Milchmädchenrechnung

Ist die UBS zu gross? Selbst Milchmädchen kennen die Antwort.

Welches sind die grössten Banken der Welt, nach Bilanzsumme? Kann jedes Milchmädchen nachschauen. Auf den ersten vier Plätzen liegen chinesische Banken. Die allergrösste ist die Industrial & Commercial Bank of China mit 5’537 Milliarden US-Doller per Ende 2021.

Die erste Amibank kommt auf Platz fünf; JPMorgan Chase bringt 3’744 Milliarden auf die Waage. Dann geht’s die Leiter runter mit japanischen, englischen, französischen, spanischen und kanadischen Banken. Schliesslich kommt mal die frühere UBS mit 1’117 Milliarden. Neu zusammen mit CS sind es dann rund 1’600.

Also ferner liefen in diesem Vergleich. Nun setzen wir aber die Banken mal ins Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt ihrer jeweiligen Heimatländer.

Bei China beträgt das 17,73 Billionen USD. Also ist die Bilanz der grössten chinesischen Bank rund 31 Prozent des BIP schwer. Bei den USA sind es 23,32 Billionen. Das bedeutet, dass JPMorgan Chase lediglich 16 Prozent des BIP entspricht.

Das BIP der Schweiz war im Jahr 2021 rund 800 Milliarden USD. Hier braucht man nicht einmal einen Prozentrechner, um das ins Verhältnis zur neuen Bilanzsumme von UBS/CS zu setzen. Sie beträgt 200 Prozent des Schweizer BIP.

Schon als die Schweizerische Nationalbank mit ihrer fragwürdigen Stützungspolitik des Frankens auf eine Bilanzsumme kam, die das Schweizer BIP überragte, gab es allgemeines Kopfschütteln und gerunzelte Stirnen. Passiert ist weiter nichts. Aber bei der SNB ist das auch nicht wirklich tragisch; sie kann auch Riesenverluste locker wegstecken, schliesslich ist sie die Herrin des Schweizer Frankens, des Leitzinses und der Geldmenge.

Nun schleppt der Riesendinosaurier UBS neuerdings eine doppelt so grosse Bilanz wie das gesamte BIP seiner Landes herum. Das ist nun nicht normal, sondern absoluter Weltrekord – mit Abstand. Keine andere Bank auf der Welt hat eine Bilanzsumme, die mehr als ein Drittel des BIP des Heimatlandes ausmacht.

Wer dazu «na und?» sagt, hat nun wirklich von Finanzen noch weniger Ahnung als ein Milchmädchen. Wer wie die SP gegen die Zerschlagung aller «too big to fail»-Banken in der Schweiz ist, weil der Vorschlag von der SVP kommt, wer im UBS/CS-Übermonster nicht eine tödliche Bedrohung der gesamten Schweizer Volkswirtschaft, des Lebensstandards und des Wohlstands der Schweiz sieht – dem ist nicht zu helfen.

Der sollte wenigstens flüssig die Strophe des Schweizerpalms singen: «Betet, freie Schweizer, betet.» Hilft zwar nix, kann aber ablenken.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert