Ohne «Blick» wären wir verloren

Seien wir ehrlich: die Schweiz überlebt nur dank diesen Ratschlägen.

Seine grosse Stärke ist bekanntlich seine Servicequalität. Sind seine Ratgeber. Die verlocken Dutzende, wenn nicht Hunderte, ein «Blick+»-Abo zu lösen. Denn diese wertvollen, geradezu überlebenswichtigen Tipps sind nur dort erhältlich.

Und was täten wir im Leben ohne diesen Ratschlag:

Konserven seien fast unkaputtbar, weiss der «Blick+». «In zwei Fällen rät der Experte aber dringend vom Kauf von Konservendosen ab», warnt das Überlebensorgan. In welchen zwei Fällen? Tja, das und vieles mehr verrät nur «Blick+»:

Nun ist das Schnupperabo als Verzweiflungstat gratis, also wagt es ZACKBUM (auch in Sorge um die Gesundheit seiner Leser), diese zwei Fälle darzulegen: «Ist die Dose bereits im Regal im Supermarkt sichtlich gebläht und der Deckel nach aussen gewölbt, kann es sein, dass sich darin hochgiftige Substanzen gebildet haben.»

Also, liebe Leute, hört endlich auf, aufgeblähte Dosen zu kaufen! Und denkt dran: habt Ihr das schon getan, und zu Hause ist sie dann beim Öffnen explodiert, dann war es keine gute Idee, das Zeugs von der Decke zu kratzen und dennoch zu essen. Merkt Euch das.

Der Experte kennt noch ein weiteres, heimtückisches Problem: «Während intakte Dosen hohe Temperaturen problemlos über Monate oder Jahre aushalten, ist das bei beschädigten Dosen nicht der Fall.» Also kontrolliert gefälligst die Dosen «gut auf allfällige – selbst kleine – Lecks». Am besten mit der Lupe, und unbedingt die Etikette abreissen, denn gerade darunter können sich solche Beschädigungen verbergen. Ignoriert bitte die Reklamation des Verkaufspersonals, Gesundheit geht vor.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht, eigentlich zwei: ««Hat die Dose aber keine Lecks und ist nur leicht eingedellt, kann sie in aller Regel bedenkenlos gekauft werden», sagt der Experte.» Also, gebläht ja nicht, auch nicht mit Lecks, aber gebeult geht.

Dann sei der Inhalt «sehr lange haltbar – meist weit über das gesetzlich vorgegebene Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus». Aha, was da wohl «weit» bedeutet? Wenn das Ablaufdatum 2014 war, ist die Büchse, sofern sie nicht ausgebeult ist oder leckt, 2024 immer noch lecker? Da hilft nur der Selbsttest; bitte Notfallnummern bereithalten.

Das ist Überlebenshilfe für zu Hause. Aber der Mensch arbeitet ja auch, und dort will er sich ebenfalls ernähren. Dabei stellen aber Konservendosen nicht das entscheidende Problem dar:

Nicht gewusst? Doch, es gibt so viele Fettnäpfchen, in die man gerade in der Personalabfütterungsanstalt treten kann. Allerdings bei Tamedia nur, wenn man zum Fussvolk gehört. Die Chefetage tafelt wie es sich gehört mit Bedienung auf einer Empore, wo das Servierte den neidischen Blicken des Plebs entzogen ist.

Immerhin setzt «Blick+» voraus, dass seine Leser mit Messer, Gabel und sogar Löffel umzugehen wissen, auch Rülps- oder Furzgeräusche unterdrücken und sich nicht wie Loriot eine Spaghetti an die Nase kleben. Aber es bleiben noch viele Fragen:

Ja, das möchten die ZACKBUM-Leser dringlich wissen. Das machen wir aber nur ZACKBUM+-Abonnenten zugänglich, denn es wäre ja eine Schande, solch wertvolle Kenntnisse einfach gratis wegzuschmeissen. Allerdings kostet der ZACKBUM+-Testmonat 280 Franken. Das sei so viel wie ein «Republik»-Jahresabo, meckert da einer? Na und, auf ZACKBUM wird jeden Monat mehr Gehalt serviert als bei den Demokratierettern in einem Jahr. Und viel weniger gewinselt und um Geld gebettelt. Und Neid auf erfolgreichere Kollegen ist uns auch fremd.

ZACKBUM will aber aus dem öffentlich zugänglichen Ratgeber «Mit Small Talk gross auftrumpfen» ein paar Perlen regnen lassen. «Politik, Religion, Finanzen, Beziehungen», das seien No-Go für Small Talk, auch in der Kantine. Auch hier gibt eine Expertin wertvolle Ratschläge, die nicht nur das Überleben garantieren, sondern auch das Leben besser machen.

Denn, Ihr Dummerchen, Ihr wusstet sicher nicht, dass es wichtig ist, auf «nonverbale Signale des Gegenüber zu achten». Doch, das ist ganz wichtig: «Schaut der Gesprächspartner auf die Uhr, verschränkt die Arme oder wird unruhiger und blickt vermehrt um sich, kann das ein Signal sein, dass er das Gespräch beenden will.» Wenn immer möglich, sollte man das respektieren.»

Also, dann nicht einfach vom letzten Ausflug mit dem Kegelclub ins Puff nach Konstanz weiterschwärmen, gell? Allerdings nur, «wenn immer möglich», also wenn Ihr schon in Fahrt seid, dann könnt Ihr diese Signale auch ignorieren.

Aber gut, «wie du mit Kaffee-Knausern umgehst», das erfahren Sie nur auf «Blick+». Kurz nachdem man Ihnen erklärt hat, was das eigentlich ist.

ZACKBUM ist für einmal des Lobes voll: hier wird die Welt immer wieder ein kleines Stück besser gemacht. Keine Vergiftung- oder Explosionsgefahr bei Konservenbüchsen mehr, endlich angstfrei in der Kantine das organisierte Erbrechen geniessen. Alles dank plussen mit «Blick+».

4 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Wie beim Tagi, auch beim BLICK das «job enrichment» Programm. Zum Konservenbüchsenautor: «Seine Hauptinteressen liegen in den Bereichen Internationale Politik, mit speziellem Fokus auf die EU, Ostmitteleuropa und die USA». Da muss man Nachsehen haben, von der internationalen Politik zum Gesundheitszustand einer Konservenbüchse ist ein anspruchsvoller Weg, nicht jeder schafft ihn. Der Konservenbüchsenautor hat versucht, die «Heads of headless» haben ihn gestützt, gefördert. Verlierer: die für diesen Schrott freiwillig bezahlen. Ihre grosse Resilienz (Gruss an LH) wurde einmal mehr geprüft!

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  2. Slavica Bernhard
    Slavica Bernhard sagte:

    Habe leider weder Konservenbüchsen noch den Blick zuhause. Schon gar nicht von 2014 für den Selbsttest. Habe ich etwas verpasst?
    Allerdings wäre ein Blick von 2014 sicher besser als einer von heute…

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