Wumms: Urban Frye
Ukrainische Vorstellungen von Pressefreiheit in der Schweiz.
Im Kanton Luzern haben 39 Ukrainer Klage beim Kantonsgericht erhoben. Sie sind der Auffassung, die Sozialhilfe, die sie bekommen, sei zu niedrig. Unterstützt werden sie bei diesem edlen Ansinnen vom grünen Kantonsrat Urban Frye.
Laut «Blick» habe der auch den Gang ans Gericht finanziert. Da Frye auf seiner Webseite Weltläufigkeit ausströmt und behauptet: «Mit so wenig Geld kann man kein menschenwürdiges Leben führen», wollten wir von ihm wissen, was genau seine Motive seien, wie viel dieser Gerichtsgang koste, wer der Anwalt sei und ob er den Eindruck habe, damit einen Beitrag zur Akzeptanz von ukrainischen Flüchtlingen in der Schweiz zu leisten.
Damit gerieten wir aber in schweres Gelände. René Zeyer identifizierte sich als das, was er ist: freier Publizist, und stellte ein paar Fragen. Daraufhin drehte Frye den Spiess um:
«Können Sie mir bitte sagen, für welches Medium sie schreiben und in welchem Kontext die allfälligen Antworten auf Ihre Fragen stehen?»
Wir erklärten geduldig, dass wir als freier Journalist verschiedene Abnehmer haben, und zum Kontext führten wir aus: Was Sie betrifft, ist der Kontext, dass Sie eine Klage von 39 Ukrainern finanzieren und mich die Motive und der Verlauf interessieren.
Natürlich bekäme der Grünen-Politiker seine Antworten zur Überprüfung zugestellt. Doch damit wollte er sich nicht zufrieden geben:
«Haben Sie einen konkreten Auftrag eines Mediums, wenn ja, von welchem? Bitte bestätigen Sie mir den Auftrag. Ansonsten kann ich Ihnen keine Auskunft geben.»
Daraufhin mussten wir ihm mitteilen:
Sie haben eine sehr merkwürdige Vorstellung vom Journalismus. Erstens stellt der Journalist die Fragen, nicht der Befragte. Zweitens biete ich Ihnen Gelegenheit, sich zu erklären. Wenn Sie darauf verzichten wollen, spricht das ja schon für sich selbst.
Ihnen einen Auftrag bestätigen? Entschuldigung, aber Sie sind ja nicht ganz dicht.
Offensichtlich geruht der Kantonsrat nur dann, eine journalistische Anfrage zu beantworten, wenn er weiss, ob seine Antworten in einer geschützten Werkstatt, einer freundlichen Umgebung oder gleich in der «Republik» erscheinen.
Mit diesem Gezicke hat er die Möglichkeit verspielt, seine Handlungen zu erklären. Kein Kommentar …
Das Vorgehen scheint mir rassistisch zu sein. Er bervorteilt eine Gruppe Menschen gegen andere. Weshalb macht er dies nicht auch für all die anderen Flüchtlinge? Sind die weniger Wert. Weshalb hilft er den armen Schweizer nicht, sind die weniger Wert. Vielleicht geht es ihm ja nur darum, dass er wieder mal in der Presse erwähnt wird. Einfach ein Würmchen, das sich mit dem Elend einer Gruppe Flüchtlinge ins Rampenlicht setzten will.
Sie sind dicht bei der Wahrheit. In einem Monat sind in Luzern Kantonsratswahlen und Ihr Würmchen möchte wieder gewählt werden. Ob und in welchem Umfang dieses zudem in die eigene Tasche wirtschaftet, indem es Spendengelder und Naturalgaben (Mieterlasse) nicht vollumfänglich an die Ukrainerinnen weitergibt („Die Geflüchteten stehen hier in der Schweiz unter meinem persönlichen Schutz.“), darüber würde ich niemals eine Spekulation wagen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Herr Frye scheint in einer Blase gefangen. Natürlich hat er sich das alles von unseren
famosen Politikern abgeguckt. Angefangen von den allerhöchsten in Bern zu denen
in Olten und Schwamendingen, das eigene Volk haben sie allesamt
kein bisschen lieb.
Abertausenden von Schweizerinnen und Schweizern, mit 44 AHV-Beitragsjahren,
geht es finanziell richtig dreckig. Auch diese bräuchten dringend eine Zahnbehandlung, würden gerne einmal einen kleinen Ausflug machen oder einen alten Freund zum Kaffee einladen.
Urban hat offensichtlich keine Ahnung von Urbanität und schon gar nicht von Solidarität!
Während übrigens die gesamte Ukraine sehnsüchtig darauf wartet, dass Kantonsrat Frye seine laut angekündigte Reise zwecks Übergabe eines Abbruchautos und dreier Wolldecken endlich antritt, ist dieser in Luzern noch damit beschäftigt, seinen Anwalt mit zahlreichen Aufträgen zur Maulkorberteilung zu füttern, die aufgrund allzu auffallender Peinlichkeiten im Zusammenhang mit dieser Reise notwendig wurden und seine bisher auch dank Willfährigkeit der „Medien“ akkurate Kontrolle der eigenen Aussenwahrnehmung empfindlich zu stören drohen.
„Ich brauche bloss morgen einen Artikel in der Zeitung zu platzieren, und übermorgen gehen sechsstellige Beträge auf meinen Spendenkonten ein.“ Wer sagte das doch noch gleich?
Bei Urban Fryes angeblich selbstlosen Wohltaten muss man immer zweimal hinsehen. Eine schwindende Anzahl von Leuten hält ihn für einen Philanthropen.
Das Klanghotel / RigiKaltbad war auch so ein Ausflug bei dem er am Ende die Zeche für seine private Inszenierung schuldig geblieben ist.
Urban Frye über sich selber:
„Meine Kernkompetenzen liegen im Aufbau von komplexen Strukturen mit ökonomischen und sozialen Herausforderungen, den Aufbau von Institutionen sowie die Gestaltung von Netzwerken und Kooperationen mit Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.“
Dieser komplexe Mann predigt bloss. Bei medialen Herausforderungen zwickt es ihm. Schäbig.