also ist Schmid sicher willkommen.

Er hat auch recht. Dass der Monatslohn pünktlich eintrifft, dafür bietet Tamedia entschieden mehr nachhaltig Gewähr als die «Republik». Die kann zwar immer wieder in die tiefen Taschen von zwei Millionären fassen oder aber immer wieder das Publikum zu Spenden auffordern. Aber irgendwann sagen sich selbst Millionäre, dass sie nicht weiter gutes Geld schlechtem hinterherwerfen wollen. Und die Spendenfreudigkeit des Publikums nimmt, trotz Selbstmorddrohungen, auch ab, wenn sich herausstellt, dass die «Republik» mutmasslich Steuern hinterzogen  hat.

Da ist es ein interessantes Signal, dass Schmid vom Tagi zur «Republik» wechselte – und nun wieder zurück beim Tagi angekommen ist. Natürlich still und ohne Aufsehen zu erregen.

1 Antwort
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Simon Schmid soll ein Buch herausgeben, Titel «Freudentränen und Krokodilstränen». Im Buch könnte er alle Statements zu neuen und alten Stellen aufführen. «ich freue mich auf die neue Herausforderung…», » das Team wird mir fehlen…». REPUBLIK ist kein sicherer und attraktiver Arbeitgeber mehr. Die Blase der «VerlegerInnen» wird immer kleiner, die Einnahmen auch, die Problem grösser, und nur immer für Gleichgesinnte die ständig loben und nicht hinterfragen ist langweilig. Wichtigstes Studium der R-Macher, die Stellenportale.

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