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Mal auf die Kacke hauen

Passt gar nicht zur NZZ. Tut sie aber.

Man merkt eher schnell, dass Rainer Stadler sich von der NZZ und deren Medienseite verabschiedet hat. Denn nun wird auch schon mal geholzt.

Am 29. August erscheint eine Schadensbilanz, wie die Pandemie unter den Gratis-Blättern gewütet habe. Im Fokus steht «20 Minuten», und da wollen die Autoren gehört haben: «Gemäss Informationen der NZZ gibt es Pläne, die Printausgabe von «20 Minuten» im nächsten Jahr einzustellen.»

Dann wird der Verlagschef zitiert, der das vehement bestreitet. Schliesslich nähert sich die NZZ dem eigentlichen Thema: Sollen auch Gratis-Medien, ob online oder im Print, ebenfalls Subventionen erhalten? Überraschenderweise fände das die Bezahl-Zeitung NZZ nicht so toll.

Der Verlagschef ist nachhaltig sauer

Aber offensichtlich war der Verlagschef von «20 Minuten», Marcel Kohler, anhaltend sauer und auf hundert. Denn er legte in einem Interview mit persoenlich.com am 1. September nach: «Unseriös und geschäftsschädigend» sei das, was die beiden Autoren da gemacht hätten. Man habe sie mehrfach darauf hingewiesen, dass «das Gerücht jeder Grundlage entbehrt. Sie haben es wider besseres Wissen trotzdem behauptet.»

Zudem seien diverse Zahlen falsch, nur eine korrigiert worden. Und überhaupt, man überlege sich rechtliche Schritte. Damit kann man das Tischtuch zwischen NZZ und «20 Minuten» als zerschnitten betrachten.

Kohler wirft der alten Tante nicht weniger vor, als dass sie einfach mal auf die Kacke haue, ein Dementi korrekt in den Artikel einbaue, aber natürlich dennoch das Gerücht in Umlauf brachte. Und Gerüchte kleben bekanntlich an der Realität wie UHU.

Nachfragen bei den Streitparteien

Was meinen die Streitparteien, nachdem sich die erste Aufregung vielleicht gelegt hat? «Unsere Quellen sind verlässlich, und die im Artikel genannten Zahlen stimmen», antworten Lucien Scherrer und Reto Stauffacher, die beiden Autoren des Artikels «So hart trifft die Corona-Krise die Gratismedien» (hinter Bezahlschranke). Eine eher allgemeine Aussage auf konkrete Fragen.

Eigenes Fehlverhalten können sie nicht erkennen: «Selbstverständlich haben wir Herrn Kohler die Möglichkeit gegeben, seine offizielle Sicht zu Protokoll zu geben. Das ist seriöser, also differenzierter und transparenter Journalismus.» Ende der Durchsage, schreiben sie abschliessend.

Mit Verlaub, transparenter Journalismus sieht für mich etwas durchsichtiger aus. Und hat sich der Blutdruck bei Kohler inzwischen wieder normalisiert? Die Nachfrage ergibt; nicht wirklich. Zunächst echauffiert er sich darüber, dass die NZZ ein Gerücht als Fakt darstelle, also es wird über die Einstellung nachgedacht. Indikativ, kein Konjunktiv.

Geschickte Analogie

Dann verwendet er psychologisch geschickt eine Analogie: «Das blosse Erwähnen eines Dementi reicht für die Kolportage solcher schwerwiegender Unterstellungen nicht aus. Ein Beispiel: «20 Minuten» könnte auch einfach schreiben, zackbum.ch sei zu 100 Prozent von Christoph Blocher finanziert. René Zeyer dementiere das zwar vehement, aber Personen aus seinem Umfeld bestätigten entsprechende Informationen von «20 Minuten».»

Zudem bemängelt Kohler die Verwendung falscher Zahlen, die auch nach Aufforderung nicht korrigiert worden seien. Aber wozu das Ganze? Auch dazu hat Kohler eine Theorie; er vermutet, «dass der Urheber dieser falschen Behauptung zu jenen Leuten gehört, die «20 Minuten» den Untergang des Journalismus zuschreiben und sich nun diebisch freuen, dass die Coronakrise 20 Minuten auch trifft.»

Nun, der ehemalige Online-Chef von «20 Minuten», Hansi Voigt, prognostizierte schon nach seinem Abgang 2013, dass es die Printausgabe nur noch vier Jahre geben werde, also bis 2017. Immerhin hat sie offensichtlich auch das überlebt.

 

Packungsbeilage: René Zeyer publiziert gelegentlich in der NZZ.

Arbeitslosengeld: Tamedia 4,2 Millionen, Blick und NZZ nichts


Wie die Grossverlage mit der Coronakrise und mit der Kurzarbeit umgehen. Eine Exklusivumfrage von ZACKBUM.ch fördert Erstaunliches ans Tageslicht.

Allein im Kanton Zürich wurde während des Corona-Lockdowns im April und Mai für gut einen Drittel der Arbeitnehmer Kurzarbeit beantragt. Mit dieser Kurzarbeitsentschädigung sollte die Arbeitslosenversicherung einen Teil der Lohnkosten übernehmen. Damit soll verhindert werden, dass infolge kurzfristiger und unvermeidbarer Arbeitsausfälle Kündigungen ausgesprochen werden. Wie sieht die Lage bald sechs Monate später in der Medienbranche aus? Gibt es Missbräuche? Werden viele Angestellte trotzdem entlassen?

Tamedia verlängert Kurzarbeit bis Ende November

Das einzige börsenkotierte Medienunternehmen der Schweiz, die TX Group mit dem Tamedia– und dem 20-Minuten-Zweig, nutzt die Möglichkeit der Kurzarbeit am extensivsten aus. Laut einer Sprecherin «befindet sich Tamedia seit April 2020 in Kurzarbeit – anfangs die gesamte Belegschaft, mittlerweile sind es rund 50 Prozent der Mitarbeitenden – also die ganze Tamedia, inkl. Druckzentren.»
Man habe «aufgrund der nach wie vor unsicheren konjunkturellen Lage, insbesondere im Werbemarkt, eine Verlängerung bis vorerst Ende November 2020 beantragt«. Dazu erfolge eine laufende Neubeurteilung mit dem Ziel, «so rasch wie möglich wieder in den Normalbetrieb zurückkehren zu können». Die Sprecherin betont, die Kurzarbeit stehe im Zusammenhang mit den enormen wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19. Und: «Die Medienbranche befindet sich jedoch bereits seit längerem in einem anhaltenden strukturellen Wandel, die Werbeeinnahmen sind seit Jahren rückläufig und es ist davon auszugehen, dass sich der negative Trend fortsetzen wird.»
Immerhin: Tamedia bezahlt allen Angestellten trotz Kurzarbeit den vollen Lohnausgleich. Tamedia erhielt bis Ende Juni eine Kurzarbeitsentschädigung von 4,2 Millionen Franken, wie es auf Anfrage heisst.

«20Minuten»: Völlig offen, wann der Normalbetrieb kommt
Bei «20Minuten», welche innerhalb der TX Group eine wirtschaftlich eigenständige Einheit darstellt,  sieht die Situation ähnlich aus. Laut Sprecherin Eliane Loum wurde von Ende März bis Ende August insgesamt rund 25 Prozent Kurzarbeit geleistet. «Anfangs waren alle Mitarbeitenden in Kurzarbeit, mittlerweile konnten einzelne Abteilungen aus der Kurzarbeit herausgelöst oder diese reduziert werden«, so Loum. «Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende November noch rund 20 Prozent Kurzarbeit leisten werden. Derzeit ist noch völlig offen, ob wir auf Anfang Dezember alle wieder zum Normalbetrieb zurückkehren können oder ob wir einen Antrag auf Verlängerung der Kurzarbeit stellen werden. Das ist abhängig von der Entwicklung des Werbemarktes.» Bezogen hat «20Minuten» bis Ende August eine Million Franken via Kurzarbeitsausgleich. Und wie schaut «20Minuten», dass die bewilligte Kurzarbeit nicht überschritten wird? Man habe während der Krise insbesondere die Zeitung stark reduziert, teilweise sei sie noch immer reduziert. «So haben wir beispielsweise während 4 Monaten auf die Publikation der Regionalausgaben verzichtet, da regionale Kultur- und Sportveranstaltungen fast vollständig abgesagt wurden. Die dort bei den Journalistinnen und Journalisten frei werdenden Ressourcen konnten anders eingesetzt werden.» Dass «20Minuten» bald nur noch online erscheinen könnte, verneint Loum vehement.

CH Media mit 1200 Mitarbeitern in Kurzarbeit
Bei CH Media, dem Zusammenschluss der Zeitungen der AZ Medien und der NZZ-Landzeitungen, arbeiteten von April bis Ende August «ungefähr 60 Prozent der rund 2000 Mitarbeitenden in unterschiedlicher Ausprägung Kurzarbeit», wie eine Mitarbeiterin der Unternehmenskommunikation mitteilt. Die Differenz zum 100%-Lohn wurde immer ausgeglichen. Seit 1. September werde für CH Media als ganzes Unternehmen keine Kurzarbeit mehr beantragt. «Punktuell kann es nach wie vor Bereichsabteilungen oder Gesellschaften geben, wo Kurzarbeit beantragt wird», so die Sprecherin.  Wieviel Geld CH Media bezogen hat bisher via Kurzarbeitsausgleich, will man aber nicht sagen. Und wie kann CH Media sicherstellen, dass die bewilligte Kurzarbeit nicht überschritten wird? – «Es wird immer die tatsächlich geleistete Arbeitszeit erfasst, somit wird nur die Differenz von Sollpensum zum tatsächlich geleisteten Pensum als Kurzarbeit beantragt.» Entlassen wurden im laufenden Jahr «etwa 10 Mitarbeitenden im Rahmen von Reorganisationen für die Zusammenführung des Joint Ventures CH Media».

Watson ohne Einschränkungen
Nie ein Thema war Kurzarbeit beim Online-Portal «Watson», wie es auf Anfrage heisst. «Watson» gehört zur AZ-Mediengruppe, ist also nicht ins CH Media-Konstrukt übernommen worden. A propos online. Das Magazin Nau.ch wurde ja vom Konkurrenz-Produkt Republik.ch rau angegangen. Die Vorwürfe: Man trickse bei der Kurzarbeit und fordere die Mitarbeitenden auf, trotzdem mehr als erlaubt zu arbeiten. Chefredaktor Micha Zbinden zum Thema Kurzarbeit: «Die Kurzarbeit bei Nau.ch ist längst beendet und wir sehen in der aktuellen Lage auch keine Gründe, von dieser erneut Gebrauch zu machen. Interne Zahlen können wir Ihnen aus Datenschutzgründen nicht bekanntgeben», so der ehemalige Blick-Sportchefreporter.  Und die Anwürfe der «Republik»? Zbinden holt aus, will das aber nicht zitiert haben. Nur so viel: Die Geschichte werde noch ein Nachspiel haben.

Republik reagiert zweimal nicht
Die Republik reagiert als einziges angefragtes Medium nicht auf die ZACKBUM-Recherche, auch nicht aufs zweite E-Mail. Erst nach telefonischem Nachhaken heisst es, man habe a) nie Kurzarbeit beantragt und b) niemanden wegen der Corona-Krise entlassen. Weil die Republik keine Werbung schaltet und mehr oder weniger von den aktuell über 20000 Abonnentinnen und Abonnenten lebt, sind die Antworten plausibel.

Blickgruppe ohne Kurzarbeit…
Wie sieht es denn bei Ringier aus? Johanna Walser, Head of Public Relation, dazu: «Es gab vereinzelt Kurzarbeit im Mai und Juni. In der gesamten BLICK-Gruppe gab es aber zu keinem Zeitpunkt Kurzarbeit.»  Bei Radio Energy wurde im Mai und Juni ebenfalls Kurzarbeit angeordnet, allerdings nicht für  die Redaktion und den Programmbereich. Beim Betriebszweig RASCH (u.a. Beobachter, Bilanz, Glückspost, SI) gab es ebenfalls vereinzelt Kurzarbeit im Mai und Juni – auch in den Redaktionen. Aber: Die Differenz zum Lohn wurde überall ausgeglichen. Ab 1. September gibt es laut Walser für die Redaktionen keine Gesuche um Kurzarbeit mehr. Wieviel Ringier bisher via Kurzarbeitsausgleich bezogen hat, will Walser – im Gegensatz zur TX Group  – nicht sagen.

… Ringier aber mit Entlassungen
Beim Ringier-Konzern wurden 2020 (u.a. wegen der Corona-Krise)  bei L´illustre 8 Stellen abgebaut, darunter 4 Entlassungen.  Bei RASCH wurden wegen der Einstellung des Modemagazin Style, wegen der Auslagerung von Bolero sowie der Zusammenführung der Redaktionen von Schweizer Illustrierte und SI 31 Stellen abgebaut. Dies die Angaben von Johanna Walser.

NZZ: Keine Lohneinbussen, aber düstere Wolken
Bleibt von den Grossverlagen die NZZ. Auf Anfrage erklärt Seta Thakur, Leiterin Unternehmenskommunikation, dass «derzeit niemand bei der NZZ-Mediengruppe in Kurzarbeit arbeitet. Sie wurde per Ende Juni aufgehoben.» Die Löhne der Mitarbeitenden, die von April bis Juni in Kurzarbeit waren, seien vollständig ausgezahlt worden. «Es erfolgten keine Lohneinbussen», so Thakur. Die Kurzarbeit sei in denjenigen Bereichen eingeführt worden, wo sich pandemiebedingte Arbeitsausfälle ergaben. «Die Aufhebung der Kurzarbeit gilt in unserem Unternehmen bis auf weiteres. Je nachdem, wie sich die Lage in den nächsten Monaten entwickelt, müssen wir uns vorbehalten, wiederum eine Senkung einzelner Pensen in Betracht zu ziehen.»
Sie verweist punkto geplantem Stellenabbau auf eine Medienmitteilung vom Juni. Dort heisst es: «Die NZZ-Mediengruppe plant eine Kostensenkung von knapp 10 Prozent bzw. rund 13 Mio. Franken. Im gesamten Massnahmenpaket enthalten ist auch ein Stellenabbau von unter 5 Prozent, der teilweise durch natürliche Fluktuation abgefedert werden kann. Vereinzelt wird es auch Entlassungen geben.»

Kleinere Verlage mit Schliessungen
Wie sieht es bei kleineren Verlagen aus? Aufgefallen ist zum Beispiel das aufgelöste Wochenblatt «RhoneZeitung». Die Gratiszeitung wurde aus wirtschaftlichen Gründen definitiv eingestellt, nachdem sie zuvor im März vorübergehend sistiert wurde. «Allein mit Werbung lässt sich die RZ nicht mehr finanzieren», wird Matthias Bärenfaller, Leitung Medien Mengis Media, in einem Artikel auf rro.ch zitiert.
Im Medientalk auf SRF 4 sagte Bernhard Rentsch (CR Bieler Tagblatt) zudem, es sei schwierig, als kleine Abozeitung die Balance zu finden zwischen kleinen Umfängen – bedingt durch den Inserateschwund –  und den Ansprüchen der Abonnenten gerecht zu werden. Ein Problem, das aber auch Grossverlage wie Tamedia und die NZZ haben. Der Abopreis steigt, der Umfang nimmt ab.

Ex-Press IV

Blasen aus dem Mediensumpf: Schnelle Nummern im schnellen Journalismus.

 

«Blick» ist nicht so dabei

Wo erfährt man, dass der BLS-Chef zurückgetreten ist? Na, in einer Meldung im «Blick». Wo erfährt man, was BLS ist? Na, in Google. Oder hätten Sie’s gewusst?

Wo wird Donald Trump zwischen Lead und Lauftext ein Jahr älter? Richtig, im «Blick»: «Donald Trump (73) strebt eine zweite Amtszeit an.» Da altert man schnell: «US-Präsident Donald Trump (74) hat Briefwähler bei der Wahl im November zum Versuch ermutigt, zusätzlich auch im Wahllokal abzustimmen, und damit für einen Eklat gesorgt.» Wettbewerb folgt; welche Altersangabe ist richtig? Schicken Sie ein SMS an #Orangeman.

Haben Sie’s gemerkt? Der «Blick» schmückt sich online mit einem Schweizerkreuz als i-Punkt. Und die Ressorts heissen «Nöis, Schport, Meinig». Ein Bekenntnis zu Volk und Heimat, ein Signal für die SVP-Initiative?

Zum Thema getragen

«Knall bei der Praxiskette «Mein Arzt»», vermeldet die «Aargauer Zeitung» aus dem Hause CH Media. Unglaublich, wie lange es dauert, bis bei diesem Blatt das Geräusch einer Explosion ankommt. Schon im Juni hatte die «Rundschau» über üble Zustände bei «meinarzt» berichtet. Auch der «Reussbote» berichtete bereits am 1. September darüber. Und, mit Verlaub, am 3. September ZACKBUM.ch. Genügend Anlass für CH Media, sich endlich mal in Bewegung zu setzen. Am Abend des 3. und am 4. September.

Immerhin, zunächst vermeldete die AZ: «Die Patienten der «MeinArzt»-Praxis in Niederrohrdorf standen Anfang Woche plötzlich vor verschlossenen Türen. «Der Arzt ist einfach weg», schreibt eine Leserin der AZ.» Ob diese Leserin wohl den Nachnamen Reuss-Bote trägt?

Aber nun zeigt die AZ sicher mal, was eine Qualitätszeitung im Vergleich zu einem Lokalblatt kann. Vor allem, wenn sich gleich zwei Redaktoren auf Recherche begeben. Hintergründe, Informationen über das Management von «meinarzt», Blick ins Betreibungsregister, gar Recherche am Hauptquartier? Ach nein, man ist glücklich, einen gesprächsbereiten betroffenen Arzt aufgetan zu haben. Alles andere würde doch in stressigen Aufwand ausarten.

Schwester, ein Tupfer bitte

Der «Tages-Anzeiger» begleitet schon länger das Schlamassel an der Herzklinik des Unispitals Zürich. Nun ist der ehemalige Leiter von beurlaubt über amtsenthoben zum Abgang «im gegenseitigen Einverständnis» durchgereicht worden. Der Whistleblower, der den Fall ins Rollen brachte, wehrt sich gegen seine neuerliche Entlassung. Gute Gelegenheit, mal mit dem Präsidenten des Spitalrats, des Kontrollgremiums über das Skandal-Spital, ein hartes Interview zu führen.

Nun ja. Die härteste Frage lautet: «Sie haben sich also einvernehmlich getrennt, zahlen ihm eine Abfindung, und sonst heisst es: Schwamm drüber.» Martin Waser, zwar völlig unbeleckt von medizinischen Kenntnissen, aber Berufspolitiker und Ex-Stadtrat, weiss, wie man mit frechen Fragen umgeht: «Das stimmt nicht.» – «Das ist eine Unterstellung.» – «Nein, das ist falsch. Der Waser ist nicht erpressbar.» – «Dazu kann ich nichts sagen.»

Immerhin wagen sich die beiden Interviewer sogar an die Frage, ob Waser und der Spitaldirektor Gregor Zünd nicht zurücktreten sollten. «Hätte es geholfen?», fragt Waser zurück, und damit ist er weitgehend unverletzt durchs Wattebausch-Interview gekommen.

Schwester, nochmal abtupfen

Auch die NZZ wagte sich an ein Interview mit Martin Waser. Inhalt? Siehe oben. Immerhin entlockt sie Waser ein titelfähiges Zitat: «Es brauchte einen klaren Schnitt». Auch hier kann Waser ungestraft um unangenehme Fragen herumrudern. Komme die Trennung von Prof. Maisano nicht einer Vorverurteilung gleich, da die Ergebnisse der Untersuchung gegen ihn noch gar nicht vorliegen? «Nein, absolut nicht», darf sich Berufspolitiker Waser einer Antwort entziehen.

Auch im Fall des Whistleblowers, der den Fall ins Rollen brachte, entlassen wurde, wieder eingestellt wurde und nun neuerlich entlassen wird, kann sich Waser in einen Stossseufzer flüchten: «… und das fliegt uns jetzt um die Ohren.» An die naheliegende Frage, ob es nach dermassen vielen Skandalen und Baustellen nicht höchste Zeit wäre, die Kontrollbehörde oder die operative Leitung des Spitals auszuwechseln, wagt sich die NZZ erst gar nicht.

Wer hat das «NZZaS Magazin» geschrumpft?

In den Ferien schwer erkrankt?

Das «NZZ am Sonntag Magazin» startete Ende letzten Jahres als willkommener Lichtblick in der Öde des Sonntags. Das «Magazin» von Tamedia ist ja schon seit Jahren zum Schatten des Schattens seiner selbst abgemagert.

Aber die NZZ zeigte mal wieder, wie man das macht. Sie erfand wunderbare Rubriken wie «Der Kanon», «Stammesrituale», «Beziehungsverhalten» oder «Perfekt». Der jüngste Spross der alten Tante befleissigte sich eines eleganten Plaudertons und zeigte, dass es immer noch Journalisten gibt, die längere Strecken beherrschen.

Natürlich war die Latte ziemlich hoch gelegt, und jede Woche ideale Beispiele zu finden, um diese Gefässe abzufüllen, das war natürlich eine Herausforderung, die nicht immer gelang. Aber es war Sonntag für Sonntag vergnüglich, und nicht selten reichte der Lesestoff noch in die nächste Woche hinein.

Hat die Sommerfrische gewirkt?

Aber dann kam die Pandemie und forderte schmerzliche Opfer. Das «NZZ Magazin» verschwand in die Sommerfrische, ohne dass sich am Preis für die NZZaS was geändert hätte. Wo kämen wir da auch hin, für weniger Angebot auch weniger zu verlangen.

Nun ist das Magazin wieder auferstanden und freut sich: «Schön, sind die Ferien vorbei!» Dieses Gefühl kann der Leser leider nicht teilen. Denn er fragt sich: Wer hat denn das frühere Magazin geklaut und durch eine schlechte Kopie ersetzt? Eine Kopie, die selbst der anspruchloseste Copyshop in China besser hinkriegte?

Die Rubriken? Ausser «Der Kanon» gestrichen. Die langen Strecken? Durch ein mässig interessantes Interview und ein mässig interessantes Stück über einen Bootliegeplatz ersetzt. Schmerzlich ist immer, wenn schreiberischer Anspruch mit den Fähigkeiten kollidiert: «An der Boje brandete Verbitterung an.» Noch schmerzlicher ist, wenn niemand die Autorin davon abhielt, drei Seiten damit zu füllen, dass sie kein Boot kaufte.

Am Schluss nimmt man alles

Dann feiert die Uralt-Platzfüller-Rubrik «wer war an welchem Fest» Urständ, und dass ganz am Schluss Patrick Karpiczenko teilweise lustige Wortneuschöpfungen präsentiert, ist wirklich der einzige Lichtblick. Aber man nimmt da auch schon alles.

Schlimmer, als etwas zu vermissen ist, ihm wiederzubegegnen. Man gönnt ja jedem in diesen traurigen Zeiten seine Ferien. Selbst einer Redaktion, die aus mehr Häuptlingen als Indianern besteht. Aber was soll man noch sagen, wenn die Publireportage auf der zweiten Seite bis zum Schluss in Erinnerung bleibt, weil sie kurzweilig geschrieben und schön eingeschenkt ist?

Nr. 33/2020 zählt das Magazin einfach weiter durch, obwohl die Nummern 28 bis 32 für immer fehlen werden. «Mit der hochwertigen Haptik und Ästhetik unterscheidet sich das 48 Seiten starke Magazin vom blinkenden Einerlei des Digitalen», verkündete die NZZ am 26. Oktober 2019 die Geburt. Dem inzwischen auf 32 Seiten geschrumpften, schwindsüchtigen Baby ist zu wünschen, dass es seinen ersten Geburtstag nicht erlebt. Der Leser dankt.

Ringelreihen und Rausschmeissereien

Ringier baut ab. Tamedia baut ab. CH Media baut ab. NZZ baut ab.

Als festangestellter Redaktor muss man sich in der Schweiz als unfreiwilliger Teilnehmer am Kinderspiel Reise nach Jerusalem sehen. Die Musik hört immer häufiger auf zu spielen, und immer hat es einige Stühle zu wenig.

Gerade hat es die «Schweizer Illustrierte» erwischt. Ihr Ableger «Style» wird eingespart, online und Print zusammengestöpselt. 35 Stellen fallen weg. Damit spart Rasch, also Ringier Axel Springer Schweiz, über den Daumen gepeilt rund 3,5 Millionen Franken pro Jahr ein.

Originelle Begründung: allgemein sinkende Werbeerträge und dann noch Corona. Damit stimmt Ringier in den allgemeinen Chor ein, der wie in einem Abzählreim singt: Stellenabbau, Stellenabbau, Stellenabbau.

Die Chöre singen immer die gleichen Strophen

Gleichzeitig wird der Gegenchor in Stellung gebracht: Content, Qualität, vierte Gewalt. So leiern beide Chöre vor sich hin, um sich am Schluss zum Finale zu treffen: Hilfe, wir brauchen Geld, Geld, Geld.

Subventionen, staatliche Hilfe, Anteil am Gebührentopf für SRF, schliesslich erbringen die privaten Medienhäuser eine gesellschaftlich relevante Dienstleistung. Denn hier werden ja keine Schrauben gedreht, sondern es wird kompetent, seriös und vertrauenserweckend recherchiert, analysiert, kommentiert.

Ach ja? Bei CH Media, der einen Hälfte des Duopols, das den Deutschschweizer Tageszeitungsmarkt unter sich aufteilt, arbeiten laut Selbstauskunft 45 Redaktoren in der Zentralredaktion in Aarau. Gleich beim Zusammenschluss der ehemaligen NZZ-Lokalzeitungen mit dem Wanner-Konzern fielen mal 5 Stellen weg. Natürlich bedauerlich, aber wie sülzte der publizistische Leiter Pascal Hollenstein: «Das Angebot wird besser, der Journalismus gestärkt.»

Stärken durch Einsparen

Deutlich gestärkt ist zum Beispiel das Ausland; laut Impressum bestreichen hier zwei Allrounder die ganze Welt. Von Norwegen bis Südafrika. Von Alaska bis Chile. Von Moskau bis Peking. Zu einer anderen Lösung hat sich Tamedia entschieden. Im Impressum sieht das Auslandressort wohlbestückt aus. 5 Redaktoren, 22 Korrespondenten. Immerhin. Nur: Die Auslandberichterstattung wird weitgehend von der «Süddeutschen Zeitung» aus München übernommen. Sind ja auch grösstenteils deren Korrespondenten.

Beim «Blick», Pardon, bei der «Blick»-Verlagsgruppe ist gar kein Ausland mehr separat ausgewiesen. Eine Liga für sich ist immerhin noch die NZZ. Aber: Wie soll das gehen, mit ständigen Rausschmeissrunden den Journalismus stärken? Mit immer weniger Redaktoren immer mehr Output, online und Print, rauspusten?

Nun, die Arglist der Zeit, das Internet, die Pandemie, wer konnte das denn ahnen? Jeder, ausser, er ist Medienmanager. Der Bankier Julius Bär machte sich in seiner Zunft äusserst unbeliebt, als er richtig feststellte, dass das Bankgeheimnis zwar fett, aber auch impotent mache.

Über viele Jahrzehnte war der Besitz einer Druckerei eigentlich die Lizenz zum Gelddrucken. Stellenanzeiger, Wohnungsanzeiger, Werbung jeder Art: nur der Schlitz der Bezahlboxen und die Druckmaschinen waren die Grenze nach oben, was den Umfang betraf.

In den fetten Zeiten fett geworden

Chefredaktoren, vor allem, wenn sie erfolgreich waren, fuhren Porsche, Reporter flogen Business durch die Welt, beachtliche Gelage wurden als Informationsgespräch auf die Spesenabrechnung gesetzt, und keiner meckerte deswegen. Die drei Besitzerfamilien, die Coninx, Wanner und Ringier, waren mit Geldzählen beschäftigt, legten sich hübsche Kunstsammlungen zu und fuhren Aston Martin oder Rolls-Royce.

Schönwetterkapitäne halt. Dann rüttelte das Internet die ganze Branche durch, die ganzen schönen Kauf- und Tauschbörsen verschwanden ins Digitale, mitsamt einem immer grösseren Stück vom Werbekuchen. Geschäftsmodell kaputt, obsolet geworden. So wie die Kutsche beim Aufkommen des Automobils. So wie die Dampflok gegen die Elektrolok.

Was fällt den Schönwetterkapitänen ein?

Nun könnte man meinen, dass die Besitzer aufhörten, die Scheinchen zu zählen und mehr oder minder sinnvoll auszugeben, ihre Managerriege unter Beweis stellte, dass sie zu mehr taugt als zur Verwaltung des Althergebrachten.

Leider doppelte Fehlanzeige. Gesundbeten und totsparen. Das fällt ihnen bis heute ein. Um Subventionen betteln, das fällt ihnen auch noch ein. Ach, und ganz clevere Medienmanager kamen noch auf die grossartige Idee, den abschwirrenden Inseraten einfach nachzurennen. Und für teures Geld alle möglichen Plattformen im Internet zusammenzukaufen.

Dazu Radiostationen und TV-Stationen. Das verkauften sie dann dem staunenden Publikum als multimedial, als crossmedial, als ganz neue Wertschöpfungsketten. Online-Redaktionen wurden aus dem Boden gestampft und neben die traditionelle Printredaktion gesetzt. Multichannel, you know, verschiedene Geschwindigkeiten, verschiedene Medien, müssen alle spezifisch bespielt werden. Online-Marketing, ein Riesending.

Trennen und zusammenlegen

Als auch das nicht viel half, kamen die Manager auf die nächste uralte Idee: Legen wir zusammen, was wir getrennt haben. Online, Print, Radio, Video, ist doch kein Kunststück, wenn das der gleiche Journalist bespielt. Mikrophon und Handy-Kamera kann doch jeder Depp bedienen.

Das schon, aber wie gross ist das Ausmass der Dummheit in den Chefetagen der Medienhäuser? Das World Wide Web gibt es nun auch schon seit 30 Jahren. Eine Generation lang. Und ist den Medienmanagern eine Antwort dazu eingefallen? Nein. Vom Online-Werbekuchen schneiden sich die Platzhirsche Google und Facebook & Co. 90 Prozent der Einnahmen ab. Reaktion? Null.

Der Grösste räumt die Kleinen weg

Und die grossartigen Kauf- und Tauschplattformen von Tamedia und Ringier? Auch nicht mitgekriegt, dass im Internet gilt: the winner takes it all? Der Grosse macht den Kleinen platt. Google und Amazon räumen alles weg. Bis Alibaba die beiden wegräumt. Von den Zwergplattformen in der Schweiz gar nicht zu reden.

Also zurück zum Sesselspiel. Lassen wir die Journalisten mal wieder im Kreis laufen. Und nehmen ihnen ein paar Stühle weg. Nächste Rausschmeissrunde. Das stärkt den Journalismus.

NZZ: Dramatischer Auflagenschwund

Innert einem Jahr ist die Auflage der NZZ um 25 Prozent eingebrochen

Vor 15 Jahren feierte die NZZ ihr 225-jähriges Bestehen. Die Auflage betrug 159’003 Exemplare. Heute ist die Auflage um die Hälfte eingebrochen. Sie beträgt noch 76’023. Das ist weniger als vor 60 Jahren. Damals erschien die NZZ aber noch dreimal pro Tag. Der aktuelle Schwund ist nicht kontinuierlich. Von 2018 auf 2019 ist die Auflage um 25 Prozent gesunken. Auch die Zeitungsausgaben werden immer dünner. Nur dank dem anachronistisch anmutenden Abdruck der Börsendaten sinkt die Anzahl Seiten nicht unter 30. Während Auflage und Umfang schwächeln, steigt dafür der Abo-Preis. Das Voll-Abo kostet 814 Franken pro Jahr. Das Digitalabo 559 Franken – in der Schweiz. In Deutschland sind die NZZ-Abopreise fast fünfmal tiefer. 100 Euro muss man dort pro Jahr lediglich berappen. Zudem sind viele Artikel, die Deutschland betreffen, gratis. Etwa das ganzseitige, wohlwollend geführte Interview mit dem AfD-Chef Jörg Meuthen von Anfang Juli. Etienne Jornod, VR-Präsident der NZZ-Gruppe, schrieb kürzlich in der NZZ am Sonntag, man sei auf gutem Weg. Die Abozahlen in Deutschland hätten sich 2019 verdoppelt. Die Aktionäre bekamen deshalb auch ihre Dividende.

Auflagezahl aus dem Impressum gestrichen 

Die NZZ und die Auflagezahlen. Eine entsprechende Anfrage sorgt für Unruhe im Konzern. Die Medienstelle antwortet, die aktuelle Auflage sei jeden Tag im Impressum zu finden. Nach einer Rückfrage heisst es dann, man verzichte seit einigen Wochen darauf, diese Zahl zu publizieren. Dann meldet sich Daniel Ammann, der Leiter Business Development & Portfolio Management, NZZ.  Ammann: «Ich glaube, wir liegen bei der Print-Auflagen-Entwicklung ziemlich im Markt-Durchschnitt. Ehrlich gesagt spielen die Auflagen-Zahlen für uns aber kaum noch eine Rolle. Der Fokus liegt klar auf dem Lesermarkt bei uns, sprich auf den Abo-Einnahmen. Wir zählen deshalb Abos und Abonnenten, nicht die Auflage. Dort sieht es sehr gut aus. Beim Print machen wir die Rückgänge mit Preiserhöhungen mehr oder weniger wett, im Digitalen wachsen wir sehr stark.» Seta Takur, Leiterin Unternehmenskommunikation der NZZ-Gruppe, untermauert diese Antwort mit Zahlen: «Die Anzahl rein digitaler Abonnenten ist zwischen Januar 2018 und Mai 2020 um 230 Prozent gestiegen (über alle Titel der NZZ-Mediengruppe) und liegt derzeit bei rund  82’000 (Stand Ende Mai)».

Treuer Abonnent schaut in die Röhre

Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl: Wird der Abonnent nicht für dumm verkauft? Muss er nicht immer mehr bezahlen für immer weniger Leistung? Das Magazin Folio, die monatliche Hochglanzbeilage, die im Einzelverkauf 13 Franken 80 kostet, erscheint bis im Herbst nicht mehr. Ob es je zurückkommt, scheint unklar.

Der eben in die PR-Branche abgesprungene NZZ-Inlandchef  Michael Schoenenberger redet auf persoenlich.com Klartext: «Auch wenn ich die Entwicklung im Digitalen sehr unterstütze, halte ich es für ungemein wichtig, dass die NZZ der Printausgabe Sorge trägt. Hierzu gab es jüngst Entscheide, zum Beispiel beim Umfang oder bei den Druckzeiten, die ich nicht gut finde. Es fehlt eine klare Vorstellung dessen, wie eine Printzeitung der Zukunft aussehen könnte, die am Markt weiterhin erfolgreich sein kann.»

Kritik an Wemf-Zahlen

Zudem sind sogar bei den offiziellen Auflagezahlen Fragen offen. Ein angefragter Schweizer Verleger zweifelt grundsätzlich an den erhobenen Daten. Die Wemf erhebe grundsätzlich zwei unterschiedliche Zahlen: die verbreitete Auflage, und die verkaufte. «Beides basiert auf einer Selbstdeklaration der Verlage. Die verbreitete Auflage ist mehr oder weniger die Druckauflage, also inklusive Werbeexemplare. Die verkaufte Auflage nach Wemf-Kriterien enthält auch Gratis-Abos, Mitarbeiterabos und nur teilweise bezahlte Abos für Flughäfen.» Sein Fazit: «Reale Zahlen gibt’s nur in der Jahresrechnung der Verlage. Aber die sind in der Regel vertraulich.»

Wird nach Schlieren auch der Hauptsitz  verkauft?

Einen sicheren Trumpf hat die NZZ-Gruppe noch in ihrem Portfolio. Seit 1896 gehört der NZZ das prächtige Gebäude am Sechseläutenplatz. Bis 1989 wurde hier sogar die eigene Zeitung gedruckt. Dann erfolgte der Wechsel in den Neubau in Schlieren. Ohne Not wurde dieser Mitte 2015 abgestossen. Der damalige CEO Veit Dengler konnte deswegen mit brillanten schwarzen Zahlen glänzen. 2017 musste er trotzdem gehen. Seither leitet Felix Graf, vormals CEO der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) und Konzernleitungsmitglied der Axpo Holding, die Geschicke der NZZ-Gruppe. Verkauft er bald den Hauptsitz? Experten gehen von einem Wert von gegen einer Milliarde Franken aus. Die Aktionäre würde es freuen. Sie haben schon vom Verkauf der Druckerei in Schlieren profitiert. Dazu kommt, dass Büros sowieso überflüssig sind. Das Homeoffice wegen Corona bewährte sich.

Wenn es so weitergeht mit dem Auflagenschwund, dann gibts in zehn Jahren allerdings kein 250-jähriges Bestehen der NZZ-Gruppe.