Aus dem letzten Loch pfeifen
ZACKBUM gibt mal wieder auf; Fabian Fellmann ist stärker als wir.
Wir müssen leider den gequälten Tagi-Leser mit dem Vielschreiber alleine lassen. Denn das hält man irgendwann im Kopf nicht mehr aus.
Nachdem Fellmann in seinem vorletzten Erguss noch so tat, als hätte Nikki Haley wenigstens Achtungserfolge erzielt und repräsentiere ungefähr ein Drittel der republikanischen Partei, während sie nicht mal ein Zehntel der Delegiertenstimmen von Donald Trump erobert hatte und immer mehr zur Ritterin der traurigen Gestalt wurde, musste er nun zur Kenntnis nehmen, dass sie selbst aufgegeben hat (wäre es nach ihm gegangen, hätte sie noch weiter von Sieg zu Sieg, bzw. Achtungserfolg, bzw. Niederlage eilen sollen).
Aber auch aus ihrem Abgang melkt Fellmann noch Kritisches gegen Trump: «Doch dann verdarb sie ihm die Siegerlaune und kritisierte ihre Partei hart.»
In der Parallelwunschwelt, in die sich Fellmann beunruhigend hineingesteigert hat, sieht das so aus: «Am Ende ist es einmal, ein letztes Mal wohl, nicht Donald Trump, der im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner die Schlagzeilen macht.» Zumindest im Weltblatt Tagi, dessen Erscheinen in Washington jeweils atemlos erwartet wird.
Dann büschelt Fellmann alles hin, was er noch an Lobenswertem zu Haley zusammenkratzen kann. Er erwähnt den kleinen Unterschied von knapp 1000 gegen 89 Delegiertenstimmen. Aber: «So wirkt Trumps Dominanz noch viel erdrückender, als sie es im Vorwahlkampf war.» Denn eigentlich war es ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen, wenn man im Wolkenkuckucksheim von Fellmann wohnt.
Haley zeigte, dass sie nicht nur eine ständige Verliererin ist, sondern auch noch eine schlechte. Oder wie Fellmann formuliert:
«Schliesslich wünschte sie Trump doch alles Gute, fügte aber vielsagend hinzu: «Ich wünsche jedermann alles Gute, der amerikanischer Präsident wird.» Deutlicher konnte sie als beinharte Republikanerin nicht zum Ausdruck bringen, dass ihre Unterstützer sich getrost dem Demokraten Joe Biden zuwenden dürfen. Sie hoffe, dass Trump sich jetzt darum bemühe, ihre Wähler zu umwerben, bemerkte sie zum Schluss. «Es ist nun an ihm.»»
Ganz anders Trump, der Scheinriese, der eigentlich ein Loser ist. Denn in der freien Interpretation Fellmann sagte der: ««Wir wollen eine Einheit sein, und wir werden eine Einheit sein, und das wird sehr schnell geschehen.» Damit gestand der wahrscheinliche Präsidentschaftskandidat indirekt ein, dass er doch Mühe hat, die ganze Partei hinter sich zu versammeln, machte aber noch keine Anstalten zu konkreten versöhnlichen Gesten.»
Man muss sich den wiederholten Wahnsinn nochmals auf der Zunge zergehen lassen: «Haley konnte insgesamt nur zwei Vorwahlen für sich entscheiden: in der Hauptstadt Washington und nun in Vermont. Ihre Ergebnisse zeigten indes durchwegs, dass Trump nicht gut ankommt in städtischen Gebieten, bei Frauen und Wahlberechtigten mit höherem Bildungsabschluss.»
Die Wirklichkeit, meilenweit von diesem dünnen Pfeifen entfernt, lautet schlichtweg: so dominant ist nur ganz selten ein Kandidat durch die Vorwahlen gerauscht und hat seine wenigen Konkurrenten mit einer Hand aus dem Feld geschlagen, während er mit der anderen seine Frisur ordnete.
Als letzte Hoffnung hatte Fellmann noch zuvor geunkt, dass Trump vielleicht langsam das Geld ausgehe, während Joe Biden prall gefüllte Kassen habe. Aber nun, oh Schreck:
«Mitten in den Super-Wahltag platzte die Nachricht, dass Trump am Sonntag eine auserlesene Gruppe von möglichen Geldgebern in Mar-a-Lago empfangen hatte – darunter Elon Musk, den Eigentümer des sozialen Netzwerks X, wie die «New York Times» berichtet.»
Himmels willen, hört man Fellmann aufstöhnen, Amok Trump mit Amok Musk, das Ende der Welt ist nahe, wie der «Spiegel» schon vergeblich warnte. Auch in Fellmanns Berichterstattung spürt man, wie der Mann zunehmend verzweifelt, er noch die letzten Reste an Hoffnung zusammenkratzt, dass der Welt Trump als Präsident erspart bleiben möge. Bevor es, bevor alles zu spät ist.
Aber vor diesem Weltende erleichtert sich ZACKBUM seine Last. Die Tamedia-Leser begleitet von nun an unser Mitgefühl, aber wir bleiben in dieser Welt und winken Fellmann auf seiner Expedition in die Weiten des Weltalls zu. Fabian im Wunderland der Imagination, Fantasie und Einbildung.
Oder deutsch und deutlich: eine Schande seines Berufs.
Schade, Ivo.
Wo wollen wir Menschen denn die Kraft und die Richtung her holen, wenn wir eine Welt, die besinnungslos auf Krieg & Verbrechen aus ist (noch mehr als vor 5, 10 oder 30 Jahren) nicht einmal mehr erhoffen können, dürfen?
Fehlt uns dann auch die Vorstellung einer friedlicheren, gerechteren Welt?
Selbstaufgabe?
Wollen die, die meinen, es hätte sowieso zu viele unnütze Fresser, uns nicht an diesen Punkt hin treiben?
Ich empfinde auch, dass es zu viele dieser einen Spezie hat, die räuberisch auf und mit dem Planeten umgeht. Aber meine Hoffnung ist weiterhin, dass der Mensch das Potential hätte,
dass wir uns friedlich, intelligent und durchaus zu unserem Vorteil (!) EINSCHRAENKEN könnten.
Im nicht-materiellen, creativ-Schönen, humanen, ethischen ein ungeheures Wachstumspotential schlummert, das durch echte Bildung erweckt, zum Leben gebracht werden kann.
Das Wissen oder die Sehnsucht, dass es viel Wichtigeres und Schöneres gibt als all das oberflächige Glanz&Gloria schlummert in den allermeisten von uns.
Sie entschuldigen meine Anrede, Herr Einer, wenn uns die Hoffnung noch wegge-nudged wird, dass wir, Du und ich, Menschen sind, dann gute Nacht.
Befinden sich Leute wie Fellmann tatsächlich in einer Parallelwunschwelt? Ich jedenfalls gehe längst nicht mehr davon aus, dass die einen solchen Stuss ernst meinen, bzw. nach bestem Wissen und Gewissen schreiben, was ist.
Was die Frage aufwirft, welche Motivation, Ziele, Absichten hinter einer solchen Berichterstattung stecken, welche kampagnenartig und ideologisch gleichgeschaltet daherkommt.
Wer für eine solch plumpe Lügenberichterstattung Aufmerksamkeit und Geld investiert, der hat es nicht anders verdient. Und es gibt auch Menschen, die sich ihren Bestrafungswunsch mit einem Abo des Tagi erfüllen.
Ich geb nicht auf:
wie (Hirn)tot müssen diese Altmedien sein, bis sich zackbum auf die Suche macht, ob und wo es noch Journalismus gibt?
Ich meine nicht die Dummies, ideologisch Geprüften oder übrig gebliebenen, erpressten Lohnschreiber, die wie wir ihre Rechnungen zahlen müssen. Die diesen miesen Job (der nichts mehr mit Journalismus zu tun hat) auf so kniend tiefen Niveau machen, wie es die atlantisch gebündelten Chefs, die Eliten und Meinungs-Macher vorschreiben.
Es gibt sie, kleine Medien, die neben dem Bitten um Spenden noch versuchen kritisch zu sein, eine journalistische Ethik (wie sie in den hehren Statuten der Berufsgattung noch dahin vegetiert) und kritische Berichterstattung zu liefern.
OK, Sterbehilfe für diese Propaganda-Mafia ist auch Arbeit,
aber Geburtshilfe für Besseres – im deutschsprachigen Raum – , mit kritischem Auge, wäre eine wertvolle Ergänzung in zackbum.
Und gesund für den Chef 😉
so viel Hände waschen geht gar nicht, bei all dem was er sich antut, damit wir es nicht müssen.
MERCI,
es hilft zu verstehen, wieso das Klima in der Schweiz ist wie es ist.
Frauen müssen sichtbarer werden, Credo beim TA. Auch Fellmann muss sich daran halten und hat Nikki Haley «schön» geschrieben, im Wissen das sie keine Chance hat. Werdstrassenjournalismus eben!
Auch ich habe sehr gerne gelesen, dass Frau Haley einen Achtungserfolg erreicht habe, denn Trump finde ich unerträglich und den alte Biden noch schlimmer…
Bevor Sie eine Giftpille als Ersatz für Giftspritzen erhoffen, Herr Irgendeiner.
Schon mal was Inhaltliches von der Kandidatur vom Kennedy-Neffen gelesen in den Schweizer Güllenpostillen?
Der ist Amerikaner und macht kaum ein Verbrechen der US-Volksverräter einen Bogen, nennt gerade heraus wie verlogen und verdorben die Politik dort seit Jahrzehnten überall wütet, ohne Hemmungen auch gegen das eigene Volk.
Kein Wunder schreiben die Systemlinge hier kein Wort darüber, denn dann müsste denen verdammte Ähnlichkeiten mit unserem Parlament und Bundesrat in die Augen tropfen.
Nur im Falle Israel verschliesst irgendein Reflex dem Herrn Kennedy das Herz&Hirn. Vielleicht die Hoffnung, unsere ‹Kultur› habe wirklich was mit den ‹Guten› zu tun.
Hier gibt’s ja immer noch genug, bei denen es nicht Hoffnung ist, die glauben immer noch dran……
@René Küng: Ich erhoffe schon lange nichts mehr.