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Sanija Ameti: ADS-Opfer

Sie ist die Bachelorette der Politik.

Ein Schlaglicht auf den elenden Zustand vieler Massenmedien wirft eine Figur. Mangels Inhalten spielt sie die Bachelorette der Politik. Äusserlichkeiten, dumme Sprüche, Provokationen: nichts ist ihr zu billig, um Aufmerksamkeit zu erregen. Wir sprechen von jetzt an von Ameti-Zeiten, wenn nix los ist. Denn die Dame leidet eindeutig unter ADS, dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom.

Dem SoBli ist es eine Titelgeschichte wert, dass die Co-Präsidentin der «Operation Libero» eine «Einbürgerungsinitiative lancieren» wolle. Dabei ist noch nicht einmal ihre Europa-Initiative lanciert, dazu fehlen noch 500’000 Franken, wie man der Homepage ihrer Organisation entnehmen kann. Aber immerhin wurde Monate nach der «Lancierung» ein Initiativtext veröffentlicht. Wir sind gespannt, wie lange man bei dieser neuen «Lancierung» darauf warten darf. Und ob sich auch hier ihre eigene Partei davon distanziert.

Nun könnte man hier noch annehmen, dass das Sonntagsblatt auf dem unaufhaltsamen Weg nach unten verzweifelt nach jeder Null-Story greift. Aber Sanija Ameti, der man ein gewisses Geschick in der Selbstvermarktung nicht absprechen kann, schiebt gleich noch eine weitere Null-Story nach: «Sanija Ameti von Operation Libero bekommt bis zu 100 Hassmails pro Tag», titelt «20 Minuten», und nimmt damit eine Story auf, die Ameti immerhin 37 Erwähnungen in den Medien eingebracht hat.

Das Blöd-Blatt watson.ch spitzt die Sache gleich noch zu: ««Hau ab, du Jugo»: Was Sanija Ameti täglich zu lesen bekommt». Auch der Normal-«Blick» hechelt hinterher: «Sanija Ameti erhält «bis zu 100 Hassmails pro Tag»». Geradezu analytisch geht Tamedia die Sache an: «Sanija Ameti und die Hassmails: Sie konfrontiert ihre Hater – doch bringt das etwas?»

Fakt ist, dass Ameti für ein politisches Amt kandidiert (ob sie damit erfolgreicher als mit ihrer Reihe von Libero-Flops ist?). Fakt ist auch, dass Ameti bislang ganze vier sich durchaus im normalen Rahmen von Politiker-Beschimpfungen bewegende Mails auf Twitter veröffentlicht hat. Man wartet noch auf die Flut von weiteren, denn wenn angeblich bis zu hundert Hassmails täglich ihren Account füllen …

Und schliesslich ist weder Ameti noch die «Operation Libero» bekannt dafür, besonders geschmackvoll oder höflich die politische Debatte zu führen. Schon mehrfach musste der Haufen mehr oder minder freiwillig von verunglückten Posts zurückkrebsen.

Nicht zu Unrecht bezeichnet die NZZ diese Lobbygruppe, seit Amtsantritt von Ameti, als «SVP der Progressiven».

Abgesehen davon, dass so ziemlich jeder Politiker, jede in der Öffentlichkeit stehende Person vor dem Internet Hasspost und seither Drohmails übelster Art bekommt. Ausser Ameti geht man damit nicht hausieren. Aber wo kein Inhalt ist, ist eben Haschen nach Aufmerksamkeit.

 

 

 

Volle Härte im neuen Jahr

Am 31. ein Blatt für den 1. machen. Arme Leser …

Zugegeben, das ist die volle Härte. Am 31. 12., dazu noch ein Samstag, ein Sonntagsblatt machen. Da gibt es drei Möglichkeiten.

Ein Wunder passiert und ein Riesenkracher kann beschrieben werden. Ein Wunder passiert und die B-Mannschaft am Gerät wächst intellektuell und schreiberisch über sich hin aus. Kein Wunder passiert und der Leser leidet.

Es ist kein Wunder passiert:

Allerdings muss man zu dieser Schlagzeile sagen: Die Kompetenz der Blattmacher schrumpft viel schneller als bei vergleichbaren Produkten.

Geht da noch einer unten drunter? Das schafft nur ein Blatt, das hier seinen kurzen Auftritt hat:

Diese Initiative ist die Ergänzung zur Europa-Initiative, die auch noch nicht lanciert wurde. Von der Co-Präsidentin Sanija Ameti (hier zur «Chefin» mutiert), die ungern irgend ein Fettnäpfchen auslässt, an Bedeutung kaum zu unterschätzen ist und sich nicht einmal entscheiden kann, ob sie Muslima ist oder Atheistin. Oder vielleicht kennt sie auch diesen Unterschied nicht.

SoBli-Chefredaktor Gieri Cavelty kennt auch nichts und faselt: «Wenn die Organisation Operation Libero jetzt eine Volksinitiative zur Einführung einer weniger restriktiven Einbürgerungspraxis ankündigt, entspricht dies zeitgemässem republikanischem und demokratischem Denken.»

Wollen wir eine Prognose wagen, was mit dieser Initiative an der Urne passieren wird, sollte sie tatsächlich gestartet werden? Denn «Operation Libero» hat noch überhaupt nix «lanciert», sondern bettelt auf ihrer Webseite:

ZACKBUM ist verwirrt. Ist das nun die verkleidete «Einbügerungsinitiative»? Oder eine andere? Oder wohl oder nicht oder doch? Ist auch egal, denn die Antwort auf die Frage, was mit solchen Initiativen passiert, sollten sie es überhaupt an die Urne schaffen, beantwortet die «Chefin» gerne selbst, denn sie lässt nun wirklich kein Fettnäpfchen aus, so dass man sie (natürlich nur politisch) keinesfalls schöntrinken kann. Eine Initiantin, die den folgenden Satz sagt, liefert den Gegnern ihrer «Lancierung» ein Argument auf dem Silbertablett:

«Es ist eine Schande, wie man sich hinter dem Begriff Neutralität versteckt.»

Und tschüss.

Geht’s noch tiefer? Schwierig, wirklich sehr schwierig, aber Frank A. Meyer meldet sich auch noch zu Wort. Wir zählen auf kräftige Spenden, weil wir das dem Leser ersparen.

Noch ein letzter (ernstgemeinter) Beitrag aus den tiefen Niederungen des Verzweiflungs-Journalismus, der sich nur mit frühzeitiger Alkoholzufuhr am Samstagabend erklären lässt:

«Die Muskeln wachsen, aber die Hoden schrumpfen.» Man fragt sich allerdings, was für Zeugs die SoBli-Redaktion eingenommen hat, damit das Hirn schrumpft, aber vielleicht die Hoden wachsen.

Ein zu harsches Urteil? Nein, wer als Boulevardblatt aus diesem Todesfall eine Furz-News macht, ist nicht mehr zu retten:

Wir suchen (vergeblich) Trost bei der «SonntagsZeitung», die auf einer halben Seite zeigt, wie man eine Infografik nicht machen sollte:

Gibt einem Primarschüler Buntstifte in die Hand, und er macht’s besser.

Diese Schlagzeile hingegen muss dem harten Kern der «Atomkraft – nein danke»-Fraktion bei Tamedia ganz übel aufgestossen sein:

Da half dann höchstens noch schöntrinken.

Aber ein Jahresanfang ist immer die Gelegenheit für eine klare Prognose, sagte sich das C-Team von der SoZ. Was interessiert den Leser? Genau, wie sehen denn so die Aussichten für die Wirtschaft aus? Wenn alle in den Ferien sind, muss man dafür leider auf eine C-Wissenschaftlerin zurückgreifen. Die wagt sich dann mit einer knallharten Vorhersage aus der Deckung:

Es ist aber genauso gut möglich, dass wir das nicht tun. Denn nichts ist unmöglich, oder so.

Auch nur mit frühem und überreichlichem Alkoholkonsum lässt sich diese Schlagzeile erklären:

Während der «Spiegel» zur Ehrenrettung von Karl Marx schreitet, lässt die SoZ die Wirtschaftstheoretiker aus dem hohen Norden endlich das Werk der Widerlegung verrichten.

Was fehlt noch in der Misere? Prognose hatten wir, Flachsinn hatten wir auch, genau, wir hatten noch keinen Trend. Voilà:

Aber in Wirklichkeit ist die «neue Unverbindlichkeit» nur die alte Unzuverlässigkeit, Unhöflichkeit und Wurstigkeit, die schon immer einen nicht zu kleinen Prozentsatz der Menschheit unerträglich macht.

Nun fehlt eigentlich nur noch eine Spur Schleichwerbung gewürzt mit Geschmacklosigkeit. Bitte sehr:

Ist das nicht putzig, wenn der Tourist pro Tag 80 Franken ausgeben kann? Aber da Bangladesch nicht gerade ein touristischer Hotspot ist, «empfiehlt sich eine organisierte Privat- oder Gruppenreise, zum Beispiel mit dem Zürcher Spezialreiseanbieter Insight Reisen». He, ist das nicht verdeckte Werbung? I wo, was heisst da verdeckt: «Die Reise wurde unterstützt von Insight Reisen». Was aber die unbestechliche Redaktion der SoZ niemals davon abgehalten hätte, eine solche Reise nach Bangladesch echt scheisse zu finden und das auch in einem Artikel kritisch darzustellen.

Geht da noch einer drunter? Aber immer; zur Pensionierung des Reisejournalisten Christoph Ammann spendiert die SoZ ihm eine Jubelseite. Das hat der erblindete Redaktor durchaus verdient. Der Leser eher weniger.

Himmel hilf. Oder vielleicht die «NZZamSonntag»? Leider nein:

Wie wär’s zur Versöhnung für den stolzen Preis von Fr. 7.10 mit einem Feuerwerk an spannenden und gut geschriebenen Storys auf hohem intellektuellen Niveau? Wär› doch was, aber vielleicht doch erst 2024.

 

Benini als Ameti-Verteidiger

Der Tagi macht ein Pro und Kontra aus Ameti.

«Ich kann mir, politisch betrachtet, keinen von Ihnen schöntrinken.» Nüchtern betrachtet, sollte dieser Satz eigentlich die kurze und erfolglose Karriere der Co-Präsidentin der «Operation Libero» beenden.

Wer so etwas in einer TV-Diskussionsrunde zu zwei Bundesratskandidaten sagt, hat sich nicht nur selbst für jedes politische Amt disqualifiziert. Eine solch krude Beleidigung, schlimmer noch, ein so selten dämlicher Spruch müsste mehr Konsequenzen haben als das verlegene Grinsen von Sanija Ameti, als sie zu Recht von Hans-Ueli Vogt mit gewählten Worten niedergemacht wurde.

Hätten Vogt oder Rösti so etwas über Ameti gesagt, der Tagi hätte das als Aufmacher auf Seite eins geklatscht und sich vor Empörung nicht mehr eingekriegt. Arthur Rutishauser höchstpersönlich, oder, schlimmer noch, Andreas Tobler oder Philipp Loser hätten in einem Kommentar diesen neuerlichen Ausdruck einer Unkultur, einer Hetze, einer undemokratischen Rüpelei aufs schärfste verurteilt.

Aber so rum, was tun? Zunächst hoffte Tamedia, dass dieser üble Ausrutscher einfach verweht, verschwindet, kein Aufhebens verursacht. Als dem nicht so war, brauchte das Qualitätsorgan bis Donnerstagnachmittag um exakt 16.49 Uhr, um zu reagieren.

In höchster Qual, denn eine Verteidigung dieser Rüpelei ging ja auch nicht. Eine klare Verurteilung hätte beim woken Teil der Leserschaft zu gröberem «Unwohlsein» geführt. Was tun? Hach, ja keine Position beziehen, sondern ein Pro und Kontra machen.

«Nein», antwortet tapfer Sandro Benini auf die Frage, ob Ametis Aussage unverschämt und daneben war. Er versucht’s mit klassischer Sophisterei: ««Etwas schöntrinken» ist eine Metapher, die allenfalls beleidigend wäre, wenn sie sich auf Äusserlichkeiten bezöge.»

Dagegen habe Vogt die «beleidigte Leberwurst» gespielt, und weil Benini wohl selbst gemerkt hat, dass das etwas dünn ist, schob er noch hinterher, dass ja die SVP auch, und vom Gröberen, womit er in die Zielgerade einläuft: «Es fallen einem im Handumdrehen zwei Dutzend Politikerinnen und Politiker aus Vogts Partei ein, die für dessen im «Club» abgefeuerte Moralinkanonade die richtige Zielscheibe wären. Ameti ist es nicht.»

Das ist ungefähr auf dem gleichen infantilen Niveau wie der Schlötterli von Ameti. «Ich war’s nicht, und wenn doch, dann waren es die anderen auch», der beliebteste Spruch eines ertappten Primarschülers.

Es ist richtig, die SVP rüpelt auch, auf Plakaten und manchmal auch verbal. Aber Vogt und Rösti tun das nicht, also sind sie völlig legitimiert, Ameti in die Schranken zu weisen und darauf aufmerksam zu machen, dass solche dummen Sprüche einen Dialog, eine Debatte verhindern.

Wenn Benini dann noch behauptet, die Teilnahme von Ameti am «Club» beweise doch, dass sie durchaus zur Debatte bereit sei, unterbietet er noch infantile Gedankengänge. Denn sie wollte offenkundig in keiner Form eine Debatte, einen Meinungsaustausch, ein Ringen um mehr Erkenntnis. Sondern sie wollte ihren Auftritt nutzen, um geradezu autistisch ihre Argumente herunterzuspulen. Wobei sie so nervös war, dass sie auch schon mal Ukrainer und Russen verwechselte und davon faselte, dass einmal russische Panzer bei Kreuzlingen die Schweizer Grenze überrollen könnten.

Edgar Schuler ist es hoch anzurechnen, dass er sich dafür hergab, in diesem Schlammcatchen die richtige Position zu vertreten:

«Deplatziert, ungehörig, unanständig. Anders kann man Sanija Ametis Aussage im «Club» nicht bezeichnen. Akzeptiert würde so etwas, wenn überhaupt, höchstens auf dem Ballermann nachts um halb zwei.»

Allerdings muss man ihn da korrigieren: auch auf dem Ballermann erst um halb fünf, aber nur von Alkoholleichen.

Himmel hilf: Sanija Ameti

«Operation Libero» am Abgrund. Dank ihrer Co-Präsidentin.

Sanija Ameti hat in ihrer kurzen, vom Mainstream bejubelten Karriere kaum einen Fettnapf ausgelassen. Wozu diese Schleimspur nochmals beschreiben.

Nun könnte es allerdings sein, dass der reine Überlebenswille der «Operation Libero» dazu führt, sie wegen Unfähigkeit und Schädigung der Reste des Ansehens zu kübeln.

Aus unerfindlichen Gründen war sie zum aktuellen «Club» im Schweizer Farbfernsehen eingeladen worden, in dem es um einen «Kandidatencheck» der beiden SVP-Politiker Alfred Rösti und Hans-Ueli Vogt ging.

Nach einer wackelig-nervösen Einleitung dachte Ameti wohl, sie müsse nun noch etwas Gas geben und sagte mit zittriger Stimme:

«Ich kann mir wahrscheinlich politisch betrachtet keinen von ihnen (gemeint sind die beiden Kandidaten, Red.) schöntrinken.»

Ein fataler Fehler. Denn Vogt liess sich die Gelegenheit zu einer öffentlichen Hinrichtung der Dummschwätzerin nicht entgehen.

«Frau Ameti, wir haben unterschiedliche politische Meinungen», setzte der Professor sanft an, unser Staat lebe von verschiedenen Meinungen. «Aber nie würde ich Ihnen am Anfang sagen», liess er dann das Fallbeil niedersausen, «dass ich Sie mir nicht einmal schöntrinken könnte». Ameti will hektisch intervenieren, Vogt behält die Oberhand und das Wort: «Konkordanz heisst, und ich respektiere das zutiefst, dass ein Mensch vor einem anderen Hintergrund redet. … Nie würde ich das Gespräch verweigern; Sie schaffen eine Gesprächsblockade. «Ich kann Sie nicht einmal schöntrinken», das ist eine krude Beleidigung. Ob Herr Rösti oder ich gewählt wird, wir respektieren zutiefst, dass man aufeinander zugehen und miteinander reden kann.»

Mit dem verlegenen Lächeln eines beim Rauchen erwischten Backfischs hörte sich Ameti die professorale Standpauke an.

Vielleicht hätte ihr noch geholfen, sich bei nächstbietender Gelegenheit für diesen Ausrutscher zu entschuldigen. Aber zutiefst unsichere Menschen überspielen das häufig mit Arroganz und Aggressivität. Wobei bei Ameti auch noch dazu kommt, dass sie einen eher kleinen Löffel dabeihatte, als der Herr Hirn vom Himmel regnen liess.

 

Zwei Unglücksraben

Wo die Verliererstrasse hinführt, zeigen zwei Verpeilte.

Eigentlich wäre «Ladies first», aber wir nehmen zunächst Gieri Cavelty. Der SoBli-Ein-Mann-Häuptling fast ohne Indianer hat ein längeres Sündenregister in Sachen Faschismus, SVP und so weiter, aber wir wollen hier nur ein Thema herausgreifen. Und einen Satz:

«Die Impfgegner machen mit dem Virus gemeinsame Sache».

Das war schon damals vollbescheuert, das ist heute angesichts neuer Erkenntnisse schmerzlich lächerlich. Eben ein Unglücksrabe, der immer gerne seinem CEO und dem Hausgespenst von Ringier zu Diensten sein möchte, sich dabei peinlich verrennt, Artikel kübeln muss, öffentliche Watschen vom eigenen Verlag einfängt. Zum Fremdschämen, aber hoffentlich tröstet genügend Schmerzensgeld.

Nun müssen wir sprachliches Neuland betreten, denn wir kommen zur Unglücksrabin. Ähm,  Unglücks!rabe**. Verflixt, Unglückins-Räbin. Oh Mann, diese*r Männer!sprache. Wie auch immer, die Rede ist natürlich von Sanija Ameti. Aus ihren rotgeschminkten Lippen im edelblass gepuderten Gesicht kommen Sätze wie:

«Die Verantwortlichen für die Toten sind die Ungeimpften

Nebenbei zerlegt sie die «Operation Libero» zu Kleinholz, kündigt eine Initiative ohne Text an, für die sie nicht mal ihre eigene Partei erwärmen kann. Und stolpert auch sonst von einem Fettnäpfchen ins andere, was ihr ZACKBUM schon mehrfach vorhalten musste.

Zwei Sätze, zwei Abgründe, zwei Gründe, sich öffentlich zu schämen und zu entschuldigen.

Aber wetten, dass ..?

Wumms: Sanija Ameti

Iran und Anti-Iran: Verhüllungsgebot gegen Verhüllungsverbot.

Dem Qualitätskonzern Tamedia ist die Umsetzung des Gesichtsverhüllungsverbots gerade mal eine Tickermeldung der SDA wert. Alle Redaktoren waren wohl mal wieder in die Betrachtung des eigenen Bauchnabels vertieft.

Die im März 2021 angenommene sogenannte Burka-Initiative wird anderthalb Jahre später in ein Gesetz gegossen. Also einen Gesetzesentwurf, um genau zu sein. Bei Zuwiderhandlungen drohen Bussen bis zu 1000 Franken. Ausnahmen gibt es zur Genüge, wie Tamedia abschreibt:

«Das Gesicht darf zum Beispiel in Kirchen und anderen Sakralstätten bedeckt werden. Unter anderem auch aus Gründen der Gesundheit, der klimatischen Bedingungen und des einheimischen Brauchtums. Auch für den Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit – etwa auf Kundgebungen – bleibt die Gesichtsverhüllung erlaubt.»

Interessant ist die Parallelität zu aktuellen Ereignissen im Iran. Dort wird das Verhüllungsgebot zu Anlass zu anhaltenden Protesten. Die blutig niedergeschlagen werden. In Persien ist allen bewusst und klar, dass es sich bei diesen Kleidungsvorschriften keinesfalls um einen Ausdruck weiblicher Selbstbestimmung handelt. Sondern um ein Unterdrückungssymbol. Frauen sollen nur in einem Käfig, in einem Stoffgefängnis in die Öffentlichkeit.

Fundamentalistische Sittenwächter sind sich bewusst, dass ein Protest gegen diese Unterdrückungsmassnahme gleichzeitig eine Revolte gegen ihr Regime, gegen sie selbst, gegen mittelalterliche, dumpfe religiöse Wahnvorstellungen ist.

In der Schweiz halten sich alle Protestierer gegen die damalige Initiative bedeckt. Alle? Nein, es gibt eine, die kein Fettnäpfchen auslässt, in das man hineinhopsen kann, wenn man der eigenen Organisation («Operation Libero»), der eigenen Sache (Frauenrechte) oder der eigenen Partei (GLP, die unterstützt nicht einmal die neuste Initiative der «Operation Libero») schaden will.

Also postet sie als «cybersandwich» solche Fotos von sich selbst:

Das wäre nun im Iran eher nicht möglich, und auch hierzulande erhebt sich die Frage, welche inhaltlichen Botschaften Ameti damit unter die Leute bringen will.

Hier wird die Brüller-Botschaft vielleicht noch deutlicher; offenbar bedeutet Gleichheit für Ameti das Recht, einen kurzen Rock über Highheels tragen zu dürfen:

Auch bei dieser Freizeitbeschäftigung mag man sich fragen, ob die mit grünliberalen Zielsetzungen und der aktuellen Energiesituation kompatibel ist:

Fügen wir noch zwei Schnappschüsse hinzu, die für sie unbedingt mit der Weltöffentlichkeit geteilt werden müssen. Was will uns die Politikerin hier wohl sagen:

Geht’s noch dümmlicher? Aber immer. So stellt sie zwei Fotos auf Instagram, deren Anblick wir empfindlichen Lesern ersparen wollen. Auf dem einen ist eine Frau in der Burka zu sehen, dazu die Bemerkung «verboten». Auf das gleiche Foto hat Ameti dann eine Fasnachtslarve montiert und dazugeschrieben: «erlaubt». Damit zeigt sie zwar, dass sie das demokratisch und mehrheitlich angenommene Verhüllungsverbot in der Schweiz in seinen Grundzügen verstanden hat.

Oder auch nicht. Denn niemals würde sich eine Burkaträgerin eine Fasnachtsmaske überstreifen. Neben vielen anderen Defiziten und Defekten haben Menschen, die diese mittelalterlichen Kleidervorschriften befolgen, dort eine Leerstelle, wo eine wichtige menschliche Eigenschaft sitzen sollte. Sie sind nämlich völlig humorlos.

Im Jahresbericht der «Operation Libero» wurde noch gegen die mehrheitliche Annahme der Initiative so gewäffelt:

«Die Schweizer Stimmbevölkerung schrieb das illiberale Burkaverbot dennoch in unsere Verfassung. Es ist den fremdenfeindlichen Kräften gelungen, mit den zweifelhaften Argumenten der Gleichstellung und der öffentlichen Sicherheit einer Minderheit in diesem Land die Freiheitsrechte abzusprechen

Einer Minderheit werden durch «fremdenfeindliche Kräfte» die «Freiheitsrechte» abgesprochen?  Also ist eine Mehrheit der Schweizer fremdenfeindlich, illiberal und gegen Freiheitsrechte? Wie verpeilt muss man sein, um einen solchen Satz zu schreiben, ohne sich schamvoll zu verhüllen?

Auch Ameti ist völlig humorfrei. Es ist nun die Frage, wie lange die «Aktion Libero» und die GLP noch zuschauen wollen, wie sie durch ein führendes Mitglied geschädigt und lächerlich gemacht werden.

Peinlich!

Es gibt Fehltritte, die über die normale Schmerzgrenze hinausgehen.

Es ist peinlich, wenn ausgerechnet in einer Reportage über einen Kleiderhersteller dessen makelloser Outfit so gelobt wird: «Wolfgang Grupp verkörpert den traditionellen Patron, wie man ihn sich vorstellt: massgeschneiderter Zweireiher, Hemd mit Bottom-down-Kragen, Krawatte und Einstecktuch.»

Bottom down? Unterseite nach unten? Da würde es den traditionellen Patron schütteln; ein Mitarbeiter, der Button-down-Hemden sprachlich vergeigt, würde bei ihm nicht mal die Probezeit überstehen. Aber im Journalismus ist inzwischen alles erlaubt, sogar in der NZZ

In Bild und Text peinlich ist der «Tages-Anzeiger». Nachdem Redaktor Huber die Co-Geschäftsfüherin der Lobbygruppe «Foraus» spätpubertär-peinlich anschmachten durfte, widmen sich Markus Häfliger und Philipp Loser nun genauso peinlich der oberpeinlichen Co-Präsidentin der Lobbygruppe «Operation Libero».

Sanija Ameti habe den «Ort selbst gewählt», unter dem Höllentor von Rodin macht sie es nicht; wenn der Künstler nicht schon längst verstorben wäre, müsste man ihm Schmerzensgeld zahlen. Denn Ameti entledigt sich ihrer potthässlichen Treter und hüpft Mal für Mal vom Podest, bis der Fotograf zufrieden ist über den Faltenwurf des Plisseerocks, die Position der Arme und den getragen-ernsten Gesichtsausdruck.

ZACKBUM ist gespannt, ob es menschenmöglich ist, ein peinlicheres Foto zu einem peinlicheren Interview zu stellen. Gut, die ukrainische Präsidentengattin hat da in der «Vogue» etwas vorgelegt, was nun schwer zu toppen ist. Aber der Fotograf Urs Jaudas, Häfliger und Loser geben sich wirklich Mühe.

Das Leben kann da Leben kosten, das wussten wir schon lange. Selbst so scheinbar harmlose Verrichtungen wie kochen, schlafen oder kauen bergen ungeahnte Todesgefahren. Aber der Blöd-«Blick» weiss noch einen draufzusetzen:

Wir warten auf die Fortsetzungen: Todesfalle Dusche. Überleben im Bett. Sterben beim Stuhlgang. Atmen kann das Leben kosten.

Journalisten müssen keine Hirsche bei der Beherrschung der deutschen Sprache sein. Inzwischen können sie sich auch ohne zu widersprechen jeden Gender-Unsinn erzählen lassen und drucken ihm im St. Galler «Tagblatt», ein Qualitätsprodukt aus dem Wanner-Konzern, sogar noch ab:

«Als Alternative verweise ich als Gleichstellungsbeauftragte gern auf geeignete Alternativen, inklusiv zu formulieren: sogenannte geschlechtsneutrale Formen. Partizipien im Plural wie «Mitarbeitende», «Studierende», abstrakte Bezeichnungen wie «das Mitglied», zusammengesetzte Wörter mit -kraft, -hilfe oder -person, ausserdem Relativ-und Passivsätze.»

Das trällert Rahel Fenini, «Co-Leiterin Abteilung Integration und Gleichstellung des Kantons St. Gallen». Wenn ein Berufsschreiber den Missbrauch des Partizips Präsens unwidersprochen hinnimmt, bei der Verwendung von «das Mitglied» nicht nachfragt, wie es denn dann mit der Exklusion von Männern bei «die Person» steht, dann ist Hopfen (männlich) und Malz (sächlich) verloren.

Kann eine Auflistung von Peinlichkeiten vollständig sein, wenn «watson» nicht vorkommt? Die Frage stellen heisst, sie beantworten:

Muss man sich das so vorstellen, dass sich ab einer gewissen Raumtemperatur das Hirn des Journalisten verflüssigt? Oder verdampft? Oder zwischen den Ohren ein Echoraum entsteht? Wir wissen es nicht.

 

 

Huber meint

Frau, rote Lippen, ein Redaktor dreht durch.

Marius Huber begann im Jahr 2000 beim «Tages-Anzeiger» als Online-Redaktor. «Nach wenigen Monaten wurde seine Stelle gestrichen. Trotzdem ist er beim Journalismus geblieben.» Das ist schlecht für den Journalismus.

Was der «Operation Libero» recht ist, kann doch dem «Thinktank Foraus» nicht unrecht sein. Die «Operation Libero» hat eine Co-Präsidentin, die bislang nur durch Flops aufgefallen ist. Aber dennoch in einer hymnischen Lobhudelstrecke im Magazin der NZZaS abgefeiert wurde. Wesentliches Merkmal: knallrot geschminkte Lippen im edelblassen Gesicht. Man kann Sanija Ameti nicht auf Äusserlichkeiten reduzieren. Sie besteht daraus.

Was der NZZaS recht ist, kann dem Tagi nicht unrecht sein. Also schwärmt Redaktor Huber über die Co-Geschäftsführerin von Foraus Anna-Lina Müller. Er beginnt seine Lobeshymne gleich mit einem Satz zum Fremdschämen:

«Eine 28-jährige Zürcherin hilft dem Bundesrat zu begreifen, was Neutralität bedeutet.»

Man muss schon sagen: wenn das so wäre, wäre die Schweiz wirklich verloren. Aber eigentlich ist nur Huber etwas verloren und lässt kein Klischee aus; diese 28-Jährige wolle eben die «Deutungshoheit über diese heilige Kuh helvetischer Politik nicht alten weissen Männern überlassen». Es wird die Frauen im Bundesrat unangenehm berühren, dass sie nun plötzlich zur Abteilung alte, weisse Männer gehören.

Aber jetzt kommt Müller: «In zielsicheren Sätzen und geschliffenem Hochdeutsch – dem Idiom ihrer Eltern – kritisiert sie, dass man in der Schweiz zu oft über Risiken spreche und mutiger für eigene Werte einstehen sollte.» Verständlich, dass der Schreiber Huber vor Ehrfurcht erstarrt. Allerdings begibt er sich dann auf schlüpfriges Terrain: «Zudem, das weiss Müller, kommt eine junge Frau im Metier der Welterklärung bei den Medien gut an.»

Zumindest bei Huber, der mit offenem Mund glotzt. Allerdings muss man ihn darauf aufmerksam machen, dass diese Bemerkung in feministischen Kreisen schnell in Verdacht geraten könnte, sexistisch zu sein. Aber gut, wenn Huber in Zukunft das Gendersternchen über seine Texte streut, sei ihm das verziehen.

Wir warten allerdings den ganzen Kommentar lang darauf, mal ein Appetithäppchen von zielsicheren Sätzen in geschliffenem Hochdeutsch serviert zu bekommen. Das hebt sich Huber bis zum Schluss auf: ««Ich verbiete den alten Männern das Wort natürlich nicht», stellt sie klar. «Aber gerade in der Schweiz ist es für mich ein No-Brainer, dass alle mitreden dürfen, wenn es um unsere Zukunft geht.»»

Sie verbietet alten Männern das Wort nicht? Das finden wir grossartig und tolerant. Abgesehen davon, dass das weder alte noch junge Männer gross kratzen würde, täte sie es. Der zweite Satz ist noch holpriger, von geschliffenem Hochdeutsch ist nichts zu bemerken. Eine Binse pathetisch formulieren zu können – denn wer sollte etwas dagegen haben, dass wir alle über unsere Zukunft mitreden dürfen –, das ist ja nix. Das ist nicht zielsicher, sondern tatsächlich ein No-Brainer, was man hier vielleicht mit hirnlos übersetzen sollte.

Schon wieder hat die Qualitätskontrolle des Qualitätsmediums Tagi versagt. Denn es wäre ein No-Brainer gewesen, diesen spätpubertären Erguss dem Leser zu ersparen.

Die EU-Schwurbler von Libero

Der SoBli kriecht Sanja Ameti auf den Leim.

Man muss die richtigen Verbündeten haben. Im SoBli darf die «Operation Libero» ihre völlig verunglückte EU-Initiative bewerben. Obwohl die «nationale Bürgerbewegung» damit baden gegangen ist, noch bevor es Sommer wurde.

Der moderne Armuts-Journalismus braucht zwei Trigger, und schon fängt er an zu sabbern wie der Pawlovsche Hund, wenn die Glocke erklingt und er meint, es gebe Fresschen.

Der eine Trigger ist das Wort «exklusiv». Der andere eine attraktive Frau. Eigentlich mit umgekehrten Rollen sprang das ansonsten für gebildete Kreise schreibende «NZZaS Magazin» auf Sanija Ameti an, die Co-Präsidentin der «Operation Libero». In einem lobhudelnden Modeporträt, in dem sich Ameti in schwarzer Lederjacke und blutrot geschminkten Lippen in edelblassem Gesicht inszenieren durfte, fehlte jeder Hinweis auf die Reihe von Pleiten, Pech und Pannen, die Ameti in ihrer kurzen Karriere hingelegt hatte.

Denn gleich zum Stellenantritt bei «Libero» meldete sich Ameti mit der menschenfreundlichen Frage  zu Wort, ob wir als Mehrheit «in Kauf nehmen müssen, dass Menschen, die sich einer Impfung verweigern, ihre Mitmenschen gefährden, das Gesundheitssystem an den Anschlag bringen, Burn-outs beim Pflegepersonal und Schulschliessungen verursachen oder gar in einen Lockdown führen, welcher die Freiheit aller einschränkt». Nach dem Verursacherprinzip müssten diese Leute die wirtschaftlichen Schäden tragen

Dass sie damit zeigte, dass sie das Solidaritätsprinzip einer obligatorischen Gesundheitsversicherung nicht kapiert hat, was soll’s. Es gab sogar mehr Gesprächsstoff ab als ihre selbstverliebte Inszenierung in der SI. Lasziv mit rotgeschminkten Lippen und dicker Zigarre in der Hand.

Aber natürlich wollen wir eine Frau keineswegs auf ihr Äusseres reduzieren, auch wenn sie selbst gerne damit angibt. Denn ihr grösster Flop bislang besteht in der Lancierung einer Initiative, mit der der Bundesrat zu einer Einigung mit Brüssel und die Schweiz mehr oder minder zu einem Beitritt in die EU gezwungen werden sollte.

Initiative ohne Initiativtext

Damit prellte Ameti vor, ohne dass zumindest ein fertiger Initiativtext vorhanden war. Logisch, dass sich keine der Bundesratsparteien für diese Idee erwärmen konnte. Selbst ihre eigene Partei, die Grünliberalen, fremdelten von Anfang an und suchten schnell Distanz und das Weite. Lediglich der Präsident der Grünen, dem bekanntlich kein Thema für eine Selbstdarstellung zu billig ist, zeigte vorsichtiges Interesse.

Dann wurde es eine ganze Weile ruhig um diesen Flop. Nun darf aber der SoBli vermelden: «Aller Häme zum Trotz: acht Monate nach der Ankündigung steht der Initiativtext jetzt tatsächlich fest.» Woher er das weiss? «Das Sitzungsprotokoll und der Initiativtext liegen SonntagsBlick vor.»

Wie geht denn das? Hatte sich ein Boulevard-Reporter in diese Sitzung geschummelt? Und mit seinem Handy den Initiativtext abfotografiert? Ach was, die Erklärung ist viel banaler. In solchen Fällen meldet sich derjenige, der in die Öffentlichkeit drängt, mit einem einfachen Angebot: ihr kriegt was exklusiv, wenn ihr auch freundlich darüber berichtet.

Exklusive, wohlwollende Berichterstattung 

Deal, sagte der SoBli und berichtet so brav wie unkritisch. Umkurvt der nun vorliegende Initiativtext alle heiklen Themen und ist somit eigentlich unbrauchbar? Keinesfalls, das kann man auch so sehen: «Während die Operation Libero bereits an der Argumentationslinie eines kommenden Abstimmungskampfs arbeitet, rührt sie die heiklen inhaltlichen Fragen nicht an – jene Punkte also, an denen das Rahmenabkommen im vergangenen Jahr gescheitert ist: Lohnschutz, Unionsbürgerrichtlinie und Streitbeilegung, darauf gehen die Initianten nicht ein. «Wir definieren bewusst nicht das Mittel, sondern das Ziel», sagt Sanija Ameti (30), Co-Präsidentin der Operation Libero.»

Leider ist auch die politische Unterstützung kein bisschen gewachsen. Oder in den Worten des SoBli: «Derzeit steht nicht einmal Ametis eigene Partei, die GLP, hinter dem Initiativprojekt. Trotz intensiver Gespräche mit den Spitzen von Verbänden und Parteien ist die Schar der Verbündeten in den letzten Monaten kaum gewachsen. «Ob sich noch die eine oder andere Partei offen zur Initiative bekennt, wird sich zeigen. Unsere Tür ist offen», sagt die Co-Präsidentin der Operation Libero.»

Aber es gibt eine gute Nachricht: «Auf einen Unterstützter jedoch kann die Operation Libero sicher zählen: Auf den Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS).»

Studierendenschaften? Egal, damit kann das Unterschriftensammeln ja kein Problem sein. Und der SoBli konnte fast zwei Seiten mit einer Exklusiv-Story füllen, als Illustration natürlich ein übergrosses Foto der Co-Präsidentin. Diesmal sogar mit dezent geschminkten Lippen.

Merke: manchmal hat man exklusiv, was sonst keiner will …

 

 

 

Das darf doch gesagt werden

Angeblich ein Slogan von rechten Hetzern. Aber in den verludernden Medien ist auch einiges möglich.

Dezent berichtet das St. Galler «Tagblatt»:

«So hat etwa die Co-Präsidentin der Operation Libero vergangene Woche in der SRF-Sendung «Club» die Frage aufgeworfen, ob wir als Mehrheit «in Kauf nehmen müssen, dass Menschen, die sich einer Impfung verweigern, ihre Mitmenschen gefährden, das Gesundheitssystem an den Anschlag bringen, Burn-outs beim Pflegepersonal und Schulschliessungen verursachen oder gar in einen Lockdown führen, welcher die Freiheit aller einschränkt». Nach dem Verursacherprinzip müssten diese Leute etwa die wirtschaftlichen Schäden tragen. 

Auch verschiedene Gesundheitspolitiker, wie etwa Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel, forderten, dass Ungeimpfte die Konsequenzen ihres «Nichthandelns» tragen und gegebenenfalls auf einen Platz auf der Intensivstation verzichten sollten.»

Nun darf im Rahmen der Meinungsfreiheit jeder (auch jede!) alles sagen, solange es sich innerhalb unserer Rechtsordnung bewegt. Zensur ist verboten, und ein IQ-Test muss auch nicht absolviert werden. Ebenso wenig eine Überprüfung des Alkoholpegels.

Verblüffend aber, dass jeder dumme Spruch eines verpeilten Impfgegners mit grossem Hallo durch die Medien geschleift wird. Diese beiden Ungeheuerlichkeiten hingegen werden so ein passant vermerkt.

Die «Operation Libero» zeichnet sich dabei durch ein speziell nassforsches Vorgehen ihrer Co-Präsidentin aus. Die scheint ganz allgemein unter einem Aufmerksamkeitsdefizit zu leiden. Nicht nur in kampffeministischen Kreisen würde ein solcher Auftritt auf dem Laufsteg der «Schweizer Illustrierten» eigentlich für hämische Kommentare sorgen.

Aber bei Frauen, die doch eigentlich auf der guten und richtigen Seite stehen, herrscht Beisshemmung. Auch wenn sie schon eine «Impfersatzabgabe» forderte und in Frage stellt, ob ein solches grobfahrlässiges Inanspruchnehmen der Impffreiheit in der Schweiz nicht sanktioniert werden müsste. Wer rauche, müsse doch auch Tabaksteuer bezahlen.

Im Übrigen ist Sanija Ameti für eine «differenzierte Impfpflicht». Logik ist nicht so ihre Sache, sonst würde sie selbst merken, wo ihre Analogie mit dem Rauchen hinkt. Der Konsum von Tabak ist kostenpflichtig, die freie Entscheidung, zu rauchen oder nicht, die ist gratis.

Honni soit, qui mal y pense.

Ähnlich schräg argumentiert auch SP-Nationalrat Fabian Molina, der eine Impfpflicht mit der obligatorischen Dienstpflicht für Männer vergleicht. Es ist bedauerlich, zu welchen öffentlichen Fremdschämaktionen der ewige Versuch von Politikern führt, in den Medien wahrgenommen zu werden.

Auch eine Lobbyisten ist ganz vorne dabei

Ganz vorne dabei ist auch die Krankenkassenlobbyistin Humbel:

Alleine die Liste ihrer Interessensbindungen als Nationalrätin zählt 9 bezahlte Verwaltungs- oder Stiftungsratsmandate auf; darunter die Concordia, das Swiss Medical Network, die Reha Clinic AG, die Stiftung Vita Parcours, usw. Natürlich völlig unabhängig davon fordert eine christliche Politikerin der Mitte doch tatsächlich, dass Ungeimpfte allenfalls auf einen Platz in der Intensivstation verzichten sollten.

Dieser fundamentale Angriff auf das Solidaritätsprinzip in der obligatorischen Krankenversicherung wird weitgehend kommentarlos zur Kenntnis genommen und referiert. Ob ein alter Raucher eine Lungentransplantation bekommen sollte oder ein Alkoholiker mit Leberzirrhose ein neues Organ, das sind völlig berechtigte Abwägungen. Aber wegen der Inanspruchnahme eines Freiheitsrechts Sanktionen oder gar den Ausschluss von medizinischen Leistungen zu fordern, das ist eigentlich unerhört.

Getoppt wird das nur durch die Gleichgültigkeit der Medien, deren Erregungsbewirtschaftung auf andere Aussagen fokussiert ist. So nach der Devise: man kann sich ja nicht um alles kümmern. Vor allem nicht um Aussagen, die doch eigentlich deren vorgefasster Meinung über Impfmuffel entsprechen …