Was muss, das muss

Never say never again. Aber ZACKBUM wird stark bleiben.

Dass auch angesehene Zeitungen auf den Hund kommen können, wenn sie die falschen Mitarbeiterinnen beschäftigen, beweist die ehrwürdige deutsche «Zeit». Das Blatt, mit dem man sich problemlos zudecken kann, hat einen Gastbeitrag veröffentlicht.Das ist erlaubt. Es strotzt nur so vor Dummheit, falschen Behauptungen und widersinnigen Schlussfolgerungen. Das müsste verboten sein.

Er stammt von einer Schreiberin, deren Namen wir hier nie mehr erwähnen wollen. Sie liefert dafür einen weiteren Grund, obwohl das nicht nötig gewesen wäre.

Ihre Schlusspointe lautet:

«Die Schweiz wird dann frei sein, wenn Europa ihre Heimat wird.»

Nehmen wir diesen hirnlosen Satz unter die Lupe. Er beinhaltet, dass die Schweiz zurzeit nicht frei ist, also unfrei. Wenn das die Eidgenossen wüssten. Werden sie etwa diktatorisch in Knechtschaft gehalten? Wo ist der Schweizer Putin versteckt? Sind Initiativen und Referenden abgeschafft; Instrumente, die auch die Autorin gerne benutzt?

Und was heisst «Heimat Europa»? Ist damit die EU gemeint? Ein undemokratische Monster, in dem in Dunkelkammern politische Entscheidungen getroffen werden, ein kastriertes Parlament über sein wichtigstes Instrument nicht verfügt: Gesetze selbst beschliessen zu dürfen. Angeführt von einer «Präsidentin der Europäischen Kommission», die gar nicht für dieses Amt kandidierte, sondern von der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Merkel dorthin wegbefördert wurde – über die Köpfe der Kandidaten hinweg.

Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer Flucht in die Schweiz, sie «hätte uns eine freie Heimat werden sollen, stattdessen wurde das Land selbst heimatlos». Die Schweiz ist heimatlos? Heimat ist im Bürokratiemonster in Brüssel und Strassburg? Wieso genau ist dagegen das Land Schweiz heimatlos? «Weil es nicht in der Lage ist, an der gemeinsamen europäischen Zukunft mitzuschaffen und am größten Freiheitsprojekt aller Zeiten teilzuhaben: der Europäischen Union.»

Das Freiheitsprojekt wird sogar von wichtigen Mitgliedern wie Grossbritannien fluchtartig verlassen; das Freiheitsprojekt hat nicht einmal eine anständige Verfassung, weil seine Völker trotz mehrfachen Abstimmungen etwas Aufoktroyiertes nicht wollten. Die EU ist ein Trümmerhaufen mit unfreien Mitgliedern, die gegängelt werden wie Griechenland, EU-Gelder kassieren wie Italien, während die Führungsmannschaft von ungeheuerlichen Korruptionsskandalen erschüttert wird. Und wie freiheitlich es so in Ungarn oder Polen zu und her geht, wäre dann auch noch die Frage.

Aber was ist die Schweiz für die Autorin? Sie müsse begreifen, «dass sie nicht die Schweiz von Wilhelm Tell ist, sondern eine Schweiz der Bührle-, Crypto- und Bankenkrisen. Jede ihrer Krisen demaskiert das gegenwärtige Verständnis von Neutralität und Souveränität als Mythen.»

In den vergangenen ganz grossen Krisen, bekannt als Erster und Zweiter Weltkrieg, waren Neutralität und Souveränität rettende Verteidigungswälle, keine Mythen. Und Krisen? Nur, wenn die Schweiz rechtsimperialistische Übergriffe –  in erster Linie der USA – akzeptiert, gibt es eine Krise. Sonst verfügt die Schweiz über blendende Wirtschaftsdaten, integriert Massen von Zuwanderern wie kein anderes Land in Europa, nimmt Flüchtlinge auf, ohne dass Asylantenheime brennen wie in Deutschland und anderswo.

Viele EU-Bürger suchen ihr Heil in der unfreien Schweiz, umgekehrt eher weniger. Aber all das ist noch nicht des hanebüchenen Unsinns genug. Wie soll denn die Schweiz, die unfreie, aus dieser fatalen Situation herauskommen? Ausgerechnet mit einem Instrument, das es in der ach so freien EU nicht gibt: «Mit einem Volksentscheid. Die Stimmbevölkerung muss über die Identität der Schweiz entscheiden: Sind wir ein Teil von Europa oder ein abgeschottetes Reduit?»

Es ist wirklich unverständlich, wie ein Qualitätsorgan wie «Die Zeit» einen solchen Mumpitz, ein Aufeinanderstapeln von unsinnigen, sich diametral widersprechenden Behauptungen veröffentlichen kann. Das hat nichts mit einer anderen politischen Meinung oder Sichtweise zu tun. Meinungsfreiheit bedeutet, dass alles gesagt werden kann, was nicht durchs Strafgesetzbuch verboten ist.

Das gilt grundsätzlich auch für Humbug, Unsinn und Mumpitz. Aber muss das in der «Zeit» sein; sollte man dort nicht ein Niveau haben, das hier so hemmungslos tiefergelegt wird? Wäre da nicht selbst ein Beitrag von Tom Kummer wahrhaftiger und wertvoller?

Aber niemals mehr wollen wir uns mit solchen Hirnrissigkeiten befassen. Indianerehrenwort. Kosovo-Indianerehrenwort.

11 Kommentare
  1. H. C.
    H. C. sagte:

    Man würde ihr gerne das Beste wünschen. Doch die verdrehten Dinge lassen einem kopfschüttelnd zurück. Impfpflicht und Schikanierung der Ungeimpften, im Tarnanzug aufmarschieren, im Strickpullover grinsen. Sich an Weihnachten über das Christentum lustig machen (Humor sollte man haben … ). Immer wieder die eigene persönliche Flucht rekapitulieren, um dadurch die persönliche Befangenheit zu kaschieren. Den Ötzi ins Land führen (Post auf X), die EU romantisieren, Pristina stilisieren. Es ist alles und nichts. Den Migrantinnen und Migranten wünscht man sicherlich keine Schikanierung und Demütigung. Aber ist Ameti eine Antwort auf die komplexen Fragen? Ich bin im besten Fall verwirrt über ihre Person und finde nur Fragen, und keine Antworten. Und das ist irgendwie traurig.

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  2. René Küng
    René Küng sagte:

    Und danke Herr Zeyer,
    dass Sie das Monster so klar beim Namen nennen.
    Ich spreche nicht vom assimilierten Barbie, ich ertrag die Putains von Brüssel so schlecht.

    Frau Achmedien könnt ja mal einen Artikel über den SVP-Zeyer, den SVP-Küng die alle-sind-SVP Phobie schreiben – weil ja alles Hass-Schreiber sind. Nur weil sie den Müll nicht in Moll, sondern Müll nennen.
    Und mit Müll mein ich nicht die gehübschte Dame, die reicht, um als Phöteli Männlein das Hirn flach zu legen. Müll ist, was unter der Schminke heraus trieft, nicht nur bei Ihr.
    Sondern bei Allen, die heute besinnungslos, ahnungslos, betäubt hinter und für Kriminellen die orwellschen Blechtrommeln schlagen.

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  3. Martin Hefti
    Martin Hefti sagte:

    Nach der Volksabstimmung würde die Dame noch krasser über die Schweiz ablästern. Sich so in Deutschland einzuschleimen – man merkt die Absicht, und man wird verstimmt.

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  4. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Das Pech der Dame sie und ihre Eltern wurden zu früh aus dem Lastwagen geschmissen, sie wollten ins gelobte Europa und sind in der «hinterwäldlerischen» Schweiz gelandet. Dieses Trauma verfolgt sie noch heute, Darum auch der verklärte Blick auf das gelobte «demokratische» Europa wo Macron und Merkel den Volkswillen übergehen wie in einem diktatorischen Staat, mit einer Inflationsrate die den Menschen das Geld förmlich wegfrisst, wo das Volk wenig bis gar nichts zu sagen hat und aus der Blase Brüssel regiert, diktiert wird, wo ein einzelner Staat oder Staatschef ganze Gesetzesvorhaben blockieren auf Dauer kann, wo Millionenn von Kindern keine Chance auf minimale Bildung haben und hungern bereits in ihrem jungen Leben zur Normalität gehört!

    Der Gastbeitrag von Sanija Ameti in der Zeit ist einseitig, dumm. Sie versteht werder Schweiz noch hat sie Ahnung von Europa, sie ist immer noch gefangen in der Enge ihrer Herkunft und Träume, dabei hat sie es in der Hand in das gelobte Land zu ziehen, in die trügerischen Glückseligkeit versinken, mit Leuten schöntrinken.

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    • Peter Bitterli
      Peter Bitterli sagte:

      Ich bin davon überzeugt, dass Frau Ameti besser aussieht, stilsicherer angezogen ist und einen unverkrampfteren Blick auf das Leben hat als Sie, Herr Victor Brunner. Das ätzt natürlich.

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        • Peter Bitterli
          Peter Bitterli sagte:

          So kennen und schätzen wir Sie doch, Herr Zeyer. Die Maxime gilt ja auch für den Einleitungssatz des Herrn Brunner.

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          • Slavica Bernhard
            Slavica Bernhard sagte:

            Etwa so, wie die Zackbum-Leser den Herrn Bitterli kennen. Das Schätzen muss allerdings noch verdient werden.

        • René Küng
          René Küng sagte:

          zack bummmmmmmmm,
          da bei Frau Bernhard nicht kommentiert werden kann,
          halt an dieser Stelle.
          ‹Unsere› Slavica übertrifft und lehrt uns Männer, wie subtil hart sein kann. Und fair genug, allen weiterhin Chancen einzuräumen.

          Ich zieh den Hut vor Frau mit Mut.
          Und style 😉

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