Morgenstern oder Genderstern?

Gibt es Hoffnung? Kommt SRF zur Vernunft?

Wenn das stimmt, hat sich die Halbierungsinitiative bereits gelohnt. Wie CH Media vermeldet, werden die «publizistischen Leitlinien» von SRF mal wieder überarbeitet. Dafür ist auch genügend Work Force vorhanden, denn die journalistisch Tätigen sind bekanntlich beim Zwangsgebührensender in der Minderheit.

Da man den Journalisten am Leutschenbach nicht über den Weg traut, wird deren Schaffen engmaschig eingehagt, sie sind sozusagen von Leitlinien umzingelt. Dazu gehörte neben vielem, vielem anderen:

««Genderneutral und diskriminierungsfrei berichten.» SRF erliess die Regeln Mitte 2021. Seither sind sie leicht angepasst und gestrafft worden. In der aktuellen Version findet man zum Beispiel folgenden Satz nicht mehr: «Auf den sozialen Plattformen kann man auch den Genderstern einsetzen, wenn es den Erwartungen der Zielgruppe entspricht.»»

So vermutet Francesco Benini, der normalerweise gute Quellen hat, dass der Genderstern generell nicht mehr erwünscht sei. Der übrige Wahnsinn ist allerdings weiterhin unagetastet. Also die Vermeidung der traditionellen und bewährten Form des generischen Maskulinum, stattdessen Journalistinnen und Journalisten, Reporterinnen und Redaktoren, Reportierende und ähnlicher Unsinn.

Gesprochene Genderpause oder Knacklaut, «Bürger:innen», da und dort erhebt die Sprachvergewaltigung im Namen des Guten weiterhin ihr hässliches Haupt.

Die einsetzende Vorsicht hat sicher auch damit zu tun, dass alle Anhänger:Innen* dieses Unfugs immer wieder in Meinungsumfragen herbe Nackenschläge einstecken müssen. 75 Prozent der Bevölkerung geht eine «gendergerechte Sprache» schwer am Allerwertesten (männlich) vorbei. Erschrocken schurigelte Tamedia seine Leser als «wenig sprachsensibel». Dabei hatten doch Andreas Tobler und andere Konzernjournalisten schon ganze Seiten in der «SonntagsZeitung» darauf verschwendet, den Lesern die angeblich «korrekte» Verwendung, also die Verkomplizierung, die Verhunzung, die Vergewaltigung der deutschen Sprache (weiblich) näherzubringen.

All das beruht auf dem banalen Irrtum, Genus mit Geschlecht zu übersetzen. Welch ein fataler Fehler, den abstrakten Begriff Gattung für Blödis verständlich zu machen. Seither meinen Blödis, dass es bei den drei Gattungen im Deutschen um Geschlechter gehe. Und dass eine Inkludierung heilsame Auswirkungen auf die Welt habe, während eine sogenannte Männersprache ganz schlimm sei.

Wie absurd das ist, beweisen schon mal Sprachen wie Türkisch, wo es Genus nicht gibt. Stimmte diese Theorie, müssten in der Türkei Frauen so was von inkludiert, gleichberechtigt und nicht diskriminiert sein. Absurder Blödsinn, aber das hat noch nie einen Fanatiker abgehalten, fanatisch zu sein.

Aber zu den Aufregern für die Schweizer Bevölkerung gehört auf Platz drei die «Genderdebatte und Wokeness». Das erbittert natürlich die kühnen Kämpfer:Innen*** für Sprachmisshandlung. Mit dem leidenden Blick eines Märtyrers schütteln sie den Kopf. Zu blöd, dass das Volk halt blöd ist. Unsensibel. Rückständig, ja unbelehrbar. Aber seufzend führen sie ihren Kampf fort.

Liebhaber (und Liebhaberinnen) der Sprache sehen aber einen leisen Hoffnungsschimmer am Horizont aufblitzen. Licht am Ende des dunklen Tunnels. Aber wir haben uns schon so oft getäuscht …

6 Kommentare
  1. Frederic Davide
    Frederic Davide sagte:

    Leider muss vermutet werden, dass die Halbierungsinitiative noch zu keiner Einsicht im Hause SRF geführt hat. Offensichtlich werden die publizistischen Leitlinien alle zwei Jahre überarbeitet. Sollte die Halbierungsinitiative abgelehnt werden (und davon muss man leider ausgehen, da vom falschen Absender), werden in den nächsten publizistischen Leitlinien bei SRF Genderstern funkeln und strahlen.

    https://medien.srf.ch/-/das-sagt-srf-stellungnahme-zur-berichterstattung-von-ch-media-zur-genderneutralen-sprache-bei-srf?redirect=%2Fnews%2Fmedienmitteilungen

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  2. Karl Wild
    Karl Wild sagte:

    «Die ganze Genderdebatte ist eine Wichtigtuerei von Leuten, die von Sprache keine Ahnung haben» (Wolf Schneider, deutscher Sprachpapst, im vergangenen November leider verstorben). Mehr ist dazu nicht zu sagen.

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  3. Beth Sager
    Beth Sager sagte:

    In der englischen Sprache gibt es glücklicherweise den expert. Kurz und bündig – und schlank.

    Dabei sind Mann, Frau und schätzungsweise alle 70 weiteren Geschlechter eingeschlossen. Hier im SRF wird laufend mühsam von Expertinnen und Experten berichtet. Dazu von Endkundinnen und Endkunden, Grenzgängerinnen und Grenzgänger, Hundeführerinnen und Hundeführer und Krawallmacherinnen und Krawallmacher………. Ein Sendegefäss wie etwa das «Echo der Zeit» wird mit dieser übertriebenen, ausschweifenden, masslosen Form ungeniessbar.

    Gemäss Umfragen können über 80 Prozent der Leute nichts mit der Gendersprache anfangen. Trotzdem macht die SRG sogar noch Weiterbildungsseminare im Genderbereich (Kodex für die geschlechtergerechte Sprache). Diese öffentlichrechtliche SRG verstosst folgedessen ständig gegen die Mehrheit der Wünsche ihrer Konsumenten.

    Diese Tyrannei in den SRG-Gefässen muss Einhalt geboten werden. Die eingereichte Halbierungsinitiative «200 Franken sind genug» muss auch in dieser Hinsicht zum Durchbruch verholfen werden.

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    • Sam Thaier
      Sam Thaier sagte:

      Gendern ist ein plumpes akademisches Projekt von einem kleinen Teil der Menschheit, die sich Elite nennt. Es geht an der Lebens-und Sprachwirklichkeit vieler Menschen vorbei. Dazu ist es einfach eine durchtriebene Bevormundung von einer Kleinzahl von sektiererischen Fanatikern. Gendern führt auch nicht zu einer besseren Bezahlung der Frauen.

      Eine (vorgeschobene) gerechtere Sprache schafft auch keine gerechtere Welt. Dumm, wer die glaubt.

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    • Benno Derungs
      Benno Derungs sagte:

      Wäre das wirklich relevant, gäb’s in den englischsprachigen Ländern keine Frauen-Diskriminierung. Dort werden Berufs- und Funktionsbezeichnungen zu 99% geschlechtsneutral, inklusive „nurse“, „director“, „minister“, „president“ oder „soldier“ aufgeführt.

      Das «Echo der Zeit» ist kaum auszuhalten mit ihrem Genderwahn. Die Sendung dauert schon einmal 5 Minuten länger wegen ihrer rücksichtslosen, fanatischem Gendersprech, der etwa so lautet:

      Saboteurinnen und Saboteure, Prämienzahlerinnen und Prämienzahler, Rückkehrerinnen und Rückkehrer, Surferinnen und Surfer, Militärbloggerinnen und Militärblogger, Organspenderinnen und Organspender, Rauschgiftfanderinnen und Rauschgiftfander, Amtsträgerinnen und Amtsträger, Moldauerinnen und Moldauer, Gesundheitsdirektorinnen und Gesundheitdirektoren, Försterinnen und Förster, Endkundinnen und Endkunden, Kurzarbeitsbetrügerinnen und Kurzarbeitsbetrüger, Rauschgiftfanderinnen und Rauschgiftfander.

      Wer diese Einsicht nicht hat, wie diese Informationssendung ganz übel daherkommt, ist krank.

      Sehr krank!

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      • C. Wallens
        C. Wallens sagte:

        Betreutes Denken ist der Anspruch dieser Sendung. Das Gendern muss da einfach sein, macht die Sendung aber auch nicht schlechter, als sie bereits schon ist.

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