Schon wieder …

Da ist Häme angebracht: das woke Theater am Neumarkt soll einen Juden diskriminieren.

Noch linker als das Schauspielhaus und noch mehr auf ein absolutes Minderheitenprogramm fixiert: das ist das Theater am Neumarkt in Zürich. Hier bekam der deutsche Primitiv-Provokateur Ruch Gelegenheit, gegen den Chefredaktor der «Weltwoche» zu rüpeln («Roger Köppel tötet. Tötet Roger Köppel.»).

Das Theater versteht sich als «barrierefreie Denkanstalt», als «Haus der Vielheit und Offenheit». Natürlich ist den Theatermachern jede Form von Diskriminierung, Ausgrenzung, gar Rassismus völlig fremd. Ausser vielleicht, es geht gegen rechtsnationale Hetzer.

Diese löbliche Haltung von Gutmenschen lassen sie sich jährlich mit 4,5 Millionen Steuerfranken versüssen. Und nun das. Ein Ensemblemitglied fühlt sich diskriminiert, weil es nur in der Hälfte aller Stücke eingesetzt werde. Grund: weil es Israeli sei. Tschakata.

Erschüttert maulte die Theaterleitung zurück: «Antiisraelisches und antijüdisches Gedankengut hat bei uns keinen Platz.» Nur: der jüdische Schauspieler wird tatsächlich selektiv eingesetzt. Warum? Nun wird’s einen Moment kompliziert. Weil es, Multikulti halt, auch eine libanesische Kollegin im Ensemble gibt. Na und? Es gibt da ein libanesisches Gesetz, das geschäftliche und auch persönliche Kontakte mit Israeli unter Strafe stellt. Denn der Libanon befindet sich seit 1948 und bis heute offiziell im Krieg mit Israel.

Schon mit Israeli zu sprechen, geschweige denn, mit ihnen aufzutreten, auch im Ausland, steht unter Strafe, es droht sogar Gefängnis. Und die religiösen Wahnsinnigen der Hetzbolla sind nicht dafür bekannt, sehr tolerant zu sein.

Also sagt die libanesische Schauspielerin, sie könne nicht zusammen mit einem Israeli auf der Bühne stehen, das gefährde ihre Sicherheit. Nun kann man leichthin sagen, dass es doch absurd sei, dass ein mit Steuergeldern subventioniertes Theater sich idiotischen libanesischen Gesetzen in der Schweiz beugt. Andererseits gibt es genügend Vorfälle – man denke nur an die Mohammed-Karikaturen –, die Angst vor Repressionen als nicht absurd erscheinen lassen.

Ein echtes Scheissproblem, vor allem für Gutmenschen. Wie lösen? Als man die Libanesin einstellte, habe man nichts von diesem Gesetz gewusst, sagt der Hausdramaturg. Davon erfuhr man, als man den jüdischen Schauspieler ins Ensemble aufnahm. Dann habe man das Problem tatsächlich so gelöst, dass beide halt nicht gleichzeitig auf der Bühne stehen. Dafür findet der Dramaturg, gelernt ist gelernt, eine hübsche Formulierung gegenüber der NZZ: «Natürlich war es ein imperfekter Entscheid in einer imperfekten Welt

Dazu gibt es allerdings noch einen bitteren Nachtrag. Denn anscheinend funktionierte diese Regelung während zwei Jahren problemlos und diskret. Nun läuft aber der Vertrag des jüdischen Schauspielers per Ende Spielzeit aus.

Die Entscheidung, den Vertrag nicht zu verlängern, habe nichts mit Staatsangehörigkeit oder Religion zu tun, über die Gründe könne er nicht sprechen, sagt der Dramaturg. Logisch, Persönlichkeitsschutz. Allerdings: erst nach diesem Entscheid wandte sich der jüdische Schauspieler mit einem Brief an die jüdische Gemeinschaft in Zürich – mit der sicheren Annahme, dass der sofort an die Öffentlichkeit gelangte und für entsprechende Reaktionen sorgte.

Viele Kommentatoren, ähnlich wie im Ofarim-Skandalfall, galoppierten sofort los. So poltert die dauererregte «Politikwissenschaftlerin» (Selbstlobhudelei: «Regula Stämpfli ist eine der wenigen Denkerinnen unserer Gegenwart, die Codes, Terror und die Deutungshoheit von Judith Butler zusammenbringen») los: «Seit wann gelten an subventionierten öffentlichen Bühnen Zürichs die Gesetze der Hisbollah im Libanon

1955 gab es die Hetzbolla noch gar nicht, sie entstand erst 1982. Aber was kümmern die «Historikerin» historische Fakten, was kümmert sie als «Wissenschaftlerin» eine differenzierte Analyse.

Wenn die Darstellung stimmt, dass diese merkwürdige Regelung im allseitigen Einverständnis getroffen und zwei Jahre lang klaglos akzeptiert wurde, das jüdische Ensemblemitglied erst nach seiner Kündigung auf die Idee kam, er könne seine «Identität» nicht ausleben, handelt es sich hier einwandfrei um einen zweiten Fall Ofarim. Mal schauen, wie hier alle «Antisemitismus»-Kreischen wieder zurückrudern werden. Oder, wie üblich, schlichtweg keinen Ton mehr dazu sagen.

5 Kommentare
  1. Guido Kirschke
    Guido Kirschke sagte:

    Wenn eine Libanesin ein Problem hat, mit einem Juden in Zürich gleichzeitig auf der Bühne zu stehen, dann ist das ein Problem der Theaterleitung. Stellt sich diese Darstellung aber als ein Racheakt des jüdischen Schauspielers heraus, dann ist es auch ein mediales Problem. Das Theater am Neumarkt hat ein Glaubwürdigkeitsproblem, das macht die Beurteilung von aussen unmöglich. Also ist es Juristenfutter und in 2 Jahren wissen wir es dann evtl.

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  2. Peter Bitterli
    Peter Bitterli sagte:

    Wer im woken Mief dieses Theaters neben dem Mohrenhaus arbeiten will, wird wohl selbst zu den woke Verquirlten und Verdrehten gehören und also eine zweijährige Apartheitsregel begeistert hinnehmen. Dass er bei Nichtverlängerung des Vertrags zu maulen beginnt, ist nachvollziehbar. Es menschelt halt. Die Deppenregelung mit dem libanesischen Kampfgesetz hätte vorher an die Öffentlichkeit gehört, sicher. Ein anderer Vertrag hätte gekündigt werden müssen. Aber was ist von diesem Deppentheater schon zu erwarten? Ganz unabhängig davon, wer im Anschluss daran galoppiert oder kreischt, handelt es sich ganz und gar nicht „einwandfrei um einen zweiten Fall Ofarim“. Deswegen wabert ein sehr dezenter Duft von Antisemitismus und Misogynie durch das Textlein.

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  3. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    «barrierefreie Denkanstalt» sagt einfach aus das die drei weiblichen «Führungskräfte» aus Deutschland keine Ansprüche stellen, die oberste Verantwortliche der Stadt Corine Mauch auch nicht. Namen mit Mohr will sie auf Druck ihrer linken Klientel abdecken, Aufrufe Missbeliebige zu töten lässt sie und die Linke der Stadt durch. Da passt es das an der Bühne libanesische Gesetze mehr Gewicht haben als schweizerische die Gleichheit und Unversehrtheit garantieren. Wenn dann noch ein mittelmässiger Schauspieler (einer vulkaninsel im pazifik geboren, wuchs in der nähe der wüste auf und lebt nun zufälligerweise in dieser stadt nah der alpen, Homepage Theater am Neumarkt) dessen Vertrag nicht verlängert dazu kommt ist das Desaster angerichtet und drei «Führungskräfte» scheitern krachend. Alles kein Problem, auch Unfähigkeit und Mittelmässigkeit müssen die SteuerzahlerInnen brav subventionieren.

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