Einträge von René Zeyer

JSH und die Kinder

Wenn die Eitelkeit siegt, wird’s aschgrau. Auch Jolanda Spiess-Hegglin will sich ein Scheibchen vom Nachruhm Endo Anacondas abschneiden. Gemeinsames Foto, Erinnerungen an Konzerte. Alles erlaubt. Foto für den Twitter-Account ändern: warum nicht, Endo kann sich ja gegen nichts mehr wehren. Aber dann wird’s ganz schummerig: Dafür postet die Kämpferin gegen Hass und Hetze, die Beschützerin aller potenziellen Opfer […]

NZZaS: scharf beobachtet

Wir meinen zu wissen, was nicht drinsteht. Schauen wir uns an, was schon. Gross angekündigt auf der Frontseite: eine Reportage von Peter Hossli. Also doch. Endlich. Der Höhepunkt eines Bundesrats-Porträts. Reingefallen: das Werk nimmt als dünnen Aufhänger, dass in Zürich höhere Hochhäuser gebaut werden sollen. Viel Turm um nichts. Darüber denkt zumindest das Hochbauamt nach. […]

Hilfe, mein Papagei onaniert

Auch sonntags. Die beiden Konkurrenzblätter im Schnelldurchlauf. Man soll ZACKBUM nicht eine Fokussierung auf das einzige Intelligenzblatt am Sonntag vorwerfen können. Daher – für unsere Leser tun wir (fast) alles – die Höhepunkte aus dem «SonntagsBlick» und der «Sonntagszeitung».   Hä? Hä? Es folgen 21 Pandemie-Seiten, als hätte der SoBli wirklich Schiss, dass das Thema […]

Wumms: Lukas Hässig

Der Ritterschlag: ein Porträt in der NZZ Noch besser für den Betreiber des Finanzblogs «Inside Paradeplatz»: vom Titel an ist es ein nicht unkritisches, aber freundliches Porträt geworden. «Recherchen und Krawall – Lukas Hässig ist der Schrecken der Mächtigen, aber sein Übermut bringt ihn oft in Schwierigkeiten». Das hat was, aber Hässig fährt seit zehn Jahren einen scharfen […]

Mattscheibe

Auf den Mann spielen? Muss man sich trauen. Die einen machen sich mit einem SVP-stilisierten Wilhelm Tell lächerlich. Die anderen lassen es richtig krachen: Vielleicht wäre es besser gewesen, aus den Milliarden Millionen zu machen, aber item. Klare Botschaft, klare Personalisierung, voll auf die Zwölf. Offenbar fand das aber einer der Porträtierten gar nicht komisch. […]

Das Private und das Öffentliche

Bleibt der Hosenschlitz offen oder zu? Kommt darauf an, sagt die Journaille. Im Vergleich zu Grossbritannien gehen die Schweizer Medien mit der Privatsphäre von Prominenten (und weniger Prominenten) eher pfleglich um. Jahre zurück sorgten die unbewiesenen Behauptungen, dass ein Bundesrat im Berner Rotlichtmilieu verkehre, für einen veritablen Skandal – und läuteten das Ende von «Facts» […]

Wumms: Philipp Loser

Manchmal kann man sich mit einem einzigen Satz selbst abschiessen. Philipp Loser ist eine Schande für die schreibende Zunft. Von ihm stammt das wohl übelste Stück Konzernjournalismus, das die Schweiz in den letzten Jahren gesehen hat. Er keilte dermassen ruppig gegen einen Konkurrenten von Tamedia, überfuhr dabei sämtliche Stoppschilder und wütete so hemmungslos, dass der […]

My oh my

Sein Blues war so gültig, dass wir gar nicht dachten, dass er verstummen könnte. Wer sich den Künstlernamen Endo Anaconda gibt, kann mit der Sprache spielen wie mit einer Geliebten. Er hat nichts ausgelassen. Den Schmerz, die Drogen, das verpfuschte Leben, das erfüllte Leben, das pralle Leben. Er konnte seine Musik reduzieren, weil er selbst […]

Presseleichen

Die «Deutsche Welle» wird in Moskau rausgeworfen. Zensur, Skandal, typisch. Die Deutsche Welle (DW) ist das Pendant zu Swissinfo. Sie wurde 1953 gegründet und ist Teil der ARD. Alleine in Deutschland arbeiten rund 3000 Medienschaffende für die DW. Sie unterhält Büros in vielen Staaten der Welt. Dazu gehörte bis gestern auch Moskau. Das russische Aussenministerium […]

Viel Gezimmer um nichts?

Die «Weltwoche» hat einen Angriff auf die NZZaS lanciert. Ist was dran? Die Story ist gut. Der damals frischgebackene NZZaS-Chefredaktor Jonas Projer zensiert einen Artikel des Grossrechercheurs Peter Hossli. Der wollte in monatelangem Muckraking herausgefunden haben, dass Bundesrat Alain Berset nicht nur eine, sondern mehrere Liebesaffären unterhalten habe. Das gehöre deswegen nicht zur Privatsphäre, weil […]