Wumms: Rafaela Roth

Vielleicht wieder zurück zu «watson»?

Sie ist eine Allzweckwaffe. Medien, Bundesräte, Schriftstellerinnen, Crystal Meth, Afghanistan, Spielbankenkommission, Zocker: kein Thema zu klein, nicht beschrieben zu sein. Nicht immer sehr akkurat, nicht immer ausgewogen.

Schon im Oktober 2020 warnte ZACKBUM vor ihren Recherchierkünsten, als Rafaela Roth unfiltriert sich die recht einseitige Sichtweise eines Zockers zu eigen machte:

«Wie ein solcher Unfug von Rafaela Roth durch alle Kontrollinstanzen flutschte und üppig illustriert den Leser auf einer Doppelseite angähnt – unverständlich und beunruhigend.»

In letzter Zeit häufen sich die Flops von Roth. Ein lobhudelndes Porträt über eine umtriebige Medienanwältin, bei der nur Positives vorkommt und alles Negative sorgfältig ausgeblendet wurde.

Wäre das ein bezahltes Inserat, Pardon, ein «Sponsored Content» gewesen, hätte es Sinn gemacht – und die NZZaS hätte wenigstens etwas daran verdient, sich den Ruf zu bekleckern.

Ziemlich dreist ist allerdings, dem NZZaS-Leser auf einer Doppelseite ein Interview zu servieren, das inhaltlich verblüffend ähnlich mit der gleichen Psychiaterin genau drei Monate vorher in der «SonntagsZeitung» erschien.

Das Thema ist beide Male – feine Ironie – Dummheit. Hier muss man allerdings Roth in Schutz nehmen. Sie macht einfach ihren Weg, von «watson» über «Tages-Anzeiger» zum «Hintergrund» der NZZaS. Dumm, wer sich ein Interview mit der gleichen Person zum gleichen Thema drei Monate später als die Konkurrenz aufschwatzen lässt.

Die Lektüre von ZACKBUM hätte genügt, diese Doublette zu vermeiden. Wir kritisierten schon damals die Plattitüden, die Heidi Kastner in ihrem Buch und in Interviews von sich gibt. Wie sagte sie damals so richtig: «Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.»

Ob der Leiter «Hintergrund» geistig schon schamfrei bei seinem neuen Arbeitgeber weilt?

Dass Kastner gerne und ohne Aufwand doppelte PR für ihr neues Werk («Dummheit») macht – wer wollte ihr das vorwerfen. Aber vielleicht hätte sich Michael Furger wenigstens eine Plattitüde aus dem Roth-Interview zu Herzen nehmen sollen: «Wie merken wir, dass wir etwas Dummes tun?» – «Nachdenken ist immer gut.»

 

1 Antwort
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Auch die Falkenstrasse leidet unter dem Quotenhammer, jung, weiblich, hipp, mit etwas Projeradrenalin . Kompetenz Nebensache! Homepage von RR:

    Put it before them briefly so they will read it,
    clearly so they will appreciate it,
    picturesquely so they will remember it
    and, above all, accurately so they will be guided by its light.
    Joseph Pulitzer

    Wenn sie auf den Mann hören würde wäre viel erreicht!

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