«Blick» gibt nicht auf

Muss man ihm lassen. Nutzt aber nix.

Der «Blick» möchte seinen +-Abonnenten den Mund und die Augen wässrig machen. Denn er enthüllt bereits heute, was bald einmal an Service-Leistungen, exklusiv für zahlende Gäste, geboten wird:

«Fünf Tabuthemen» will das «Service-Team» der staunenden Leserschaft servieren. Besonders giggerig machen dabei «6 Mythen über Hämorrhoiden» oder «Viele Frauen lassen sich nicht gern oral befriedigen – warum

Einleitend fragt der «Blick» verlockend: «Bist du schon gespannt

Ehrlich gesagt ist ZACKBUM etwas aus dem Alter heraus, wo man ungefragt geduzt wird. Und weder Mythen über Hämorrhoiden (immerhin richtig geschrieben), noch das Geheimnis der mangelnden Lust auf orale Befriedigung von Frauen löst Spannung aus.

Statt dafür etwas zu bezahlen, kann man gratis googeln, et voilà:

Hier findet man mindestens 5, aber sogar bis zu zehn Mythen. Und Hand aufs Herz, könnte das nicht ein Blick auf die Recherche des «Service-Teams» sein?

Nun wird es etwas schlüpfriger, aber auch zum Thema Cunnilingus plus ungern finden sich doch ein paar tausend Treffer im Internet:

Besonders faszinierend scheint hier die weiterführende Frage zu sein: «Ist die Vagina unbeliebt? Alle Hintergründe».

Um diesen Kalauer nicht auszulassen: ZACKBUM ist nicht gespannt. Aber eher unbefriedigt über dieses Angebot; die Versuchung, zu «plussen» hält sich auch wegen dieser sprachlichen Vergewaltigung, sozusagen einer missglückten Fellatio am Wort «plus», in sehr überschaubaren Grenzen.

Wer um Himmels willen in der Teppich-Etage von Ringier meint, mit solchem Pipifax tatsächlich zahlende Leser anziehen und begeistern zu können? ZACKBUM ist sehr gespannt, wann und ob die ersten Zahlen zu «Blick+» veröffentlicht werden. Unsere Prognose: nicht so schnell …

5 Kommentare
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    «Zu günstige Baby-Artikel. Aargauer kauft Windeln – und muss in den Knast». Diese Schlagzeile ist so formuliert, dass keine Sau drauskommt. Mit Absicht. Oder von Schnupperstiften. Egal. So etwas boykottiere ich.

    Antworten
  2. Pierre Rothschild
    Pierre Rothschild sagte:

    Ich finde es gut, dass auch hier ein Forum entstanden ist – die Stimmen und Meinungen sind wichtig. Bei meinem ersten Tag beim St. Galler Tagblatt sagte man mir: Anonymes kommt in den Papierkorb. So hoffe ich, dass man hier mit dem eigenen Namen schreibt und nicht, wie etwa bei Inside Paradeplatz und auch jetzt schon hier, mit Phantasienamen. Sonst kann man die Uebung gleich abbrechen.

    Antworten
  3. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Zum tot lachen. BLICK will vor allem Junge ködern, mit einem «alten weissen Mann» und etwas Dr. Sommer hinter dem Paywall. Artikel mit peppigen Titel und banalen Text. Aber BLICK ist da nicht alleine mit etwas Sex und Gelüsten LeserInnen zu ködern.
    Bei Watson ist es die recycelte Emma Amour, bei TSRI.ch ist es Frau Sigerist und bei der Weltwoche befasst sich die akademisch gebildete Frau Schiftan mit komplexen Anfragen: «Liebe Dania,um mich herum wimmelt es nur so von Fussfetischisten. Ist das ein Trend, oder liegt das an meinem Umfeld?». Bei der Annabelle ist es Freelancerin Bettina Disler die alle 14 Tage hilft.
    Tagi-Belle ist etwas grosszügiger, job enrichement. Da können alle über Sex und Gelüste schreiben. Alexandra Bröhm TB, schreibt von Cupcakes bis Zärtlichkeit, liest auch Bücher und unterhält sich mit Autoren. Kürzlich Johannes Kleinbeck, wissenschaftlicher Assistent «Die Geschichte der Zärtlichkeit», Verlag, Matthes & Seitz Berlin. Cleverer Verlag, hat die Medien im Griff. Wohlwollendes Bestätigungsinterview von Bröhm. Auch die NZZ hat über das Buch berichtet, «Sex in der Ehe, die schwierige Geschichte der Zärtlichkeit», Artikel vom Literaturkritiker Dr. Oliver Pfohlmann, wobei nicht viel von Kritik zu lesen war.
    Es geht nicht ohne Sex und Gelüste in den Medien. BLICK schreibt auf der untersten Ebene, andere Medien im Mittelfeld, die Parameter sind gewahrt!

    Antworten
    • Victor Brunner
      Victor Brunner sagte:

      Die BLICK Redaktion ist bestellt, Mittelmass und BlaBla gesichert, für Dorer wird es nur noch für einen befristeten Grüss-August-Job reichen bis er eine «neue Herausforderung» sucht!

      Antworten

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert