Schönschwätzen

Nach den Wahlen ist während des Rumeierns.

Allen demokratischen Wahlen ist eines gemeinsam: Es gibt zwar viele selbsternannte Sieger, aber eigentlich keine Verlierer. Wenn man den Aussagen der Parteiführer Glauben schenken will. Was man nicht unbedingt tun sollte.

Selbst die Grünen finden zur Verteidigungslinie, dass das Resultat zwar schon nicht so schön sei, aber schliesslich habe man doch die Mehrheit der bei den letzten Wahlen gewonnenen Sitze behalten können. So what. Grossartig ist auch die «Mitte», die sich mit einem Mini-Gewinn aufplustert, als hätte sie eigentlich die Wahlen gewonnen. Und immerhin die schwächelnde FDP überholt.

Ganz andere, eher undemokratische Töne hört man von der SP: «Wir werden die Entscheide des rechten Parlaments korrigieren müssen», sagt die Co-Präsidentin Mattea Meyer, ohne dass ihr das um die Ohren gehauen wird. Sie lebt offenbar nach der Devise: wenn das Volk so blöd ist, falsch zu wählen, dann müssen wir das eben ausserparlamentarisch richtigstellen.

Überhaupt ist der «Rechtsrutsch» das Angstmonster für viele abgerutschte Linke. Auch die Bachelorette der Politik faselt etwas von «SVP-Hetze», der Einhalt geboten werden müsse. Dabei ist sie selbst sang- und klanglos untergegangen, obwohl sie bis in den Kosovo hinein Wahlkampf betrieben hatte. Wetten, dass sie demnächst wieder über die angebliche Diskriminierung von Menschen mit Migrationshintergrund jammern wird? Oder könnte es sein, dass ihre religiöse Überzeugung, die sie gelegentlich ausspielt, Wähler von ihr abschreckte?

Es wäre auf jeden Fall interessant zu wissen, was sie eigentlich als Muslima von den Untaten der Hamas hält, oder wie sie überhaupt das Verhältnis zwischen Islam und Frauenrechten sieht.

Das kann Rimoldi nicht als Grund ins Feld führen, wieso er sang- und klanglos bei den Wahlen unterging. Schlappe 10’000 Stimmen; das gibt Hoffnung, dass eine Trumpisierung der Schweizer Politik doch nicht möglich ist. Auf der anderen Seite: es gab wirklich 10’000 Stimmbürger, die diesem verantwortungslosen Amok ihre Stimme gaben?

Lustig wird auch die nächste Bundesratswahl. Eigentlich könnte man darüber nachdenken, ob nicht die SVP auf Kosten der FDP einen dritten Sitz bekommen sollte. Stattdessen wollen die grünen Traumtänzer um den bald einmal zurücktretenden Parteipräsidenten Glättli womöglich an ihrer Kandidatur festhalten. Schon fieser ist der Versuch, der FDP einen Sitz abzunehmen und der «Mitte» zu geben.

Aber am meisten zu lachen bietet mal wieder der «Tages-Anzeiger». Denn hier – ZACKBUM wird den Vorwurf der Frauenfeindlichkeit mit Gelassenheit tragen – versucht sich Oberchefredaktorin Raphaela Birrer an einer Kunst, die leider viel mit Können zu tun hat: dem staatsmännlichen – oder unseretwegen staatsfraulichen – Kommentar zu den Wahlen auf Seite eins.

Sie weiss schon im Titel: «Das Stimmvolk will keine Experimente». Das ist schon mal gewagt, angesichts einer prozentualen Verschiebung, die im Ausland marginal wäre, aber in der Schweiz einem Erdrutsch gleichkommt. Aber für Birrer ist das die Erklärung für den «deutlichen Sieg der SVP». Das findet Birrer aber, sie drückt das nur etwas gewählter aus, ziemlich scheisse. Denn: «Mit ihren aufwieglerischen Tendenzen, der Wir-gegen-alle-anderen-Mentalität und der Lust am Konflikt strapaziert sie jedoch die politische Konsenskultur.» Aufwieglerisch? Das ist doch nicht einmal ein Fremdwort; wieso versteht Birrer dessen Bedeutung nicht?

Aber weiter unten lässt Birrer die Katze aus dem Sack, wieso ihr die SVP (und ihr Wahlsieg) überhaupt nicht in den Kram passt: «Zuerst heizte sie den Wahlkampf mit ihrem Einsatz gegen «Gender-Gaga und Woke-Wahnsinn» an – ein Thema, das hochgradig polarisiert.» Mit seinem Gender-Gaga mit seitenweisen Ratschlägen und Regeln für die angeblich korrekte Sprachverwendung und seinem Woke-Wahnsinn hat sich der Tagi, hat sich Tamedia von einer zunehmenden Schar von Lesern verabschiedet, denen solche Themen, wie Birrer selbst schon einräumen musste, laut allen Umfragen schwer an einem hinteren Körperteil vorbeigehen.

Nimmt man die Entwicklung der Auflage- und Abozahlen als kontinuierliches Wahlergebnis für Massenmedien, wäre ein staatsmännischer Kommentar von Birrer überfällig, was sie im eigenen Saftladen dagegen zu unternehmen gedenkt. Aber wie es in der Politik eigentlich nur Sieger gibt, gibt es im Journalismus auch keine Verlierer. Grausame Sparmassnahmen, reine Profitgier des Coninx-Clans, Unfähigkeit des leitenden Clanmitglieds, ungebremster Gender- und Woke-Wahnsinn, jeder Kommentator darf sein Steckenpferdchen vor den Augen des gelangweilten Lesers zu Tode reiten.

Wenn die eigene Befindlichkeit und das Bedürfnis, der Welt Betragensnoten zu erteilen und gute Ratschläge mit auf den Weg zu geben, übermächtiger wird als die Erfüllung der eigentlichen Pflicht, nämlich Meldungen aus aller Welt aufzubereiten und zu analysieren, dann geht es dem Organ so wie den Grünen.

Was aber auch kein grosser Verlust ist.

5 Kommentare
  1. Ruedi Rudolf
    Ruedi Rudolf sagte:

    Der NZZ-Artikel beweist es. Die Schweizer Schein-Regierung/Demokratie mit seiner Parteien-Minderheit ist wie eine Sportveranstaltung. Ein Wettkampf zwischen denn Parteien um Macht, Zaster, Pöschtelis und Goodies. Mit denn mehr oder weniger immer gleichen Figuren und Parteien, Versagern, Sesselklebern. Der Unterschied im Vergleich zum Sport ist, das diese Figuren immer Verlierer im Sport wären.

    Polit-Schwachmatten welche die wichtigen, immer gleichen Probleme der letzen Jahrzehnte, auch die nächsten 4 Jahre, in Parteiischer Uneinigkeit auf Kosten der Mehrheit, ohne Nachhaltige Lösungen, vor sich herschieben, aussitzen und zerreden werden. Wie eine Kuh wiederkäuen – oder wie ein Hund, der sich mehrmals im Kreis dreht, bevor er sich wieder in der genau gleichen Position, am gleichen Ort wie vorher niederlegt.

    Also weiter wie bisher, mit denn immer gleichen Ur-Alten Problemen. Vor allem mit der unbegrenzten, unkontrollierten Zuwanderung, welches so wie es aussieht, noch als das einzige Geschäftsmodel der Schweizer Regierung und Politiker für die Schweiz gesehen wird. Zuwanderung, Bevölkerungs-Wachstum welches der Auslöser, der meisten anderen Probleme nach sich herzieht und verursacht. Und die Schweiz immer mehr Abhängiger von Importen vom Ausland macht.

    Probleme wie: Teuerung durch Sanktionen, Unterstützung von Krieg, Klima, Umwelt, Dichtestress, Verkehrskollaps, Energiemangel, Sozialkosten, Gesundheitskosten. Kultureller Selbstmord, Werteverlust, Neutralitätsverlust. Import von Ethnischen Konflikten. Terroristenimport. Finanzielle Terroristen Unterstützung und Ausbildung im Ausland. Kriegsunterstützung des Korrupten und Faschistischen Ukraine-Regimes, welches die vom Wertewesten gelieferten Waffen, Raketen an Terroristen wie die Hamas, Hisbollah usw. weiter verkauft.

    Wenn man sich das Schaden-Verursachende, Destruktive, Selbstzerstörerische Verhalten dieser Politiker so ansieht, bekommt man denn Eindruck, dass die entweder Schizophren sind – oder in ihrer Kindheit von denn anderen Kindern geplagt und gehänselt wurden – und die sich jetzt dafür am ganzen Land rächen wollen.

    Wenn die CH-Polit-Parteien die nächsten vier Jahre keine Positiven und Nachhaltigen Lösungen/Resultate bringen – ausser Blabla und Blüblü – sollte die ganze Regierung/Parteien mit Kraut und Stiel – allesamt vom Volk fristlos entlassen und verboten werden. Weil sie ihre Regierungs-Unfähigkeit, und Zerstrittenheit, Uneinigkeit schon in zu vielen 4-Jährigen Wahlperioden, zu genüge bewiesen haben – mit Gegenseitigem Dissen. In der freien Marktwirtschaft, wären sie mit so einer schlechten Arbeitsleistung schon lange Arbeitslos.

    Wer sich im Weltwoche-Daily auf Youtube, oder anderen Medien die Aussagen von Parteipräsidenten wie Martin Bäumle, GLP oder Thierry Burkart, FDP oder Mattea Meyer, SP nach denn Wahlen anhört – der merkt, durchschaut das die genau gleich weitermachen wollen wie bisher. Auch Roger Köppel hat als Nationalrat der SVP, nichts zu nachhaltigen Problemlösungen bei denn Brennendsten Problemen erreicht – weder Er noch die SVP. Werden da ein paar Prozentpunkte mehr Wähler eine Änderung bringen?

    Als Journalist, Weltwoche-Verleger, erweckt er zumindest bei mir denn Eindruck, dass ihm alle diese Politischen Probleme willkommener Stoff sind, um sie dann zuversichtlich und gutgelaunt, Journalistisch zu beackern, verwerten und in der Weltwoche zu verkaufen. Als mit goldenem Löffel geborenen, privilegierten Zeitungs-Verleger und Ex-Politiker, kommt er manchmal aufgrund seiner Äußerungen, etwas abgehoben rüber, gegenüber denn Menschen, die ihr Geld hart im Konkurrenzkampf und im Schweiße des angesichts verdienen müssen.

    Aber damit ist er bei weitem nicht der einzige. Daran krankt die Politik – weil es an solchen Menschen in der Regierung fehlt, welche wissen wie hart die Lebensrealität sein kann. In der freien Marktwirtschaft, Baustelle, Industrie, Produktion als Arbeiter oder Unternehmer einen Steuer-Franken zu verdienen, welchen die Politiker dann leichtfertig zum Fenster hinaus werfen, oder als überdimensionale Ämtli-Bezüge in die eigenen Taschen stecken.

    Leicht verdientem Geld gegenüber bspw. eines Bauarbeiters, der bei jedem Wetter draußen arbeitet, seine Gesundheit und Leben durch gefährliche Arbeit, bei einem 12Std-Tag riskiert, und nur mit viel Glück das Rentenalter gesund oder überhaupt erreicht. Übers Jahr hohen Spesenbedarf durch Verschleiß von Kleidern und Sicherheitsschuhen hat. Um harte Arbeit leisten zu können, das Mehrfache an Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen muss, wie ein Sesselfurzer. Oft aber schlechter Verdient, obschon er der Gesellschaft viel mehr nutzen bringt, und Steuern einzahlt, und nicht wie ein Politiker von diesen auf großem Fuß lebt, und wenig bis nichts bringt – außer Blabla und Blüblü – davon wird aber keiner Satt.

    Schweizer Regierung – wohin man schaut – überall abgehobener Opportunismus, Lobbyismus, Egoismus, Arbeitsverweigerer und Wichtigtuer. Es braucht viel weniger und einen effizienteren Staat, der die Probleme beseitigt.

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  2. Martin Hefti
    Martin Hefti sagte:

    Die Absicht, die Entscheide des Parlaments zu übersteuern, ist tatsächlich staatsfeindlich und demokratiefeindlich. Leider aber schon ziemlich weit umgesetzt. Verwaltung und Behörden setzen zunehmend mit ihrer Amtsgewalt Vorgaben um, die nicht wirklich vom Bürger und Gesetzgeber legitimiert sind, sondern von gut verfilzten NGO und anderen Soft-Law-Befehlsgebern vorgegeben werden und dann dank den Helferinnen in der Verwaltung faktisch Gesetzeskraft erlangen. Zum Beispiel das Pariser Klimaabkommen, oder der Genderstern in vielen Schulen.
    Zum Thema Filz erwähnt die NZZ heute das schöne Detail, dass der Leiter des Bereichs erneuerbare Energien im Uvek gleichzeitig an den Vorstandssitzungen des Dachverbands der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz teilnimmt. Die Meldung könnte direkt aus der Weltwoche sein. Findet aber in Bundesbern wohl hunderte von Entsprechungen. Die erneuerbaren Energien werden jedenfalls hoch subventioniert, der mit Steuergeld befeuerte Boom reicht einem Unternehmer für grosszügigen Paid Content im Organ des Zürcher Hauseigentümerverbandes.

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