CNN: Woher kam das Money?
Hintergründe wie im Film.
Die Hauptinvestoren von CNN Money: Hier als Fahndungsfotos.
Die Finanzflüsse von CNN Money Switzerland sind eine investigative Reportage wert. Sie würde in die Geschäftswelt der Westschweiz und ins ferne Bangladesh führen, inzwischen auch ins ferne Thailand.
Die Westschweiz ist in diesem Trauerspiel mit vier Personen vertreten. Da wäre der IT-Unternehmer Filippo Roditi, der bei CNN Money Switzerland AG als Prokurist auftaucht. Dann Julian Pitton, ehemaliger Banker bei Edmond de Rothschild, der am Anfang als VR-Präsident auftrat.
Dann der Wirtschaftsanwalt Christophe Wilhelm. Er stellt der AG ihr Domizil in seiner Kanzlei in Lausanne zur Verfügung und ist mit dem Dritten im Bunde, Christophe Rasch, über dessen PR-Bude Media Go verbunden. In deren Verwaltungsrat sitzt der Zürcher Medienanwalt Andreas Meili, dessen Dienste Rasch wohl benötigen könnte.
Rasch selbst ist zudem Inhaber von Rasch Media Consulting sowie Gründer, VR-Präsident, VR-Delegierter und Direktor bei der verblichenen CNN Money AG. Für die seine Media Go das Know-how einbrachte, «das wir für die Datenanalyse im Internet brauchen», sagte er beim Start.
Die Bangladesh-Connection
Mit drei Köpfen ist Bangladesh im Verwaltungsrat von CNN Money vertreten. Da wären zunächst die Brüder Rick (oder Dipu) und Ron Haque Sikder. Sie sind oder waren Besitzer eines Firmenkonglomerats, zu dem auch eine Bank gehört. Und schliesslich ist zum gleichen Zeitpunkt, Mitte Mai 2018, Sameer Ahmad in den VR von CNN Money eingetreten. Er ist der Vorsitzende und CEO von RSA Capital, einer Finanzgesellschaft in Dhaka.
Der Kontakt zu den Grossinvestoren Sikder stellte Pitton her, der als Berater eines in Asien investierten Fonds offenbar mit den Sikders zu tun hatte. Wieso ausgerechnet drei Exponenten der Geschäftswelt von Bangladesh sehr daran interessiert sind, in ein Schweizer Start-up zu investieren, bedarf noch genauerer Abklärungen.
Zwei Investoren auf der Flucht
Insbesondere, weil laut Medienberichten die Brüder Sikder Ende Mai nach Thailand flüchteten. Wie die «Dhaka Tribune» wissen will, sollen sie auf zwei Banker zuerst geschossen und sie anschliessend gegen ihren Willen festgehalten haben. Anlass des Streits soll deren Weigerung gewesen sein, ein Anwesen der Sikders weit über Marktwert zu beleihen.
Von Thailand aus verlangen die Sikder Brothers nun, dass sie präventiv Kaution stellen dürfen, um einer Verhaftung zu entgehen, wenn sie wieder nach Bangladesh zurückkehren. Dieses Ansinnen ist zunächst vom Obersten Gerichtshof in Dhaka indigniert zurückgewiesen worden. Inzwischen denkt er aber offenbar nochmals über den Antrag nach.
Weder deren National Bank, ein Bestandteil ihres Imperiums, noch die Exim Bank, deren Managing Director bedroht worden sein soll, noch Ahmad antworteten auf wiederholte Anfragen. Befremdlich ist, dass RSA Capital zwar eine hübsch designte Webseite hat, die dort angegebene E-Mail-Adresse aber nicht funktioniert.
Im Privatjet als Notfall nach Thailand
Von den Untersuchungsorganen in Dhaka wird nun abgeklärt, wie es den Sikders gelingen konnte, trotz Flug- und Reiseverbot wegen Corona mit einem zu ihrem Imperium gehörenden Privatjet nach Thailand zu reisen. Sie sollen dafür angegeben haben, dass es sich um einen medizinischen Notfall handle, sie bräuchten dringend eine Behandlung im Ausland.
Auf jeden Fall handelt es sich hier, gelinde ausgedrückt, um ein abenteuerliches Aktionariat eines Wirtschaftssenders, und es wäre interessant zu erfahren, ob das CNN-Mutterhaus, das Rasch nur die Lizenz für die Verwendung des Namens CNN Money gab, über diese Besitzerstruktur informiert war.
Wie gross der Anteil ist, der Rasch selbst gehört, ist nicht bekannt; als nicht kotierte AG ist CNN Money Switzerland über das hinaus, was im Handelsregister eingetragen sein muss, nicht auskunftspflichtig.
Keine Massenentlassung mit Sozialplan
Bitter für die verbliebenen 25 Angestellten von CNN Money, dass es sich nicht einmal um eine Massenentlassung handelt, für die ein Sozialplan ausgearbeitet werden müsste. Aber diese Vorschrift greift erst bei Entlassungen von mehr als 30 Personen.
Während in den recherchierfaulen Schweizer Medien noch gemutmasst wird, wann denn CNN Money Switzerland den Sendebetrieb einstellen wird, würde ein Blick auf seine Webseite ausreichen, um festzustellen, dass seit Montagnachmittag der Live-Feed abgeschaltet ist.
Dem Konkursverwalter obliegt es nun, die Hintergründe zu erhellen, die zu diesem brutalen Stopp führten. Insbesondere ist die Frage zu beantworten, wieso Rasch noch die SRF-Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri als neue Chefredaktorin holte. Sie trat ihr Amt am 1. Juli an, nächste Woche hätten neu von ihr konzipierte Programmelemente an den Start gehen sollen.
Wieso wurde das Ende so lange hinausgezögert?
Stattdessen ist sie nun arbeitslos und hat – wie die übrige Belegschaft – keinerlei Gehalt bekommen. Da die Flucht der beiden Hauptinvestoren, die in der Vergangenheit schon mehrfach Finanzlöcher stopften, bereits Ende Mai erfolgte, womit wohl ein Versiegen dieser Quelle einher ging, ist die Frage, wieso Rasch zunächst noch seelenruhig in luxuriöse Sommerferien abzwitscherte und bis zum 17. August zuwartete, um das Ende zu verkünden.
Vorher hatte er Anfragen zum Verbleib der Sikder-Gebrüder mit der knappen Bemerkung abgeklatscht, dass er sich zu Privatangelegenheiten seiner Verwaltungsräte nicht äussere und eine allfällige rechtliche Würdigung abwarte.
Also war ihm spätestens seit dem 25. Mai bekannt, dass seine Mehrheitseigner gröbere Probleme haben. Wieso er noch fast drei Monate zuwartete, um dann eine Krisensitzung des VR einzuberufen, auf der einstimmig das Ende beschlossen wurde, ist eine der vielen Fragen, die beantwortet werden muss. Da steht schon mal der Verdacht auf Konkursverschleppung im Raum.
Was es doch für sonderbare Geschichten gibt.
Name des Senders CNN Money.
Der Name müsste Logo sein verspricht zumindest, hier geht sollte es bei den Publikationsinhalten
um Geld und Wirtschaft gehen.
Die Investoren haben offenbar nicht einmal das Einmaleins der Betriebsökonomie im Griff.
( Oder es war zum vornherein Fragwürdiges mit im Spiel. )
Die wollten sich als Wirtschaft, Fach/ Spartensender etablieren?
Logo die Redaktoren gestalten so Sendungen, zumindest in der Theorie.
Das letzte Wort, bleibt bei dem der das Kapital zur Verfügung stellt.
Publizierende in der Sparte Ökommie, die nicht schnallen das es im eigenen
Bilanz-Keller stinkt, von denen ist wohl kaum erheblich Fachkompetentes zu erwarten.
Vielleicht gut recherchierter Artikel, aber flapsig geschrieben. So muss man einige Sätze mehrmals lesen, um herauszufinden, was wohl damit gesagt werden soll. Zudem: Bangladesh’s Hauptstadt heisst DHACCA (je nach Schreibweise) und nicht DHAKAR. Oder ist Senegal auch noch involviert?