Business Bullshit

Drei Gründe für CH Media Mitarbeiter, Angst zu kriegen.

Der Wannerclan steckt seine Claims neu ab. Florian Wanner, Leiter Regionale Elektronische Medien, bekommt auch noch «watson» in sein Portefeuille gelegt. Warum? Darum. Schliesslich hat er sich schon beim Kampf gegen die Abschaltung der UKW-Frequenzen als überlegener Stratege erwiesen. Ach nein, er hat sich lächerlich gemacht

Aber wozu in die Vergangenheit schweifen, die Aktualität liegt so nah. Denn Wanner geruhte, das ist immer sein Fehler, ein Interview zu geben. Für aufgeweckte Mitarbeiter von CH Media gibt es darin mindestens drei Gründe, echt Schiss um die Sicherheit des Arbeitsplatzes zu kriegen. Also nicht nur für die 150, die sowieso rausgeschmissen werden.

Denn versteht jemand diesen Business Bullshit, den der Manager, von Beruf Sohn, hier von sich gibt? «Das gibt insbesondere in der Vermarktung spannende Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, aber auch im Ad-Tech-Bereich, in Sachen Audience Building und Content-Marketing können die beiden Organisationen voneinander profitieren.»

Nach dem Bodybuilding nun das Audience Building, aber auch den Ad-Tech-Bereich und natürlich das Content Marketing nicht vergessen. Aber «voneinander profitieren»? Das heisst «Synergien», kann doch nicht so schwer sein.

Zweiter Grund: «Wir fokussieren die Organisation stärker auf die drei Geschäftsfelder Regional-TV, Radio und Newsportale. Im redaktionellen Tagesgeschäft behalten wir den trimedialen Austausch, aber selbstverständlich kann man bei uns weiterhin Radio-/TV-/Online-Kombis buchen.» Aha. Na dann. Welchen Fokus hatte die Organisation denn vorher? Aufs Traubenernten, Schlossbewohnen und Dummschwätzen?

Dritter Grund: «Im Nachhinein ist man immer schlauer.» Diese Aussage, wenn man einen krachenden Fehler gemacht hat, ist an Banalität nicht zu überbieten. Wer ohne Regenschirm in die Traufe geriet, dem wird das ständig passieren, wenn er sagt, dass man im Nachhinein immer schlauer sei. Würde er aber etwas daraus lernen, beispielsweise den Wetterbericht konsultieren, dann bestünde Hoffnung, dass ihm das nicht immer wieder passiert.

Schliesslich müssen auch solche Flapsigkeiten zu denken geben, wenn Wanner auf die Frage, wie weit die Zusammenlegung der Newsportale gehe, antwortet: «Aber ja, bestimmt kann man auch noch die eine oder andere Story austauschen, ohne dass gleich der Einheitsbrei überläuft.»

Damit räumt er ja indirekt ein, dass schon jetzt Einheitsbrei verbreitet wird, ein Offenbarungseid im Newsbereich. Aber eben, leider kommen im Medienzirkus nur sehr wenige Manager in ihre Position, weil sie managen können. Andere Eigenschaften sind viel wichtiger.

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