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Rezyklieren à la Ringier

Das Haus der Qualitätsmedien spart, wo es nur kann.

Wer findet den Unterschied? Der Artikel «Dort leben, wo die Sonne scheint und die Steuern tief sind», erschien ursprünglich in der «Bilanz». Wurde dann in der «Handelszeitung» rezykliert. Und landete schliesslich auch noch im «Blick».

Immerhin überall hinter der Bezahlschranke; also könnte der unaufmerksame Leser gleich dreimal für den gleichen Content zur Kasse gebeten werden.

Das ist mal Sparmassnahme eins. Dann hätten wir die aufdringliche Werbung, zum Beispiel im «Blick»:

Links ist der Wetterbericht, geschrieben von einer «Praktikantin News-Desk». Nun, jeder und jede hat mal klein angefangen. Daneben etwas Politik, aber lediglich in einem «News-Ticker», ein Euphemismus dafür, dass Agenturmeldungen zusammengeschnipselt und aneinandergeklebt werden. Schliesslich rechts reine Werbung, unten drunter reine Werbung, verkleidet mit einem «Präsentiert von …».

Dann nach dünnem Inhalt:

Diesmal nicht «präsentiert von», sondern «Promotion mit …». Macht den ganzen Unterschied. Da geht doch noch einer:

Der gute, alte Wettbewerb. Wer nun meint, das hier sei wenigstens eine Eigenleistung,

irrt, ist einfach eine Meldung der SDA, womöglich etwas zusammengeholzt. Dann hätten wir noch diese Variante:

Eigenleistung? I wo, «Inhalt von Sunrise starzone». Ach, und erwähnten wir schon, dass der «Blick» selbst eigene Artikel auf seiner Homepage mehrfach rezykliert? Doch, tut er.

Nehmen wir als Absackerchen noch den «Green Circle»:

Im grossen Artikel kommt gnadenlos nur nach Qualität ausgesuchte Kosmetik vor. Die drei rechts machen um ihr Sponsoring kein Hehl, entweder ein «Artikel von …» oder wieder das beliebte «Präsentiert von ..

Was aber mit dem nach streng journalistischen Kriterien erstellten Content der Artikel überhaupt nichts zu tun hat, keinerlei Einfluss hat.

Ach, und natürlich werden auch immer wieder Artikel aus der «Schweizer Illustrieret» oder «SI Style» rezykliert. Denn wie soll man sonst mit immer weniger Indianern, aber immer mehr Häuptlingen überhaupt Content ins Internet und auf Papier blasen?

Bloss: was einen Preis hat, sollte auch einen Wert haben. Dann nennt man es preiswert. Verlang man für Wertloses, Rezykliertes oder Abgeschiednes Geld, dann ist das nicht preiswert. Sondern reine Leserverarsche.

Vielleicht die passende Gelegenheit, ein Gedicht von Kurt Tucholsky zu rezyklieren. Liebe Kindersoldaten, einfach mal den Namen googeln, das hilft schon. Und hier wäre das Gedicht von 1931, heute so frisch wie damals:

An das Publikum

O hochverehrtes Publikum,
sag mal: bist du wirklich so dumm,
wie uns das an allen Tagen
alle Unternehmer sagen?
Jeder Direktor mit dickem Popo
spricht: «Das Publikum will es so!»
Jeder Filmfritze sagt: «Was soll ich machen?
Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!»
Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht:
«Gute Bücher gehn eben nicht!»
Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

So dumm, daß in Zeitungen, früh und spät,
immer weniger zu lesen steht?
Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein;
aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein;
aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn
könnten mit Abbestellung drohn?
Aus Bangigkeit, es käme am Ende
einer der zahllosen Reichsverbände
und protestierte und denunzierte
und demonstrierte und prozessierte…
Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

Ja, dann…
Es lastet auf dieser Zeit
der Fluch der Mittelmäßigkeit.
Hast du so einen schwachen Magen?
Kannst du keine Wahrheit vertragen?
Bist also nur ein Grießbrei-Fresser –?
Ja, dann…
Ja, dann verdienst dus nicht besser.

Anschwellender Bocksgesang

ZACKBUM hat’s vermisst, aber hier kommt’s. Die «Republik» jammert.

Langsam wird’s unheimlich. Kaum stellen wir etwas in den Raum, gibt es entsprechende Reaktionen. Wir vermissten einen Kommentar der Tamedia-Oberchefredaktorin Raphaela Birrer zu den US-Wahlen? Zack, da ist er, und wenn man ihn mit dem «anderen Blick» von Eric Gujer zum gleichen Thema vergleicht, wird seine ganze Kläglichkeit deutlich. Vom Geseier eines Daniel Binswanger über die NZZ ganz zu schweigen.

Womit wir beim eigentlichen Thema wären. Vor Kurzem wunderten wir uns, dass die Weihnachtszeit naht – und es gibt noch keine Bettelaktion mit Selbstmorddrohung der «Republik». Und bum, schon nimmt das Organ zur Rettung der Demokratie Anlauf:

«Heute können wir Ihnen berichten, dass die Republik AG das siebte Geschäftsjahr mit minus 7000 Franken und damit fast mit einer schwarzen Null abgeschlossen hat.» Aber nicht nur das, auch die Finanzflussplanung (falls die «Republik» so was hat) scheint in Ordnung zu sein: «Wir freuen uns sehr, Ihnen berichten zu können, dass wir das Umsatz­ziel von einer Million im Oktober gut erreicht haben

Also ein verhaltener Jubelschrei, als Einleitung zum üblichen Gedöns: «Doch nach dem Umsatz­ziel ist vor dem Umsatz­ziel. Bis zum Januar müssen wir einen ungleich grösseren Betrag von kumuliert 3,5 Millionen Franken Umsatz erreichen, um unsere Ausgaben nachhaltig mit unseren Einnahmen zu decken. Nach den ermutigenden Entwicklungen der letzten Monate sind wir zuversichtlich, dass wir diese Heraus­forderung mit Ihnen gemeinsam meistern werden – aber das Überleben bleibt harte Arbeit.»

Ähm. Es bleiben etwas weniger als zwei Monate dafür. Und was soll uns «das Überleben bleibt harte Arbeit» sagen? Arbeiten die rund 50 «Republik»-Nasen nun etwa härter und produzieren einen grösseren Ausstoss als die One-man-Show ZACKBUM? Steigern sie die Qualität und kürzen die unlesbare Länge ihres Gelabers? Oder gar, Himmels willen, verzichten sie auf einen Teil ihres üppigen Gehalts?

Denn, Breaking News, eine Bilanz kann man auch so ins Gleichgewicht bringen, indem man die Ausgaben verringert. Doch, ist zwar eine neue Erkenntnis für Binswanger & Co, ist aber möglich. Theoretisch. Schliesslich sind bei «Republik» doch die Abonnenten angeblich Verleger, und die Redaktionscrew sollte doch auch Unternehmer sein, und nicht einfach Angestellte, die es als Naturgesetz ansehen, dass spätestens am 25. der Zapfen auf dem Konto ist.

Vielleicht erklärt die «Republik» auch mal die Sinnhaftigkeit, post festum rund 25’000 A auf den «Trump-Schock» zu verschwenden. Das sei eine «Analyse» der Schwergewichte Daniel Graf, Bettina Hamilton-Irvine, Priscilla Imboden, Karen Merkel und Yves Wegelin.

Denn was ist passiert? Am Dienstagabend sei noch möglich gewesen, «dass die Demokratie aufstehen, sich den Dreck von den Kleidern klopfen und weiter­machen wird». Aber schon am Mittwochmorgen sagte ein gewisser Trump «absurderweise», er werde Amerika «heilen». Schockierend.

Leider ist die «Republik» in ihrem Trump-Hass unheilbar. Das ist grotesk und sehr ermüdend, um es mit der Schmachtlocke zu sagen. Die bekommt übrigens von ihrer eigenen Redaktion eins in die Fresse. Denn Daniel Binswanger behauptete ja gerade, dass es der «working class» in den USA super gehe, viel besser. Dagegen die «Republik»-Crew: «So sagten gemäss ersten Ergebnissen in den Wahltags­befragungen so viele Menschen wie noch nie, es gehe ihnen wirtschaftlich schlechter als noch vor vier Jahren.»

Macht es Sinn, diesen Sermon zu lesen? Nein. Macht es Sinn, dafür zu bezahlen? Doppelnein. Gibt es Anlass zu Hoffnung, dass die harte Überlebensarbeit vergebens sein wird? Au ja.

 

 

Wirtschaft-Journis haben keine Ahnung

Wer Arbeitsplatzsicherung betreibt, macht Sport oder Wirtschaft.

Sport ist noch einigermassen einfach. Da muss das Runde ins Eckige, ist Djokovic im Zweifelsfall ein Corona-Leugner, und sonst muss man nur das Vokabular und die Resultate im Griff haben. Die einzige Gefährdung besteht darin, dass KI diese Berichterstattung problemlos übernehmen kann.

Wirtschaft ist nicht ganz so einfach. Bereits beim Lesen einer Bilanz oder der Beantwortung der trivialen Frage, ob das Eigenkapital unter Aktiven oder Passiven aufgeführt wird, scheitern die meisten sogenannten Wirtschaftsjournalisten.

Ihnen hilft lediglich, dass grosse Unternehmen oder Banken ihnen mundgerecht und artikelfertig Wordings liefern, die sie einfach übernehmen können. Der eigene Name drüber oder drunter, fertig ist die «Analyse».

Erschwerend kommt noch hinzu, dass auch die Medienhäuser ihren Finanzbedarf bei einer Bank regeln müssen. Und da wäre es doch irgendwie blöd, wenn man die öffentlich in die Pfanne haut, während der Besitzerclan gerade einen neuen Kredit verhandelt.

Da hilft dann weitgehende Freiheit von Kenntnissen ungemein. Nehmen wir die aktuelle Debatte darüber, ob die UBS mehr Eigenkapital braucht oder nicht.

Die UBS meint überraschungsfrei: oder nicht. Das hat einen einfachen Grund. Eigenkapital liegt im Normalfall blöd rum, generiert keine Rendite. Deshalb hasst der Banker Eigenkapital, denn es ist nicht bonusrelevant.

Zudem haben die Geldhäuser den einfachen Begriff Eigenkapital in einen unverständlichen Dschungel von Begrifflichkeiten verwandelt. Hartes, eigentliches, Tier 1 bis x, bedingtes, wandelbares, so oder so oder anders gemessenes, die Idee ist, dass eigentlich niemand mehr kapiert, wie viel wirkliches Eigenkapital die Bank hat.

Dabei wäre es doch ganz einfach: natürlich müsste die UBS mehr Eigenkapital haben. Dass sie sich dagegen wehrt, ist der klarste Indikator, dass sie es braucht. Zur Debatte steht der Peanutsbetrag von zusätzlich 20 Milliarden Franken, bei einem Bilanzvolumen von 1717 Milliarden Dollar im Jahr 20223.

Ebenfalls 2023 verfügte die UBS über ein Eigenkapital von 78 Milliarden Dollar. Das ist eine Eigenkapitalquote von lachhaften 4,54 Prozent. Zusätzlich 20 Milliarden wären 1,16 Prozent obendrauf. Zum Grölen.

Ein Alleinstellungsmerkmal wäre, wenn die UBS ein Eigenkapital von 20 Prozent hätte, wie es von vielen ernstzunehmenden Fachleuten gefordert wird. Ds wären dann allerdings 343,4 Milliarden.

Was ist eigentlich der Sinn von Eigenkapital? Ganz einfach, es ist ein Puffer in Krisenzeiten. Es ist noch etwas anderes. Gesundes Eigenkapital schafft Vertrauen. Vertrauen ist aber die Grundlage des Banking. Das Problem dabei: Banker quatschen gerne von Vertrauen, aber Massnahmen, die ihren Bonus oder ihr exorbitantes Gehalt schmälern könnten, hassen sie wie die Pest.

Also labern sie von Morgen bis Abend von Vertrauen als wichtigstem Asset, als Grundlage jeder Kundenbeziehung, als existenziell für jede Bank. Aber das sehen sie als Soft Factor; geht es um konkretes Untermauern dieses Vertrauens, kneifen sie.

Neben dem Eigenkapital gibt es einen zweiten wichtigen Faktor in einer Krise. Die Liquidität. Bei einer Bilanz von 1700 Milliarden würden selbst 343 Milliarden schnell verpuffen, wenn ein Bank Run einsetzt; also viele Kunden gleichzeitig ihr Geld abziehen wollen.

Aber Liquidität lässt sich, im Gegensatz zu Eigenkapital, in Krisen schnell beschaffen. Dafür steht im Ernstfall die Notenbank («whatever it takes») bereit. Oder eben auch nicht, wie der Fall Lehman Brothers bewies. Diese Zockerbude erfüllte – wie die Credit Suisse – bis zuletzt alle regulatorischen Anforderungen ans Eigenkapital. Aber der Lender of last Resort, eben die staatliche Notenbank, weigerte sich, mit Liquidität auszuhelfen.

Also ging Lehman bankrott, der Startschuss zur Finanzkrise eins 2009.

Aber zurück in die Gegenwart. Die UBS ist die einzige Bank auf der Welt, die gleich zweimal vor dem Abgrund gerettet werden musste. Das erste Mal, als sie sich grauenhaft im US-Immobilienmarkt, im Derivatezoo durchgedrehter Investmentbanker, verspekuliert hatte. Und das zweite Mal, als die US-Steuerbehörden ihre Eier quetschten und ultimativ die Auslieferung von Kundendaten forderten – oder sonst wird der Stecker rausgezogen.

Zweimal rettete der Staat. Das erste Mal mit Milliardengarantien, das zweite Mal mit dem Schleifen des Bankgeheimnisses.

Vor über einem Jahr servierte der UBS der Staat die Credit Suisse, ihren letzten Konkurrenten, auf dem Silbertablett zum Schnäppchenpreis von 3 Milliarden Franken. Das ergab einen Sondergewinn von 24 Milliarden in einem Quartal bei der UBS. Zudem wurden ihr Kredite in der nominalen Höhe von 17 Milliarden Dollar geschenkt, indem die per Federstrich auf null abgeschrieben wurden. Was weltweit eine Klagewelle gegen den Schweizer Staat ausgelöst hat.

Und diese UBS, mit den beiden Führungsfiguren Ermotti und Kelleher, die vor Wichtigkeit und Aufgeblasenheit kaum geradeaus laufen können, motzt nun öffentlich dagegen, dass sie ihr Eigenkapital minimal erhöhen sollte.

Dafür müsste sie von jedem Wirtschaftsjournalisten, der auf drei zählen kann und etwas Ehre im Leib hat, täglich gemassregelt, beschimpft, kritisiert werden.

Nur: das liest man nicht täglich. Aus zwei Gründen. Die meisten Wirtschaftsjournalisten kapieren selbst solch einfache Zusammenhänge nicht. Und wer es kapiert, wird gerne von einem Vorgesetzten darauf hingewiesen, dass es jetzt nicht so eine gute Idee sei, die letzte international tätige Schweizer Bank zu beschimpfen, die das Medienhaus gerade für eine neue Investition in Asien oder Afrika brauche.

Man kann das Ganze auch als banalen Schwanzlängenvergleich interpretieren. Zum Wettkampf angetreten sind der Bundesrat, die Bankenaufsicht FINMA, die Schweizerische Nationalbank und die UBS. Wer gewinnt? Die Vergangenheit deutet auf einen klaren Sieger. Und nein, es ist keine staatliche Institution.

Rechnen mit der «Republik»

Es ist nicht «alles gut». Es ist grauenhaft.

Die «Republik» hat viele Probleme. Sie hat drei gravierende Probleme.

  1. Eigentlich ist sie pleite.

  2. Sie hat einen Irrwisch als VR-Präsidenten.

  3. Steuerschummelei, Sexismus-Affäre und internes Gerangel führen in den Abgrund.

Dazu nur ein weiteres Beispiel. Der irrlichternde VR-Präsident nennt das «Klimalabor» einen Anlass zur Hoffnung. Schon der Tagi bemängelt im Interview, dass das doch eine Community-Sache sei, kein publizistisches Projekt. Hinzu kommt, dass das «Labor» seit einem Jahr im Wesentlichen an sich selbst laboriert und null nennenswerten Output hat. Dazu kommt, dass es bereits dafür einen Bettelaufruf mit der üblichen Drohung gab: 250’000 Eier her, oder wir müssen den Stecker ziehen und Leute entlassen. Aber noch schlimmer:  die Kohle kam nur zusammen, weil gegen Schluss ein unbekannter Mäzen schwer nachschüttete, so lau war das Publikumsinteresse. Wer das ist, will die transparente «Republik» erst «zu gegebener Zeit» enthüllen.

Geht’s noch schlimmer? Oh ja, Lukas Hässig von «Inside Paradeplatz» hat sich die Mühe gemacht, den Jahresabschluss 22- 23 unter die Lupe zu nehmen. Die Lektüre seiner Ergebnisse braucht starke Nerven. Denn das Organ der Demokratieretter hat nicht nur interne und inhaltliche Probleme. Sondern vor allem finanzielle. Es wird immer klarer, wieso der Kurzzeit-VRP Roger de Weck so schnell Reissaus nahm. Der hat die Zahlen gesehen, nachgeschlagen, welche Verantwortlichkeiten auf einen VRP im Falle einer Konkursverschleppung zukommen können – und sagte sich: nix wie weg.

Mit freundlicher Erlaubnis übernimmt ZACKBUM die erschütternde Abrechnung von Hässig.

Als letztes Vorwort: seit dem Beginn am 14. 1. 2018 hat die «Republik» bis zum 11. 11. 2023 haargenau 7400 Stücke (Artikel kann man das meiste nicht nennen) veröffentlicht. Dafür 30 Millionen in den Sand gesetzt. Das sind rund 4000 Franken pro Stück. In den allermeisten Fällen rausgeschmissenes Geld. Aber im Einzelnen:

Grün-urbane „Republik“ ist mit 2,2 Millionen überschuldet

„Project R Genossenschaft“ als Finanziererin des Zürcher Online-Magazins hat seit 2018 über 30 Millionen in Sand gesetzt.

Von Lukas Hässig*

Die „Republik“ will die Demokratie retten. Ohne guten Journalismus keine Zukunft, so der Anspruch des Zürcher Online-Mediums, das damit 29’000 zahlende Leser anzieht.

Tendenz sinkend. Jetzt zeigt der soeben erschienene Jahresabschluss 2022-23, dass mit dieser Anzahl zahlender Kunden die Rechnung nicht aufgeht.

Hinten und vorne nicht.

Per 30. Juni hat die „Project R Genossenschaft“, deren Hauptziel die „Trägerschaft“ der Republik AG und damit deren „Republik“-Mediums ist, ein negatives Eigenkapital.

Und zwar in der Höhe von 85’000 Franken.

Die Genossenschaft ist die alles entscheidende juristische Person für das Überleben und die Zukunft des Magazins.

Bei diesem sieht die Lage noch düsterer aus. Die „Republik AG“, die Herausgeberin des Online-Mediums, wies per Mitte 2023 ein Eigenkapital von minus 2,2 Millionen Franken aus.

Dies nach einem Nettoverlust im zurückliegenden Geschäftsjahr von 1,5 Millionen.

Das negative Kapital hat in der Buchhaltungs- und Konkurssprache einen Namen: Überschuldung.

Die Guthaben decken die Schulden nicht mehr. Das eigene Kapital, das die Differenz zwischen den beiden Grössen ausmacht, mehr als aufgezehrt.

Damit müssten die „Republikaner“ gemäss Gesetzt schnurstraks zum Richter rennen. Dass sie das nicht tun, hängt mit möglichen Ausnahmen zusammen.

Da Gläubiger der Republik AG im Betrag von CHF 2’411’434 Rangrücktritt erklärt haben, hat der Verwaltungsrat von der Benachrichtigung des Richters abgesehen“, so die Revisorin.

Es handelt sich um die Zürcher BDO. Diese hat schon die Kulturstätte Kosmos revidiert, die keine 300 Meter Luftlinie vom Sitz der Republik entfernt liegt.

Die Kosmos AG krachte vor 12 Monaten zusammen: Konkurs mit Finanzloch in zweistelliger Millionenhöhe.

Der Kino- und Gastro-Tempel, wie die Republik ein grün-urbanes Vorzeigeprojekt und finanziert von den teils gleichen Grossinvestoren, war seit Jahren ein hoffnungsloser Fall.

So hoffnungslos wie jener der Republik?

Deren finanzieller Einbruch geht gleich wie jener beim Kosmos seit Jahren vonstatten.

Im Geschäftsjahr 2022-23 erlitt die fürs Geld entscheidende „Project R Genossenschaft“ einen Verlust vor Minderheiten von 6,8 Millionen.

Löhne für die rund 50 Leute an Bord summierten sich auf 5,7 Millionen, hinzu kamen 700’000 für die selbst entwickelte Informatik, 300’000 für Werbung, 200’000 Miete.

Abos von den Lesern deckten umgekehrt gerade mal Miet- und IT-Aufwände: knapp 900’000 Franken.

Hinzu kamen als Zuflüsse Spenden von rund 300’000. Nach „Erlösminderungen“ strömten der Genossenschaft 1,1 Millionen in die Kasse.

Eine Schere, die nicht hätte weiter aufgehen können. Die Spuren dieses kompletten Missmanagements zeigen sich in „Eigenkapitalnachweis“ der Project R Genossenschaft.

Dort wird klar, dass die „Project R Genossenschaft“ seit der Lancierung am 14.1.2018 des „Republik“-Online-Magazins mit 3 täglichen Artikel, von dem jeder 10 Mal so lang ist wie eine NZZ-Story, ein Fass ohne Boden ist.

Per Mitte 2023, also dem Zeitpunkt des jüngsten Jahres-Abschlusses, wies die Genossenschaft ein „Konsolidiertes Eigenkapial“ von 30 Millionen aus.

Davon zog sie ab: für 2022-23 erzieltes „Konzernergebnis“ von minus 6,9 Millionen, einen „Ergebnisvortrag“, sprich die in den Vorjahren aufgelaufenen Verluste, von 23,7 Millionen.

Das führte dann zusammen mit weiteren Positionen im Kapitalnachweis zu den erwähnten 85’000 Franken Minuskapital.

Dank der Berücksichtigung einer Position namens „Anteil Minderheiten“ resultierte schliesslich doch noch ein positives Eigenkapital von 1,2 Millionen.

Revisorin BDO redet die Lage nicht schön. In ihrem Testat der Republi AG, also der Herausgeberin des Medien-Erzeugnisses mit dem hohen Anspruch der Demokratie-Retterin, hält sie fest:

Wir machen darauf aufmerksam, dass die Republik AG im Sinne von Art. 725b OR überschuldet ist.“

Laut „Bericht“ zur „Project R Genossenschaft“, alles nachzulesen im 89 Seiten starken Jahresbericht, besteht für die BDO eine „wesentliche Unsicherheit der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung“.

Dass das ganze „Republik“-Konstrukt überhaupt noch am Leben ist, hängt mit den Haupt-Gläubigern zusammen.

Die haben mittels sogenanntem „Rangrücktritt“ erklärt, dass sie im Fall eines Konkurses sich ganz hinten in die Schlange der Gläubiger einreihen.

Insgesamt geht es um 2,4 Millionen, welche die „netten“ Geldgeber auf diese Weise praktisch à fonds perdu den „Republikaner“ für deren Rettung des Schweizer Journalismus bereitstellen.

Retter der „Republik“ in Not soll jetzt der langjährige Chef der Eidgenössischen Finanzkontrolle sein, Michel Huissoud.

Der versteht viel von Zahlen. Aber offenbar wenig von Journalismus. Jedenfall schwadronierte Huissoud in seinem ersten grossen Interview gestern im Tages-Anzeiger von 100’000 Abos.

Statt mit harten Schnitten das Unternehmen radikal auf gesunde Beine zu stellen, sendet der frische Kapitän in seiner Auftakt-Vorstellung das Signal aus, noch viel stärker als bisher auf die Ausgabetube zu drücken.

Huissoud im Wonderland. Auf Fragen per SMS reagierte der Mann auf der Brücke der „Republik“ nicht.

*Mit freundlicher Genehmigung.

Milchmädchenrechnung

Ist die UBS zu gross? Selbst Milchmädchen kennen die Antwort.

Welches sind die grössten Banken der Welt, nach Bilanzsumme? Kann jedes Milchmädchen nachschauen. Auf den ersten vier Plätzen liegen chinesische Banken. Die allergrösste ist die Industrial & Commercial Bank of China mit 5’537 Milliarden US-Doller per Ende 2021.

Die erste Amibank kommt auf Platz fünf; JPMorgan Chase bringt 3’744 Milliarden auf die Waage. Dann geht’s die Leiter runter mit japanischen, englischen, französischen, spanischen und kanadischen Banken. Schliesslich kommt mal die frühere UBS mit 1’117 Milliarden. Neu zusammen mit CS sind es dann rund 1’600.

Also ferner liefen in diesem Vergleich. Nun setzen wir aber die Banken mal ins Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt ihrer jeweiligen Heimatländer.

Bei China beträgt das 17,73 Billionen USD. Also ist die Bilanz der grössten chinesischen Bank rund 31 Prozent des BIP schwer. Bei den USA sind es 23,32 Billionen. Das bedeutet, dass JPMorgan Chase lediglich 16 Prozent des BIP entspricht.

Das BIP der Schweiz war im Jahr 2021 rund 800 Milliarden USD. Hier braucht man nicht einmal einen Prozentrechner, um das ins Verhältnis zur neuen Bilanzsumme von UBS/CS zu setzen. Sie beträgt 200 Prozent des Schweizer BIP.

Schon als die Schweizerische Nationalbank mit ihrer fragwürdigen Stützungspolitik des Frankens auf eine Bilanzsumme kam, die das Schweizer BIP überragte, gab es allgemeines Kopfschütteln und gerunzelte Stirnen. Passiert ist weiter nichts. Aber bei der SNB ist das auch nicht wirklich tragisch; sie kann auch Riesenverluste locker wegstecken, schliesslich ist sie die Herrin des Schweizer Frankens, des Leitzinses und der Geldmenge.

Nun schleppt der Riesendinosaurier UBS neuerdings eine doppelt so grosse Bilanz wie das gesamte BIP seiner Landes herum. Das ist nun nicht normal, sondern absoluter Weltrekord – mit Abstand. Keine andere Bank auf der Welt hat eine Bilanzsumme, die mehr als ein Drittel des BIP des Heimatlandes ausmacht.

Wer dazu «na und?» sagt, hat nun wirklich von Finanzen noch weniger Ahnung als ein Milchmädchen. Wer wie die SP gegen die Zerschlagung aller «too big to fail»-Banken in der Schweiz ist, weil der Vorschlag von der SVP kommt, wer im UBS/CS-Übermonster nicht eine tödliche Bedrohung der gesamten Schweizer Volkswirtschaft, des Lebensstandards und des Wohlstands der Schweiz sieht – dem ist nicht zu helfen.

Der sollte wenigstens flüssig die Strophe des Schweizerpalms singen: «Betet, freie Schweizer, betet.» Hilft zwar nix, kann aber ablenken.

Der doppelte Rohner

Was macht man, wenn eine Story wehtut? Man bestellt den Weichspüler.

Der Langzeit-Chefredaktor der «Bilanz» wirkt immer freundlich und konziliant. Das kann aber täuschen, denn er schlägt auch gnadenlos zu. So klatschte er in der Oktober-Ausgabe den Versagerrat Urs Rohner aufs Cover:

Was Schütz von der Performance des ehemaligen CS-Bosses hält, das fasst er knackig zusammen:

Es ist eine Abrechnung und Hinrichtung: «Die Krise ist das schlimmste Führungsdebakel der Schweiz seit dem Swissair-Grounding.» Nicht nur das, von Schuldbewusstsein, Zur-Verantwortung-Ziehen oder gar finanzieller Wiedergutmachung könne bei Rohner keine Rede sein: «Kein Prozess, keine Zurückzahlung

Also kommt Schütz zum wenig schmeichelhaften Fazit schon im Titel der Story:

Das alles hat sich «weisse Weste» Rohner unredlich verdient, durch seine zwölfjährige Tätigkeit als VR-Präsident der einstmals stolzen Credit Suisse. Die Bank wankte in dieser Zeit durch eine Krise nach der anderen; während seiner obersten Verantwortung sank der Aktienkurs von über 60 auf unter 10 Franken, heute dümpelt er um die 4 Franken herum. Besonders peinlich für den Juristen und ehemaligen Chief Legal der CS: In seiner Amtszeit zahlte die CS 7,8 Milliarden Bussen.

Alleine im Steuerstreit mit den USA rekordhohe 2,6 Milliarden Dollar, während die UBS mit 800 Millionen davonkam.

Inzwischen ist Rohner abgetaucht, aus der Öffentlichkeit verschwunden, gibt keine Interviews, will keine Stellungnahmen abgeben, ist nicht mal mehr auf dem grünen Teppich des von seiner Lebensgefährtin begründeten Zürcher Filmfestivals anzutreffen.

Dabei könnte Rohner sich eigentlich sagen: 80 Millionen sind doch genügend Schmerzensgeld, da geht mir eine «Bilanz»-Klatsche doch schwer an einem gewissen Körperteil vorbei. Sagt sich Rohner aber nicht. Was tun, wenn einen ehemals mächtigen Mann eine Titelgeschichte schwer angurkt? Na, er organisiert sich eine andere.

Die muss natürlich auf einem gewissen Niveau stattfinden, also kommen die Organe seines Freundes Marc Walder eher weniger in Frage. Die NZZ würde sich niemals für eine Weisswäsche hergeben, das Verhältnis zu CH Media ist nicht ganz spannungsfrei. Ausserdem, in der «Schweiz am Wochenende» auftauchen? Das hält Rohner auch für unter seinem Niveau. Da bleibt dann nur noch eins:

Und wer kann ein solches liebedienerisches, höchstens mit pseudokritischen Einsprengseln versehenes Porträt schreiben? Denn das ist auch nicht gerade förderlich für die Reputation. Da kann es nur einen geben. Den obersten Qualitätshüter von Tamedia, den längst pensionierten Wendehals Res Strehle.

In seiner Jugend schrieb er emotionale Nachrufe auf Linksterroristen, daraus ist er längst herausgewachsen. Obwohl auch er seine fette Pension plus die Zusatzeinnahmen aus seiner angeblichen Qualitätskontrolle genüsslich verzehren könnte, greift er in die Harfe, wenn’s gewünscht wird.

«Republik»-lange 35’615 Anschläge darf er im «Magazin» schleimen, um den «gestrauchelten Hürdenläufer» Rohner zu rehabilitieren. Natürlich ist Strehle viel zu clever, eine reine Lobhudelei abzuliefern. Zu dramatisch und erinnerlich ist das Versagen Rohners.

Also wählt Strehle als naheliegend-banales Leitmotiv Rohners Sportart: «Hürdenläufer sind ganz besondere Menschen, Abenteurer und Schrittzähler zugleich.»

Dass Rohner den Einzug ins Halbfinale bei Europameisterschaft in Athen um 20 Hundertstelsekunden verpasste, sei «eine der wenigen Niederlagen im Leben des Urs Rohner, vielleicht die einzig wichtige, bis zu seinem Straucheln im März 2021 auf einem der höchsten Posten, die die Schweizer Wirtschaft zu bieten hat».

Der schmähliche Abschied ohne Décharge, Dankesreden oder wenigstens einer dem hinterlassenen Desaster angemessenen Entschuldigung, das war ein «Straucheln»? So geht schönschreiben.

Seither sei Rohner abgetaucht, aber natürlich im ganz grossen Sinne: «er teilt mit Friedrich dem Grossen das Motto «servir et disparaître».» Wow, Friedrich der Grosse, Rohner der Kleine, ein gemeinsames Motto.

Immerhin gibt Strehle dann offenherzig bekannt, was der Anlass für sein Schönschreibwerk ist: «Aber diesen Oktober hat ihn die Titelgeschichte des Wirtschaftsmagazins «Bilanz» aus der Feder des Chefredaktors verärgert.» Also nix mit dienen und verschwinden, das will Rohner nicht auf sich sitzen lassen, das wäre ja ein Fleck auf der weissen Weste.

Schliesslich sei er noch geschäftlich aktiv: «In Zug hat er mit Vega Cyber Associates eine Sicherheitsfirma für Cybertechnologie eintragen lassen, deren Verwaltungsrat einem James-Bond-Drehbuch entnommen sein könnte. Sir Alex Younger sitzt darin, der ehemalige Chef weltweiter Operationen des britischen Geheimdienstes MI6, Vorlage des Agenten M im Film «No Time to Die»

Leider versteht Strehle von der Geschäftswelt ungefähr so viel wie von James-Bond-Filmen und der Rolle von M darin. Aber wie dort folgt Strehle dem gleichen Drehbuch. Zuerst ein knalliger Anfang, dann die Retrospektive in Form eines – Leitmotiv! – Hürdenlaufs.

Sprung eins bis sechs wird nacherzählt, nicht ohne dass sich «der Autor dieser Zeilen» an die eine oder andere Begegnung erinnert, so viel Eitelkeit muss dann schon sein.

Aber welch eine Karriere darf hier aus der Kammerdienerperspektive beschrieben werden. Was für ein «Man in Full», wie ihn Tom Wolfe vielleicht genannt hätte. Aber das ist nicht Strehles Gehaltsklasse, er himmelt billiger: «Auch die Philosophie, Mutter aller Geisteswissenschaften, nimmt ihn in ihren Kreis auf: Katja Gentinetta, zuvor stellvertretende Direktorin des Thinktanks Avenir Suisse, lädt ihn am ersten Adventstag desselben Jahres zum einstündigen Gespräch in die «Sternstunde Philosophie» des Schweizer Fernsehens ein. … Auch diese Aufgabe meistert er unangefochten.»

Eigentlich ist Rohner auch noch ein unbekannter Held, wie er offenbar in einem zweistündigen Gespräch in seinem Büro im Seefeld verrät, obwohl er vom «Autor dieser Zeilen» nicht direkt zitiert werden will. Aber diese Heldentat muss natürlich erzählt werden, aus den Zeiten des Steuerstreits mit den USA:

«Rohner erwägt, den USA eigenhändig einen Stick mit CS-Kundendaten zu übergeben, sich danach anzuzeigen und die Verletzung des Bankgeheimnisses mit Notstand zu begründen. Er verzichtet dann darauf, der US-Justizminister begründet in der Folge die hohe Busse mit mangelnder Kooperation der Bank. Diese hätte die Schweizer Regierung zur Zustimmung zwingen sollen – ein seltsames Verständnis von Demokratie

Was für ein Mutanfall, welche Grösse, das wäre seit Winkelried die zweite Selbstaufopferung eines Schweizers gewesen. Aber leider, leider, er verzichtete dann bescheiden auf die Heldentat, wahrscheinlich wäre es Rohner unangenehm gewesen, dass man dann auf dem Paradeplatz ein Denkmal für ihn errichtet hätte.

Aber Strehle hat noch weitere gute Eigenschaften am Menschen Rohner entdeckt: «Noch gefährlicher als Finanzrisiken ist die Gefahr des persönlichen Abhebens in diesem Job: Da verdient einer vier Millionen im Jahr, hat jederzeit einen Privatchauffeur zur Verfügung und bei riskanteren Auslandsreisen Bodyguards. Urs Rohner benutzt den Privatchauffeur nur selten, den Firmenjet kaum. Er fliegt in jener Zeit mit eigenem Flugbrevet selber, eine einmotorige Cessna 172, ab dem Flughafen Kloten.»

Geradezu ein früher Berset, dieser Rohner. Chauffeur, Bodyguards, Firmenjet? I wo, bescheiden wie Otto Normalverbraucher eine einmotorige Cessna, höchstselbst pilotiert. Also an seinen Spesen kann der Niedergang der CS nicht erklärt werden.

Nun kommt’s aber knüppeldick, Milliardendesaster nach Milliardendesaster, immer unter der Verantwortung des Cessna-Piloten. Da muss Strehle einräumen: «Rohner kann diese beiden Hürden nur noch strauchelnd überspringen.»

Da wird Strehle zum Abtemperieren ganz nostalgisch: «Der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich an die glanzvollen CS-Weihnachtsessen im vornehmen Saal des bankeigenen Hotel Savoy um die Jahrtausendwende.»

Aber auch die längste Schreibstrecke geht mal zu Ende, wie nähert sich der Hürdenläufer, der Schönschreiber Strehle dem Schlussspurt?

«Jetzt steht der ehemalige Leichtathlet vor der zehnten und letzten Hürde. Für ihn wird es der schwierigste Sprung: Er muss Fehler eingestehen, ein Wort der Entschuldigung würde helfen. Urs Rohner sieht dafür keinen Grund.»

Nun ja, vielleicht hätte er sich entschuldigen sollen. Aber er ist ein guter Mensch, will doch Gutes tun, nur lässt man ihn nicht: «Das versuchte er, als er im Schweizer Komitee der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch Einsitz nahm. Aber inzwischen hat man ihn von der Liste entfernt. Ein anderes Mitglied hatte mit Rückzug gedroht, wenn Rohner dabeibleibe.»

Es ist halt schon schlimm, wenn so viele, von Schütz abwärts, Mensch und Werk nicht richtig zu würdigen wissen. Aber dafür gibt es doch Strehle. Den Worte-Zuckerbäcker, den Zuschwiemler. Mit diesem Stück hat er sich dafür qualifiziert, dereinst die Biographie Rohners zu schreiben. Wetten, dass?

Zuvor sind wir aber gespannt, ob und wie er diesen Schleimhaufen eines Artikels in seinem nächsten Qualitätsbericht erwähnen wird. Wir setzen auf «überhaupt nicht». Wettet einer dagegen?