Einträge von René Zeyer

Kunst, Kunsthaus, Banausen

Der Erweiterungsbau des Zürcher Kunsthauses ist ein Geschenk. Es schmerzt, wenn man die Realität, die eigene Wahrnehmung mit der Darstellung in der Kunstwelt der Medien vergleicht. In Tamedia erschien eine Hinrichtung des erweiterten Kunsthauses Zürich. Von einem Schmock. Einem geschmäcklerischen, übelgelaunten Redaktor, der wahrscheinlich darunter leidet, dass er für ein Feuilleton schreibt, das niemand mehr […]

«Muskelspannung lösen»

Berichterstatterpflicht zu Polizeibrutalität? In Bruchstücken. Gequält. Ohne eigenen Einsatz. Ohne Inhalt. Eine der wenigen Möglichkeiten, den Verrichtungsboxen in den Newsrooms zu entkommen, ist eine Stelle als Bundeshauskorrespondent. Das ist zwar keine Korrespondentenstelle, man ist einfach nicht in Zürich oder Aarau am Gerät. Arbeitet man für die «Berner Zeitung» oder den «Bund», was ja sowieso das […]

Bond mit Bobos

Alle haben nun drüber geschrieben, wir haben «No Time to Die» gesehen. Und waren not amused. Dylanologen heissen die Freunde Bob Dylans, die ihn unverdrossen durch alle Tiefen und Niederungen seiner Karriere begleiten. Durch seine religiöse Phase und durch die nicht mehr endende Phase des Krächzgesangs. Bond-Fans mussten sich durch verschiedene Inkarnationen des Geheimagenten kämpfen. […]

Obduktion einer Ente

Der Wunsch war Vater des Gedankens: Ueli Maurer tritt ab. Oder doch nicht. Im Biotop Bern passiert eigentlich nicht viel Aufregendes. 246 Parlamentarier und sieben Bundesräte tun wichtig und dies und das. Regieren, legislieren, intrigieren, lassen unter dem Siegel der Vertraulichkeit angeblich furchtbar heisse Informationen raustropfen. Der erfahrene Bundeshausjournalist weiss zu unterscheiden. Besser: er wusste […]

Ex-Press XLVI: Gaga und Gugus

Blasen aus dem Mediensumpf. Heute: alles gaga oder was. Die Versuchsanordnung ist diesmal einfach. Das Organ gibt seine Spitzenwerke gratis ab, und sie zeichnen sich durch einen höheren Newswert aus. Oder anders formuliert: sie sind gaga, gugus oder beides. Wenn davon die Rede ist, vielleicht gab’s schon Entzugserscheinungen, muss natürlich sofort «watson» kommen, kein Zweifel. […]

«Im Sinne Kants»

Wie in Tamedia über die Neueröffnung des Zürcher Kunsthauses geschnödet wird. Kunst kommt bekanntlich von Können. Und von Kennen. Aber das braucht ein Kunstkritiker von Tamedia doch nicht. Es verblüfft allerdings, dass der altgediente BaZ-Kulturredaktor Christoph Heim ansatzlos über die Hauptausstellung des Erweiterungsbaus herfällt: «Das Kunsthaus Zürich verkauft sich». Wie denn das? Da wird die […]

Schreibende Sparmassnahme

Kaum etwas ist so billig wie ein pensionierter, aber immer noch mitteilungswilliger Journalist. Leider ist billig oft auch wertlos. Besonders schön zeigt sich dieses Elend in der aktuellen Ausgabe der «NZZ am Sonntag». Die ersten drei Seiten des Bundes «Hintergrund» sind für Meinungen reserviert. Vorne dürfen die Redaktoren selbst, auf der nächsten Seite wird nicht […]

Aber hallo, liebe NZZ

Der neue Feuilletonchef Benedict Neff langt kräftig zu. Bravo. Es herrscht Elend, Zähneklappern, Gewäffel und Gejammer auf dem Schweizer Medienmarkt. In einer seltsamen Volte werfen sich Linke und Alternative dafür in die Schlacht, dass schwerreiche Medienclans mit Steuermilliarden unterstützt werden. Geschenke für Multimillionäre, was für eine Verwirrtheit, was für ein Verrutschen aller Massstäbe. Das ist […]

Tolle Debattenkultur

Die «Verteidiger der Demokratie» wollen lieber ungestört bleiben. Im ganzen Gestrüpp der sich organisierenden Verteidigung der grossen Verlegerclans ist neu der «Verein für Demokratie und Medienvielfalt» aufgepopt. Am Dienstagnachmittag lud er zum grossen Zoom-Meeting ein, um sich vorzustellen und angeblich auch Fragen zu beantworten. Wir hatten ein paar. Zum Beispiel, ob sich die Verleumdung «Die […]

Amok Hansi Voigt

Der subventionierte Kreischer verliert Mass und Fassung. Als das Referendumskomitee gegen die zusätzliche Unterstützung der Verlegerclans vermeldete, dass es mehr als das Doppelte der nötigen Stimmen gesammelt hatte, herrschte in den Mainstream-Medien eine kurze Zeit Schockstarre. Schweigen. Verkniffenes und konsterniertes Schweigen. Dann probierte es der Verlegerverband mit einer oberpeinlichen eigenen Webseite. Aber schlimmer geht immer. […]