Widerlegte Lügen

Wie die Medien den Sport als Propagandawaffe im Informationskrieg missbrauchen

Von Felix Abt

Passt nicht ins westliche Narrativ: Chinas uigurischer Basketball-Star Dilana Dilixiati  –
nur ein Beispiel von vielen.

Eigentlich müssten sich westliche Journalisten mehr um Nordkorea kümmern als um China; denn dann dürfen sie alles Mögliche berichten – gerne auch zusätzlich Erfundenes -, weil es eh nicht verifiziert werden kann und sie keine Widerlegung erwarten müssen. Ausserdem passen gerade die von der CIA gesponserten Horrorgeschichten über das vom Westen mit einem fast vollständigen Wirtschaftsembargo – dem umfassendsten Sanktionsregime der Welt – isolierte Land am besten zu den Erwartungen der seit Jahrzehnten entsprechend konditionierten Medienkonsumenten.

Viel schwieriger ist es jedoch, Horrorgeschichten über China zu verbreiten. Denn China ist weitaus transparenter, und wenn jemand beispielsweise die von den USA perpetuierte Behauptung überprüfen will, dass Uiguren unter unmenschlichen Bedingungen zur Baumwollernte gezwungen werden (weswegen chinesische Baumwollprodukte verboten werden mussten), kann er selbst nach Xinjiang reisen.

Forsche Behauptungen

Er könnte dort dann beispielsweise herausfinden, dass hochmoderne amerikanische John-Deere-Maschinen auf automatisierten Farmen, die übrigens grösstenteils Uiguren gehören, die angeblich menschenrechtswidrige “Zwangsarbeit” 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche verrichten – und noch dazu unbezahlt.

Amy Hawkins ist die leitende China-Korrespondentin des britischen “Guardian”. Anstatt sich eingehender mit den soeben zu Ende gegangenen Asienspielen in China zu befassen, verbreitete sie forsch die Behauptung, dass das Bild zweier chinesischer Sportlerinnen mit den Nummerschildern 6 und 4, die sich eng umarmen, an das Datum der “Massaker von Tiananmen” erinnere und deshalb sofort vom chinesischen Staat “gesperrt” worden sei.

(Screenshot: Twitter)

Ihr Kollege John Simpson, BBC-Starjournalist mit 226.000 Followern auf Twitter/”X”, verbreitete dieselbe Behauptung in seiner nachstehenden Botschaft:

(Screenshot: Twitter)

Viele andere Medien, darunter auch der “Spiegel”, der eigene Korrespondenten im Land hat, schrieben die Geschichte nach. Bei einer unvoreingenommenen Suche erscheint als erstes Ergebnis ausgerechnet die Meldung von “Xinhua News”, der Nachrichtenagentur der offiziellen chinesischen Staatsmedien. Mir ist auch aufgefallen, dass viele andere chinesische Medien das gleiche Bild veröffentlichten (und zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels immer noch zeigen). Hatte die “Xinhua” vielleicht Spass daran, das Bild zu verbreiten, obwohl es der Eigentümer von “Xinhua”, der chinesische Staat, westlichen Medien zufolge verboten haben soll?

(Screenshot: Xinhua)

Dem Vernehmen nach hat in China niemand mit der Wimper gezuckt, als das Bild mit den vermeintlich berüchtigten Zahlen auftauchte. Die westlichen Medien dachten bereits, sie hätten eine weitere gute Gelegenheit ergriffen, das ach so diktatorische China wieder einmal an den Pranger zu stellen. Der Lügen-“Spiegel“ etwa phantasierte, dass ein “Foto im Netz viel geteilt wurde – bis Chinas Zensoren aus politischen Gründen zugriffen“:

(Screenshot: Spiegel)

Aber was hat es eigentlich mit dem angeblichen Tiananmen-Massaker auf sich, auf das die westlichen Medien anspielen, wenn sie auf die sich umarmenden Sportlerinnen zeigen? Der ehemalige Leiter des Pekinger Büros der Washington Post, Jay Mathews, räumte 1998 ein, dass “alle verifizierten Augenzeugenberichte besagen, dass die Studenten, die auf dem Platz blieben, als die Truppen eintrafen, diesen friedlich verlassen durften“. Mathews bezeichnete das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens als “Mythos” und betonte, es sei “schwer, einen Journalisten zu finden, der nicht zu diesem falschen Eindruck beigetragen hat.” Soweit es sich anhand der vorliegenden Beweise feststellen lässt, kam in jener Nacht auf dem Tiananmen-Platz offenbar niemand ums Leben.

Tiananmen-Proteste – Massaker oder Desinformation?

Diese Ansicht wurde auch von dem “Reuters”-Korrespondenten Graham Earnshaw bestätigt, der die Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 im Zentrum des Platzes des Himmlischen Friedens verbrachte und viele Studenten interviewte. Er sagte, dass die meisten Studenten den Platz zu diesem Zeitpunkt bereits friedlich verlassen hatten und dass die verbleibenden paar Hundert überredet wurden, es ihnen gleichzutun. “Es gab keine Gewalt, geschweige denn ein Massaker”, so Earnshaw.

Als Leser erwiesener Fake-News fragt man sich, wie sich Journalisten von “Guardian”, BBC, “Spiegel” und vieler anderer westlichen Medien fühlen müssen, wenn ihre Desinformation durch Fakten entlarvt werden, und warum sie ihre Behauptungen aufrechterhalten, anstatt sie zurückzuziehen und mit einer Korrektur oder gar Entschuldigung aufzuwarten.

Nur propagandistisch verwertbare chinesische Sportlerinnen im Westen gefragt

Das letzte Mal, dass sich die Medien auf ein grosses Sportereignis in China einschossen, war im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Peking. Peng Shuai, eine chinesische Tennisspielerin, wurde berühmt, als sie laut westlichen Medien einen pensionierten Spitzenpolitiker der Vergewaltigung beschuldigte (das Wort “Vergewaltigung” verwendete sie in ihrem chinesischen Originaltext allerdings nicht!), nachdem die jahrelange heimliche Liebesbeziehung mit vielen Höhen und Tiefen zwischen den beiden in die Brüche gegangen war. Westliche Politiker – darunter auch die Ampelkoalition in Berlin – und ihre Assistenzmedien riefen daher sofort zum Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking auf, denen sie aus Protest fernblieben. Die Neue Zürcher Zeitung zum Beispiel verurteilte das Olympische Komitee scharf für die Unverschämtheit, die Olympischen Spiele trotzdem in China stattfinden zu lassen. Die Sportlerin wurde in der Folge oft in der Öffentlichkeit gesehen, lachend und im Gespräch mit anderen Menschen. Weil sie offenbar nicht in einem Gulag gelandet war, wie die westliche Medien-Soldateska insgeheim gehofft haben muss, verschwand sie bald wieder aus dem westlichen Medienzirkus.

Dilana Dilixiati ist ebenfalls ein chinesischer Sportstar, aber anders als der Tennisstar kennt sie im kollektiven Westen niemand. Ihr Team hatte bei der FIBA-Frauen-Basketball-Weltmeisterschaft einen unerwarteten, sensationellen Sieg im Halbfinale gegen die Basketball-Supermacht Australien errungen. Australische Medien berichteten: “Sie besiegten die Gastgeberinnen am Freitagabend im Sydney Superdome mit 61:59 in einer spannenden Begegnung, die erst in den letzten Sekunden entschieden wurde.” Der “dramatische Thriller” löste Schockwellen aus.

Unerzählte, aber bewegende Geschichten

Wer das Spiel verfolgte, erkannte sofort, dass Dilana Dilixiati anders aussah als ihre Mitspielerinnen: Die Journalisten müssen sie bemerkt haben. Seltsamerweise hat die Uigurin – die ihren Namen auf Uigurisch wie folgt buchstabiert: دىلانا دىلشات, was nicht nach Mandarin aussieht – kein Interesse erregt, obwohl sie sich wie keine andere für eine sensationelle Erfolgsgeschichte, die zu Klicks einlädt, geeignet hätte. Der Fall war klar: Dilana Dilixiati, eine Uigurin, und ihre offensichtliche Erlaubnis und Fähigkeit zu reisen, widersprach dem in westlichen Köpfen verankerten Narrativ, dass Uiguren Gefangene und Opfer eines Völkermords seien und Xinjiang nicht verlassen dürften. Dilixiatis Geschichte musste folglich von den Agendajournalisten verschwiegen werden – denn die Medienkonsumenten hätten natürlich gemerkt, dass mit dem vorherrschenden Narrativ etwas nicht stimmen kann; und niemand lässt sich gerne manipulieren.

Es gibt noch andere Meldungen, die nicht erzählt werden, weil sie nicht ins Bild der antichinesischen Berichterstattung passen wollen und möglicherweise unerwünschte Sympathien mit dem dämonisierten Reich der Mitte wecken könnten: Zum Beispiel ist da die aussergewöhnliche Geschichte der Freude und der Tränen zweier befreundeten chinesischen und japanischen Schwimmerinnen. Obwohl sie äußerst bewegend war, wurde sie von den westlichen Medien nicht aufgegriffen – weil sie das vorherrschende China-Narrativ wahrscheinlich ebenfalls durcheinander gebracht hätte: Chinesische und japanische Schwimmstars standen bei den Asienspielen 2023 nämlich gemeinsam auf dem Medaillenpodest.

Japans Schwimmerin Rikako Ikee (rechts, rotes Trikot) und Chinas Schwimm-Goldmedaillengewinnerin Zhang Yufei (links, weißes Trikot) (Screenshot:Twitter/CGTSportscene)

Die Japanerin Rikako Ikee war seit ihrer Jugend eine Weltklasseschwimmerin gewesen; sie erkrankte aber an Leukämie und lag monatelang im Krankenhaus. Jetzt hat sie ein furioses Comeback geschafft. Das Rennen, an dem sie teilgenommen hatte, das 50-Meter-Schwimmen, war der letzte Schwimmwettkampf der Spiele in Hangzhou und Ikees letzte Chance, eine Einzelmedaille zu gewinnen – was ihr auch gelang. Die Botschaft war klar: Die Leukämie ist Geschichte, und ich bin wieder unter den Medaillengewinnern! Chinas Zhang Yufei kannte die ganze Geschichte.

Obwohl sie sportliche Rivalen waren, waren sie doch auch asiatische Nachbarn und Freunde, die eine gemeinsame Reise unternommen hatten. Es war ein emotionaler Moment. “Ich sagte zu Rikako: Nicht weinen, nicht weinen“, erzählte Yufei, die chinesische Schwimmerin. “Als sie ihren Namen auf dem Podium verkündeten, war mir schon zum Weinen zumute. Aber ich dachte mir: Das ist eine Live-Übertragung, ich kann nicht weinen. Dann sah ich, wie sie weinend ihren Trainer umarmte. Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten.

30 Kommentare
  1. Felix Abt
    Felix Abt sagte:

    Der unverdächtige Gregory Clark, ein britisch-australischer Diplomat, Journalist, Autor und Universitätsprofessor, der viele Jahre in Hongkong lebte, wo er China ausgiebig studierte, und der seit 1976 in Japan lebt, schrieb in einem Artikel in der Japan Times mit dem Titel: What Really Happened in Tiananmen Square?

    Zitate:
    Ich sah aus erster Hand die grotesken und wahnsinnigen Misshandlungen, denen die ganze Nation ausgesetzt war. Wäre ich damals ein chinesischer Student oder Bürger gewesen, hätte ich mich noch 1989 unter die Demonstranten gemischt.

    Ja, es gab so etwas wie ein Massaker in diesen Straßen, als einige der Einheiten, die ursprünglich zur Räumung des Platzes von Studenten geschickt worden waren, ihre Waffen wild auf die Menschenmengen richteten, die versucht hatten, ihren Zugang zu blockieren. Und um herauszufinden, warum die Soldaten so etwas Grausames taten, müssen wir nicht viel mehr tun als die weithin veröffentlichten Fotos von Militärbussen zu sehen, die von den protestierenden Menschenmengen in Brand gesetzt wurden.

    Bislang scheint die Welt davon auszugehen, dass die Busse von der Menge beschossen wurden, nachdem die Soldaten zu schießen begonnen hatten. In Wirklichkeit war es genau umgekehrt: Die Menge griff die Busse an, als sie in Peking einfuhren, und verbrannte Dutzende von Soldaten darin, und erst dann begann das Schießen. Auch hier brauchen wir nicht weit zu gehen, um die Beweise zu finden – in den nicht veröffentlichten Fotos von Soldaten mit schrecklichen Verbrennungen, die in nahegelegenen Häusern Schutz suchten, und in Berichten über verkohlte Leichen, die an Überführungen aufgehängt wurden.

    Es stimmt, die Menschenmenge hatte ihre Gründe für den Protest gehabt. In den frühen 1970er Jahren, kurz nach dem Beginn der Kulturrevolution unter Mao Zedong, habe ich China ausgiebig bereist.

    Glücklicherweise gibt es zusätzlich zu den Berichten der US-Botschaft eine detaillierte Studie der Columbia Journalism Review von 1998 mit dem Titel «Reporting the Myth of Tiananmen and the Price of a Passive Press», die «die dramatischen Berichte aufspürt, die den Mythos eines Studentenmassakers untermauerten».
    Von Anfang an hätten wir unsere Zweifel an den ‘Massaker’-Geschichten haben müssen.
    Zitatende

    Lesen Sie den ganzen Artikel, um herauszufinden, was an der «Massaker»-Geschichte falsch ist. In demselben Blog sehen Sie ausgebrannte Panzer, die von Demonstranten mit Molotow-Cocktails angegriffen wurden, einen erhängten Polizisten, verbrannte Soldaten usw. Keine schönen Bilder, die Sie in Ihren Zeitungen nicht sehen konnten.

    https://rielpolitik.com/2021/08/26/the-media-monopoly-what-really-happened-at-tiananmen-flashback

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    • Victor Brunner
      Victor Brunner sagte:

      Lieber Abt, der Freundschaftspreis der chinesischen Regierung ist ihnen sicher, wir lesen nur noch die Renmin Ribao, wissen jetzt dank Ihnen das die westliche Presse nur Lügen über die Ereignisse am Tiananmen verbreitet hat. China ist das liberalste und toleranteste Land, alle Menschen sind frei, ein Ai Weiei erzählt in seinem künstlerischen Schaffen Märchen und in Hongkong haben Menschen China in schwerwiegender Weise angegriffen und während der Olympiade in Peking haben sich die Sportler freiwillig abgeschottet!
      Die China Sicht von Felix Abt, erschütternd und belustigend zugleich!

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  2. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    «China im Jahr 2023! – Während Europa, USA der Westen auf dem Weg zurück in die De-Industrialisierung und ins Mittelalter zurück schreitet!»

    https://t.me/uncut_news/56251

    Was macht Europa und die USA wenn China/Asien sagt: „Okay, es war nett euch mit allem von A-Z zu beliefern, aber die Ressourcen und Produktion, reichen jetzt nur noch für unsere Heimmärkte? – Vielleicht kommt es denn Asiaten auch in den Sinn – Ihre Umwelt und die endlichen Ressourcen zu schützen – und für sich zu bewahren.“

    Dann werden Sie im Westen merken, dass man Geld nicht Essen kann. Und dass man mit Geld nicht alle Probleme dieser Welt, eben nicht nur mit Geld lösen/zudecken kann – wie das die Politiker des Westens und der Schweiz im speziellen irrtümlich glauben. Es könnte auch passieren das die Währungen in Asien so stark, oder die im Westen so schwach werden, dass der Import zu teuer wird für den Westen. Die fortschreitende Bevölkerungs-Explosion, könnte natürlich auch ein Grund sein, das es einfach nicht mehr für alle reicht.

    Der Westen spielt sich als Schein-Umweltschützer und Schein-Sauber-Mann/Frau auf, indem er seinen Müll nach Afrika usw. exportiert, und die Schmutzige Industrie, Produktion nach Asien ausgelagert hat. Wir sind natürlich die Guten – die Demokraten – die Wertegesellschaft – ho-ho-ho ho-ho – Zunge zwischen die Lippen und ausatmen – wie der Hund Benno von Loriot.

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  3. René Küng
    René Küng sagte:

    Immerhin gibt’s auf zackbum was zu streiten.
    Denn in den dominierenden Medien hier – und über deren Lügen, Manipulation, Feigheit, plumper und dummer PR, Korrumpiertheit durch Staat und Besitzer, den NIEDERGANG schreibt René Zeyer ja täglich. Und applaudiert die Mehrheit der Kommentatoren& -In ja eifrig – werden wir jahrzehntelang so abgefüttert und manipuliert, wie grossartig wir seien, wie minder alles andere.
    Frisst jeder gern.
    Aber wenn einer, der auch weit unter jedem Dresscode bitterlich verunglimpft werden darf, einfach mal beschreibt, dass auch in China oder Asien nicht alles nur schlecht, schon gar nicht so ist, wie es uns eingetrichtert wird. Dann faucht die immer gleiche Bande und verteidigt ihr angelerntes ‹Wissen› aus eben diesen Jammermedien auf Teufel komm raus. Denn viel mehr als das wissen die Meisten nicht.
    Wollen auch gar nicht.
    Ich verteidige die Hierarchen von China nicht unkritisch, möchte auch diese Chefs und ihre Denke keineswegs hier bei uns.
    Aber ich hatte das Privileg über mehr als 25 Jahre die dramatisch rasante Entwicklung dieses zum armen Bauernstaat herunter gerissenen Kulturreiches zum hochtechnologischen, reichen Monsterstaat immer wieder vor Ort mitzuverfolgen.
    Bei allen kritischen Einwänden und grossen Fragezeichen, das sind gigantische Leistungen, die bei uns höchstens unsere Grossväter und Urgrossväter erbracht haben.
    Wir hier sind im besten Fall noch Mitläufer im Windschatten des Erfolgs, oft Vorläufer der auch geistig Wohlstandsverwahrlosten, oder schlicht Plauderi und Geiferer.
    Nein, ich halt mich nicht für großspurig, bleibe neugierig wenn zackbum weiterhin Informationen ‹von der anderen Seite› zulässt und exponiere mich, wenn die Wertewestler alles, was nicht so ist wie WIR, einfach abwerten, um sich selber als was besseres zu fühlen.

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  4. Alois Frommenwiler
    Alois Frommenwiler sagte:

    Herr Vogt,
    Nochmals, von wem werden sie bezahlt ? Ich verstehe ja, dass auch sie irgendwie ihren Unterhalt verdienen müssen – aber lassen sie uns doch wissen, von wem sie leben.

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  5. Kurt Müller
    Kurt Müller sagte:

    Wer den Guardian (beheimatet in den Cayman Islands), den Spiegel (frei erfundene Geschichten) und die BBC (auch unter dem Namen «Bum Boys Club» bekannt ) ernst nimmt, müsste in die Psychiatrie,.

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    • René Küng
      René Küng sagte:

      Ich bin nicht dafür, Leute in die Psychiatrie zu schicken, diese Entscheidung ist heikel genug, nicht nur für Psychiater.
      Aber Sie hätten gut und gerne noch die versammelten – lokalen – Zielscheiben von zackbum mit dazu nennen können.
      Wer die liest und denen alles freiwillig glaubt, der lebt freiwillig IN DER PSYCHIATRIE.
      So sieht’s aus heute, Mehrheit sei Dank.

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  6. Rolf Karrer
    Rolf Karrer sagte:

    Der Nährboden, das diktatorische Regime China an den Pranger zu stellen, ist gross – und meistens berechtigt. So ist es zu erklären, dass die Machenschaften in diesem feudalkommunistischen, staatskapitalistischen Land immer wieder eigene Interpretationen hervorrufen. Mag so sein, dass die Deutung mit der Zahl 64, der sich umarmenden Athletinnen Lin Yuwei und Wu Yanni von der Guardian-Senior China Korrespondentin Amy Hawkins Senior überzeichnet war; vielleicht auch aber auch nicht. Hawkins deklarierte aber klar im Artikel, dass diese Zensur nicht vollumfassend war in China.

    https://www.theguardian.com/world/2023/oct/03/chinese-censors-block-tiananmen-image-of-athletes-hugging

    Es nähme mich wunder, von welchen Portalen Felix Abt all seine Inputs bekommt. Er sollte seine konsumierenden Blogs deklarieren. Die Sichtweisen dieser Blogs können übrigens mindestens so manipulativ sein, wie diejenigen von Spiegel und Co. Wenn Autor Abt, das Wort «Transparenz» mit China verbindet, so wird mir schlecht. Die riesige Geheimniskrämerei der chinesischen Staatsorgane beim Ausbruch von Corona in Wuhan Ende November 2019, bloss ein Beispiel. In China sind übrigens etwa 270000 Domains blockiert durch China’s Great Firewall. Nur verständlich, dass diese Diktatur unter ständiger Beobachtung steht.

    Danke dem Sam Thaier, dass er sich die Mühe nahm, die Schilderungen von Graham Earnshaw genau zu lesen. Seine Erkenntnisse über die Vorkommnisse auf dem Tiananmen-Platz am 3. und 4. Juni 1989 tönen jedoch völlig anders. Er platzierte diese in seinen Memoiren am 20.März 2019 auf seiner Homepage. Die Beschreibung von Earnshaw diametral anders, als die falschen, suggestiven und abenteuerlichen Sichtweisen von Felix Abt.

    https://earnshaw.com/writings/memoirs/tiananmen-story

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    • Felix Abt
      Felix Abt sagte:

      Rolf Karrer hat herausgefunden, dass China «feudalkommunistisch» ist, bravo! Nun, er hat wahrscheinlich viel weniger Gelegenheit, China zu besuchen als ich und kennt die Menschen dort kaum. Die würden ihn wahrscheinlich auslachen.

      Denn wo findet man heute in China «Kommunisten», geschweige denn Feudalkommunisten, was auch immer das sein soll? Wer auch nur ein wenig Ahnung von China, aber auch von Südkorea und anderen asiatischen Ländern hat, weiß, dass das große Vorbild Chinas und seiner Nachbarländer Singapur ist, mit einer Regierungspartei, die das Land seit 1959 (erfolgreich) regiert. In diesem Inselstaat ist alles Land im Besitz des Staates und damit ist es auch «staatskapitalistisch», nicht wahr, Herr Karrer.

      Dass die Ostasiaten Singapur nacheifern, mag man gut oder schlecht finden. Aber sie werden sich einen feuchten Kehricht um die Meinung von Rolf Karrer und Gesinnungsgenossen scheren. Auch sein Argument mit den 270.000 Domains (ohne Quellenangabe) ist irrelevant, denn alle Chinesen (aus verschiedenen Schichten), die ich kenne, benutzen Proxys und tummeln sich auf allen Webseiten, die sie wollen (was ja in Singapur nicht anders ist, wo etliche Domains ebenfalls gesperrt sind).

      Antworten
      • Rolf Karrer
        Rolf Karrer sagte:

        Hoffe sehr, dass sie die Gaskammern in Nazi-Deutschland nicht leugnen Herr Abt.

        Wer sucht, der findet. Hier eine sehr glaubwürdige Schilderung mit Bildern des Wissenschafters Zhao Xiangji in der NZZ, der damals in Briefkontakt stand mit dem damaligen ETH-Professor Heinrich Becher. Jetzt ist Zhao Xiangji leider verschollen.

        https://www.nzz.ch/english/nzz-publishes-long-hidden-photos-of-1989-tiananmen-square-protest-ld.1709973

        Vielleicht wissen sie nicht, dass die umfassende Chinesische Repressionsmachine viele Bilder von Reportern beschlagnahmt hat. Schauen sie sich beispielsweise die eindrücklichen Bilder des französischen Sygma-Fotografen Jacques Langevin an. Sygma gehört jetzt Getty Images.

        Bitte implizieren sie nicht, dass ich mich in Asien nicht auskenne inklusive China/Hongkong. Würde allerdings nie nach Nordkorea gehen.

        Antworten
  7. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    «automatisierten Farmen, die übrigens grösstenteils Uiguren gehören», das schätze ich an Abt, er hat im Katasterplan der Provinz Xinjiang nachgeschaut wem das Land gehört! Was er nicht prüfte ob es regimetreue Uiguren waren, die auch im Volkskogress im Takt mitklatschten.

    Abt hat Kenntnisse über Nordkorea und China, mittlerweile wird seine Lobhudelei für diese Staaten peinlich. Es ist billige Propaganda. Reisefreihheit, Pressefreiheit wirtschaftliche Freiheit, nicht gegeben. Touristen wird besonders in NK vorgegeben was sie fotografieren dürfen, Gullideckel ohne Einschränkung! Bei den olympischen Winterspielen in Peking war auch die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Touren ausserhalb der olympischen Zonen müssten angemeldet werden und wurden von den staatlichen Stellen geprüft!

    Lieber Abt, sie dürfen Propaganda machen, für jeden Staat, für jedes Unternehmen, aber bitte nicht so plump und lächerlich!

    Antworten
    • Beth Sager
      Beth Sager sagte:

      ……und der Autor bekommt die Plattform auf diesem Portal für seine unverdaulichen Thesen. Erinnere mich auch an seine Bilder der Romantik über Nordkorea auf Zackbum.

      Antworten
      • René Zeyer
        René Zeyer sagte:

        Selbstverständlich. Auf ZACKBUM bekommt auch jeder Platz für eine Replik, der sich dazu aufraffen kann – statt mit einem Kurzkommentar reinzuwäffeln.

        Antworten
      • Felix Abt
        Felix Abt sagte:

        Ach, die gute Frau Sager hat auch noch etwas zu sagen! Ich habe nie behauptet, dass Nordkorea ein Arbeiter- und Bauernparadies ist und hatte auch nie die Absicht, es zu «romantisieren», wie sie mir unterstellt.

        Aber ich gebe zu, dass ich gehirngewaschene Menschen im Westen (es gibt sie auch dort, und zwar in größerer Zahl) mit den Dingen schockiere, wie ich sie vor Ort erlebt habe. Wenn ich solchen Leuten, die glauben, ganz Nordkorea sei ein einziger Gulag, zum Beispiel von meinen Mitarbeitern erzähle, die offen über ihre Alltagssorgen, Eheprobleme, Ärger und Freuden, die schulischen Erfolge oder Misserfolge ihrer Kinder usw. gesprochen haben, halten sie mich für einen Lügner. Schließlich verhungern sie doch alle in einem Konzentrationslager oder marschieren im Gänsemarsch bei Militärparaden hinter Fahrzeugen mit Atomraketen.

        Antworten
        • Peter Bitterli
          Peter Bitterli sagte:

          Wenn sie in den Süden abhauen, finden sie sich dort jahrzehntelang nicht zurecht, weil ihnen selbständiges Denken, Eigenverantwortung, Kreativität, Individualität vollständig ausgetrieben wurde. Das reicht dann eigentlich für die Diagnose, nicht, Herr Abt?

          Antworten
          • Felix Abt
            Felix Abt sagte:

            Gut gebrüllt, Löwe Bitterli. Aber warum nicht erst einmal unvoreingenommen einen sachlichen Bericht von ABC News zur Kenntnis nehmen:

            «Herr Kwon (ein Nordkoreaner) lebt in Armut und Isolation in einem kleinen Zimmer in einem Vorort von Seoul und ist auf Almosen angewiesen, um die Miete zu bezahlen.

            Er ist arbeitslos und behauptet, dass er, als er als Arbeiter arbeitete, viel schlechter oder gar nicht bezahlt wurde als andere Arbeiter.

            Er sagt, er leide unter dem Stigma, aus dem Norden zu stammen, und die meisten Südkoreaner hielten ihn für rückständig oder dumm.»

            https://www.abc.net.au/news/2017-12-15/north-korean-defectors-returning-to-the-hermit-kingdom/9254654

    • René Zeyer
      René Zeyer sagte:

      Es ist immer beelendend, wenn eine Kommentarpolemik darin besteht, um den unwiderlegbaren Kern des Artikels von Abt herumzukurven. Vielleicht hätte er das mit dem Tiananmen auslassen sollen. Aber die Story über das angeblich zensierte Bild ist einwandfrei stark – und offensichtlich nicht zu bestreiten.

      Antworten
    • Felix Abt
      Felix Abt sagte:

      «Wirtschaftliche Freiheit, Reisefreiheit nicht gegeben», behauptet der blinde Herr Brunner, der nicht gesehen hat, wie Millionen von Chinesen (auch Uiguren) reisen, Geschäfte betreiben und das Land heute die größte Mittelschicht der Welt hat, in der es inzwischen viel mehr Reiche gibt als im angeblich reichsten Land der Welt, den USA. Wessen Propaganda verbreiten Sie da blindlings, Herr Brunner?
      https://www.businessinsider.com/more-rich-people-in-china-than-america-wealth-gap-2019-10?op=1

      Antworten
  8. Sam Thaier
    Sam Thaier sagte:

    Der damalige Britische Reuters-Korrespondent Graham Earnshaw schrieb über die Ereignisse auf dem Tiananmen-Platz anfangs Juni 1989 später folgendes:

    «Most of the killing did not take place on or near the Square, that is clear. The official line, first espoused by Communist Party propaganda guru Yuan Mu a couple of nights later on national television, was that 23 people had died on the night of June 3/4. It was ludicrous. Nobody who was in Beijing at that time believed it.

    In the weeks that followed, Amnesty International did the most thorough survey of the Tiananmen casualty toll. They spoke to everyone who could help build the picture. They questioned me at length in Tokyo, where In was already staying in a hotel prior to a move to Hong Kong to become Asian News Editor (a career boost from Tiananmen, perhaps?). Their report estimated 3,000 dead, with most of the killing taking place in the Muxidi district of western Beijing, where outraged Beijing residents — not students — tried to stop the army from entering their city. That number seems a bit high to me, but who knows? If I had to make a wild stab, from what I know and felt, I’d say several hundred were killed, but I have no proof of any number. Until the archives are opened in China’s next era and we can see the truth, surely recorded there somewhere, Amnesty’s 3,000 is the best outside estimate we have».

    Sein Beispiel der Japanerin Rikako Ikee, die an den Hangzhou 2022 Asian Games nach ihrer Leukämieerkrankung eine Goldmedaille gewann, ist rührend. Klar kann man lamentieren, dass dieses beeindruckende Ereignis bloss in Asiatischen Publikationen Resonanz fand. Im Vorfeld dieser Games brachte beispielsweise das Time-Magazine (USA) eine Würdigung dieser grossartigen Schwimmerin.

    https://time.com/6083623/rikako-ikee-japan-olympics-leukemia/

    Die etwas gar spitzfindige Agenda von Felix Abt lässt einem ratlos zurück.

    Antworten
    • Beth Sager
      Beth Sager sagte:

      Werden die Archive in der Volksrepublik China je geöffnet? Extrapoliert man die jetzige politische Situation in die Zukunft, so sieht es äusserst düster aus.

      Antworten
    • Felix Abt
      Felix Abt sagte:

      Zitat von Sam Thaier: “If I had to make a wild stab, from what I know and felt, I’d say several hundred were killed, but I have no proof of any number.” (…) “Amnesty’s 3,000 is the best outside estimate we have.» – Waren es ein paar Hundert oder ein paar Tausend?

      Reporter von CNN, BBC, Reuters und anderen Medien waren in der ganzen Stadt unterwegs. In den Berichten von CNN beispielsweise waren zwar Schüsse zu hören, aber Aufnahmen von Erschießungen und Leichen konnten von keinem Journalisten gezeigt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass es Tote gab. Solange aber keine Beweise vorgelegt werden können, bleibt es im Bereich der Spekulation (und Propaganda).

      Antworten
        • Felix Abt
          Felix Abt sagte:

          Herr Ott, gab es zur Zeit der Studentenproteste noch keine Film- und Fotokameras, trugen westliche Reporter, die sich an die Fersen der Demonstranten hefteten, nur das Notizbüchlein bei sich, und war die chinesische Regierung die einzige mit Kameras? Meines Wissens wurde bis heute kein einziges Foto eines erschossenen Demonstranten veröffentlicht. Warum haben die Reporter das nicht getan?

          Antworten
          • Victor Brunner
            Victor Brunner sagte:

            Gut gibt es heute Handys. Wie China mit Menschen die für ihre Freiheit kämpfen umgeht konnte man in Hongkong sehen. Brutaler Terror der Staatsmacht.

      • Hans Keller
        Hans Keller sagte:

        Sie schreiben «auszuschließen». Copy paste von einem Deutschen Blog?

        Die Angaben von Amnesty International haben bei mir mehr Vertrauen.

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