Düstere Zeiten, lustiger «Blick»

ZACKBUM liebt die leichte Muse, die das Ex-Boulevardblatt verströmt.

Vor allem den Humor, der allerdings nicht immer freiwillig ist:

Das ist ein Beitrag zum beliebten Spiel: wer findet die sieben Unterschiede? Zwei Tipps. Die Fotos sind identisch. Es gibt einen Grund, wieso der Titel rechts dreistöckig ist. Aber auf jeden Fall; wer’s nicht herausfindet, kann gratis Bubbles spielen.

Wir nennen diese Marotte von «Blick+» von jetzt an Zeitlupen-Journalismus:

Seit dem 11. Februar balanciert der arme Freddy Nock selig hier mit seinem Velo. Nonstop. Das ist Störung der Totenruhe, also eigentlich nicht lustig.

Auch irgendwie uralt hört sich diese News an:

Sicher, es mag Leser geben, die sich fragen: wer ist Mischa Barton? Wer ist Ben McKenzie? Wer ist das Männlein, wer das Weiblein? Und was ist «O.C. California»? Aber ihnen wird gratis geholfen, ist doch was.

Vermisst jemand die Lebenshilfe? Nein, diesmal gibt’s keinen Griff ins Klo:

Sie können die Antworten nicht abwarten? Rohe Kartoffeln. Rohe Eier. Milch. Vor allem aber, der Geheimtipp, ja keinen Wein in den Tiefkühler. Macht auch immer so ein blödes Geräusch, wenn die Flasche platzt.

Manchmal liegt schon in der «Blick»-Bildmontage eine stille Komik für Kenner:

Wir kommen schon wieder zum vorläufigen Ende, sind aber sicher, dass der «Blick», bis er endlich 750’000 Abonnenten hat (und auch danach!), weiter für viel Spass und Tollerei sorgen wird.

Nun aber noch ein echtes Herzschmerz-Thema, wo der betroffene Leser Trost finden kann bei anderen Lesern, die auch schon das gleiche Schicksal tragen mussten:

ZACKBUM erwartete hier einen getragenen, gefassten, aber mitempfindenden Text. Und musste das hier lesen: «Ganz gleich, ob es sich um einen geliebten Menschen oder dein Haustier handelt: Der Abschied fällt immer schwer!» Vielleicht, aber nur vielleicht bei einem Menschen ein bitzeli mehr, wollen wir doch hoffen.

Nun, wie denn Abschied nehmen? Da gibt es die Variante Dominique Rinderknecht. Sie «entschied sich dafür, ihren Hund Muffin kremieren zu lassen und die Asche zu Schmuck zu verarbeiten».

Während der Text mit dem Aufruf an die Leser ausklingt, doch bitte eigene Erfahrungen zum Besten zu geben, irritiert dieser Anschluss:

«Alkohol, Flatrate-Partys + Ratespiele mit Drinks»? Empfindliche Gemüter könnten das als pietätlos, gar geschmacklos verurteilen. Aber doch nicht beim «Blick». Schon der erste Kommentator nimmt beide Themen flüssig auf: «viel trinken hilft». So ist auch bei einem traurigen Thema für Spass und Tollerei gesorgt, dank den vielen Heads, Chiefs, Chefs und Leitern, angeleitet von einer wahren Koryphäe.

 

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