Der N-Staat

Das N-Wort erfährt seine Steigerung.

Es gibt da einen Staat in Afrika, bei dem wohl die meisten Redakteure des staatlichen Farbfernsehens nicht spontan sagen könnten, wo der genau liegt. Geschweige denn, wie seine Hauptstadt heisst (Niamey). Halt so ein «shithole Country», wie das der ehemalige US-Präsident Trump so unnachahmlich charmant nennt.

Solche Staaten schaffen es normalerweise nur aus vier Gründen in die Schlagzeilen. Eine gröbere Naturkatastrophe, eine Hungersnot (aber bitte erst ab 100’000 Toten aufwärts), kriegerische Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Stämmen oder mit islamischen Wahnsinnigen – oder ein Putsch.

Hier war’s ein Putsch, also musste man sich mit dem Staat befassen. Aber dabei gibt es ein grosses Problem. Das Problem des Gutmenschen mit seiner Gutsprache. Im Gegensatz zur Bössprache, die eigentlich die Wurzel alles Übels auf der Welt ist und daher bekämpft werden muss.

Das Problem besteht darin, dass sich der Name des Staats von einem Fluss ableitet, der in der Tuaregsprache «ghir n-igheren» heisst. Das ist nun etwas schwer auszusprechen, also nannten das die Kolonialherren in «niger» um, das lateinische Wort für schwarz.

Das wiederum hat nichts mit dem despektierlichen Ausdruck «Nigger» zu tun, der aber beispielsweise in den USA längst von Schwarzen zurückerobert wurde, so wie Homosexuelle das Wort «schwul« salonfähig machten. Das ist intelligente Sprachpolitik.

Dumme Sprachpolitik ist es hingegen, wenn sich SRF windet und es seinen Sprechern, Pardon, Moderatoren, noch schwerer macht, als sie es ohnehin schon haben, mit all den Doppelformen, Sprechpausen und anderem Mumpitz, den eine genderneutrale Sprache verlangt. Nach der Devise: lieber unverständlich als diskriminierend.

Also kommt es für sensible Ohren ja nicht in Frage, das Land Niger einfach so zu nennen, wie es auf Deutsch nunmal heisst: Niger. Da es diesen Sprachvergewaltigern aber nicht ums Sein, sondern um den Schein geht, heisst das Land nun bei SRF «Nischee». Das ist zwar Französisch, aber dummkorrekt. Tatsächlich ist die Amtssprache von «Nischee» Französisch. Das wird dann als Vorwand genommen.

Konsequenterweise müsste man dann aber Fronkraisch «France» nennen. Die Republik Niger «République du Nischee». Elfenbeinküste geht natürlich auch nicht, das ist selbstverständlich die Côte d’Ivoire. Und wenn wir schon bei Korrekt-Undeutsch sind, Madagaskar könnte die République de Madagascar sein, aber noch politisch korrekter wäre «Repoblikan’i Madagasikara». Versteht zwar kaum einer, ist aber die einheimische Amtssprache Malagasy.

Bei SRF führt dieser Sprachwahnsinn dann zu putzigen Situationen. So erkundigt sich der sprachlich korrekte Moderator, wie es denn so stehe um den Militärputsch in Nischee. Worauf der Fachexperte ungeniert erklärt, was in Niger so abgeht.

ZACKBUM hat schon mehrfach die Hoffnung geäussert, dass der Sprachwahnsinn ein Level erreicht hat, von dem es nur noch nach oben und ins Normale zurück gehen kann. Selten haben wir uns so getäuscht.

5 Kommentare
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Das wurde auch Herr Heiniger zum Verhängnis, als er in den USA von einem schwarzen Polizisten nach seinem Namen gefragt wurde.

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  2. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Passt zu SRF, die ideologisch verbrämten Moderatoren trauen sich nicht mehr den Namen des Landes korrekt auszusprechen, Niger ist nicht Nigger, Bucheli will heute Abend erklären warum SRF Meteo nicht in der Lage ist genaue Temperaturangaben zu machen und warum er die dummen ZwangsgebührenzahlerInnen über lange Zeit im ungewissen gehalten hat! «Service public» wie Cina, Marchand, Wappler ihn verstehen!

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    • Mario Sacco
      Mario Sacco sagte:

      Alles korrekt geschrieben Victor B.

      Weshalb aber Gendern sie immer konsequent in allen Kommentaren auf dieser Plattform? Widersprüchlich, Victor B.!

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  3. Simon Ronner
    Simon Ronner sagte:

    «ZACKBUM hat schon mehrfach die Hoffnung geäussert, dass der Sprachwahnsinn ein Level erreicht hat, von dem es nur noch nach oben und ins Normale zurück gehen kann. Selten haben wir uns so getäuscht.»

    Da es den linken Umerziehern nicht um die spezifische Sache (z.B. bessere Welt dank korrekter Sprache) geht, werden sie, sofern sich ihre Forderungen nicht vollumfänglich durchgesetzt haben, mit diesem Schwachsinn erst dann aufhören, wenn das aktuelle Thema durch eines mit mehr Sexappeal abgelöst wird. Zum Beispiel ist der absurd übertrieben geführte Kampf gegen Plastikmüll und Wasserverschwendung (beides natürlich zu Lasten der dritten Welt) längst passé. Mit Aktivismus gegen den Klimawandel (sorry, gegen die «menschengemachten Klimakatastrophe») lässt sich aktuell ein Maximum an Geltung rausholen.

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  4. Sam Thaier
    Sam Thaier sagte:

    Sehr aufmerksam beobachtet René Zeyer. Dieser Fanatismus im Biotop SRF kennt keine Grenzen mehr. Der sprachdumme Genderwahnsinn wird auch tagtäglich im „Echo der Zeit“ exerziert. Lehrerinnen und Lehrer, Lehrerinnen und Lehrer, Lehrerinnen und Lehrer…….in der Endlosschlaufe in einem Beitrag von weniger als 5 Minuten beispielsweise.

    Ein Ärgernis ist auch der SRF-London-Korrespondent Patrik Wülser. Obwohl im Englischen Wortschatz in Grossbritannien keine Gender-Manie herrscht, kann sich Wülser in seinen Beiträgen von dort nicht entsagen von diesem Sprachverbrechen.

    Diese Sprachverstümmelung und diese Indoktrination am Beispiel von „Nischee“ (Niger), zeigt die Lächerlichkeit dieser medialen Meinungsmacher auf.

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