«20 Minuten» und seine Suizidprävention
Infokasten und Anleitung
Im Juni 2020 veröffentlichte «20 Minuten» ein Video über einen jungen Mann, der sich mit 29 Jahren das Leben genommen hat. Der Film stellt einen ähnlichen Versuch von SRF in den Schatten.
Das Thema Suizid beschäftigt das Pendlermagazin mehr als das übliche Gesäusel von Medien, die sich im Nachhinein auf die Brust schlagen und Besserung geloben. Als eines der ersten Medien in der Schweiz publizierte «20 Minuten» bei Selbsttötungen stets einen Infokasten mit den wichtigsten Kontaktdaten und Anlaufstellen.
Gestern publizierte «20 Minuten» dann ein tolles Foto von Adam Lockwood (19). Der Junge hält sich mit den Fingern an einem Baukran fest. Festland unter seinen Füssen befindet sich erst ab Meter 200. «Die Aussicht ist fantastisch», jubelt die Zeitung und schmaucht: «Spätere Aufnahmen zeigen den frei schwebenden Engländer so, wie Gott ihn schuf.»
Spätestens bei diesen Nacktfotos zuckte bei den Verantwortlichen das Gewissen. Wäre schön, wenn das schlechte Gewissen schon früher bei «20 Minuten» anklopft und solche Suizid-Vorlagen gar nicht erst gedruckt werden.
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