Und der Gewinner ist …

… die «SonntagsZeitung». Dümmster Titel ever.

Headlines sind Zuspitzungen. Sie heissen auf Englisch auch noch «Barker», Beller. Sie sollen den Leser anbellen, damit er hinguckt und sich in den Artikel verbeisst. So weit, so gut.

Nun ist aber Chefökonom und Chefredaktor Arthur Rutishauser am Gerät, wie er mit seinem Editorial beweist. Dennoch lässt er einen solchen Titel durchgehen, mit dem jeder Anfänger aus dem Raum gelacht werden würde.

Armin Müller versucht sich im Text dann an einer Rettung: «Doch wenn die Teuerungsrate sinkt, heisst das nicht, dass die Preise sinken – sondern bloss, dass sie weniger schnell steigen.» Um den Wirrwarr zu vervollständigen, versucht er sich dann noch an einer originellen Definition des Unterschieds zwischen gefühlter und gemessener Inflation: «Dass die gefühlte Inflation nicht der gemessenen entspricht, liegt daran, dass die Teuerung längst nicht bei allen Löhnen ausgeglichen wurde.» Hä?

Vielleicht mal eine kurze Faktenbasis: nach offiziellen Zahlen stiegen die Konsumentenpreise im September in der Schweiz um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat; sie sanken im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Sagt der Landesindex (LIK).

Die «gefühlten Preise» seien hingegen um 0,2 Prozent im Monatsvergleich angestiegen, aber daran ist die Konjunkturforschungsstelle der ETH beteiligt, deren Abkürzung KOF gerne mit doof assoziiert wird.

Das ist natürlich noch paradiesisch im Vergleich zur EU, wo Deutschland eine offizielle Inflation von 3,2 Prozent, Ungarn von knapp 10 Prozent ausweist.

Das Schlamassel hat mit der Messung der Inflationsrate zu tun, die mittels eines untauglichen Warenkorbs berechnet wird, in dem wichtige Preistreiber wie Versicherungsprämien oder Geldzinsen gar nicht enthalten sind. Es hat auch damit zu tun, dass diese Raten meistens im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen werden. Wurde damals vieles viel teurer, kann sie sinken, obwohl heuer vieles immer noch teurer wird. Vor allem natürlich Energie; Gas plus 77 Prozent, Heizöl 70, Strom 30 Prozent. So viel Solidarität mit der Ukraine muss halt sein.

Ganz allgemein sind in der Eurozone Güter des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel ein sattes Viertel teurer geworden als im Vorjahr. Entsprechend mies ist die Stimmung der Konsumenten. Das nennt man nämlich Kaufkraftverlust; gekniffen sind weiterhin die Sparer, die inzwischen mageren Zinsen gleichen die Inflation nicht aus.

So viel zum Cover.

Lustig ist hingegen, dass Chefredaktor Rutishauser seiner Oberchefredaktorin Birrer widerspricht: Während die für eine völlig unrealistische Neuverteilung der sieben Sitze plädiert, will Rutishauser dem Leser eine Erhöhung auf 9 Bundesräte schmackhaft machen. Nochmal peinlich für Birrer: seine Argumentation hat Hand und Fuss und macht Sinn. Ob das allerdings seine Arbeitsplatzsicherheit erhöht? Denn auch im Journalismus gilt eine alte Indianerregel: der Häuptling singt immer am schönsten. So nebenbei: verdammte Machos, die edlen Indianer. Denn was ist die weibliche Form von Häuptling, he? How.

Trotz Nebenbemerkungen gegen diese verdammten Ränkespiele und öffentliche Geheimpläne beteiligt sich auch die SoZ daran. Indem sie dem absaufenden SP-Kandidaten Jon Pult im grossen Interview die Chance gibt, sich wählbarer zu machen. Kreidefressen in der Öffentlichkeit, kein schöner Anblick.

Keine spürbare Anhebung des Niveaus passiert dann auf Seite 5: Da «erklärt» ein Neuropsychologe (was es alles gibt), «wie Kinder am besten lernen können». Wie das? Nach, einfach: üben und wiederholen. Wie? Zurück zu Bleistift und Papier. Richtiger, aber völlig unrealistischer Ansatz, da zunächst einmal der ganze Schrott beiseite geräumt werden müsste, den die ewigen Schulreformen, aufgeführt von didaktischen Trockenschwimmern, hinterlassen haben.

Dann eine Hiobsbotschaft für alle Freunde der Alternativenergien: «Für die Solarkraftwerke wird die Zeit knapp». Das ist immerhin die Hälfte der Wahrheit, die andere ist: ihre Leistung wäre nie ausreichend, um die Stromlücke zu stopfen. Dafür (und für eine möglichst CO2-neutrale Energiegewinnung) braucht es AKW, braucht es sicher nicht den Ausstieg aus der Atomenergie. Wann sich das mal bis zur SoZ durchspricht?

Mehr schlechte Nachrichten, aber nur für Männer unter 50: schwere Herzerkrankungen mehren sich. Nun ja, im Rahmen des Konjunktiv-Journalismus, der aus einer Nullmeldung einen Barker machen will. Typisches Hochzwirbeln. «Gefährdet: Männer im besten Alter». Schweissausbruch bei diesen Männern, aber schon der Lead besänftigt. «Kardiologen sind besorgt, … zu schweren Herzkrankheiten führen können»; ach, wenn die Modalverben und der Konjunktiv nicht wären, was würde dann aus dieser Art von Journalismus?

Etwas ernster nehmen muss man den Indikativjournalismus von Michèle Binswanger: «Ärzte schlagen wegen Brustamputationen Alarm – und werden zensiert». Denn immer mehr Minderjährige, im Rahmen des Genderwahnsinns, meinen, im falschen Körper geboren zu sein – und wollen das operativ ändern. Ein Riesengeschäft.

Dann öffnet die SoZ eine Spalte dem deutschen Rechthaber Nicolas Richter von der «Süddeutschen Zeitung». Der weiss nämlich: «Es rächt sich, dass SPD, Grüne und FDP ihre Differenzen nicht gleich zu Beginn ausgeräumt haben.» Es ist immer ein Kreuz mit diesen Politikern, wieso hören sie nie auf sinnvolle Ratschläge von Menschen wie Richter? Die im Nachhinein immer vorher alles besser gewusst haben wollen.

Gibt es noch andere wichtige Probleme der Menschheit? Nun, eines, das vor allem Coleoiden umtreibt: «Darf man Tintenfische noch essen?» Die seien nämlich eigentlich zu intelligent dafür. Was ja Krake Paul bewies, indem er bei der Fussball-WM 2010 alle Spiele mit deutscher Beteiligung richtig vorhersagte. Was bei Schweinen aber kein Schwein interessiert.

Dann die Hiobsmeldung aus China: «8,5 Millionen in finanziellen Schwierigkeiten». Ist das das Ende des Reichs der Mitte? Moment, bei 1,4 Milliarden Einwohnern sind das 0,57 Prozent. Hm.

Dann widmet sich Aleksandra Kedves einem eher schlüpfrigen Thema. Die Generation Z verschiebe «ihr erstes Mal». Aber: «Dafür nehmen Masturbation und Pornografie-Konsum drastisch zu». Dabei weiss man doch, dass beides das Rückenmark schädigt und zu Hirnerweichung führt.

Apropos, die Farbe Weiss ist als Wohntrend schon wieder aschgraue Vergangenheit. Neu, weiss Marianne Kohler Nizamuddin, sind «flauschige Möbel» als «Teddys zum Wohnen» angesagt. Aber Vorsicht beim Ankauf: schon nächste Woche kann die kühle Sachlichkeit drohen.

Dann, das Absackerchen, widmet sich Sebastian Herrmann von der SZ endlich einer Frage, die auch ZACKBUM schon lange umtreibt: «Wieso verzapfen so schlaue Menschen bloss so blödes Zeug?» Endlich einmal die Art von Selbstkritik, die wir bei Journalisten so schmerzlich vermissen. Aber oh je, er handelt nicht etwa seine Kollegen von der Journaille ab, sondern Nobelpreisträger. Thema verfehlt, verschrieben, canceln.

 

 

Was alles nicht geschehen wird

Das ist mal ein Leitartikel. Was er fordert, wird nicht geschehen.

Wo Loser noch ein paar Grashalme wachsen lässt, säubert Raphaela Birrer nach. Nach diesen beiden Kommentaren wächst wirklich kein Gras mehr auf der Rütliwiese von Tamedia. Denn während sich Loser wenigstens auf das beschränkt, was er am wenigsten nicht kann – demagogisch-billige Polemik auf den Mann –, will Birrer gleich das Grosseganze regeln.

Nein, nicht den Weltfrieden, aber immerhin die Zukunft der Wahlen in den Bundesrat. Sie will da eine Lösung haben, «für das Sitzdilemma im Bundesrat». Sitzdilemma? Ob sie wohl weiss, was ein Dilemma ist? Und ob wir verstehen, was ein Sitzdilemma sei?

Macht nix, gleich im Lead verrät Birrer, was ihr so durch den Kopf geht: «Die Zauberformel dürfte bei diesen Bundesratswahlen noch einmal überleben. Danach müssen die Fraktionen aber von der Parteilogik wegkommen und die Sitze nach Blöcken vergeben.»

Müssen sie das? Was passiert, wenn sie das nicht tun? Wird Birrer dann furchtbar böse? Tritt sie aus Protest zurück? Man weiss es nicht, macht sich aber keine grossen Illusionen.

Man würde auch solche Einleitungen vermissen: «Die Schweiz hat keine Royals. Die Royals der Schweiz sind die Bundesrätinnen und Bundesräte. Deshalb verfällt das Land bei jedem magistralen Rücktritt in fiebrige Spannung. Wer folgt? Und wer stimmt für wen?» Wer war Elizabeth, wer ist Charles? Gibt es auch Prinzen? Ein schiefes Bild zum Schieflachen.

Aber droht auch diesen Royals eine Revolution, die schon so viele ihrer blaublütigen Verwandten hinweggefegt hat? Noch nicht, beruhigt Birrer: «Es wäre aber falsch, die bestehende Zauberformel zum jetzigen Zeitpunkt mit einer wilden Wahl anzupassen.» Da atmen die Royals hörbar auf, bewahren Fassung und behalten den Kopf, wie es sich gehört.

Dann lässt Birrer ungehemmt ihre Vorliebe für einen Möchtegern-Royal aufblitzen: Die SP präsentiere dem «Parlament mit Beat Jans und Jon Pult zwei valable Kandidaten, wobei der Vorteil aktuell zu Recht bei Jans liegt».

Gut, aber wenn diese Wahlen überstanden sind, «müssen» die Parteien plötzlich nicht mehr, aber sie «sollten im Hinblick auf die nächste Vakanz drei strukturelle Änderungen angehen». Um den Birrerwillen «besser mit der Regierung abzubilden», Pardon, den «Wählerwillen» natürlich, den Birrer viel besser kennt als das Parlament.

Wie sähen denn dann diese «Blöcke» aus? Drei Sitze für FDP und SVP, wobei die FDP einen Sitz abzugeben habe. Bei der Linken wird’s etwas kompliziert; die habe Anrecht auf zwei Sitze, wobei einer der beiden Sitze «jeweils zwischen den beiden Parteien wechseln» solle oder müsse. Wie das? Sesseltanz im Bundesrat? Ein Jahr furzt ein SPler in den Sitz, das nächste Jahr ein Grüner?

Bleibt die Mitte mit der «Mitte», GLP und EVP, die zusammen knapp auf zwei Sitze kämen, laut Birrer: «Auch hier würde der zweite Sitz je nach Kandidatenfeld zwischen den Blockparteien wechseln.» Sitzlein, wechsle dich?

Dann gibt es noch einen strengen Ratschlag an die GLP: sie sei «gut beraten, sich ein schärferes Mitteprofil zu geben, statt sich nach links zu bewegen». Bedauerlich, dass diese unsägliche Politikerfloskel «gut beraten» endlich auch im Schweizer Mainstream-Journalismus angekommen ist; kommt halt davon, wenn man eine Überdosis «Süddeutsche Zeitung» ins Blatt lässt.

Noch was? Ja, Dreierticket statt Zweierauswahl, empfiehlt Birrer. Es ist allerdings die Frage, ob bis hierher noch ein Parlamentarier gelesen hat, weil er vor Lachtränen kaum mehr etwas sieht. So verpasst er auch die strenge Ermahnung am Schluss:

«Die Parteien sollten die unbefriedigenden Gesamterneuerungswahlen zum Anlass nehmen, um diese Reformen anzugehen. Belassen sie einfach alles beim Alten, werden sie ihrer Verantwortung gegenüber dem Stimmvolk nicht gerecht.»

Wenn das so ist, wäre dann nicht eine direkte Volkswahl ein viel besserer Ausdruck der «Verantwortung gegenüber dem Stimmvolk»? Aber damit könnte man natürlich nicht eine ganze Kommentarspalte füllen, also fiel diese naheliegenden Idee aus Traktanden und Leid-, äh Leitartikel.

Oh Tagi, wie flach darf’s denn noch werden? Oder soll, muss er wirklich gut beraten sein, das Fremdschämen zur fast täglichen Disziplin zu machen, nach der Devise: da muss der Leser durch, schliesslich zahlt er dafür.

Leider ist man gut beraten, keine Scherze mit Namen zu machen, dabei liegt einem bei Birrer einer auf der Zunge …

Häsler sändelet

Der kälteste (und einfältigste) aller kalten Krieger.

Wenn der Oberst und oberste NZZ-Sicherheitpolitiker Georg Häsler seinen Schreibtisch mit dem Kommandopult eines militärischen Oberkommandos verwechselt, hat der Leser zwei Möglichkeiten. Er lacht sich scheckig – oder ärgert sich schwarz.

ZACKBUM versuchte es bereits mit Ironie: Die NZZ hat schon bessere Samstag-Kommentare gehabt. Dieser hier hisst die weisse Flagge vor Logik oder Verständlichkeit. Dass so jemand als Oberst die Schweiz verteidigen soll, das stimmt nicht gerade optimistisch für die Wehrkraft.

Darüber macht sich allerdings auch Häsler Sorgen: «Die Mittel fürs Militär haben jetzt höchste Priorität». Gut, vielleicht sind das tatsächlich sinnvollere Ausgaben als für Bankenrettungen. Ob allerdings die Schweizer Verteidigungsministerin ihrer Aufgabe gewachsen ist, das wäre dann eine andere Frage. Vielleicht sollte man sie durch Häsler ersetzen (vielleicht ist das auch sein geheimer Wunschtraum).

Aber eigentlich hat er mal wieder Alpträume. Das ist bedauerlich, wieso aber die NZZ-Leser auch darunter leiden müssen? Denn Häsler schaut in die Zukunft, und dabei hat er wohl das ikonische Lied von Leonard Cohen gehört: «I’ve seen the future, baby, and it’s murder».

In der Version von Unke Häsler: «Europa 2030: Im schlimmsten Fall verschmelzen die Konflikte zu einem grossen Krieg». Schon vorher ist allerdings ein schlimmer Fall eingetreten: Häsler bekommt über 10’000 A Platz, um Nitro und Glyzerin zusammenzurühren und dann warnend zu sagen: das ist aber explosiv, bevor es wumm macht.

Oder in seinen banalen Worten: «Es ist Krieg in Europa, aber kaum jemand schaut noch hin. Das ist für die weitere Entwicklung gefährlich.» Die ukrainische Offensive sei zusammengebrochen, analysiert der grosse Sandkasten-Stratege, weil der Westen zu wenig und zu spät Material geliefert habe. Was offenbar – ausser Häsler – keinem der Beteiligten rechtzeitig auffiel. Das ist halt das Schicksal von Sandkastenkriegern: sie wüssten kriegsentscheidende Verbesserungen der Strategie – aber keiner hört auf sie.

Vor allem dann nicht, wenn sie ihren Sandkasten auf die ganze Welt ausweiten. Ukraine in der oberen, rechten Ecke. Dann in der Mitte der Nahe Osten. Rechts unten der Iran, der «ist als machtpolitischer Akteur in die Offensive gegangen». Wieso sagt das niemand dem US-Präsidenten oder der israelischen Regierung?

Man muss eben das Auge für das Wesentliche haben, dann sieht man wie Häsler ganz entscheidende Dinge. Wie was? Wie das: «Im östlichen Mittelmeer standen diesen Oktober für kurze Zeit gleich zwei amerikanische Flugzeugträger nebeneinander.» Zwei. Nebeneinander. Im Stillstand. Wahnsinn. Was sagt uns das? Hm, eigentlich nix.

Aber Wasser ist ein wichtiges Stichwort, selbst im Sandkasten: «Räumlich betrachtet, sind gleich drei Meere – die Ostsee, das Schwarze Meer und das östliche Mittelmeer – Schauplatz einer verschärften Konkurrenz zwischen der Nato, Russland und Iran.» Von den Aspekten des Umweltschutzes ist dabei noch gar keine Rede.

Und was passiert bei uns? Das Übliche, das Traurige, das Schreckliche: «Im Westen zersetzt die Innenpolitik die gemeinsame Widerstandskraft.» Wehrkraftzersetzung wagt Häsler nicht zu schreiben, weil zu angebräunt. Aber meinen tut er genau das.

Dann leidet Häsler darunter, woran alle Zukunftsspäher kranken: «Ob es der ukrainischen Armee gelingen kann, vor dem Frühling die Initiative mit einem militärischen Coup wieder zurückzuerlangen, ist schwer zu beurteilen.» Das ist eben das Blöde an der Zukunft: sie ist so verdammt schwer zu beurteilen, im Gegensatz zur Vergangenheit.

Und was machen die USA? Tja: «Zusätzlich zur militärischen Machtdemonstration legt Washington das ganze diplomatische Gewicht in die Waagschale und versucht auszugleichen.» Ob das gut oder schlecht sei, dazu masst sich Häsler für einmal kein Urteil an. Seltene Bescheidenheit, denn das ist ja nur die Einleitung zu einem Sturmangriff auf die Zukunft: «Die Szenarien, wie sich die Lage unmittelbar entwickeln könnte, müssen laufend geschärft werden. Die folgenden Möglichkeiten sind auf das europäische Umfeld und einen Zeithorizont von zehn Jahren begrenzt».

Immerhin, er beschränkt sich weise, beginnt aber mit einem Schreckensszenario und einem Fremdwort: «Amalgamierung der regionalen Kriege und Konflikte zu einem grossen Krieg autoritärer Kräfte unter der Führung von Russland gegen die Nato.»

Mindestens so schrecklich: «Russland gewinnt: Muss die Ukraine auch nur temporär auf die besetzten Gebiete verzichten, hat sich in Europa die militärische Gewaltanwendung als machtpolitisches Mittel wieder durchgesetzt.»

Am wenigsten schrecklich: «Die Ukraine gewinnt: Das beste Szenario würde die Resilienz der westlichen Welt gegenüber der autoritären Konkurrenz insgesamt stärken.» Resilienz! Leider verzichtet Weltstratege Häsler darauf, etwas militärisch Banales zu tun: was hiesse denn «Ukraine gewinnt» konkret? Rückeroberung aller Gebiete? Inklusive Krim? Da bleibt das Orakel leider dunkel.

Aber dunkle Prognosen sind natürlich immer verfühererischer als helle. Nach kurzem Geeier geht Häsler in die Vollen:

«Im schlechtesten Fall gerät die Lage eruptiv ausser Kontrolle. Eine Eskalation zu einem Grosskrieg, bei dem gleich an mehreren Fronten immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Aggressoren und dem Westen stattfinden, ist denkbar, falls eine der Ereignisketten nicht mehr kontrolliert werden kann. Der Auslöser könnte auch an einer dritten Front stattfinden, etwa durch eine Unabhängigkeitserklärung der serbischen Entität Bosniens oder einen Sabotageakt an einer kritischen Infrastruktur, der eine Strommangellage in Europa verursachen würde.»

Da müssten wir uns warm anziehen; schlimmer noch: «Die europäischen Streitkräfte wären ohne die USA für dieses düsterste Szenario nicht bereit.» Aber schön, dass die USA doch in der NATO sind und damit einen Bestandteil der europäischen Streitkräfte unter einem gemeinsamen Oberkommando bilden.

Nun öffnet Häsler zum Schluss das Kampffeld nochmal ganz weit und schweift in die ferne: «Gerade mit Blick auf die Herausforderungen im Pazifik und die wachsende Konkurrenz mit China sollten auch die Europäer mithelfen, die Konflikte in ihrem Umfeld zu klären.»

Wie das? «Der Einsatz muss erhöht werden, damit ein grosser Krieg verhindert werden kann.» Den Einsatz erhöhen? Sitzt Häsler nun plötzlich nicht mehr vor dem Sandkasten, sondern vor dem Roulettetisch? Alles nur eine Frage des Einsatzes, und «faites vos jeux»?

Es ist alles ja nur eine Spielerei, mit militärischen Ausdrücken garniertes Geplauder über eine Zukunft, die so sein könnte. Oder ganz anders. Oder wie auch immer. Schwarz gewinnt. Oder Rot. Oder Zero. Die Kugel rollt, und niemand kann sie aufhalten. Was für ein gequirlter Nonsens, den die NZZ hier ihren Lesern serviert.

Die Schande der Werdstrasse

Bei Schauspielern würde man von Publikumsgift sprechen.

Es gibt einen Tamedia-Journalisten, der eigentlich auf der schwarzen Liste von ZACKBUM steht. Aber auch auf die Gefahr hin, jedes zuträgliche Niveau nach unten zu durchschlagen; es muss dennoch sein.

Denn zum einen zählt Philipp Loser zusammen mit der von der NZZaS eingewechselten Anja Burri «die nicht so geheimen Geheimpläne» durch, die angeblich vor den Bundesratswahlen ausgebrütet würden. Dabei versteigt sich Loser sogar ins Latein: contradictio in adiecto. Denn, he he, ein öffentlicher Geheimplan sei gar keiner.

Das ist richtig, aber Loser fällt es nicht auf, dass er selbst genau diese Terminologie dennoch verwendet. Aber Intelligenz war noch nie die starke Seite des vielfach Gescheiterten («Volksstimme», «TagesWoche»). Darauf, dass ihm selbst unterstellt wird, an nicht so geheimen Geheimplänen zu werkeln, geht er gar nicht ein.

Aber das wäre bloss das übliche Tamedia-Gedöns. Substanzloses Zusammenschreiben von Längstbekanntem, gut Abgehangenem, Erkenntnisgewinn null, vom ins Archiv entsandten Korrespondenten.

Aber das ist ja nur der halbe Loser. Betriebstemperatur erreicht er erst dann, wenn er ungehemmt meinen und kommentieren darf, wozu ihm das Loser-«Magazin» reichlich Gelegenheit gibt. Dabei gibt er gerne his master’s voice, wenn es gilt, einen unliebsamen Konkurrenten wie Lebrument einzutopfen. Das tat er dann mit Verve, aber so ungeschickt, dass sich sein Master persönlich entschuldigte, der Artikel gelöscht wurde und Loser höchstpersönlich nach Chur dackeln musste, um einen Kratzfuss hinzulegen.

Andere Journalisten würden nach solchen Peinlichkeiten den Beruf wechseln, weil sie sich nicht mehr im Spiegel anschauen können. Aber doch nicht Loser; was soll er denn sonst machen, und von irgendwas muss er ja leben. Auch wenn’s auf Kosten der Tamedia-Leser geht.

Man könnte vom Kampffeministen und woken Regler der richtigen Verwendung des Gendersterns mal ein kräftiges Wort zum Sexismusskandal beim «Magazin» erwarten, schliesslich muss er ja Augen- und Ohrenzeuge gewesen sein und könnte Klarheit schaffen, ob einige Behauptungen von Roshani gegenüber dem ehemaligen Chefredaktor des «Magazins», dass er sie coram publico (Latein, Loser!) übel verbal angegangen sei, zutreffen oder nicht. Aber da schweigt Loser feige.

Stattdessen wäffelt er nun in selbst für Tamedia-Verhältnisse brutal-demagogischer Manier gegen einen alt Bundesrat. Nein, nicht gegen Blocher, diesmal nicht. Diesmal geht’s gegen «Ueli Maurer, der Medienfeind». Typisch für Loser: zuerst gibts eine langfädige Einleitung, in der er Maurer «eine ausgeprägte Vorliebe für Autokraten» unterstellt. Trump, Putin, Xi, Orbán, die üblichen Verdächtigen halt, über die Maurer mal nette Dinge gesagt habe, so wie alle anderen sich diplomatisch ausdrückende Bundesräte auch.

In einem Salto mortale (vielleicht würde Loser sogar von einer contradictio in adiecto schwafeln) kommt er dann zur Kritik Maurers am gebührenfinanzierten Staatsfunk in der Schweiz, für deren Konsum der alt Bundesrat scherzhaft Schmerzensgeld fordert. Wer Losers Kolumne liest, empfindet ähnlich: «Maurers Aussagen zu den «Mainstream-Medien» klingen wie aus einem Handbuch für internationale Rechtspopulisten.»

Gäbe es ein solche Handbuch, dürfte es aber nicht von einem geistigen Tiefflieger wie Loser geschrieben werden. Der wirft Orbán, Trump, Putin und Xi in diesen Topf von Rechtspopulisten. Dass der chinesische Präsident und Chef der kommunistischen Partei Chinas ein Rechtspopulist sei, auf diese hirnrissige Idee muss man erst mal kommen.

Dann gründelt Loser im Banalen: «Autokraten mögen keine unabhängigen Medien. Diktaturen und unabhängige Medien schliessen sich aus.» Auf dem Niveau «zwei plus zwei ist vier» gelingt Loser hier sogar eine richtige Aussage. Aber damit ist seine Sternstunde schon beendet: «Auch Ueli Maurer, der sich gerne als Super-Demokrat inszeniert, mag keine Medien

Maurer äussert als ehemaliges Regierungsmitglied seine persönliche Meinung über die Qualität (und die Kosten) des Dargebotenen bei der SRG. Das ist erlaubt. Ihm eine allgemeine Abneigung gegen Medien in Gesinnungsgemeinschaft mit Autokraten zu unterstellen, ist bodenlos, demagogisch und unverschämt.

Nach diesem Tiefpunkt darf dann herzlich gelacht werden. Denn Loser erklärt auf seine Weise die Ursachen der Krise, in der sich die Medien befinden: «Das alte Geschäftsmodell des Journalismus ist zusammengebrochen, die Ressourcen werden laufend kleiner, das Vertrauen in die Medien sinkt entsprechend

Wegen kleinerer Ressourcen sinke das Vertrauen in die Medien? Falsch, Loser, ganz falsch. Wegen solchen Schmierenjournalisten wie Ihnen sinkt es. Wegen Dummschreibern, die behaupten: «Leute wie Ueli Maurer» zersetzten das Vertrauen, «die Medien werden geschwächt – und damit auch die Demokratie».

Ein Trugschluss wird nicht richtiger, wenn er ewig wiederholt wird. Diese Leier spielten die Medienhäuser schon beim verlorenen Kampf um die Subventionsmilliarde für reiche Verlegerclans. Als wolle sich Loser um eine Stelle bei der «Republik» bewerben, eiert er weiter: «Ohne unabhängige Medien, die über die Herrschenden und die Mächtigen berichten, keine Demokratie.» Daher sei das Verhalten von Maurer «demokratiegefährlich», irrlichtert Loser am Schluss.

Nein, blühender Blödsinn. Weder Maurer noch Loser sind demokratiegefährlich. Und Loser kritisiert ja wohl einen Mächtigen. Aber er schlägt mit seinem unqualifizierten und unanständigen Gewäsch und Gerempel einen weiteren Sargnagel ein, auf dass die Organe von Tamedia dann einmal in die Grube fahren. Denn abgesehen von einem harten Kern Gesinnungsfreunde, die aber, wie die «Republik» beweist, kaum mehr als 30’000 Nasen umfassen: wer will denn freiwillig etwas dafür bezahlen, dass üppig entlöhnte Schreiberlinge wie Loser kübelweise unausgegorenen und unverdauten Gesinnungsbrei flächendeckend ausspeien dürfen?

Einen missliebigen alt Bundesrat in Sippenhaft mit Autokraten nehmen und ihm die Gefährdung der Demokratie zu unterstellen – dafür wäre mal wieder eine persönliche Entschuldigung angebracht: finden Sie nicht auch, Herr Supino?

Geheimpläne

Was ist ein Geheimnis, wenn es keins mehr ist?

Bundesratswahlen sind eigentlich stinklangweilig. Wenn es davor nicht jede Menge Hofintrigen, Geheimpläne, die sogenannte Nacht der langen Messer und im roten Bereich drehende Intriganten und Strippenzieher gäbe.

Da wird zurzeit herumgeboten, dass der Sitz von FDP-Bundesrat Cassis wackle, der Mitte-Politiker Pfister in den Bundesrat gewählt werden könnte, die beiden offiziellen Kandidaten für die Nachfolge von Berset nicht. Oder ein Grüner, der sich todesmutig aufgestellt hat, obwohl er keine Chance hat.

Dafür gebe es jede Menge Geheimpläne. Würden die enthüllt, kämen halt neue Geheimpläne zum Einsatz. Das schreibt nicht geheim, sondern öffentlich der Bundeshauskorrespondent des «Nebelspalter» in seinem «Bundeshaus-Briefing». Das wäre das übliche Gedöns von parteipolitischen Gestocher im Ungefähren.

Aber Dominik Feusi gibt eine interessante Verschwörungstheorie zum Besten. Interessant, weil Feusi nicht nur Parteipolitiker, sondern auch Journalisten darin verwickelt:

«Tamedia-Redaktor Philipp Loser besprach das Vorgehen mit der SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. Besiegelt wurde der Deal mit einer innigen Umarmung im Eingang der St. Jakobshalle.
Philipp Loser soll von einem «Geheimplan» der SVP schreiben, wonach diese im ersten Wahlgang für den Sitz von Ignazio Cassis ihre 67 Stimmen Martin Candinas geben soll.»

Sinn der Übung, laut Feusi: So könne die SP der Mitte einen zweiten Bundesratssitz verschaffen, ohne eine Retourkutsche bezüglich Berset-Nachfolge befürchten zu müssen. Was machte dann Loser? «Was für die Behauptung noch fehlte, war die Beweisführung. Die Gelegenheit dazu ergab sich gestern Donnerstag: Alt-Bundesrat Christoph Blocher wurde gesehen, wie er in Bern vom Intercity aus Zürich in den Zug ins Wallis umstieg. Das reichte Loser für die Behauptung, die SVP-Spitze habe sich in Spiez zu einem geheimen Treffen versammelt, um das Vorgehen zu besprechen. Ausser Loser wurde auch Francesco Benini mit dem Gerücht bedient, damit es sowohl in den elf Tamedia-Blättern wie in den 18 CH Media Zeitungen erscheint. Dies bestätigen mehrere Personen, die von Loser und Benini mit dem Gerücht konfrontiert wurden.»

Da aber Feusi diesen Geheimplan enttarnt haben will, würden nun weder Loser noch Benini entsprechende Artikel schreiben, behauptet Feusi.

Was ist davon zu halten? Wenn es wirklich solche Kontakte, solche Abfütterungen und solche Pläne geben sollte, in die CH Media und Tamedia verwickelt wären, wäre das ein weiterer Sargnagel für die Glaubwürdigkeit der Massenmedien. Hat sich hingegen Feusi diese Story aus den Fingern gesogen, wäre es ein weiterer Sargnagel für den «Nebelspalter».

Wie es sich beim Stochern im Nebel gehört: Wir werden es wohl nie erfahren, was hier Fantasie und was Wirklichkeit ist.

 

Wenn sich die UBS räuspert, …

… dann verschluckt sich CH Media.

Der CH-Media-Wirtschaftsjournalist Benjamin Weinmann wagte eine Glosse über die neue Werbekampagne der UBS «Eine Bank wie die Schweiz». Das hätte er besser bleiben lassen. Warum, das erklärt Beat Schmid vom Tippinpoint.

Von Beat Schmid*
Eine Glosse über die UBS ist nicht mehr online. Nach einem Gespräch zwischen einer Vertreterin der Grossbank und dem viertgrössten Verlagshaus der Schweiz verschwand der Beitrag. Die UBS buchte ein Werbevolumen über mehrere 100’000 Franken.

Sich über Werbung lustig zu machen, ist immer heikel. Schliesslich sind es die Werbeauftraggeber, die für einen beträchtlichen Teil der Kosten einer Redaktion aufkommen. Ein langjähriger Wirtschaftsjournalist der Zentralredaktion von CH Media («Aargauer Zeitung», «Luzerner Zeitung», «Watson» etc.) hat es trotzdem gewagt, sich in einer Glosse über die neuste, von einer Berliner Agentur konzipierte Werbekampagne lustig zu machen.

Wie es in der Glosse «Bonzen, Böötli und Berge» heisst, zeichne die UBS in ihrer neusten Werbekampagne eine Hochglanzwelt von «Business-Männern mit Sonnenbrillen und Yuppie-Böötli». Der Werbefilm wirke, als sei Sergio Ermotti «höchstpersönlich in die Schauspiel-Hosen» gestiegen. «Eine Bank wie die Schweiz» – aber eine ohne Migros-Kassiererin, Hauswart oder Krankenpflegende. «Also eine Schweiz ohne all die Steuerzahlenden, die schon einmal die UBS retteten und ihr auch das CS-Schnäppchen des Jahrhunderts ermöglichten.»

Die Glosse wurde Ende Oktober in Print und Online publiziert. Eine Woche nach der Publikation wurde der Artikel auf allen Websites der CH-Media-Titel gelöscht. Wie Recherchen ergaben, löste der Artikel in der Marketingabteilung der UBS negative Reaktionen aus. Es kam zu einem Telefongespräch zwischen der Marketingverantwortlichen der UBS und dem Chief Commercial Officer von CH Media.

Dieser rief daraufhin die Redaktionsleitung an, die den Artikel umgehend vom Netz nahm – oder wie es bei CH Media heisst: depublizierte. Offenbar wollte man einen wichtigen Werbeauftraggeber nicht unnötig verärgern. Die UBS soll einen mittleren sechsstelligen Betrag gebucht haben.

Die Entscheidung des Chefredaktors

Der Verlag bestätigt die Löschung des Artikels. CH Media dementiere jedoch den «Vorgang», heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme. Im erwähnten Fall habe es weder seitens des Kunden noch von Seiten des Verlags «Druck» gegeben. «Es war die Entscheidung des Chefredaktors Patrik Müller, diese ‹Glosse›, die zuvor in Print publiziert worden war, nach einer Woche vom Netz zu nehmen». Über die Höhe des Werbevolumens machte der Verlag keine Angaben.

Fast identisch klingt es bei der UBS. Ein Sprecher der Grossbank schreibt, die Bank dementiere «ausdrücklich», dass es seitens der UBS Druck auf CH Media gegeben habe, den Artikel zu löschen.

Artikel werden von Redaktionen nie leichtfertig vom Netz genommen. Das geschieht in der Regel nur dann, wenn ein Artikel falsche Tatsachenbehauptungen aufstellt, ein Gericht die Löschung eines Artikels anordnet oder schwerwiegende rechtliche Konsequenzen drohen. Einen Artikel zu löschen, weil er einem Inserenten nicht passt, ist dagegen höchst ungewöhnlich und vor allem heikel, weil damit die Unabhängigkeit der Redaktion tangiert wird.

UBS hat das grösste Werbebudget

Dass es sich ausgerechnet um einen Artikel über die UBS handelt, ist umso heikler. Durch die Fusion mit der Credit Suisse wird die Bank in der Schweiz zum Elefanten. In verschiedenen Bereichen des Retail- und Firmenkundengeschäfts verfügt die Bank über sehr hohe Marktanteile. Der Wettbewerbskommission sind zwar die Hände gebunden, aber sie hat vor kurzem ihre Untersuchungen zur Marktbeherrschung der Finma zur Beurteilung übergeben.

Die Übernahme der CS hat auch dazu geführt, dass die UBS künftig über das mit Abstand grösste Werbebudget aller Schweizer Banken verfügen dürfte. Da wäre es schlecht, wenn auch nur der Verdacht aufkommt, dass sie ihre Macht als Druckmittel gegen kritische Berichterstattung einsetzen könnte.

Anfang November kündigte CH Media den Abbau von 150 Stellen an, davon rund 90 Entlassungen. Das Unternehmen begründete die Massenentlassung mit sinkenden Werbeeinnahmen. Im zweiten Halbjahr habe sich der Einbruch noch verstärkt, teilte CH Media mit. Eine Erholung des Werbemarktes sei kurzfristig nicht zu erwarten.

*Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

PS: In der Mediendatenbank SMD ist die Glosse übrigens immer noch abrufbar. Banker halt …

 

 

Wer ist da der Neger?

Wie Tamedia einen selbst gebastelten Skandal zu Grabe trägt.

Am 19. April hatte der Tagi Fürchterliches zu vermelden: «Blackfacing am Sechseläuten: Zünfter lachen in geleaktem Video über Minderheiten». David Sarasin, Jan Bolliger und Corsin Zander waren ausser sich und wurden ganz bleich vor Erregung: «Wenn Zünfter rassistische und homophobe Scherze reissen, lässt sich das nicht als Entgleisung im privaten Raum abtun

In zittriger Rechtschreibung berichteten sie Unerhörtes: «Ein schwarz angemalter mit einem Knochen in der Hand reisst an einem Zunftball Witze auf der Bühne. Dies zeigt ein Video einer geschlossenen Veranstaltung vor dem Sechseläuten.»

Der für diesen privaten Anlass angemietete Videomann hatte sich nicht entblödet, diese Szenen dem Tagi zuzuspielen, damit der dann aus einer kleinen Geschmacklosigkeit einen internationalen Skandal hochzwirbeln konnte: «Das ist mehr als bloss ein misslungener Scherz. Damit schaden sie Zürich – das Sechseläuten hat noch immer eine Ausstrahlung weit über die Stadtgrenzen hinaus.»

Der Schaden, ausser am Nervenkostüm dreier Tagi-Redaktoren, hielt sich dann allerdings in engen Grenzen. Noch schlimmer, am Donnerstag musste Sarasin vermelden: «Skandal-Auftritt am Zunft-Ball: Blackfacing am Sechseläuten hat keine juristischen Konsequenzen». Dabei hatte der Tagi so darauf gehofft, dass es sich hier um einen Verstoss gegen die Rassismus-Strafnorm handeln könnte.

Die Staatsanwaltschaft hatte auch tatsächlich, sonst gibt’s ja nichts zu tun, Ermittlungen aufgenommen, sogar Anwesende einvernommen. Ausser der Person, die das Video an den Tagi weiterreichte, konnte sich aber niemand wirklich über diesen müden Sketch aufregen, auch nicht die Staatsanwaltschaft. Die beendete die Parodie einer Untersuchung mit einer Nichtanhandnahmeverfügung.

Das nimmt Sarasin zum Anlass, nochmals ausführlich über einen angeblichen Skandal zu berichten. Um seinen anhaltenden Unmut zum Ausdruck zu bringen, zitiert er aus der Verfügung: «Die Staatsanwaltschaft bestreitet nicht, dass der Sketch unangebracht gewesen war. «Die klischeehafte Darstellung eines Schwarzen scheint als verunglückt und dürfte kaum mehr zeitgemäss sein», heisst es in dem Bericht am Schluss. «Allerdings ist es nicht Sache der Strafjustiz, Verhaltensweisen moralisch oder ethisch zu bewerten.» »

Wieso die Staatsanwaltschaft da etwas bestreiten sollte, ist genauso unklar die die Antwort auf die Frage, wieso die Strafuntersuchungsbehörde den Sketch zuerst moralisch und ethisch wertet, um dann zu behaupten, dass sei nicht ihre Aufgabe.

Wie sensibel man heutzutage bei solchen Anlässen sein sollte, belegt diese absurde Abhandlung der Staatsanwaltschaft: «Dass an der Veranstaltung auch rund 30 Angestellte anwesend waren, die die Darbietung «als abstossend empfinden oder sich dadurch sogar verletzt fühlen» hätten können, wie die Staatsanwaltschaft schreibt, wertet diese «eher als Fahrlässigkeit» und nicht als vorsätzliche Handlung.»

In welcher Welt leben wir eigentlich?

Natürlich hatte zuvor schon die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus den Sketch «verurteilt». Stadträtin Corine Mauch gab auch ihren Senf dazu; die Zünfter sollten sich nicht mehr so sinnlos besaufen. Nein, sie sollten sich mit Rassismus und Antisemitismus auseinandersetzen. Dass der Sketch auch noch antisemitisch gewesen sei, das behauptete aber nicht einmal der Tagi.

Was lernt der mündige und zahlende Leser einer Qualitätszeitung daraus?

1. Nimm dir für einen privaten Anlass in geschlossener Gesellschaft niemals einen nicht vertrauenswürdigen Kameramann.
2. Sei auf der Hut, dass du dich auch in deiner Privatsphäre völlig politisch korrekt verhältst. Wenn du ausrutschst, in den Morast fällst und dadurch ein schwarzes Gesicht bekommst, sofort abwischen.
3. Haben die Tagi-Redakteure wirklich nichts Besseres zu tun, als das leise Verwehen einer aufgeblasenen Furz-News auf 5528 A zu berichten?
4. Auch hier würde Oliver Zihlmann sagen: «Der Skandal, der keiner wurde

Meinungsfreiheit

Wie unser wichtigstes öffentliches Gut vor die Hunde geht.

Man kann den Papst als senilen alten Knacker bezeichnen, der gegen seine übergriffigen Pfaffen nichts unternimmt. Man kann eine Kriminalgeschichte des Christentums schreiben, ohne auf dem Scheiterhaufen zu landen. Wenn man Mohammed als analphabetischen Pädophilen bezeichnet, kann das selbst in unseren Breitenkreisen Ärger geben.

Täte man das in einem vom Islam versklavten Land, wäre man gut beraten, vorher sein Testament zu machen. Das ist keine Nebensächlichkeit, sondern ein essenzieller Unterschied zwischen dunklem Mittelalter, Rückschritt, miefigem fortschrittsfeindlichem Glauben und einer prosperierenden Gesellschaft.

Ohne Meinungsfreiheit kein Wohlergehen, so einfach ist das.

Nun kann aber keine Freiheit grenzenlos sein, sonst wird sie zu Willkür und führt zu Perversionen. Die Forderung, alle Juden umzubringen, die Behauptung, Frauen seien Menschen zweiter Klasse und weniger wert als ein Kamel, die unsinnige Meinung, dass alle Schwarzen dümmer seien als alle Weissen, das ist nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Dummheit hingegen ist nicht verboten und darf frei geäussert werden. Wäre das strafbar oder sanktioniert, würden die meisten Zeitungen mit grossen, weissen Flecken erscheinen. Die Scharfrichter der öffentlichen Meinung sind aber gnadenlos. Selbst eine Heilige wie Greta Thunberg wird vom Olymp gestossen, wenn sie Meinungen äussert, die nicht in den Mainstream passen.

Nun hat sich in den USA, dem Mutterland der freien Meinungsäusserung, Erstaunliches zugetragen. Denn auch an dortigen Eliteunis fanden pro-palästinensische Manifestationen statt, die beispielsweise dem Staat Israel sein Existenzrecht absprachen. Ist das nun von der Meinungsfreiheit gedeckt oder nicht?

Zu diesem Thema fand ein Hearing im US-Kongress statt. Vorgeladen waren die Präsidentinnen (ausschliesslich Frauen) der berühmten Unis Harvard, Penn und MIT.

Sie wurden dazu befragt, ob sie selbst judenfeindlichen Tönen ihrer Studenten entgegentreten wollten und solche Äusserungen ohne Wenn und Aber verurteilten. Oder ob sie der Auffassung seien, dass selbst Aufrufe zum Völkermord durch die Meinungsfreiheit gedeckt seien. Eine Trump-Anhängerin im Hearing verlangte dazu ein klares Ja oder Nein als Antwort.

Das blieben ihr die drei Präsidentinnen schuldig, was in den asozialen Plattformen für grosses Gebrüll sorgte. Ist es also erlaubt, «from the river to the sea, Palestine will be free» zu skandieren, kann das so interpretiert werden, dass es dem jüdischen Staat sein Existenzrecht aberkennt?

Nein, ZACKBUM will und kann hier keine höchstrichterlicher Antwort geben. Aber das Beispiel illustriert wunderbar, worum es bei der Meinungsfreiheit geht. Sie gilt nicht absolut, aber ihre Grenzen sind nicht klar und deutlich definierbar. Denn sicher, menschenverachtende, rassistische oder zu Gewalt aufrufende Äusserungen sind verboten. Nur: ab wann sind sie das? Wer definiert das? Wo fängt die notwendige Begrenzung an, wo schlägt sie in Zensur um?

Denkverbote, Sprechverbote, Schreibverbote, Einschränkungen des herrschaftsfreien Diskurses durch selbsternannte Wächter des Erlaubten – das ist Gift. Gift für unsere einzige Methode, unseren Königsweg zu Erkenntnis und Fortschritt: die nur durch das Strafgesetzbuch und ein allgemeines Verständnis von Anstand begrenzte öffentliche Debatte mit (fast) allem Denk- und Sagbaren.

Davon sind wir auch in den westlichen Gesellschaften so weit entfernt wie seit der Aufklärung noch nie.

 

Zwei Sumpfblasen aus der «Republik»

Auch auf die Gefahr hin, dass das die Einschaltquote von ZACKBUM sinkt.

Aber wir verstehen das als empathische Sterbebegleitung. Anstatt uns durch den mageren Wochenausstoss zu quälen, werden nur zwei Sumpfblasen angestochen. Vorsicht, übler Geruch.

Da hätten wir diese hier:

Die schreibende Schmachtlocke, der Co-Chefredaktor der «Republik», hat wieder ein Stück, nun ja, ein Interview abgesondert. Schon die Ausstattung des Artikels lässt an Demagogie nichts zu wünschen übrig. Wer so abgebildet wird, muss ein Verbrecher sein. Treffer, das ist auch der «mug shot»,  das Polizeibild von Donald Trump. Bloss schwarzweiss und dämonisiert. Aber immerhin, ihm wachsen keine Hörner.

Das Titelzitat erspart die weitere Lektüre. «Zweiter Versuch der Machtergreifung»? Es gab also schon einen ersten? Oder vielleicht haben wir das falsch verstanden, dass Trump anscheinend in demokratischen Wahlen zum Entsetzen vieler Fehlprognostiker zum Präsidenten gewählt worden war. Oder nein, das scheint sich darauf zu beziehen, dass Trump einen idiotischen Versuch unternahm, das Resultat der letzten Wahlen nicht anzuerkennen.

Das ist zwar bedenklich, disqualifiziert ihn aber nicht dafür, nochmals zu kandidieren. Genauso wenig, wie dass der amtierende Präsident zunehmend senil wird, den davon abhält, im biblischen Alter nochmals zu den Wahlen anzutreten. Die Amis sind wirklich nicht zu beneiden.

Die verbliebenen Leser der «Republik» allerdings auch nicht. Denn vielen von ihnen dürfte der Interviewpartner von Daniel Binswanger bekannt vorkommen. Richtig, den interviewte auch die NZZaS. Denn der «Harvard-Politologe» Daniel Ziblatt war wohlfeil zu haben, da er sowieso in der Schweiz weilte. Dass er eigentlich ein eher kleines Licht ist und zumindest merkwürdige Sachen sagt («Reiche Demokratien sterben nicht» verwendete die NZZaS als Titelzitat), was soll’s.

Die zweite Sumpfblase schillert nicht minder hübsch, platzt aber auch mit üblem Geruch. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie sich wie eine Gebrauchsanleitung für das Verhalten der 55 Schnarchnasen anhört, die sich in der finanziellen Hängematte der «Republik» suhlen und Leistung für ein unappetitliches Schimpfwort halten:

Mitarbeiter der «Republik» fragen sich hier sicher: wieso antrainieren? Fast nichts tut hier Ronja Beck, denn auch sie verwendet die kleinste Münze im Hosensack des Journalismus. Sie macht ein Interview. Mit dem Psychiater Michael Pramstaller. Der hat eine hübsche Marktlücke gefunden, denn Behandlungen und Therapien, das ist ein hart umkämpfter Markt mit vielen Konkurrenten. Zusammen mit seiner Gattin Dr. phil. Maria Pramstaller betreibt er die Praxis Pramstaller mit einer ganzen Latte von Angeboten:

  • Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

  • Angsterkrankungen, Panikattacken

  • Asperger-Syndrom, Autismus

  • Belastungskrisen

  • Depressionen, chronische oder rezidivierende Depression

  • Essstörungen

  • Komplizierte Trauer

  • Paar- und Familienkonflikte

  • Persönlichkeitsstörungen

  • Prokrastination («Aufschieberitis»)

  • Schlafstörungen

  • Selbstwertprobleme

  • Sexualstörungen

  • Suchterkrankungen (auch substanzungebundene Süchte, wie Internet, aber auch Rauchentwöhnung)

  • Stress und Stressfolgestörungen (z.B. Burnout)

  • Zwangsstörungen

Keine Störung kommt hier unbehandelt davon, da ist es natürlich gut, etwas für Aufmerksamkeit aufs eigene Tun zu lenken. Was eignet sich dafür besser als ein Interview? Was eignet sich für die «Republik» besser als die Frage: «Wann macht Arbeit krank

Interessiert jemanden die Antwort? Bitte sehr: «Es ist etwas schwierig, zu generalisieren. Aber ich glaube, Arbeit macht dann krank, wenn es nur noch Arbeit gibt. Und ich spreche hier von Arbeit im weiteren Sinn: die Arbeit im Unter­nehmen, aber genauso die Arbeit daheim, als Partner, als Mutter. Wenn die eigenen Bedürfnisse, der Ausgleich zu dieser Arbeit, keinen Platz mehr haben, dann wird das Warnlicht dunkel­orange.»

Interessieren danach noch weitere Antworten? Schliesslich macht’s die arbeitswütige «Republik» auch hier nicht unter knapp 15’000 A. Nein? Dachten wir uns doch.

Man muss allerdings schon sagen: Geldgeber, die sich Millionenbeträge ans Bein streichen können, Verleger, die mit solchem Quatsch abgespeist werden, all die müssen sich langsam echt verarscht vorkommen, was ihnen da für viel, sehr viel Geld vorgesetzt wird.

Denn woran erkennt man den Unterschied dieser Werke zu reiner, heisser Luft? Nur am üblen Geruch.

Können Sie das lesen?

Bravo. Aber auch verstehen?

Wenn es um die poststrukturalistische Deutung luhmannscher Systeme im Licht der Diskurstheorie von Habermas geht, schnallen die meisten Leser sicher ab. Das ist nicht schlimm.

Allerdings gibt es nach der neusten Pisa-Studie in der Schweiz inzwischen 45 Prozent Jugendliche mit, gelinde ausgedrückt, Leseschwäche. Oder auf gut Bildungsdeutsch: sie sind funktionale Analphabeten. Das bedeutet, sie können zwar einen Buchstaben von dem anderen unterscheiden, müssen auch nicht drei Kreuze bei der Unterschrift machen – aber bereits diesen Satz würden sie wohl nicht oder nur mit Mühe verstehen.

Das ist eine Katastrophe. Allerdings nur eine von einer ganzen Reihe von Katastrophen. Das bedeutet nämlich, dass das Schweizer Schulsystem versagt. Katastrophe zwei: kein Land unter zivilisierten Staaten gibt pro Kopf mehr für Bildung aus als die Schweiz.

Katastrophe drei: kaum wo wurde in den letzten Jahren so viel an den Lehrplänen und -zielen herumgeschraubt wie in der Schweiz. Pädagogische und didaktische Trockenschwimmer erfanden immer absurdere Formen von angeblichen Lernmethoden. Ganzheitlich, integrativ, Blabla. Dabei haben wir die ausführliche Beschäftigung mit völlig überflüssigen Dingen wie dem Genderwahnsinn noch gar nicht erwähnt. Die einzig gute Nachricht: das versteht fast die Hälfte aller Leser sowieso nicht.

Ein einstmals ziemlich gut funktionierendes Ausbildungssystem, dessen Dualität immer noch herausragende Möglichkeiten für Quer-, Um-, Ein- und Aufsteiger bietet, wurde buchstäblich zu Tode reformiert. Im Lande Pestalozzis, eine wirklich traurige Katastrophe.

Aber das ist noch nicht alles. Oder um es allgemein verständlich auszudrücken: tschäksches? Statt dieses fundamentale Versagen der Pädagogik und Didaktik einzuräumen, wird geschwurbelt. An den dramatischen Zahlen lässt sich nichts schönreden. Aber man kann sie in einen Schaumteppich von Verniedlichungen hüllen.

Dabei leisten die Massenmedien mal wieder einen belämmerten Beitrag. Denn wir hätten da Andrea Erzinger, nationale Pisa-Projektleiterin und «Direktorin des Interfaculty Centre for Educational Research» der Universität Bern. Wenn man sich deren Forschungs- und Doktoratsprojekte anschaut, bekommt man schon einen guten Einblick in die Ursachen der Schweizer Bildungsmisere.

Nun tritt Erzinger als Expertin gleich flächendeckend auf. «Der Bund», NZZ, «20 Minuten», watson.ch, sie ist omnipräsent. Auch das wäre noch nicht so schlimm. Wenn Erzinger die dramatischen Ergebnisse nicht dramatisch schönschwätzen würde.

Fakt ist: 25 Prozent aller Schüler können vor Ende der obligatorischen Schulzeit nur ungenügend lesen. Schönsprech Erzinger: «Das heisst nicht, dass diese Kinder Analphabeten sind. Doch sie sind aufgrund ihrer mangelnden Lesekompetenz ungenügend auf die Herausforderungen des Lebens vorbereitet.» Auch bei Tamedia schwafelt sie alles schön. Dramatischer Anstieg der Schüler mit Leseschwäche? «Da würden, denke ich, eben wieder die Elemente durchlässigeres Schulsystem und möglichst frühe Förderung greifen

Das durchlässige Schulsystem und der integrative Ansatz, die Abschaffung von Sonderschulen, weil die angeblich diskriminierend seien, genau das sind zwei grosse Sargnägel im Schweizer Schulsystem.

Dabei ist der Elefant im Raum noch gar nicht angesprochen. Wie soll Lesekompetenz in Klassen vermittelt werden, in denen der Ausländeranteil über 50 Prozent liegt, gelegentlich sogar bei 80? Viele Schüler nicht nur aus bildungsfernen Familien stammen, gar kein Interesse haben, überhaupt Deutsch zu lernen, sondern auch die vermittelten Inhalte als nicht kompatibel mit ihren fundamentalistischen Auffassungen ablehnen.

Viele Salonlinke wissen schon, warum sie ihre Kinder inzwischen lieber auf eine private und nicht in eine öffentliche Schule schicken. Denn selbst einige von ihnen ist das Gedöns von «überfachlichen Kompetenzen», «Kooperationsfähigkeit», «Geschlechterrollen», «Umgang mit Vielfalt» oder gar «selbstorganisiertes Lernen» zu blöd geworden. Nur die Lehrer können sich dem nicht entziehen und verzweifeln daran, diesen Quatsch umsetzen zu müssen.

Wenn die Schweiz in  zwei von drei getesteten Disziplinen schon wieder deutlich schlechter abschneidet als zuvor, dann ist das eine helle Katastrophe. Wenn die Reaktion darauf ein «weiter so» ist, dann wird’s zum Desaster. Begleitet von Schalmeienklängen in den Medien. Unfassbar.