Hitzestau

Heiss, heisser, am heissesten.

Das Problem einer Kampagne ist immer: irgendwann gehen die Superlative aus. Und der Bezug zur Realität völlig verloren.

Die Hitzekampagne ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Seit Tagen wechseln wärmere Stunden mit wirklich kalten ab. Man muss nicht in den Hochalpen wohnen, um erfreut festzustellen, dass das Badezimmer am Morgen angenehm warm ist. Weil die Heizung eingeschaltet wurde.

Aber von solchen Nebensächlichkeiten soll man sich bekanntlich keine schöne Kampagne kaputtmachen lassen, sagt sich Tamedia (als Beispiel, der «Blick» ist schlimmer, CH Media weniger schlimm, aber auch):

«Seit Beginn der Aufzeichnungen», das ist gut, aber nicht gut genug. «Seit Jahrtausenden» ist schon besser. Aber der «jemals gemessene Juli» ist am besten. Oder man kann es auch so formulieren:

«Über die Wetteraufzeichnungen hinaus deuteten Befunde an Baumringen und in Eiskernen darauf hin, dass die aktuellen Temperaturen «in unserer Geschichte in den vergangenen tausend Jahren beispiellos» seien, fügte Buontempo hinzu. Dies gelte «wahrscheinlich» sogar für die vergangenen 100’000 Jahre.»

100’000 Jahre, das ist doch mal eine Strecke. Auch der UN-Generalsekretär ruft sich mal wieder in Erinnerung: «António Guterres erklärte in New York: «Die Ära der globalen Erwärmung hat geendet, die Ära des globalen Brodelns hat begonnen.» Er rief die internationale Gemeinschaft zu schnellem und radikalem Gegensteuern auf.»

Nun will sich ZACKBUM keinesfalls aufs Glatteis (oh, falsches Bild) der Debatte begeben, ob es den Klimawandel gibt, wenn ja, ob er menschengemacht und schädlich sei – oder nicht. Aber unsere Aufgabe ist die Medienkritik. Bei solchen Langfristangaben schwingt immer eine gute Portion Lächerlichkeit mit. Aber das ist halt Sauregurkenzeit im Journalismus, da greift der Redaktor gerne nach jedem SDA-Strohhalm und fackelt ihn dann gebührend ab.

Noch einen Tick absurder wird’s beim Wetterbericht. Also nicht bei jedem, sondern bei dem von SRF. Da hat Kurt W. Zimmermann in seiner WeWo-Kolumne einen hübschen Skandal offengelegt. Nein, dafür musste er nichts aufpumpen oder behaupten oder erfinden. Sondern schlichtweg die Temperaturprognosen von SRF-Meteo mit den Prognosen von Mitbewerbern vergleichen. Und da wird’s dann affenheiss:

Was das ist? Eben ein Skandal. Die erste Kolumne zeigt die tatsächliche Temperatur an diesen Orten am Dienstag dieser Woche. Die zweite die Prognose von SRF, die dritte von Kachelmannwetter und die vierte von der Benchmark «The Weather Channel». Fällt da etwas auf? Nein, na, dann probieren wir es hier nochmal, Zimmi sei Dank:

Ausser vielleicht, Sie sind SRF-Meteorologe, räumen Sie nun sicher ein: hm. Was für ein Zufall auch. SRF Meteo liegt immer, ausnahmslos, um bis zu 7 Grad über den tatsächlich gemessenen Werten. 7 Grad!

Nun könnte man noch einwenden, dass das halt sauschwierig sei, die Temperatur vorherzusagen. Das kann aber auch nicht stimmen, weil es Kachelmann und dem Weather Channel regelmässig gelingt, ziemlich genau die wirklichen Temperaturen zu treffen.

Natürlich weist der von Zimmermann dazu befragte Chef des vielköpfigen Wetterteams von SRF den «politischen Verdacht» als «absurd» zurück. Das sei alles vollautomatisch, man könne die Algorithmen gar nicht beeinflussen, behauptet Thomas Bucheli.

Der böse Verdacht von Zimmi ist natürlich, dass es sich hier um eine rot-grün motivierte Manipulation handle. Entweder verwenden Kachelmann und der Wetterkanal einfach viel bessere Berechnungsmethoden als der im Geld schwimmende Zwangsgebührensender. Oder aber, SRF verwendet Methoden, die nicht korrekt sind.

Merkwürdig ist dabei tatsächlich, dass das keinem der vielen SRF-Meteorologen auffällt. Diese gewaltigen Temperaturunterschiede, das ist doch etwa so, wie wenn Meteo regelmässig Starkregen mit Hagelschlag ankündigen würde. Und dann tröpfelt es etwas vom Himmel. Was andere Wetterdienste völlig korrekt vorhersagten.

Das lässt eigentlich nur drei Möglichkeiten offen. Entweder sind die Staats-Meteorologen schlichtweg unfähig und verwenden untaugliche Methoden. Das wäre hässlich. Oder aber, sie schrauben absichtlich und konsequent die prognostizierten Temperaturen nach oben. Das wäre noch hässlicher. Oder aber, sie wissen darum, dass sie ständig danebenliegen, die Konkurrenz hingegen nicht, es ist ihnen aber einfach egal. Das wäre am hässlichsten, was auch eine Steigerung bis zum Superlativ ist.

11 Kommentare
  1. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    Das wäre die beste Wetter-Vorher-Ansage für äss-ärr-äff TV

    “Kräht der Hahn auf dem Mist – ändert das Wetter – oder es bleibt wie es ist“

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  2. Hans von Atzigen
    Hans von Atzigen sagte:

    Gewisse Herrschaften wissen schon heute, wie das Wetter in 100 Jahren sein wird. Meteo Schweiz ist da wesentlich ehrlicher. Die schätzen ihre Prognose nach einer Woche nur noch mit 50% Wahrscheinlichkeit als zutreffend ein.https://www.meteoschweiz.admin.ch/#tab=weekly-forecast
    Da Zeichnen sich längst Entwicklungen ab, die greifen deutlich früher Menschheitsreduzierend als ein wie auch immer Klimawandel.Wer kennt den nicht den Fibermessertrick aus Kinderzeit das Ding kurz in die Morgen Ovomaltine und der Tag ist „mit” Fieber gerettet.Mit kleinen Tricksereien kann man auch den Klimawandel retten.Wenn die Temperaturen tatsachlich in den Letzten 250 Jahren angestiegen ist dann kann es auch am zwischenzeitlichen massiven Abholzen liegen. Wälder haben je M /2 die höchste Verdunstungsrate das beeinflusst die Wolkenbildung und damit erheblich die durchschnittiiche Temperatur an der Erdoberfläche.Hier noch der verweis auf eine sehr interessante Seite zum Thema.
    https://klimaarchiv.info/startseite.html
    Vor 1000 Jahren war es im Durchschnitt, noch deutlich wärmer als heute,DAS ohne ÖL und Kohleheizung.
    Wünsche schönen erkenntnisreichen Sonntag.

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  3. Martin Hefti
    Martin Hefti sagte:

    Buchelis Ausrede in diesem Skandal ist lächerlich. SRF ist ein hochbezahlter Regimesender, ganz so, wie ein bekanntes Massenblatt in Sachen Corona als Regimeblatt fungierte. Erinnert mich an dunkle Zeiten.

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  4. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Die Fehlprognosen von SRF Meteo ein Skandal, Thomas Bucheli soll in Frühpension und der ganze inkompetente Laden aufgelöst werden. Meteo Kachelmann übergeben, der macht es besser, billiger und vor allem unabhängig, keiner Ideologie verpflichtet! Einmal mehr, unter Nathalie Wappler und ihrer «Führungsriege» läuft einiges schief, Die Dummen, die ZwangsgebührenzahlerInnen!

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  5. Ulrich Weilenmann
    Ulrich Weilenmann sagte:

    Herr Zeyer, die Bucheli Truppe von SRF ist in der Tat nicht zu gebrauchen, weil naturwissenschaftliche Tiefflieger. War vor einer Woche noch in Nevada, da wurden 49°C (119°F) gemessen. Diese von den Meteorologen herbeigeredeten Hitzewellen für die Schweiz sind doch zum Lachen, reine Panikmache von Wichtigtuern, die in die Medien drängen.

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  6. Robert Holzer
    Robert Holzer sagte:

    Bucheli meint, man könne die Algorithmen gar nicht beeinflussen. Ich meine, Bucheli hat auch vom Zustandekommen von Algorithmen keine Ahnung.
    Zugute halte ich dem «Meteorologen», dass er sich an die Stallorder zu halten hat.

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    • Eveline Maier
      Eveline Maier sagte:

      Super ausgedrückt. Beim SRF gibt‘s zuviele Stallorder.

      Brainwash-Kultur (selbst in meteorologischen Sachverhalten).

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      • Mario Sacco
        Mario Sacco sagte:

        Insbesondere die Gender-Polizei im SRF gefangen in ihrer einfältigen Doktrin.

        Organspenderinnen und Organspender, Hackerinnen und Hacker, Adelbodnerinnen und Adelbodner, Schrebergärtnerinnen und Schrebergärtner, Auslandfranzösinnen und Auslandfranzosen……

        Auch der bizarre Gendersprech „Samenspenderinnen und Samenspender“ soll gemäss unbestätigten Angaben schon gefallen sein im SRF1.

        Fanatismus und Wahn tötet in der SRF-Werkstatt das Gehirn ab.

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        • Rolf Karrer
          Rolf Karrer sagte:

          Bei der SWISS arbeiten bloss weniger als 4% Pilotinnen. Im SRF wird trotzdem immer von „Pilotinnen und Piloten“ berichtet. Bei den „Hebammen“ ist man allerdings nicht konsequent. Die männliche Form „Entbindungshelfer“ wird nicht verwendet, obwohl es etwa 2 männliche Hebammen gibt in der Schweiz.

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    • Manfred
      Manfred sagte:

      Bucheli ist ein willfähger Vollstrecker eines selbsternannten Wahrheitsministeriums von links-grünen, vom Steuerzahler durgefütterten Ideologen.

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