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Wumms: Daniel Jositsch

Der SP-Mann wäre ein guter Bundesrat. Aber …

Er ist intelligent. Er ist Rechtsprofessor. Er ist Ständerat. er hat eine lange Politkarriere hinter sich. Er ist mehrheitsfähig. Er will unbedingt Bundesrat werden. Er ist 58 Jahre alt, das beste Alter für den Einstieg in diesen Job.

All das spricht für ihn. Allerdings hat er einen gravierenden Nachteil, ein Manko, einen Makel. Den könnte er zwar heutzutage mit einem einfachen Gang auf das Zivilstandsamt ändern. Aber auch das würde ihm nicht wirklich helfen. Denn er ist mit diesem Makel geboren, er begleitet ihn durchs ganze Leben bis ins Grab.

Er ist ein Mann.

So pervers sind die Zeiten geworden, dass das in der Partei, die für gleiche Rechte für alle kämpft, ein fast unüberwindbares Hindernis geworden ist. Markus Somm prognostiziert, dass Daniel Jositsch keine Chance habe. Das könnte man als Lichtblick nehmen, denn wann hat Somm schon mal recht.

Aber im Ernst. Als sich Jositsch als Nachfolger für Simonetta Sommaruga präsentierte, wurde er ausgebuht. Denn die SP hatte sich diskriminierend entschlossen, nur ein Frauenticket zuzulassen; eine Bundesrätin brauche nicht den besten Kandidaten als Nachfolger, sondern einen mit dem richtigen Geschlecht.

Dann fiel noch die Favoritin auf die Schnauze, aber das war nur ein Treppenwitz. Viel schlimmer für die kämpferische Frauenbrigade in der SP war, dass sich Jositsch trotz falschem Geschlecht zur Wahl stellte. Noch schlimmer war, dass er sogar zweistellig Stimmen erhielt.

Nun geht es allerdings um die Nachfolge für einen männlichen Bundesrat. Da könnte man der Logik halber meinen, dass nur männliche Kandidaten zugelassen sein müssten. Aber Frauen und Logik …

Neben Jositsch will zum Beispiel Tamara Funiciello sich ernsthaft eine Kandidatur überlegen. Sie ist zwar unwählbar, aber eine Frau. Und überhaupt, für die Nachfolge von Alain Berset (wie er deutlich unter Beweis stellte: ein ganzer Mann) dürfen sich selbstverständlich Männer und Frauen bewerben, stellte die Co-Fraktionschefin Samira Marti klar.

Vielleicht wird gnadenhalber ein Doppelticket aufgestellt, auf dem dann auch ein Quotenmann figuriert. Der selbstverständlich alles dafür tun müsste, nicht gewählt zu werden.

Das bedeutet, dass Jositsch hier wieder schlechte Karten hat, denn er will weder als Alibi-Mann antreten, noch höflich einer unqualifizierten Frau den Vortritt lassen.

Schon haben sich die ersten Heckenschützinnen in Stellung gebracht und rümpfen öffentlich die Nase über diese neuerliche Frechheit von Jositsch. Wie kann er nur. Er wäre zwar der ideale Kandidat. Aber er hat schon mal gegen Frauen kandidiert. Pfui. Und er ist weiterhin ein Mann. Doppelpfui.

Meint jemand, ausserhalb von kampffeministischen Kreisen in der SP, dass das irgendwer versteht?

Ach, und wieso darf Jositsch das nicht tun, was Cédric Wermuth schon tat, eine Frau verdrängen? Gibt es dafür rationale Gründe? Oder liegt es daran, dass Wermuth ein paar Haare mehr hat? Wäre das die Logik, wäre Jositsch doch der ideale Kandidat für die kahle Knutschkugel Berset. Denn wieso soll man nicht Haupthaar als Kriterium nehmen? Ist doch auch nicht blöder als Geschlecht.

Vielleicht sollte sich die SP auf einen Schweizer Kompromiss verständigen. Weder Funiciello noch Jositsch. Dafür Fabian Molina. Damit wäre dann die Lachnummer komplett.

Jekami

Wer wird Nachfolger von Bundesrat Alain Berset?

Weder schwarze Augenbrauen, noch eine Glatze sind notwendige Voraussetzungen. Politische Erfahrung, Wählbarkeit, breite Akzeptanz als Vertreter in einer Kollegialbehörde offenbar auch nicht.

Also gibt es Mitspieler in diesem Jekami in der SP, die einen schon an diesem und jenem zweifeln lassen. Natürlich, ein wenig mediale Aufmerksamkeit erhaschen, das ist schwierig, da sind alle Mittel recht. Aber hat denn niemand mehr etwas Schamgefühl oder ein Bewusstsein für Peinlichkeit?

Da wäre mal Mustafa Atici, Basler Nationalrat, gebürtiger Kurde. Er will die 40 Prozent aller Schweizer vertreten, die Menschen mit Migrationshintergrund in erster und zweiter Generation seien. Wird nix, aber er wird fleissig interviewt und gehätschelt.

Dann hätten wir Tamara Funiciello, Spassbremse und Wutfeministin, Meisterin der provokativen Blubberreden. Chancenlos, aber sie überlege sich eine Kandidatur.

Der ewige Daniel Jositsch. Er hat sich mit den SP-Frauen verkracht, als er als Pimmelträger als Nachfolger für Sommaruga gegen den Widerstand der Partei ins Rennen ging. Seit Jahren bereitet er sich auf dieses Amt vor, bleibt aber chancenlos.

Jon (who) Pult, sehr linker Bündner SP-Nationalrat, darf in keinem linksradikalen Gremium fehlen, will sich im Herbst definitiv entscheiden. Eva Herzog möchte möglicherweise vom Mitleidsbonus profitieren, da sie schon als sichere Siegerin aussah, dann aber auf der Zielgeraden noch abgefangen wurde. Auch Min Li Marti möchte sich gerne lächerlich machen. Christian Levrat, Roger Nordmann, das wären wenigstens zwei Schwergewichte. Sind aber wahrscheinlich deswegen nicht wählbar.

So könnte man noch beliebig weiterfahren, aber ein möglicher Kandidat schlägt nun alle. Der Zürcher SP-Nationalrat und Swissaid-Co-Präsident Fabian Molina. Leistungsausweis, ausser grosse Klappe, null. Freund des Schwarzen Blocks. Will die Schweizer Armee und die NATO abschaffen. Forderte schon mal die weltweite Einstellung aller Kriegshandlungen, um sich auf die Bekämpfung der Pandemie zu konzentrieren. Wollte sofortiges Asyl für mindestens 10’000 Afghanen. Ist als Dampfplauderer immer zur Stelle, wenn eine Kamera oder ein Mikrophon eingeschaltet wird.

Alleine, dass er sich eine Kandidatur überlege, schadet schon der SP. Unglaublicher Verein.

Jekami mit Journis

Keiner zu klein, Meinungsträger zu sein.

Die Temperaturen steigen – und fallen wieder. So ist es ein ewiges Auf und Ab. Der Leser kann allerdings nur auf einer Metaebene Vergnügen und Unterhaltung aus den meisten Publikationen saugen.

Zu Prigoschin und Putin haben nun so ziemlich alle Meinungsträger, Experten und Spezialisten ihren Senf gegeben. Vielleicht fehlt noch die Meinung des Kopierers, des Staubsaugers und der Kaffeemaschine auf der Redaktion. Wir warten auf Exklusiv-Interviews.

Wunderbar ist auch, wenn sich im gleichen Organ sogenannte «Experten» diametral widersprechen. Bei CH Media schwafelte der eine von einem Militärputsch, der andere behauptet: «Prigoschins Coup war eine gut inszenierte PR-Operation, die in die Geschichte eingehen wird.»

Such’s dir aus, lieber Leser, kann man so oder so sehen.

In erhöhte Wallungen, geradezu in Vibrationsstatus hat die Medien ein klitzekleines Ereignis in einer klitzekleinen Kommune versetzt: «Erstmals in Deutschland hat die rechtsradikale Partei ein kommunales Spitzenamt erobert». Es gibt neu einen Landrat, der der AfD angehört. Die ist, trotz angebräunten Radikalinskis und Provokateuren wie Björn Höcke, eine demokratische Partei, und dieses Amt wurde in einer demokratischen Wahl erobert. So what? Aber der Tagi vibriert: «Die AfD setzt die Demokratie unter Spannung».

Anlass für homerisches Gelächter ist auch die Meldung: «Sek-Schülerinnen sprechen über die Menstruation». Denn: «Die kostenlosen Binden und Tampons, die neu in städtischen Schulhäusern aufliegen, seien aber erst ein Anfang.» Der Anfang vom Ende? Kurt Tucholsky (Kindersoldaten: googeln) sagte ganz richtig: «Die Frauen haben es ja von Zeit zu Zeit auch nicht leicht. Wir Männer aber müssen uns rasieren.» ZACKBUM regt an, ebenfalls kostenlos Rasierapparate und After Shave aufzulegen; verdammte Ungerechtigkeit.

Wie allerdings vermeldet werden kann, dass Tamara Funiciello nicht nur ein reines Frauenticket für die Nachfolge des Frauenverstehers Alain Berset anregt, sondern überraschenderweise auch sich selbst durchaus darauf vorstellen könnte, ohne dass dem Journalisten die Lachtränen in die Tasten getropft sind?

Wer herausfinden will, wie tief das «Magazin» gesunken ist, sollte sich hier davon überzeugen:

Das nennt man eine journalistische Implosion. Nicht in einer Millisekunde, aber in einem ganzen Heft. Da darf Christian Seiler doch tatsächlich grenzdebile Leserfragen beantworten. Kostprobe:

«Ich bin vor einem Jahr Mami geworden. Nun kommt es öfters vor, dass der Kleine genau dann Hunger hat, wenn ich zu kochen beginne. Das heisst, ich habe ihn dann auf dem Arm. Und da wird es dann schwierig mit Schnippeln Hast du ein paar gute (vegane) Rezepte, die man auch mit einer Hand in Windeseile zubereitet kann

Vielleicht sollte Seiler dem Mami erklären, dass vegane Ernährung zu Mangelerscheinungen führt (Vitamin B12, Vitamin D, Zink, Jod, Eisen), die dem Gedeihen eines Babys nicht förderlich sind, auch wenn man es auf den Arm nimmt. Stattdessen rät er zu einem schnippelfreien Gericht: «Mit dem Löffel essen und den Kleinen immer wieder kosten lassen.» Der arme Kleine.

Okay, jetzt muss aber ZACKBUM die Tastatur trocknen, haben wir gelacht.

 

Frauen – Streik – Wahnsinn

Ein kleines Lexikon für Mitläufer.

Es wird etwas unübersichtlich, wer eigentlich wofür und wogegen am 14. Juni streikt. Da hätten wir mal diese hier:

«Als TINFLA*s sind wir Gewalt auf vielen Ebenen ausgesetzt. Dies ist kein Zufall – sie hat im Patriarchat und Kapitalismus System.»

Von hinten nach vorne: Kapitalismus und Patriarchat, gut, da sind wir noch auf sicherem Boden. Aber TINFLA*? Das gibt es auch als FLINTA*, kicher. In beliebiger Reihenfolge (ist Reihenfolge nicht diskriminierend?) steht das für Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre, Trans*- und agender-Menschen.  Wer’s immer noch nicht kapiert, ist sicher ein Cis Mann.

Hä? Ein Cis Mann ist ein Mann, dem bei Geburt nicht nur das männliche Geschlecht «zugewiesen» wurde, sondern der sich auch noch damit identifiziert. Er ist also «diesseitig», im Gegensatz zu trans oder transgender. Meistens ist der Cis Mann dann auch noch heterosexuell, womit er eindeutig zum Unterdrückungspatriachat in der Gesellschaft gehört. In seiner unangenehmsten Ausformung ist er dann noch ein alter, weisser Mann.

Wie heisst es so erschütternd: «Cis Männer erheben Besitzanspruch auf unsere Körper und üben oft Gewalt aus, wenn wir diesem nicht nachkommen. Auch trans Personen, und Menschen, die nicht in die binäre Geschlechterkategorie passen, müssen vor allem im öffentlichen Raum Gewalt erfahren.»

Wir erinnern uns an das schreckliche Eier-Attentat auf einen berühmten Poeten auf offener Strasse.

Was heisst denn nun «queerfeministisch»? Wir holen tief Luft: «Queerfeminismus richtet sich sowohl gegen die Heteronormativität als auch die binäre Geschlechterordnung.» Alles klar? Bitte, noch ein Anlauf: «Queerfeminismus geht davon aus, dass Geschlecht nicht biologisch oder psychologisch vorherbestimmt ist, sondern den Menschen ein soziales und körperliches Geschlecht, sowie daran gebundene Geschlechterrollen gesellschaftlich zugeschrieben werden.»

Im Gegensatz dazu sind natürlich die Kämpfer*Innen für eine gendervielfältige Welt friedlich unterwegs. Ausser vielleicht, es geht gegen Terf. das sind «Trans Exclusionary Radical Feminists». Hä? Also das sind Frauen, die sich als Feministin bezeichnen, aber darauf bestehen, dass Wesen mit Vagina Frauen und solche mit Penis Männer sind.

Dazu gehört auch eine «Posie Parker». Die tingelt durch die Welt mit einem «Let Women Speak»-Event. Einfache Anordnung: Sie stellt eine Kamera auf eine Bühne, auf der Frauen über alles reden können, was sie wollen. Vorausgesetzt, sie sind Frauen. Ist doch nicht schlecht. Ist furchtbar, «Burn the Terfs» ist das Motto der Gegendemonstranten, die schon mehrere solche Anlässe dermassen massiv störten, dass sie abgebrochen werden mussten. Wie gerade in Genf. Trotz Polizeischutz gelang es diesen Feind*Innen der freien Rede, die Veranstaltung so zu bedrängen, dass Parker sie abbrach. Sehr dialogfördernd …

Dann hätten wir den Aufruf des «Feministischer Streik & Frauenstreik Basel». Die haben Grosses vor: «Am 14. Juni nehmen wir uns die Strassen für ein Leben ohne Gewalt an unseren Körpern: damit wir an unserem Arbeitsplatz keine sexistischen Sprüche hören, nachts alleine unbesorgt nach Hause gehen können und das unser Zuhause wirklich ein sicherer Ort wird.»

Leider anonym bleibende Kampftruppen vermelden auf barrikade.info: «Patriachale Strukturen versuchen weltweit über die Körper von Frauen und Queers zu bestimmen. Fundamentalist:innen in der Schweiz versuchen seit Jahren das Selbstbestimmungsrecht dieser zu beschneiden, in dem sie das Recht auf sichere Schwangerschaftsabbrüche angreifen. Die Helsana arbeitet mit denselben Reaktionären zusammen. Wir haben im Zeichen des 14. Juni in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag bei der Helsana in Winterthur unsere klirrenden Grüsse hinterlassen.»

Auch Thun und das Berner Oberland haben Forderungen: «Das Ende geschlechtsspezifischer Gewalt», plus «Eine ökologisch und sozial nachhaltige Zukunft».

Aber es gibt natürlich auch übergeordnete, schweizweite Forderungen: «Massnahmen zur Bekämpfung geschlechterspezifischer, sexualisierte und häuslicher Gewalt und rassistischer, queerfeindlicher Diskriminierung.» Und wenn man, Pardon, frau, schon mal am Fordern ist: «Jede Erziehungsperson sollte ausserdem eine Elternzeit von mindestens einem Jahr pro Person und Kind erhalten und das private Krankenversicherungssystem sollte abgeschafft werden

Ach, wo absurde Forderungen sind, ist SP-Nationalrätin Tamara Funiciello nicht weit. «Verwandeln wir unsere Wut in Schlagkraft», forderte sie zweideutig nach der nötigen Erhöhung des Fraunenrentenalters. Und kündigte an: «Wir wollen, dass am 14. Juni 2023 alles stillsteht. Heute beginnen wir mit den Vorbereitungen.»

ZACKBUM steht nicht still, aber schaun mer mal.

 

Wumms: Tamara Funiciello

ZACKBUM gesteht: eine Dame im Umzug hatten wir vergessen.

Gegen die Studie von zwei Uni-Professorinnen ist viel gewäffelt worden, von allen üblichen Verdächtigen. Aber natürlich gibt es noch eine gewichtige Stimme, die bislang nicht zu hören war.

Das hat Tamedia verdienstvoll geändert. In der Tradition von «was wollten Sie schon immer mal unbelästigt von kritischen Fragen sagen?», hat nun Alessandra Paone die SP-Nationalrätin Tamara Funiciello interviewt. Das ist allerdings der falsche Ausdruck; Paone lieferte die Stichworte, um Funiciello einen ungehinderten Diskurs zu erlauben.

Die Linkspolitikerin hat sich bekanntlich geweigert, Randale-Umzüge des Schwarzen Blocks zu verurteilen («ich möchte über Dinge sprechen, die mir wichtig sind»). Dazu gehört der Kampf gegen Frauendiskriminierung, der Kampf gegen Frauendiskriminierung – und der Kampf gegen Frauendiskriminierung.

Wenn man (oder frau) Funiciello ungebremst schwatzen lässt, dann wiederholt sie ungeniert die ewig gleichen Behauptungen. Natürlich darf auch sie gegen die Umfrage unter Studentinnen an ETH und Uni Zürich vom Leder ziehen, ist doch klar. Weil schon andere dagegen schimpften, ist sie für Tamedia inzwischen eine «umstrittene Hochschulstudie». Was wollten Sie schon immer mal dazu sagen, Frau Funiciello?

«Die besagte Studie ist meines Wissens weder publiziert noch peer-reviewt, also von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft. Die Resultate sollten daher mit Vorsicht betrachtet werden.»

Da würde sich die Frage aufdrängen, was das an den klaren Aussagen der Studie ändert, und ob Funiciello damit den beiden anerkannten Wissenschaftlerinnen, die die Studie verfassten, unterstellen will, sie seien voreingenommen oder abhängig. Was sogar stimmen könnte, als amtierende Präsidentin der Gleichstellungskommission der Uni und als ihre Vorgängerin sind die beiden Professorinnen sicherlich für die Sache der Frau voreingenommen.

Von Funiciellos akademischem Werdegang ist nur bekannt, dass sie an der Uni Genf ein Studium in «Internationalen Beziehungen» begann und dann an die Uni Bern wechselte, um dort Geschichte und Sozialwissenschaften zu studieren. Von Abschlüssen weiss man nichts. Aber dermassen qualifiziert kann Funiciello sicherlich den wissenschaftlichen Wert der Unistudie beurteilen.

Paone verunstaltet dann eine Erkenntnis der Untersuchung, indem sie formuliert: «Margrit Osterloh, eine der beiden Autorinnen der Zürcher Studie, sagt, Frauen werde eingeredet, gegenüber dem männlichen Geschlecht diskriminiert zu werden. Die Kritik richtet sich nicht zuletzt auch an Politikerinnen wie Sie, die sich für Gleichstellung einsetzen. Wie reagieren Sie darauf

Richtig wäre, dass die Umfrage ergab, dass keine der Teilnehmerinnen konkrete Beispiele für Diskriminierung aufführte, aber die allgemeine Frage, ob Frauen diskriminiert würden, mehrheitlich mit ja beantwortet wurde. Auf diesen Widerspruch hat Osterloh aufmerksam gemacht. Aber Paone will ja nur Funiciello den Sprachteppich auslegen, damit die blaffen kann: «Das ist lächerlich

Starke Ansage, wieso denn das? «Niemand redet Frauen ein, dass sie diskriminiert werden, sie spüren es selbst. Oder pfeift irgendjemand Jungs hinterher? Werden vor allem Männer in Clubs sexuell belästigt? Kaum! Es ist eine traurige Tatsache, dass jedes Jahr in der Schweiz im Schnitt 25 Femizide begangen werden.»

In der Studie ging es wohlgemerkt um die Frage, ob Frauen im Studium diskriminiert werden.

Aber Paone will noch weitere Schimpfereien von Funiciello abholen und doppelt nach, dass nicht nur die Autorinnen dieser Studie zum Schluss kommen, dass die angebliche vielfältige Diskriminierung von Frauen einfach einem Narrativ entspricht, das dringend an der Realität überprüft werden müsste.

Dagegen führt Funiciello, mangels Argumenten, eine unsinnige Behauptung an:

«Wenn sich Frauen auf die Seite des Patriarchats stellen, dann ist ihnen dessen Applaus sicher

Wir versuchen, die Nationalrätin zu verstehen. Wenn ihr die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie, breit abgestützt und von kompetenten sowie über jeden Zweifel der Voreingenommenheit erhabenen Professorinnen durchgeführt, nicht passen, dann behauptet sie einfach, die Autorinnen stellten sich auf die Seite des Patriarchats.

Die Präsidentin der Gleichstellungskommission auf der Seite des Patriarchats? Da lachen ja die Hühner, aber leider weder Paone noch Funiciello.

Grenzgängerisch

Die Plattform #netzcourage bekommt keine Steuergelder mehr vom Bundesamt.

Als im Nationalrat der Antrag eines SVP-Politikers abgeschmettert wurde, dem Verein «Netzcourage» knapp 200’000 Franken staatliche Unterstützung zu streichen, jubilierte Jolanda Spiess-Hegglin samt Fanclub noch.

Allerdings hatte sie vorher schon geklagt, dass die Überweisungstranchen nur zögerlich eintrudelten und damit die weitere Tätigkeit gefährdet sei.

Nun hat aber «20 Minuten» unter Berufung auf das Öffentlichkeitsgesetz eine Verfügung des Eidgenössischen Büros für Gleichstellung (EBG) einsehen können. ZACKBUM nimmt zur Kenntnis, dass eine gleichlautende Anfrage von uns nicht beantwortet wurde.

War absehbar: Keine Steuergelder mehr vom Bund.

Aber kein Grund, beleidigte Leberwurst zu spielen, denn in der Verfügung steht, dass nur noch eine letzte Tranche von Fr. 25’337.- Ende Dezember überwiesen werde. Damit belaufen sich die Gesamtausgaben an Steuergeldern auf rund 75’000 Franken. Eingespart werden also rund 120’000.-.

«20 Minuten» zitiert die beiden entscheidenden Passagen der Begründung:

«Die Aussagen der Projektträgerschaft lassen nicht den Schluss zu, dass das Projekt in effizienter Weise geführt und entsprechend der Vorgaben des Subventionsgesetzes (…) umgesetzt wird».

Ein Kinnhaken, dem folgt ein zweiter: «Das EBG wird seit Beginn der Finanzierung, wenn überhaupt, erst nachträglich und meistens nur auf Anfrage hin über wesentliche Änderungen informiert.»

Auch ZACKBUM hat mehrfach über die undurchsichtigen Finanzflüsse innerhalb des kleinen Imperiums berichtet, das sich Spiess-Hegglin aufgebaut hat. Und auf den Widerspruch hingewiesen, dass die Kämpferin gegen Hassrede und Diskriminierung im Internet selbst gnadenlose Hassreden führt und über ihre Kritiker mit aufgemalten Hitler-Schnäuzen, der Ernennung zum «Arschloch des Monats» oder mit launigen Bemerkungen über deren Alter herzieht.

Wieso traten die Co-Präsidentinnen Knall auf Fall zurück?

Auch ein Like für eine sogenannte Karikatur, in der eine Kritikerin im Stil der Französischen Revolution geköpft wurde, sorgte für Aufmerksamkeit. Zum grossen Knall kam es, als die beiden Co-Präsidentinnen des Vereins zunächst noch den Jahresbericht mit lobendenen Worten unterzeichneten und auch weitere Massnahmen wie ein Kommunikationskonzept vorstellten. Um wenige Tage später Knall auf Fall zurückzutreten.

Welche plötzlich aufgetauchten «strategischen Differenzen» Tamara Funiciello (SP) und Greta Gysin (Grüne) dazu bewogen hatten, mochte niemand der Beteiligten erklären. Auch daran stiess sich das EGB: es bleibe unklar,  «wie die strategischen Differenzen, die zum sofortigen Rücktritt des Co-Präsidiums führten, sich konkret auf das vom EBG unterstützte Projekts auswirken».

Für einmal schmallippig: Tweet von Spiess-Hegglin.

Im Gegensatz zu Spiess-Hegglin und ihrem eingeschworenen Fanclub, angeführt vom Multiversager Hansi Voigt, ist uns Häme völlig fremd. Es ist die Tragik zu konstatieren, dass sich Spiess-Hegglin mit ihrer konfliktiven, ruppigen und hasserfüllten Art selbst im Weg steht und einer durchaus begrüssenswerten und nötigen Sache – Kampf gegen Hass im Internet – einen Bärendienst erwiesen hat.

Sich kritisch hinterfragen ist anders …

Das man nicht Zehntausende von Spendenfranken einnehmen kann, diverse staatliche Unterstützungsgelder einsacken, ohne eine transparente und nachvollziehbare Buchhaltung zu führen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Dass man sich selbst einer gesitteten Sprache in einer solchen Position befleissigen sollte, ebenfalls.

Statt diese ganzen Ungereimheiten hier nochmals aufzuführen, liefern wir den Artikel nach, der am 14. Oktober in der «Weltwoche» erschien und von Vereinsseite mit eisigem Schweigen beantwortet wurde.

Afghanistan: ja, man kann

Maulhelden fordern und kritisieren. Aber es gibt auch wenige, die handeln.

Im Elendstal des Verrats an allen fortschrittlichen Afghanen gibt es eine Riege von Maulhelden, die nicht müde werden, absurde Forderungen aufzustellen. Man sollte, man müsste, sofort, 10’000 Afghanen, Unterstützung, Blabla.

Ein Traumtänzer wie der SP-Nationalrat Fabian Molina entblödet sich sogar nicht mal, die Auflösung der NATO zu fordern, weil die an den Zuständen in Afghanistan schuld sei.

Begleitet wird das Affentheater vom dröhnenden Schweigen aller frauenbewegten Stimmen. Unerträgliche Zustände fast wie unter den Taliban bei Tamedia kritisieren. Das Kleinstproblem Femizid in der Schweiz zu einem schlecht recherchierten und geschriebenen Artikel aufblasen. Gerne die Burka des Schweigens über den Blödsinn legen, den bewegte Frauen wie Tamara Funiciello anlässlich der Abstimmung über das Burkaverbots in der Schweiz abgesondert haben.

Aber sonst? Nichts, nada, null. Eigeninitiative, konkrete Hilfe, wenigstens der Versuch dazu? Selten hat sich eine Bewegung so erbärmlich-ärmlich gezeigt wie die der angeblichen Verteidiger von Frauenrechten gegen Sexismus, Unterdrückung, männliche Herrschaft.

Aber immerhin, es gibt einen kleinen Lichtblick. ZACKBUM räumt ein, dass wir auch nicht mehr recht daran geglaubt haben. Aber wir haben uns gerne eines Besseren belehren lassen:

Das ist mal eine gute Nachricht.

Es ist ein Zusammenschluss eines kunterbunten Strausses von Organisationen, es war ein kühner Plan, es gab Hindernisse so hoch wie der Himalaya zu überwinden. Es handelt sich auch nicht um 10’000 Afghanen, die hier gerettet wurden.

«Fast hätten wir selbst nicht mehr daran geglaubt, doch gestern Nacht konnten wir 189 Menschen in Bussen mit amerikanischer Unterstützung über zahlreiche Check-Points in den Kabuler Flughafen bringen. Von dort wurden sie mit einer Militärmaschine der USA ausgeflogen und warten derzeit in Doha und Riad auf die Weiterreise.»

ZACKBUM ist stolz darauf, mit der Überzeugung, dass das nie funktionieren wird, aber eine so konkrete Aktion Unterstützung verdient, mit einer Spende einen kleinen Beitrag dazu geleistet zu haben. ZACKBUM ist stolz darauf, sich für den ehemaligen BBC-Bürochef von Kabul einzusetzen, der in die Schweiz geflüchtet ist und dem es gelungen ist, seine Familie zumindest vor dem direkten Zugriff der Steinzeit-Fanatiker in Sicherheit gebracht zu haben.

All das gibt keinen Auftritt in der «Tagesschau» oder in den Schweizer Medien, die jede noch so absurde Forderung von Maulhelden kolportieren. Aber besser, 189 Menschen retten, besser, eine Familie retten, als in aller Peinlichkeit mit sinnlosen Forderungen öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen. Besser das, als Windmacher zu sein. Besser das, als dumpf zu schweigen.

Weltmeisterschaft der Heuchler

Es sollte eine olympische Disziplin werden. Pflicht, Kür, Medaille im Heuchel-Wettkampf. Verliehen wird ein Tartuffe in Gold, Silber oder Bronze.

Ich sage Afghanistan. Was sagst du? Die Flüchtlingsorganisation der UNO sagt: «UNHCR ruft aufgrund der humanitären Krise in Afghanistan zu einem dauerhaften Waffenstillstand und einer Verhandlungslösung im Interesse des afghanischen Volkes auf.»

Was sagt die UNICEF, die Kinderhilfsorganisation der UNO? «Wir fordern die Taliban und andere Parteien auf, dafür zu sorgen, dass UNICEF und unsere humanitären Partner sicheren, rechtzeitigen und ungehinderten Zugang haben, um Kinder in Not zu erreichen, wo immer sie sind. Darüber hinaus müssen alle humanitären Akteure die Möglichkeit haben, nach den humanitären Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit zu handeln.»

Was sagt CH Media? «Deutscher Afghanistan-Veteran: «Die Menschen fürchten die Rache der Taliban – sie haben Todesängste»»

Was meldet der «Tages-Anzeiger»? «James Dobbins war der erste US-Botschafter in Afghanistan nach der Invasion von 2001 und Berater von Bush und Obama. Er sagt unter Tränen: Ich trage eine Verantwortung.»»

Was sagen die USA über das Schicksal der bereits Ausgeflogenen, die in Doha zwischengelagert werden? «Man sei sich der «schrecklichen hygienischen Zustände in Katar» bewusst, die dort geherrscht hätten, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby. Man habe bereits daran gearbeitet, sie zu verbessern», berichtet «20 Minuten».

Die St. Galler Stadträtin Sonja Lüthi:

«Ich bin persönlich – wie auch der gesamte Stadtrat – tief betroffen von den erschütternden Bildern, die uns aus Afghanistanerreichen.»

Auch Balthasar Glättli, Präsident der «Grünen», ist aufgewacht und will das Feld nicht Afghanistan-Kreische Fabian Molina und seiner SP überlassen: «Der Bundesrat zeigt sein kaltes Herz: 230 Personen aufzunehmen, während Millionen Menschen in Gefahr sind, ist ein Hohn. Wir GRÜNE fordern die Aufnahme von mindestens 10’000 Menschen, die besonders bedroht sind.»

Hauptsache gut im Bild: Balthasar Glättli.

Das sieht die Schweizerische Flüchtlingshilfe auch so:

«Afghanistan: Die Schweiz muss mehr leisten für den Schutz der Flüchtlinge»

Neben diesem Maulheldentum, was passiert denn konkret? In Deutschland versucht ein EU-Abgeordneter der Grünen, einen Charterflug nach Kabul zu organisieren und sammelt dafür Spenden ein. Leider hatte der gleiche Erik Marquardt schon rund 300’000 Euro für das Chartern eines Bootes zur Seenotrettung im Mittelmeer gesammelt. Zu einem Einsatz des Schiffes kam es nicht

Aber Marquardt unterscheidet sich von den fordernden Heuchlern immerhin dadurch, dass er etwas Konkretes auf die Beine stellen will. Er antwortet allerdings nicht auf journalistische Anfragen; man sei zu sehr mit der Organisation des Charterflugs beschäftigt. Mangels anderer Nachrichten ist es wohl eher ausgeschlossen, dass der vor dem 31. August noch stattfinden wird.

Reine Heuchelei, absurde Forderungen

Alles Betroffenheitsgesülze ist reine Heuchelei. Konkrete Hilfe ist gar nicht so einfach. Vielleicht sind da alle unter talibanartigen Zuständen bei Tamedia leidende Frauen konsequent, wenn sie zum Thema Afghanistan und Frauen einfach schweigen. Betrifft ja nicht ihren eigenen Bauchnabel, und der interessiert sie halt schon am meisten.

Es ist schwierig, konkret etwas zu tun. Angesichts all dieser hohlen Forderungen, Solidaritätsadressen, dem mehr oder minder lyrischen Ausdruck der Erschütterung kann man nur festhalten: das ist alles so widerlich, dass es eine neue Wettkampfdisziplin geben sollte. Wir schlagen den Namen «Radfahrer-Dreisprung» vor. Gemessen werden die Sprungweite, die Haltung dabei und die Eleganz der Landung.

Dabei gibt es eine Pflicht- und ein Kürnote. Pflicht bewertet die obligatorischen Sprünge, Kür besondere Einlagen dabei.

Gehupft wie gesprungen: leiden und fordern.

Der erste Sprung besteht in der möglichst eindrücklichen Darstellung der eigenen Betroffenheit. Der zweite ist das Anprangern des allgemeinen Versagens, ausgenommen das eigene. Der dritte Sprung besteht schliesslich aus einem Forderungskatalog.

Kürnoten gibt es für Zusatzsaltos, Schrauben und besonders beeindruckende Luftblasen beim Springen. In der Schweiz sind zurzeit Cédric Wermuth, Fabian Molina und neu Balthasar Glättli in den Medaillenrängen. Aber eine endgültige Bewertung steht noch aus; alle Sprünge bis zum 31. August zählen für die Wertung.

Von links nach links: Wermuth und Molina sowie Molina.

Der Wettbewerb steht auch für Frauen, Transgender oder Non-Binäre offen, obwohl wir hier noch keine beeindruckenden Leistungen gesehen haben; vielleicht mit Ausnahme von Sibel Arslan oder Tamara Funiciello. Aber beide haben noch keinen gültigen Versuch hingelegt, nur unkoordinierte Kurzsprünge.

Wenn du für alle kämpfst, kämpfst du für niemanden …

Nur meckern und polemisieren?

Natürlich ist die Frage erlaubt: Was macht dann ZACKBUM eigentlich? Wir haben gespendet, obwohl wir nicht sehr optimistisch sind. Wir setzen uns zudem für den in die Schweiz geflüchteten ehemaligen BBC-Bürochef in Kabul ein, der verzweifelt versucht, seine Familie aus Afghanistan herauszukriegen. Es ist bekannt, dass die fundamentalistischen Irren hinter ihrer freundlichen Fassade für blöde westliche Medien schon längst dabei sind, Listen abzuarbeiten, auf denen auch kritische Journalisten oder deren Familienangehörige stehen.

Dafür halten wir uns mit Betroffenheitsgesülze zurück, stellen keine absurden Forderungen auf und schimpfen auch nicht über das Versagen des Westens in Afghanistan, nachdem wir jahrelang nichts zu diesem Thema sagten. Uns hält das, im Gegensatz zu den Berufsheuchlern, etwas von Verurteilungen ab.

 

 

 

 

 

Feminismus fatal

Absurde Koalitionen zwischen Schleier-Feministinnen und harten Rechtsliberalen. Die Verhüllungsinitiative enthüllt aschgraue Abgründe.

Der streitbare Markus Somm («können sich einen anderen Stammgast suchen») ist gegen die Burka-Initiative. «Bewirkt nichts», meint er kurz und bündig in seiner Kolumne in der «Sonntagszeitung». Religionsfreiheit, viele für uns merkwürdige Kleidervorschriften wie die der orthodoxen Juden, geht nicht. Ob sich die SoZ eigentlich auch bald einen neuen Stammkolumnisten suchen muss, wenn Somm den «Nebelspalter» ins Internet wirft?

Der gleichen Meinung ist Nicole Althaus in der NZZaS. Das Mitglied der NZZ-Chefredaktion muss sich allerdings in eine Schlangenfrau verwandeln, um kurvig zum Ergebnis zu kommen, «dass ein solches Verbot nicht nur das Individuum unter dem Schleier betrifft, sondern liberale Werte unserer Gesellschaft tangiert». Aber auf der anderen Seite: «Letztlich will die Burka die körperliche Präsenz der Frau aus der Welt tilgen.»

Feministin erklärt ihre Haltung zur Vollverschleierung.

Nun kommt der Höhepunkt jeder Schlangenfrau-Darbietung; das Finale: «Ein liberaler Staat darf etwas nicht einfach deshalb verbieten, weil es manchen als unmoralisch scheint.» Mir erscheint der Vollpräservativ oder auch nur die Gesichtsvollverschleierung aber nicht als unmoralisch. Sondern ich stimme der wohl dienstältesten und intelligentesten Feministin Alice Schwarzer zu, die in der NZZ sagte: «Die Verschleierung der Frauen ist die Flagge des politischen Islam. Aber ist es das, was wir nach 200 Jahren Aufklärung und 50 Jahren Kampf um Gleichberechtigung in unseren Demokratien wollen?»

Deshalb spricht sich Schwarzer bedingungslos für ein Ja zur Initiative aus. Obwohl ihr das in Deutschland schon den absurden Vorwurf eingetragen hat, eine «Rechtsfeministin» zu sein. Zum viel grösseren Lager der Blöd-Feministinnen gehört hingegen Tamara Funiciello. Denn der SP-Nationalrätin und «Co-Präsidentin der SP-Frauen Schweiz» ist nichts zu blöd, um Aufmerksamkeit zu erregen:

Funiciello links (bzw. rechts), ohne BH, aber mit Megaphon.

Nicht als BH, aber als Gegengift zu Somm darf Funiciello auch eine Kolumne in der SoZ schreiben. Leider. Dort ist auch sie völlig einer Meinung mit Somm: Einerseits lehne sie die «Ideologie des radikalen Islamismus ab». Aber natürlich auch eine andere Ideologie: «Rechtsextreme Ideologien sind immer patriarchal, erzkonservativ, fremden- und frauenfeindlich. Genau darum sollten wir sie alle ausnahmslos bekämpfen.»

Frauen sollen doch anziehen, was sie wollen …

Dazu gehört dann auch diese Initiative, weil sie, furchtbar, aus SVP-Kreisen stammt. Und überhaupt: «Wir müssen Frauen das Recht lassen, anzuziehen, was sie wollen.» Dieser Meinung bin ich auch; vor allem, wenn Frauen Strapse und Nylonstrümpfe anziehen wollen. Nun wollen Frauen allerdings nicht eine Vollverschleierung tragen, sondern sie müssen es. In vielen islamisch beherrschten Ländern, obwohl das der Koran keinesfalls vorschreibt. Als Symbol dafür, dass sie Menschen zweiter Klasse sind, Besitz ihres Mannes, der als Einziger das Recht hat, sie anschauen zu dürfen.

Frau, Party, Männer anwesend, Alkohol: 28 Stockschläge im Iran. Ebenso für schleierfrei in der Öffentlichkeit.

Funiciello will wohl keinen Nikab tragen, was sie unter irren religiösen Regimes müsste, aber ihre ideologische Brille ist so nachtschwarz, dass sie blind vor der Realität steht. Stutenbissig alles hervorkramt, was man gegen die (leider) vorhandenen Feministinnen sagen kann, die selbstverständlich für diese Initiative sind. Schweizer Feministinnen seien uneins, kolportiere die (sicherlich männerbeherrschte) Presse. Quatsch, verkündet Funiciello, diverse Frauenorganisationen seien dagegen. Diesen Unsinn hätte man spätestens dann enttarnen müssen, «als man Alice Schwarzer einfliegen musste, um eine namhafte deutschsprachige Feministin zu finden, die sich für das Verbot ausspricht».

Grossartig, wie hier eine feministische Zwergin die langjährige Kämpferin für die Rechte der Frau anbellt.

Aber, es gibt immer noch Zeichen und Wunder, der Chefpolemiker gegen den Führer aus Herrliberg, der SVP-Drescher, der Köppel-Gegner, der reflexartig auf alles mit Pech und Schwefel reagierende Hausideologe Frank A. Meyer hat eine Kolumne im SoBli geschrieben, die es in sich hat.

Ein langjähriger Kämpfer gegen den frauenverachtenden Islam

Schon seit Jahren schreibt er gegen die Irrungen und Wirrungen von Feministinnen an, die das Unterdrückungssymbol des fanatischen Islamismus zur Selbstbestimmung der sich nicht unserer sexualisierten Gesellschaft aussetzen wollenden Frauen umlügen.

Bei «Genossinnen im Irrgarten» läuft Meyer zu grossen Formen auf. Wie es nur einer schreiben kann, der wirklich emotional und intellektuell engagiert ist und der die Sache kurz und knapp auf den Punkt bringt. In vier didaktischen Schritten:

  1. «In islamischen Diktaturen werden Frauen, die sich gegen die religiösen Kleidervorschriften zur Wehr setzen, eingesperrt und gefoltert, zur Abschreckung gern auch öffentlich ausgepeitscht. Selber schuld: Warum tun sie auch nicht freiwillig, was die Glaubenswächter befehlen!»
  2. «Kopftuchzwang? Burkazwang? Nach Auffassung der Linken, die sich hinter Frau Funiciello versammelt haben, sind das offenbar Fake News.»
  3. «So funktioniert der Unterdrückungstrick religiöser Dogmatik nun mal rund um den Erdball: Die korrekte Unterwerfung wird freiwillig vollzogen.»
  4. «Oder sollte die Gender-Verblödung schon so weit fortgeschritten sein? Wenn sie es aber wissen, weil sie ihre linke Kraft zur rationalen Analyse noch nicht verloren haben, dann lügen sie sich etwas vor. In der Politik jedoch wird aus dem Sich-selbst-Belügen leicht das Belügen anderer – der Bürgerinnen und Bürger.»

Als letzten Fangschuss erledigt Meyer dann noch das Argument, dass nicht der Nikab oder andere Kleidervorschriften das Problem seien, sondern «das Patriachat»:

«Folgerichtig muss man das Patriarchat verbieten. Und nicht, beispielsweise, das katholisch inspirierte Abtreibungsverbot in Polen bekämpfen

Immerhin, die Debatte hat bislang zwei gute Wirkungen. Viele Linke, viele linke Frauen outen sich mal wieder als ideologieverblendete Dummschwätzer, die den Kampf gegen das «Patriarchat» propagieren, statt sich konkret für Frauengleichberechtigung einzusetzen. Die zweite: Wenn Meyer mit diesem Furor weiterschreibt, kaufe ich mir wieder den SoBli.