Unsere Leichen leben noch

Auch ZACKBUM spürt den Sommer.

Also fragten wir uns: gibt’s «bajour» eigentlich noch? Was das ist? Nun, für Zürcher und andere Nicht-Basler: das ist so eine Online-Veranstaltung, die von Hansi Voigt ins Leben gerufen wurde. Das sagt eigentlich schon alles.

Es hätte lediglich in den ersten drei Jahren mit den Millionen einer reichen Pharma-Erbin unterstützt werden sollen. Denn es ist sozusagen das Nachfolgeprojekt für die «TagesWoche», die auch mit den Millionen einer reichen Pharmaerbin … Bis das Blatt dann nach einer der grössten Bescheissereien um die Auflagenhöhe kläglich einging.

Nun wird «bajour» – quengeln kann Voigt – nach den ersten drei Jahren weitere Jahre mit den Millionen einer reichen Pharmaerbin … Putzige Begründung: verlängert wegen Erfolglosigkeit. Also nach dem Geldverrösten ist vor der Geldvernichtung, und das alles endet dann wohl dort, wo sich der Zürcher «Kosmos» heute schon befindet.

Früher, ja früher gab «bajour» noch gelegentlich Auskunft über die Entwicklung der Leserzahlen oder der «Member». Aber zu viel Transparenz ist auch nicht gut, Tempi passati.

Diese Zahlen sind wohl die aktuellsten:

Sie stammen allerdings – von 2021.

Grösste Mühe gibt sich «bajour», den paar Lesern jede Menge Möglichkeiten aufzuzeigen, ihr Geld loszuwerden:

Für welche Gegenleistung? Nun, die ist überschaubar, sehr überschaubar:

Das sind die letzten sechs Beiträge, visioniert am 24. Juli. Brandaktuell; bereits der 6. stammt vom 18. 7., aber immerhin 2023.

Ach, und dann gibt es noch das hier:

Das nennt sich das Barbie-Briefing, Pardon, das Basel-Briefing.

Aber man muss auch Nachsicht üben, während die Geldverschwendungsangebote munter spriessen und locken, ist hier eine ziemliche Schrumpfung festzustellen:

Während grossspurig «Herausgeber» und «Geschäftsleitung» ganze sieben Nasen umfassen, dabei Voigt gleich in einer Doppelfunktion, muss dieser Overhead genau gleich viele Journalisten leiten und lenken. Worunter zwei Trainees und eine Praktikantin verzeichnet sind. Also sozusagen erwachsene Redakteure gibt es genau vier.

Dieser Beitrag kann hingegen nur als gelungene Realsatire gewertet werden; er ist zudem so zeitlos, dass er seit April die Homepage ziert. April 2023, aber den Scherz hatten wir schon:

Sagen wir so: Liane oder Strick? Wenn es einen News-Dschungel gibt, dann ist «bajour» offenbar die Lichtung, die Leere, die Pause, der newsfreie Raum. Das ist ein interessantes Angebot. Aber wieso genau soll dafür bezahlt werden?

Bevor Voigt auch hier das passiert, was ihm schon bei «20 Minuten» und bei «watson» widerfuhr, sollte er sich vielleicht weniger um seine Präsidentschaft bei «Netzcourage» kümmern, sondern um diese Liane, bevor sie mangels Düngung eingeht.

8 Kommentare
  1. Damian Weibel
    Damian Weibel sagte:

    Zehnder von Bajour ist ja eigentlich sehr produktiv als Schreiber. Wieso veröffentlicht er in seinem Blog und nicht bei Bajor?

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  2. Stephan Dietrich
    Stephan Dietrich sagte:

    Leider hat zackboum das bajour-Impressum nur unvollständig wiedergegeben. Dort figuriert nämlich auch Mara, der Bürohund oder – vermutlich sprachlich korrekter – die Bürohündin.
    Ob es sich dabei um ein Exemplar der Gigi Oeri Ibiza-Hunde Rettungsaktion handelt? Dann wäre Mara mindestens in der Familie geblieben. So oder so scheint bajour ziemlich auf den Hund gekommen. Wie lange die Sponsorin dieser Hundsverlochete noch zuschauen mag?

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  3. Franz
    Franz sagte:

    Mit Bajour versucht eine reiche Erbin ihr schlechtes Gewissen etwas zu beruhigen.
    Eine andere aus dem gleichen Dunstkreis rettet immerhin Hunde auf Ibiza. Die Hunde werden dann mit dem Privatjet in die Schweiz geflogen…
    Da beide über unendlich viel Vermögen verfügen kann den Hunden auf Ibiza und auch Bajour ein langes sorgenfreies Leben prognostiziert werden.

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      • Victor Brunner
        Victor Brunner sagte:

        Familiäre Bindungen zu SRF sind immer hilfreich, wie Tochter von Rainer-Maria Salzgeber, Auftritte beim Prix Walo und Samschtig-Jass!

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    • Mario Sacco
      Mario Sacco sagte:

      „Voigts Ehefrau versieht eine Kaderstelle beim Schweizer Fernsehen SRF“.

      Kann Herr Voigt seine Exkursionen wirklich trennen, von der Tätigkeit seiner Ehefrau im staatlichen Fernsehen?

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