Ganz grosser Kopf in der NZZ Pro
Flachdenke auf der Bel Etage der NZZ.
NZZ Pro Global steht für «exklusiv produzierte Analysen, Hintergrundberichten und Reportagen zu Globalisierungstrends und den Fokusthemen Technologie, Asien, USA.» Aber auch für Leichtes:
Und für Seichtes. Wenn zum Beispiel Ulrich Speck in die Tasten greift. Der «hat in Prag, Washington, Brüssel und Berlin als aussenpolitischer Experte für eine Reihe von Think-Tanks gearbeitet. Hier analysiert er wöchentlich ein geopolitisches Thema».
Wow, da kann man tiefe Denke, durchgearbeitete Analyse, Brainfood, Bewusstseinserweiterung, dampfende Leckerbissen aus der Intellektuellenküche erwarten. Erwarten kann man vieles, geliefert wird hier nur lauwarmes Wasser.
Fängt schon mit dem Lead an: «Auf Dauer kann die Ukraine nur überleben, wenn sie in der Lage ist, Russland mit militärischen Mitteln abzuschrecken.» Aha, also im Umkehrschluss, wenn sie das nicht könnte, würde sie nicht überleben. Aha, und Verhandlungen, abgesehen von der völligen Niederlage immer das einzige Ende eines Krieges – seien «keine Lösung».
Nun ist die Lage ernst, wie Speck als Durchblicker erkannt hat. Militäroffensive gescheitert, bzw. «zerschellt an den Verteidigungsanlagen der Russen». Der Westen liefere nicht genug Waffen und Munition, USA, Trump, Orban betreibe «seine prorussischen Spielchen» (ob der das weiss?), Olaf Scholz wolle Deutschland «aus der Position einer Hauptverantwortung für die Ukraine herauszunehmen»; dieses Geholper versteht man nur ansatzweise.
Ach, und dann Minsk, Minsker Abkommen, Minsk: «Das Abkommen von 2015 beruhte fast ausschliesslich auf der Hoffnung, Russland werde nicht angreifen. Die militärische Machtbalance hingegen wurde nicht oder nur kaum verändert.»
Was folgt also daraus? «Wenn also Verhandlungen mit Russland nicht funktionieren und die Nato-Garantie für die Ukraine nicht erhältlich ist, dann bleibt nur die massive militärische Stärkung der Ukraine als Weg, die Eigenstaatlichkeit der Ukraine zu sichern.»
Nun verzweifelt auch Speck, wie so viele seiner Kollegen, an der Dummheit der Regierenden: «Ob dies überall im Westen verstanden wird, ist fraglich.» Blödköpfe aller Orten, das ist halt das Problem, unter dem Speck, Kornelius und so viele leiden.
Dabei weiss doch auch Speck die Lösung, offensichtlich, piece of cake, liegt auf der Hand: «Der Rückblick aber auf das krachende Scheitern von Minsk im Februar 2022 sollte Anlass für eine realistischere Strategie sein: die massive Bewaffnung der Ukraine, um die europäische Sicherheitsordnung gegen russischen Revisionismus wetterfest zu machen.»
Tja. Kleines Problem dabei: die «realistische Strategie» scheitert an all dem, was Speck vorher aufgezählt hat. Die USA wollen nicht mehr wirklich, Deutschland auch nicht, Frankreich ebenso wenig, also wer denn dann? Der Weihnachtsmann? Der liebe Gott? Wer lässt denn nun eine «massive Bewaffnung» vom Himmel regnen, damit noch möglichst viele ukrainische und russische Soldaten verrecken?
Wieso sammeln eigentlich all die Kriegsgurgeln und Besserwisser nicht selber Waffen ein und transportieren sie höchstpersönlich an die Front? Dann könnte man ihrem Gedöns wenigstens einen gewissen Respekt zollen. So aber … Die Thinktanks sind zu bedauern, für die Speck gearbeitet hat. Und der Leser von «NZZ Pro». Wofür steht da eigentlich «Pro»? Für «pro bono»? Pro stulto? Pro simplici? Pro illusione?
Alles bestens und zackbum über diese Dauerschmierereien in den Q-Medien.
Zwei Bemerkungen:
-nicht nur transportieren, sollen dort ihre Freiheit verantwortungslos zu hetzen und Q-uatschen selber verteidigen.
und:
-diese stinktanks sind nicht zu bedauern, das sind die Zuchtanstalten, wo diese Weltvergifter gegen Anstand imprägniert werden. Getrimmt, der Rü$$tungs-Indu$trie und dem Teil des Welt-Kapitals zuzudienen, die für ihre Macht über Leichen gehen.
«Stinktanks» 🙂 Applaus!
« … um die europäische Sicherheitsordnung gegen russischen Revisionismus wetterfest zu machen.» Vielleicht besser zu Meteo Schweiz zu wechseln bei solch schwachsinnigen Formulierungen. Wobei dies eine Beleidigung für das Wetter wäre. Geschweige denn, wie banal diese Formulierung klingt in Anbetracht der Grässlichkeit eines Krieges.
Die lateinische Proposition «pro» verlangt als Casus (Fall) jeweils den Ablativ, also «pro bono» bei Nominativ «bonum», «pro stulto» bei «stultus» usw.
Wenn Latein, dann richtig.