Aus dem Abwrackdock der Wörter
«Blick» erfindet die ständig ändernde Schlagzeile. Und ein Dichter kann sich nicht lesen.
Will der Leiter der Ringier-Journalistenschule seinen Eleven mal zeigen, wie man es wirklich nicht macht? Oder lässt Peter Hossli jeden Tag einen von ihnen eine neue Schlagzeile basteln?
Über seinem Illusionsporträt über eine Nikki (who is?) Haley stand zunächst «Vor Nikki Haley fürchtet sich Trump am meisten». Allerdings weist seine frühere Anhängerin einen Abstand von schlappen 50 Prozentpunkten auf Donald Trump auf. Nicht wirklich ein Anlass zur Furcht.
Also wurde am Titel geschraubt:
Und geschraubt:
Und geschraubt:
Man beachte auch das umweltfreundliche Recycling. In der nunmehr vierten Version wird als Unterzeile die Version der dritten verwendet.
Fortsetzung folgt …
Man soll auch mal loben. Auf den Hinweis von ZACKBUM, dass bei den People-News seit Ewigkeiten die gleiche Story zuoberst steht, reagierte die Online-Redaktion umgehend:
Allerdings war sie nicht in der Lage, in so kurzer Zeit einen selbst gebastelten Artikel aus dem Ärmel zu schütteln. Also übernahm das Qualitätsmedium einfach von «Spot on». Das ist so eine deutsche Tickeragentur mit einem Newsfeed, den man abonnieren kann, wenn man selbst nur beschränkt zu eigenen Leistungen im Stande ist. Was wohl Hossli davon hält? Allerdings: bislang ist es bei einer Titelversion geblieben.
Hier hingegen könnte man vielleicht noch ein wenig optimieren:
Der Titel passt inhaltlich irgendwie zum Büchner-Preisträger mit dem eingestanzten finsteren Gesichtsausdruck. Was uns allerdings der Lead sagen will, bleibt so dunkel wie sein umwölktes Gemüt. Eine Einladung stehe für vieles, was auf uns zukomme und ungelöst sei, auch wenn es dringend nötig wäre? Ist die Einladung dringend nötig, dass etwas auf uns zukommt oder das Ungelöste?
Aber das Ungelöste löst eine Gedankenkette aus, die offenbar irgendwie irgend etwas mit einer Art von Mentalität zu tun habe, deren geschmackvolle Bezeichnung wir nicht wiederholen wollen. Während aber rund 99 Prozent aller «Blick»-Online-Leser durch die Bezahlschranke vor weiteren Beschädigungen geschützt sind, kennt ZACKBUM keine Furcht …
Aber siehe da, im Original hat das «Essay» von Lukas Bärfuss einen anderen Titel, der aber auch nicht wirklich weiterhilft:
Wurst? Für die SoBli-Leser, die den Begriff nicht verstehen, hilft das Organ gerne weiter:
Ja, eine Bratwurst, soweit ist das Titelrätsel gelöst. Geht es Bärfuss nun um die Wurst? Oder schreibt er ein Essay über den guten Spruch «alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei»?
Irgendwie nein. Soweit man den dunklen Dichterworten folgen kann, hat Bärfuss eine Einladung der Parlamentarischen Gruppe Kultur erhalten. Das ist schön für ihn. Sofort denkt er daran, dass in den USA nächstes Jahr Präsidentschaftswahlen stattfinden. Mehr als das: «Hat die Demokratie eine Zukunft? Oder wird der autoritäre Staat im Sinne von Francis Hobbes siegen? Wie offen wird die Gesellschaft der Zukunft sein?»
Francis Hobbes? Meint er vielleicht Thomas Hobbes? Oder Francis Bacon? Oder beide? Oder nicht? Ist doch wurst.
Dann denkt der Dichter daran, dass auch in Deutschland und in Frankreich Wahlen stattfinden werden. Sogar in Indien! Dann denkt er an den Bericht des Club of Rome aus dem Jahr 2021. Dann denkt er daran, das 15 Prozent der Schweizer Jugendlichen kaum lesen können.
Er denkt aber nicht daran, dass sie das immerhin vor solch völlig wirrem, zusammenhangslosem Gebabbel eines Dichters schützt. Aber dann schreibt er ganz richtig: «Buchstaben zu formulieren, daraus Worte zu bilden, die Worte zu einem korrekten Satz zu bauen: Das ist komplex. Man braucht Jahre, um es zu lernen.» Und da hat Bärfuss, zusammen mit den Schweizer Jugendlichen, noch einen weiten, ganz weiten Weg vor sich. Der fängt schon damit an, dass selbst der ABC-Schütze wohl kaum «Buchstaben formuliert». Mann, o Mann, was für ein Banause.
Gegen Schluss erinnert sich Bärfuss daran, dass er irgendwie mit einer Einladung angefangen hat. Damit alles ein Ende hat, nimmt er diesen Gedankensplitter wieder auf. Denn offensichtlich ist die Einladung so dunkel-geheimnisvoll abgefasst wie seine Dichterworte: «Kultur ist uns Wurst, aber Wurst ist uns Kultur! Neu auch mit Vegiwürsten», stehe auf der «fleischfarbenen Einladungskarte».
Dann kommentiert der Dichter das, aber eigentlich kommentiert er sich selbst, wobei ihm das leider nicht bewusst wird: «Es ist nicht klar, was hier fehlt, ob Bildung, Scham oder Intelligenz, sicher ist nur, dass man diese Einladung auch dann nicht verstehen würde, selbst wenn man sie lesen könnte.»
Er hat nur das Wort Essay mit dem Wort Einladung verwechselt. Aber das ist verständlich, denn er würde ja sein eigenes Essay auch dann nicht verstehen, wenn er es lesen könnte.
ZACKBUM aber wiederholt seine Frage: Hat auch diese Quälerei kein Ende, oder wenigstens zwei?
”Seit 2000 Jahren lebt die Erde ohne Liebe…es regiert der Herr des Hasses…hässlich, so grässlich hässlich, ich bin der Hass…hetzend, ätzend alles zersetzend, ich bin der Hass…und ich Düse, Düse im Sausesschritt und bring die Liebe mit…denn die Liebe macht viel mehr Spass, viel mehr Spass als irgendwas.”
“Döf“
https://www.youtube.com/watch?v=Nu5uJ7aqAwg
“Itsy Bitsy Teenie Weenie”
https://www.youtube.com/watch?v=qCqbJtreozQ
“Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“
https://www.youtube.com/watch?v=KwFJGXYt1fs
“Das bisschen Haushalt sagt mein Mann“
https://www.youtube.com/watch?v=fW0uZJzjvJc
“Pack die Badehose ein“
https://www.youtube.com/watch?v=Jq755GRl4E0
“Paloma Blanca“
https://www.youtube.com/watch?v=DO6etsjlD0A
“Schön ist es auf der Welt zu sein“
https://www.youtube.com/watch?v=VfcLYG2H6A4
“Marmor Stein und Eisen bricht“
https://www.youtube.com/watch?v=oxH29HwnBWs
“Morning Sky“
https://www.youtube.com/watch?v=v0Wsa7Xs5xA
“Jambalaya“
https://www.youtube.com/watch?v=ReLk-j-slIs
“My Toot Toot“
https://www.youtube.com/watch?v=Yqf10CmdiD0
“Zuckerpuppe”
https://www.youtube.com/watch?v=doswkHOkX7I
“Santa Lucia By Night”
https://www.youtube.com/watch?v=_OlE2tTkkl4
“Schock’n Roll”
https://www.youtube.com/watch?v=RX5xOILfk5Y
“Seit lieb und brav denn bald kommt das Christkindel!“
Sie scheinen nicht mehr der Jüngste zu sein. Es geht hier um den «Blick». Das ist eine Zeitung. Die gibts seit 1959. Können Sie sich erinnern?
Schöne alte Kamellen.
Die Bezeichnungen könnte Peter Hossli seinen Schülern mitgeben.
Sie zeigen wie man Titel und Schlagzeilen macht.
ENTLARVT. Die Verbindlichkeit im Newsroom des ehemaligen Boulevard-Organ BLICK ist auf dem Prüfstand. Bei Qualitätsmedien wird kaum je der Lead abgeändert im Tagesgeschäft.
Der «Blick» ist halt ein Schrottplatz. Seit Wochen geistert diese «Wolfsstunde» herum, aber ich will das gar nicht wissen. Sonst werde ich auch noch wach. Und die Covid-19-Welle rollt wieder. Die ist vermutlich an mir vorbeigerollt. Für irgendeine Warnung ist es nie zu spät, und für eine Entwarnung noch zu früh (Es gibt jetzt übrigens amtliche Warnungen vor Tauwetter). Aber was mich beeindruckt ist, dass Blick-TV ein paar schwer vermittelbare Singles aufgetrieben hat und ins Datingformat eingestiegen ist. Ob das der letzte Versuch ist? Und beim «Besten» von «Blick+» hängt eine Frau über einem Barhocker. Vermutlich wurde die oral befriedigt.
Passt doch, BLICK hat viele LeserInnen mit eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeiten, Titel ändern genügt und sie lesen einen neuen Artikel mit dem gleichen Schwachsinn im Text. Nachhaltigkeit an der Dufourstrasse. Lukas, der Grimmfuss hat versteckt angedeutet was möglicherweise in der Redaktion fehlt: «Es ist nicht klar, was hier fehlt, ob Bildung, Scham oder Intelligenz…». Was in der Redaktion fehlt ist Respekt vor die LeserInnen, sogar der rausgemobbte Dorer hatte mehr.
Storytelling als willkürliche Tageslaune. Die Screenshots von René Zeyer bringen diese Absurdität im Tagesgeschäft zum Vorschein. Auch wenn ich Trump nicht wirklich mag: BLICK muss bei den Fakten bleiben bei diesen erdrückenden Zahlen. Frau Head Ladina Heimgartner führt mit einer sehr langen Leine in diesem JEKAMI- Zirkus.
Fakt ist Dorer konnte Blick, das aktuelle Frauengrüppli nicht. Der angestrebte Wandel ist nur noch Bla-Bla!
Sie geben wieder einmal eine tolle Zusammenfassung des eben gelesenen Textes. Sie verwenden sogar klug Zitate und Textbausteine aus ebendiesem. Was ein bisschen fehlt, ist der Nachweis der Leistungsfähigkeit des Langzeitgedächtnisses. Der wäre doch mit der Verwendung von Triggern wie „Verrichtungsbox“, „Kindersoldat“, „Regenrohr“ oder dem droppen einiger names mit ihren obligatorischen Epitheta leicht zu erbringen.
Noch toller wäre es, wenn Sie mal was Eigenständiges oder Originelles beitragen würden …
Ach, so Eigenständiges wie Ihre Groupies hier? Sie bemerken Eigenständigkeit nicht, wenn man Sie Ihnen unter die Nase führt.
DAS war jetzt eigenständig; geht doch …
Bleiben sie Mensch Bitterli. Mit ihrem unbrauchbaren Epitheta können sie kaum jemanden abholen.
Frau Maier, Frau Maier, ich möchte ja auch nur Sie abholen. Sie ganz allein. Mit oder ohne Epitheton.
Stimmt. Ich musste googeln. Der Angeber.
Wirklich interessant, wie einverständig zwei Menschen sofort sind, wenn es auf beiden Seiten an einiger Bildung fehlt. So entstehen Herden.
Und dann ist mal wieder gut mit dem Austausch von Meinungen von Kommentatoren über Kommentatoren.
Ist zwar eine ältere Episode und doch……Komme ins Grübeln bezüglich dem Respekt von alt Chef Christian Dorer:
https://www.infosperber.ch/gesellschaft/kultur/kontertext-christian-und-das-privatleben/