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Böse Priester

Die Medien haben ein neues Steckenpferd.

Schwein muss man haben. Der Fall Rammstein röchelt höchstens noch vor sich hin. Schlimmer noch: weil der falsch Beschuldigte Geld, gute Anwälte und eine hübsche Portion verständliche Rachsucht hat, hagelt es da noch Klagen und Urteile. Blöd gelaufen, Schwamm drüber.

Aber, Gott sei Dank, die katholische Kirche. Nein, ihre Priester. Ihre Gottesmänner. Die haben seit rund 1000 Jahren ein blödes Problem. Der Zölibat. Die widernatürliche Enthaltsamkeit.

Viele Gottesmänner schaffen es irgendwie, den Versuchungen des Fleisches zu widerstehen. Wir wollen nicht wissen, wie genau. Einige lösen das Problem mit der Haushälterin oder einer anderen erwachsenen Person. Aber es gibt auch Pfaffen, denen es Messdiener oder ihnen in ihrer Funktion als Katechet anvertraute Minderjährige angetan haben.

Da brauchte es nur eine neue Studie über dieses Problem, und schon haben die Medien ein Thema, das sie nun zu Tode reiten (Pardon) können. Wie viel Fälle gab es, wie leiden die Opfer, was sagt der Fachmann, die Fachfrau, der oppositionelle Geistliche, wie reagiert die offizielle Kirche? Verstockt, unfähig, beratungsresistent wie immer.

Die katholische Kirche denkt halt nicht zu Unrecht: wer wie wir rund 2000 Jahre durchgehalten hat, und dabei viel Schlimmes erlebte, der lässt sich doch von so einem neuerlichen Missbrauchsskandal nicht aus der Ruhe bringen.

Aber so nicht mit Arthur Rutishauser von der «SonntagsZeitung». Der will als Finanzspezialist die Kirche dort packen, wo es ihr wirklich weh tut. Natürlich beim Geld. Fordert er deshalb die Katholiken auf, scharenweise die Kirche zu verlassen? Nein, er macht es teuflisch perfid. er fordert:

«Die Kirchensteuer gehört auf ein Sperrkonto.»

Aber damit nicht genug: «Wie kann es sein, dass eine religiöse Institution sich auf ein eigenes Recht berufen kann, zudem noch eines, das aus dem finsteren Mittelalter stammt?» Stattdessen sollten die Missbrauchsfälle durch die Staatsanwaltschaft, am besten die Bundesstaatsanwaltschaft, untersucht werden.

Dazu passt dann natürlich die Meldung «Papst-Vertreter verweigert Zusammenarbeit», konkret: sie hält die Archive sauber geschlossen. Rutishauser kann froh sein, dass zumindest in Mitteleuropa keine mittelalterlichen Zustände mehr herrschen. Denn damals hätte man ihm nicht nur die Instrumente gezeigt …

Auch auf einem anderen Gebiet kann die SoZ Neues vermelden. Unter dem launigen Titel «Der Solarexpress wird zum Bummler», kommentiert die Zeitung, dass bekanntlich der Heimatkanton von Peter Bodenmann, der mit der Solaroffensive in den Alpen die Lösung aller Energieprobleme gefunden haben wollte, dass eben dieses Wallis gerade die Notbremse beim schnellen Ausbau alpiner Solarkraftwerke gezogen hat.

Dann wird allerdings nur berichtet, wie Befürworter der alternativen Energien jetzt herumeiern. Was nicht gesagt wird, denn da würden wohl grosse Teile der linksgrünen Tagi-Belegschaft aufjaulen: die einzige sinnvolle Lösung der absehbaren Energieprobleme besteht im Bau eines neuen AKW. Besser von zwei. Der, angesichts der sich hier abzeichnenden Widerstände, jetzt angegangen werden müsste. Wird er aber nicht. Und die Solar- und Windenergieträume sind schon jetzt zerplatzt. Was tun?

Es darf gelacht werden: «Solarpflicht für grosse Parkplätze». Das sei – ohne Scherz – nun ein «wichtiges Signal». Nein, das bedenkliche Signal ist, dass es nur solche Traumtänzereien gegenüber einem ernsthaften Problem gibt: der Winterstromlücke in der Schweiz.

Aber eine gute Nachricht, wenn auch in Form eines Fragezeichens am Schluss: «Geht Fridays for Future die Puste aus?» Statt 100’000 Personen schweizweit nur 7000, das nennt man schrumpfen. Links überholt von den Klimaklebern, rechts von fast allen Parteien im Wahlmodus: sieht nach no future aus.

Dann kommen wir zur Abteilung Heuchelei einer Weltmacht. Bekanntlich müssen Unrechtsstaaten wie Russland, aber auch der Iran, mit harten Sanktionen bestraft werden. Bekanntlich wird der Schweiz ständig vorgeworfen, sie gehe dabei viel zu schlapp vor.

Und nun das: die Schweizer Nationalbank soll eine Schlüsselrolle dabei spielen, eingefrorene iranische Milliarden über Umwege zurück in die Verfügungsgewalt des Irans zu transferieren. Unglaublich, das muss nun aber mit US-Sanktionen gegen die Schweiz geahndet werden.

Öhm. Das geschieht nicht nur im Wissen, sondern im Auftrag der USA. Damit erkauft sich der finstere Gegner des Mullah-Regimes in Teheran die Freilassung von ganzen 5 Geiseln. Das ist für die Betroffenen natürlich wunderbar. Ansonsten aber eine Desaster.

Dann folgt aber eine wirklich gute Nachricht. Der Antidemokrat («Gegner zur Impfung zwingen») Denis von Burg, seines Zeichens «Politikchef», verlässt die «SonntagsZeitung». Mit einem Abschiedsartikel. Wunderbar, einmal überblättert, und das war’s dann endlich.

Anschliessend vergreift sich Rico Bandle für ein Mal in der Wortwahl: über Roman Signer «machen sich im Netz alle lustig». Wirklich alle? Nicht ganz, ein paar. Ein paar Zehntausend, was im Netz ja nix ist. also ist «alle» ungefähr so fehl am Platz, wie wenn geschrieben würde, dass alle die SoZ ihr Geld wert fänden.

Weiter hinten gibt dann Markus Somm eine seiner Fehlprognosen ab. «Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Schweizer Grüner nach Gösgen pilgert.» Will sagen: niemals würden Schweizer Grüne AKWs befürworten. Allerdings müssten sie dafür nur dem Beispiel der deutschen Grünen folgen, die konsequent und opportunistisch alles über Bord geworden haben, womit diese Partei mal gegründet wurde. Der Obergrüne Joschka Fischer befürwortete Kriege. Friedensbewegung ade. Umweltschutz, na ja, wenn’s nicht wehtut und keinen Grünen trifft. Kein politischer Opportunismus, niemals unter keinen Umständen wird es eine Zusammenarbeit mit der CDU geben. Ausser, man sitzt fröhlich in der gleichen Landesregierung. Und natürlich kommen auch Reiche in den Himmel.

Auf Seite 33 widmet sich dann Arthur Rutishauser einem Thema, das vielleicht nicht so alt ist wie Missbrauchsvorwürfe in der katholischen Kirche. Aber er behauptet: «Neue Klage in den USA gegen die Schweiz kann Steuerzahler Milliarden kosten». Brandneue News. Oder auch nicht, seit die «Financial Times» am 20. März zuerst darauf hinwies, dass der eklatante Rechtsbruch, mit dem 16 Milliarden Schuldpapiere der CS auf null abgeschrieben wurden, für den Schweizer Steuerzahler ziemlich teuer werden könne.

Neuer ist der nächste Rutishauser (der Mann ist in einer Woche fleissiger als das ganze «Team Kultur» von Tamedia in einem Jahr): «100 Millionen Sonderbonus für die obersten UBS-Manager». So viel zum Thema, dass der Kauf der CS ein riskantes Geschäft gewesen sei, das man nur aus staatsbürgerlicher Verpflichtung eingegangen sei. Colm Kelleher müsste endlich mit dem Buster-Keaton-Sonderpreis ausgezeichnet werden. Seither hat niemand mehr ein so unbewegtes Gesicht gemacht, während er eigentlich losprusten und sich vor Lachen auf dem Boden wälzen müsste.

Wenn wir das TV-Programm als unbestreitbares Highlight aussen vor lassen, war’s das dann für Fr. 6.40. ZACKBUM würde sagen: die Hälfte gut investiert, die Hälfte rausgeschmissen.

 

Frauen an die Macht

«Blick», «Blick», hurra!

Ringier vermeldet das Erwartete: «Buchli und Inguscio übernehmen den Blick-Newsroom».

Genauer: «Steffi Buchli übernimmt den Bereich «Content», Sandro Inguscio den Bereich «Digital & Distribution». Beide gehören künftig der Geschäftsleitung an.»

Ach, war da nicht noch was, noch so einer, über dessen Schicksal nichts vor Ablauf seiner Auszeit am 12. September gesagt werden sollte? Doch, da war noch einer:

«Im gegenseitigen Einvernehmen und basierend auf dem Culture Audit haben die Ringier-Spitze sowie der bisherige Chefredaktor der Blick-Gruppe, Christian Dorer, entschieden, dass Dorer sein Amt nach seiner Auszeit nicht wieder aufnimmt.» Plus Packungsbeilage: In den kommenden Wochen werde «definiert, ob und in welcher journalistischen Funktion …» Die Gespräche seien «aufgenommen worden und auf gutem Weg».

Das muss man nun abschmecken. Auch auf die Gefahr hin, schon wieder als frauenfeindlich abgestempelt zu werden: eine in der Wolle gefärbte Sportjournalistin soll zukünftig für den gesamten Inhalt eines doch immer noch einigermassen relevanten Organs verantwortlich zeichnen? Hat Ringier denn das abschreckende Beispiel von Tamedia nicht zur Kenntnis genommen, was passiert, wenn nach Geschlecht befördert wird?

Und Inguscio wäre dann nur sozusagen für das Formale zuständig, also den Inhalt auch gebührend unter die Leute zu bringen, natürlich vor allem «Blick+». Mission impossible, muss man leider jetzt schon sagen. Immerhin, Buchli ist nicht etwa Chefredaktor geworden, sondern wurde eher seitwärts befördert. Denn vorher war sie das ad Interim, nun ist sie «Chief Content Officer». Das ist Management-Blabla und hat eigentlich nichts mit Journalismus zu tun.

Schliesslich wurde die Entscheidung, Dorer begründungslos endgültig zu entsorgen (etwas anderes ist das ja nicht, vielleicht bekommt er noch einen Job als «besondere Aufgaben»-Mann), von der «Ringier-Spitze» gefällt. Wer das wohl ist? Die direkte Verantwortliche Ladina Heimgartner? CEO Marc Walder? Michael Ringier himself? Alle zusammen?

Hier scheint es ja ein gröberes Problem zu geben. Hätte der «Culture Audit», was immer das sein mag, ein nachweisbares Fehlverhalten von Dorer zu Tage gefördert, hätte das wohl erwähnt werden müssen. Denn für nix und wieder nix sägt man doch nicht von einem Tag auf den anderen den erfolgreichen «Blick»-Oberchefredaktor ab, der immerhin sechs Jahre lang das Schiff recht skandalfrei durch die Wellen steuerte und auch alle hinderlichen Zwischenrufe von weiter oben solidarisch überhörte.

Aber statt Erklärungen folgt nur noch das übliche Gewäsch. « … sind gut aufgestellt … Position weiter ausbauen und festigen … Christian Dorer danke ich im Namen der Blick-Gruppe, aber auch des Ringier Group Executive Boards …»

Der arme Dorer kann sich nur das hier abringen: «In den vergangenen sechs Jahren hatte ich das Privileg …»

Aha. Und wie ist das nun genau mit der bevorzugten Behandlung einer bestimmten Mitarbeiter-Gruppe und nicht genügende Trennung von Privat und Geschäft? Das habe doch lückenlos und brutalstmöglich aufgearbeitet und aufgeklärt gehört, tönte damals Ringier. Und jetzt? Ist wohl das ähnliche Hornberger Schiessen wie die «Aufklärung» der anonymen Vorwürfe von 78 Tamedia-Frauen. Grosse Kriegstänze – dann gehen alle friedlich nach Hause.

Gegen diesen Abgang von Dorer ist selbst das Bauernopfer Arthur Rutishauser noch anständig abgesägt worden. Es gab nie auch nur im Ansatz konkrete Vorwürfe gegen Dorer (ausser, man will seine sexuelle Orientierung gegen ihn ins Feld führen), es gab in den vergangenen Monaten kein Sterbenswörtchen gegen ihn, was in den klatschsüchtigen Medien was heissen will. Also hätte er sich in der Illusion wiegen können, dass eine entscheidungsoffene Untersuchung ihn genauso ent- wie belasten könnte.

Aber das wäre mit einem Gesichtsverlust seiner direkten Vorgesetzten verbunden gewesen, die ihn auf diese grausame Weise exekutierte. Ein guter Mann weg, eine überforderte Führungskraft mit dem richtigen Geschlecht als Ersatz, eine Hilfsstütze an der Seite, der Titel Chefredaktor wird immerhin nicht mal in den Mund genommen, ein heruntergewirtschaftetes Blatt ohne Boulevard, Kanten und Ecken, ein kastrierter SoBli mit einem Mikrophonständer als Chefredaktor, das werden gloriose Zeiten für die glückliche «Blick»-Familie.

SoZ schwankt

Zwischen grossartig und banal.

Wenn eine SonntagsZeitung den Speisezettel von Schulmensen in den Ferien untersucht, dann wäre die Alternative «weisses Papier» gar nicht so schlecht gewesen:

Daneben der Versuch eines klassischen Aufregers. Die «Grünen» fordern irgend einen Unsinn, andere regen sich darüber auf. Gähn. Aber die ersten drei Seiten sind durch, uff.

Dann sorgt Rico Bandle dafür, dass sich der langsam hyperventilierende Thomas Bucheli, der dringend ein Abkühlung bräuchte, weiter ins Elend quatscht. Denn die SoZ wandelt auf den Spuren der «Weltwoche» und hat ihrerseits stichprobenartig Prognosen von SRF Meteo mit der Wirklichkeit und mit BBC verglichen. Ernüchterndes Resultat: weiterhin Abweichungen bei SRF nach oben, bis zu sechs Grad. Dabei habe sich doch das ganze Team «reingekniet» und eine «neue Version des Algorithmus implementiert».

Widerspruch: die Prognosen sollen doch fixfertig von einem anderen «Wetterbüro» eingekauft werden. Nun scheint aber Buchelis «Team» die Vorhersagen selbst aufgrund von eingekauften Daten zu berechnen. Wieso denn SRF Meteo nicht einfach die fertigen Prognosen einkaufe, fragt Brandle dann. Ohne netterweise zu erwähnen, dass der Intimfeind von Bucheli mit Kachelmannwetter eine Möglichkeit wäre.

Aber nein, schmettert Bucheli zurück: «Auch Zeitungen schreiben selber Artikel, obschon sie die Beiträge auch einkaufen können.» Das hat natürlich was, und einkaufen wäre auch hier häufig besser. Dennoch ist der Vergleich schön schräg, wenn ein Einkaufen auf einen Schlag die Prognosen und die Qualität deutlich verbessern würde. Was bei Tamedia bei der Übernahme von Artikeln der «Süddeutschen Zeitung» nicht unbedingt der Fall ist.

Dann zeigt die SoZ, das ist wenigstens lustig, der «Blick»-Familie den Stinkefinger. Denn statt in seinem Hoforgan SoBli erklärt Bundespräsident Alain Berset hier, wieso er an der Street Parade teilnahm. So viel sei hier verraten: nicht, weil es dort so viele leichtbekleidete Weiber hat … Abgesehen davon, dass er diesen Beitrag garantiert nicht selbst verfasst hat.

Ein bedenklicher gedanklicher Tiefflug ist die Kolumne von Markus Somm. Er lobt Sergio Ermotti und Karin Keller-Sutterthis is not a bail-out», der potenzielle 16-Milliarden-Satz) dermassen über den grünen Klee, dass man sich fragen muss, ob er sich irgendwelche Hilfe für sein absaufendes Projekt «Nebelspalter» erwartet. Peinlich.

Aber nun kommen wir zum erwarteten Höhepunkt:

Nachdem sich Arthur Rutishauser in der ersten Folge den Versagerrat Urs Rohner vorgeknöpft hatte, kommen nun die letzten Führungsfiguren dran:

«Mit Tidjane Thiam und António Horta-Osório setzte der Verwaltungsrat der Credit Suisse gleich zwei Männer an die Spitze der Bank, die schwere charakterliche Schwächen aufwiesen. Beide konnten nicht rechtzeitig gefeuert werden, da der Verwaltungsrat geschwächt und die Bank in der Krise war. Das trug massgeblich zum Ruin der Bank bei. Ob die beiden strafrechtlich belangt werden können, muss sich noch weisen. Ihr Spesengehabe könnte Anlass geben zu einer Klage wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung.»

Das sind mal wieder beglückend klare Worte, bei denen es den Hausjuristen noch wärmer geworden sein dürfte, als die Aussentemperaturen vermuten liessen. Denn Rutishauser zieht wirklich vom Leder: «Thiam nützte Rohners Schwäche gnadenlos aus und machte, was er wollte … Thiam war fast ständig unterwegs, in Paris und auch in Hongkong, wo seine neue Freundin arbeitete.»

Auch der designierte Nachfolger von Rohner war ein Flop: «Doch auch bei Horta-Osório kamen die charakterlichen Schwächen rasch zum Vorschein. So fiel im Verwaltungsrat bald auf, dass er ausserordentlich hohe Spesen verursachte. Er flog fast jedes Wochenende mit dem Privatjet der Credit Suisse nach Portugal, was Millionenkosten verursachte. Horta-Osório liess die Maschine in Portugal jeweils tagelang auf dem Flughafen warten.»

Das Ende der zweiten Folge macht den Mund wässrig für die dritte: «Axel Lehmann war der letzte Mann, der Anfang 2022 verfügbar war, sofort das Präsidium zu übernehmen. Wie ungeeignet er dafür war, das zeigte sich ein Jahr später.»

Ob man Gleiches dann auch mal von der neuen Oberchefredaktorin von Tamedia sagen wird?

 

 

 

Wumms: Arthur Rutishauser

Der Mann läuft zu alten Formen auf.

Karrieremässig war es bitter, dass Arthur Rutishauser seinen Posten als Oberchefredaktor von Tamedia aufgeben musste. Er war das Bauernopfer für die blamable Art, mit der Big Boss Pietro Supino die Roshani-Affäre vergeigte.

Neben Rutishauser spickte es auch andere Mitglieder der Chefredaktion, allesamt Pimmelträger. Hinaufbefördert wurde dann nach Geschlecht, nicht nach Kompetenz. Dementsprechend kommt der Tagi und seine unzähligen Kopfblätter auch daher. Niveaulos, mit bedenklichen Qualitätsproblemen, zunehmend verludert als Egoplattform von selbstverliebten Bauchnabelbetrachtern, die an sich und der Welt leiden und den verbliebenen Lesern mit unablässig erteilten Ratschlägen auf den Geist gehen.

Das Gute daran ist: Rutishauser läuft als Chefredaktor der «SonntagsZeitung» zu alten Formen auf. Hier und nur hier erscheinen noch aufmüpfige Beiträge wie der über die Intoleranz der urbanen Woken, auf den sie sehr intolerant reagierten. Hier stellt sich Rutishauser vor seine angerempelte Redaktorin, wie er es im Fall Canonica auch hätte tun sollen. Aber vielleicht durfte er damals nicht.

Noch besser: Rutishauser hat wieder Zeit, seiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Knackige Wirtschaftsstorys schreiben. Während die NZZ in der Begleitung des Credit-Suisse-Desasters eine eher schlechte Figur macht – zu viele Verflechtungen und Rücksichtnahme – und zunächst sogar den Skandal des 16-Milliarden-Abschreibers von AT1-Wandelanleihen kleinzuschreiben versucht, nimmt sich Rutishauser in einer vierteiligen Serie die Schuldigen am CS-Debakel zur Brust.

Schon der Titel des ersten Teils schlägt so zu, dass kein Gras mehr wächst: «Urs Rohner machte die CS zu einem legalen Schneeballsystem». Wumms. Rutishauser meint damit, dass neben allen Skandalen das Grundproblem der CS darin bestand, dass kein nachhaltiges Geschäftsmodell die exorbitanten Gehälter und Boni unterfütterte. Wurden mal grosse Gewinne ausgewiesen, zogen die regelmässig grosse Bussen nach sich. Immer wieder wurde neues Geld zusammengekratzt, das Tafelsilber verscherbelt.

Und das Ganze hatte einen Verantwortlichen, trug einen Namen: Urs Rohner. Auch ZACKBUM-Autor René Zeyer hatte ihn in der Vergangenheit mehrfach in der «Basler Zeitung» zum Rücktritt aufgefordert, als man so was dort noch schreiben konnte. Natürlich vergeblich. Rohner sass stoisch seine zehnjährige Amtszeit ab und verabschiedete sich mit Millionen im Sack, einem Lächeln auf den Lippen und einer windelweichen Abschiedsrede, dass er natürlich nicht mit der Entwicklung des Aktienkurses zufrieden sei.

Ein Hohn für alle Aktionäre, die dank ihm den grössten Teil ihres Einsatzes verloren hatten. Einen Aktienkurs von fast 100 Franken auf am Schluss noch windelweiche 3 Franken runterschränzen, das soll mal einer nachmachen.

All das beschreibt Rutishauser in einer Direktheit und Offenheit, die den Tamedia-Hausjuristen den Angstschweiss auf die Stirne getrieben haben dürfte. Allerdings: die Leiche CS führt zwar in Form der UBS ihre Klage gegen Hässigs Finanzblog «Inside Paradeplatz» weiter, aber es ist kaum anzunehmen, dass sie nun auch noch im Namen der beerdigten Bank auf die SoZ losgehen wird. Zumal auch Chefjurist Diethelm nach dem Wechsel von der UBS zur CS den Rücksprung nach ganz oben bei der UBS wohl nicht schafft.

In der Wüste der Sonntagsmedien gibt es nun immerhin noch drei Mal Anlass zur Freude. Wenn die drei Folgeartikel von Rutishauser erscheinen.

Selbstkritik? Niemals

Sich in Frage stellen: was ist das, wie geht das, warum nur?

Dass Journalisten Mimosen sind, neben anderen unangenehmen Eigenschaften jeglicher Selbstreflexion völlig abhold, das ist bekannt.

Wie reagieren nun diese meist schlechtgelaunten Rechthaber, wenn eine Studie über ihr Biotop nachweist, dass Intoleranz, Rechthaberei und Hetze gegen Andersdenkende vor allem in ihren urban-woken Kreisen sehr verbreitet ist?

Übellaunig. So keift eine Karin Hoffsten in der WoZ: «Letztes Wochenende hat sich die «SonntagsZeitung», ambitioniertes Möchtegernleitmedium, wieder intensiv und tendenziös einer wissenschaftlichen Studie gewidmet.»

Da ist einleitend schon alles drin, was linken Qualitätsjournalismus ausmacht. Häme, gallige Abqualifizierung, nachtragende Leberwurstigkeit («wieder») und mangelnde Fähigkeit, den Leser nicht gleich mit vorgefassten Meinungen zu überfallen, bevor die Journalistin überhaupt erklärt, worum es eigentlich geht.

So schwurbelt sie fröhlich weiter: eine Studie sei für «Autorin Bettina Weber froher Anlass, unter dem Titel «Links, urban, gebildet – und intolerant» endlich alles sagen zu dürfen, was man ja bald nicht mehr darf».

Das steht weder im Artikel von Weber, noch behauptet sie das. Man fragt sich immer noch, was den ungebremsten Zorn von «kho» erweckt hat. Aber das will sie immer noch nicht enthüllen, zunächst zitiert sie das Intelligenzblatt «Blick», denn dort habe «Politologe Claude Longchamp richtig(gestellt), die Studie habe «den Wert von affektiver Polarisierung gemessen – und nicht von Intoleranz»».

Das ist nun sehr lustig, denn der Mann mit der Fliege hat in seiner aktiven Zeit als «Meinungsforscher» eins ums andere Mal mit krachenden Fehlprognosen unter Beweis gestellt, dass seine «wissenschaftliche» Sicht durch eine rote Brille nicht viel mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Aber hier stelle er «richtig». Was denn nun?

«Weber unterstellt der Studie aber, es gehe um Toleranz. Eigenwillig interpretiert sie: «Fehlt diese Toleranz, spricht man von affektiver Polarisierung – und im Gegensatz zur politischen Polarisierung ist diese tatsächlich ein Problem.» Sie tut das nicht, weil sie es nicht besser weiss, sondern weil ihr das in ihren links-urban-intoleranten Kram passt. Dass die Schweiz in dieser Studie gar nicht vorkommt, spielt für sie keine Rolle.»

Das ist sehr lustig, dass ausgerechnet in der WoZ der Sonderfall Schweiz beschworen wird. Einsichtiger, Wunder über Wunder, zeigt sich allerdings Arthur Rutishauser in der «SonntagsZeitung». Ihm könnte man zwar vorwerfen, dass er sich vor seine Autorin Weber stellen wolle, was er im Fall des gefeuerten «Magazin»-Chefredaktors noch unterliess. Aber man nimmt ja alles, was gut ist:

«Die scheinbar so souveräne und tolerante Linke muss sich vorwerfen lassen, intolerant geworden zu sein.» Rutishauser gelingt es sogar, im Gegensatz zur WoZ-Keife, den Inhalt der Studie zusammenzufassen: «dass «Linke stärker polarisiert sind als Rechte» sowie die «Polarisierung unter den Anhängern linker und ökologischer Parteien am ausgeprägtesten» sei.»

Fliegengewicht Longchamp durfte nicht nur im Leiborgan intellektueller Linker über Kollega Michael Hermann herfallen, sondern äusserte sich auch im Hoforgan für wissenschaftliche Debatten, nämlich auf Twitter, Pardon auf X, was CH Media prompt nutzte, um dem Konkurrenten Tamedia ans Bein zu pinkeln. Was Rutishauser amüsiert kommentiert:

«Interessant ist die Reaktion derer, die sich angesprochen fühlen. Politologe Claude Longchamp, ein ausgewiesener, nicht mehr ganz junger Linker, wirft Michael Hermann, der Mitglied der GLP ist, in den CH-Media-Zeitungen vor, dass dieser «die Studie schlecht gelesen» habe. Herrmann, der im Artikel der «SonntagsZeitung» zitiert wurde, sagte unter anderem, dass für jene, die in den Augen der Linken zur Kategorie der Bösen oder Unterdrückern zählen, die Regeln der Empathie nicht gelten würden. Nun, die teilweise geharnischten Reaktionen auf Twitter oder auch in der linken «Wochenzeitung» geben ihm und der Studie durchaus recht

Sehr lustig ist, dass betroffene Kreise mit ihrer Reaktion genau das bestätigen, was die Studie herausgefunden hat. Keinem dieser verbiesterten, verkniffenen Kämpfern für eine bessere Welt mit mehr Toleranz fällt es auch nur eine Sekunde auf, dass er eigentlich sagt:

Ich toleriere nicht, dass man mich intolerant nennt. Wer das behauptet, muss ausgegrenzt werden. Wer das aus einer repräsentativen und wissenschaftlichen Studie herausliest, muss als Feind des Guten und einer besseren Welt beschimpft werden. Argumente braucht es dafür nicht, denn die habe ich gerade nicht auf Lager.

Das ist etwa so blöd, wie wenn man jemandem vorwirft, ein Trottel zu sein. Worauf der dann trottelig den Vorwurf zurückweist. Indem er sagt: natürlich toleriere ich andere Meinungen. Wenn sie mit meiner übereinstimmen, sonst sind sie ja falsch, daher böse und somit Feinde des Guten.

Aber Toleranz setzt einiges voraus. Souveränität. Den Wunsch nach Erkenntnis. Den Spass an intellektueller Auseinandersetzung. Bildung. Selbstsicherheit. Das Wissen darum, die Wahrheit und Weisheit nicht mit Löffeln gefressen zu haben. Die Fähigkeit zur öffentlichen Einsicht in eigene Fehler und Unzulänglichkeiten.

Also all das, was fast allen Journalisten wesensfremd ist.

Armer Arthur. Obwohl er in seinem Editorial auch die Intoleranz von Rechten kritisiert, wird er sich in seiner eigenen Redaktion damit nicht nur Freunde machen. Es versteht sich von selbst, dass Oberchefredaktorin Birrer dieses heisse Thema weiträumig umfährt. Es handelt sich zwar um ein brennendes Problem im öffentlichen Diskurs, aber es ist halt kein Waldbrand.

 

 

Von Loch zu Loch

SoZ und NZZaS im Nahkampf.

Es ist ein gnadenloser Fight. Welche der beiden Sonntagszeitungen hat die schlechtere Sommerloch-Story? Der SoBli fällt unter unsere Auszeit, bis Christian Dorer zurückkommt. Pardon, nicht mehr zurückkommt. Wir würden sie nur dann unterbrechen, wenn Ringier erste Abozahlen von «B+» bekannt gibt. Also werden wir nicht unterbrechen.

Zurück zum Wettbewerb. Die «SonntagsZeitung» legt auf der Front vor:

Das ist eine Frage, die man sich bei der Lektüre der Schweizer Medien unablässig stellt. Aber leider findet sie hier keine Antwort.

Aber die NZZaS holt auf und ein:

Der «SUV der Linken», auch das ist ein Titel, der nur durch Hitzschlag, unmässigen Alkoholgenuss oder reine Verzweiflung erklärt werden kann.

Dann geht aber die NZZaS mit einem Schlag in Führung; ein solcher Titel, ein solches Thema kommt nur dann ins Blatt, wenn der Blattmacher zuvor dreimal fragte: und die einzige Alternative wäre eine weisse Seite, echt?

Die SoZ schwächelt – bis zum «Fokus». Dort weiss Bankenbüttel Peter V. Kunz ganz Erstaunliches zu vermelden:

 

Die Frage ist, ob die Tiere das auch stört. Sicher findet es das Schwein nicht schön, dass es zum Kotelett wird. Auf der anderen Seite: ohne diese Zweckbestimmung gäbe es gar nicht so viele Schweine. Schwieriges Terrain, aber damit holt die SoZ auf.

Die Rettung für die NZZaS ist der Anarchistentreff in Saint-Imier. Gelegenheit für etwas Freakshow:

Die SoZ schlägt mit einem Essay zurück.

Sozusagen wider die ständige Anforderung von Scham. Aber leider, leider, muss disqualifiziert werden. Ist von der «Süddeutschen Zeitung» übernommen, und solches Doping können wir hier nicht gelten lassen.

Währenddessen sammelt die NZZaS weiter fleissig Punkte:

Arthur Rutishauser plädiert in der SoZ für das Daheimbleiben, während Nicole Althaus unglaublich tiefe Erkenntnisse auf den Leser regnen lässt: «Jede Reise, so bescheiden sie auch sei, beginnt mit dem Packen des Koffers … Zum Kern des Reisens gehört der Moment des Aufbruchs». Jede Kolumne, so bescheiden sie auch sei, beginnt mit dem Auspacken von Flachheiten, zu ihrem Kern gehört der Moment, in dem der Leser auf- und wegbricht.

Die SoZ nimmt natürlich auch Saint-Imier sehr gerne auf.

Das ist immerhin eine Reportage, die Dominique Eigenmann basses Erstaunen abnötigen würde. Da sie hausgemacht ist, gibt es hier für die SoZ die volle Sommerloch-Punktzahl.

Aber die NZZaS verteidigt ihren Vorsprung:

Sie lässt nämlich den von unzähligen Bundesämtern beschäftigten sogenannten unabhängigen Meinungsforscher Michael Hermann gleich eine ganze Serie zu den bevorstehenden Wahlen schreiben. Spart unmässig eigene Brainpower.

Dann geben beide Blätter auf der Zielgeraden nochmal Guzzi:

Das ist sehr Sommerloch, da kann die NZZaS nicht ganz mithalten:

Ist ein gültiger Versuch, aber ein Mü zu gehaltvoll für eine richtige Sommerloch-Story.

Das würde bei der NZZaS wieder die volle Punktzahl ergeben, muss aber auch disqualifiziert werden, weil die Serie schon vor dem Sommerloch begann – und einfach nicht aufhören will.

Ergebnis: 5 zu 4 für die NZZaS. Es war ein harter Kampf gegen den Leser; aber am Schluss setzt sich Qualität halt schon durch, wenn die Mehrheit der Mitarbeiter in der Sommerfrische weilt. Hinzu kommt sicher auch: Der Chefredaktor der SoZ, Arthur Rustishauser, ist sich ziemlich sicher, dass er nach dieser Degradierung als Bauernopfer hier seine Pensionierung erwarten kann, wenn er will. Die vier (!) interimistischen Nasen bei der NZZaS hingegen wissen genau, dass keiner von ihnen das Rennen am Schluss machen wird. Dementsprechend motiviert sind sie.

 

Es ist ein schmutziger Job,

aber einer muss ihn machen. ZACKBUM.

Im Reigen der qualitativ hochstehenden Sonntagszeitungen nehmen wir uns mal wieder die Mittellage vor. Nicht ganz schlecht, aber gar nicht ganz gut.

Natürlich, alle intelligenten Leser haben’s erraten. Gut, es ist Mitte Juli, Ferienzeit, jeder, der auf der Redaktion was zu sagen hat oder sich seiner Stelle sicher ist, ist in den Ferien. Also bleibt das B-Team, das C-Team; mit Ausnahme des unermüdlichen Arthur Rutishauser, der ja wieder ganz in seiner Funktion als Einmal-Chefredaktor aufgeht, nachdem er als Bauernopfer über die Klinge springen musste.

Also, the first barker: «Das Englisch der Schweizer ist überraschend schlecht». Das ist so aufregend wie ein Artikel über die mangelnde Körperhygiene der Schweizer, über die Probleme der Deutschschweizer, einigermassen akzentfrei Deutsch zu sprechen.

Wenn dazu noch ein Biber, ein Sommerquiz und die «Badi-Regeln» kommen, dann weiss man, dass im Glashaus an der Werdstrasse auch an der Klimaanlage gespart wurde. Mit dem grossen Sprachquiz, Pardon, Sprachvergleich ist dann immerhin die erste Doppelseite gefüllt. Ausser einem grimmigen Editorial von Arthur, der sich bitterlich darüber beklagt, dass die CS-PUK wohl eher eine «parlamentarische Vertuschung-Kommission» werde. Dabei ist das logisch

Was Kompetenz und Wissensstand im Banker-Blabla betrifft, sind die Pleitebanker den Parlamentariern, der Regierung und den versammelten Sesselfurzern in Bern haushoch überlegen. Das hat ja schon die Finanzministerin Karin Keller-Sutterthis is not a bail-out») unter Beweis gestellt. Und genau das kommt auch noch erschwerend hinzu. Weder KKS, noch die Spitze der Finma, noch die ganzen Wichtigtuer im Finanzdepartement sind daran interessiert, dass ihr krachendes Versagen genauer untersucht wird.

Das eint sie mit all den Rohners, Gottsteins, Lehmännern und Körnern. Die könnten immerhin möglicherweise aufgeboten werden, um umhegt und beschützt von Anwälten und Kommunikations-Fuzzis dann nichts zu sagen. Die Grossversager Dougan, Thiam und Horta-Osório sind im Ausland und nicht greifbar.

Auf Seite vier geht’s dann rasend aktuell und spannend weiter: «Bund warnt vor Hitzewelle im Tessin», das ist etwa so informativ wie «Unterwasser sollte man die Luft anhalten». Richtig gähn wird dann «Ferienbeginn, …». Pardon, den Rest vom Titel konnten wir nicht mehr lesen, Wachkoma. Die Schweizer Luftwaffe «fliegt nicht weniger», was ja eigentlich ausserhalb der grünblinden Tamedia-Redaktion angesichts Ukraine und so keine schlechte Nachricht ist.

Dann kommen wir zweifellos zum Höhepunkt:

Wumms, knallhart. Da schüttelt es den grünen Vielschwätzer sicher durch, sogar der Latte Macchiato wird sauer, dabei ist er doch so sympathisch fotografiert, wie es sich ideologische Feindbilder der SoZ erträumen würden. Gleich zwei Koryphäen, der Antidemokrat Denis von Burg und Mischa Aebi, nehmen sich Girod vor. Denn der ist Chef des Europa-Geschäfts des Milliardenkonzerns «South Pole», der wegen anrüchiger Geschäftspartner (Gazprom), angeblichen Schummeleien (CO2-Zertifikate) und ungehemmten Profitstreben (Protestbrief von Angestellten) im Feuer steht.

Und, was passiert? Der Vielschwätzer ist den beiden Interviewern dermassen verbal überlegen, dass er sogar eine Hand auf den Rücken gebunden haben könnte und Steine im Mund wälzen müsste – und sie immer noch an die Wand quatschen. Die zwei beginnen frech mit der Frage nach den Geschäften mit «Gazprom».

Umweltverträgliche Antwort: «South Pole machte 2015 eine Transaktion mit Gazprom im Rahmen des Europäischen Emissionshandels. … Wir begleiten über 1000 Firmen ausserhalb der Erdöl- und Gasbranche eng auf dem Weg zu netto null

Aha, und Shell, Total, Chevron? «Insofern halte ich eine Zusammenarbeit mit der Öl- und Gasbranche unter dem Strich für die Transition zu netto null für notwendig, auch wenn die Unternehmen mir nicht sympathisch sind.»

Aha, aber selbst Mitarbeiter finden das zum Kotzen. «Wir haben bei South Pole eine offene Kultur, und ich halte solche Grundsatzdebatten für richtig.»

Glitschig wie ein Aal, der Herr. Aber diese schmutzigen Deals geheimhalten? «Es geht nicht um Geheimhaltung, es ist in der Wirtschaft gang und gäbe, dass Geschäftsbeziehungen und Verträge vertraulich sind.» Womit der Unterschied zu Geheimhaltung glasklar ausgearbeitet wäre.

Und sonst, Stichwort Greenwashing? «Wenn man sich grüner gibt, als man ist, ist das Öko-Bluff. Das ist in der Tat problematisch und ein Verstoss gegen den unlauteren Wettbewerb.» Ist aber natürlich nicht unsere Schuld.

Und mit «eingesparten Abholzungen» arbeiten, ist das nicht unseriös? «Perfekt lassen sich die vermiedenen Emissionen nie abschätzen, niemand und kein Modell kann genau sagen, was passiert wäre, wenn es kein Projekt zur Vermeidung der Emissionen respektive Abholzung gäbe

Und schliesslich fürchtet der aalglatte Girod nicht, dass sein Ruf gefährdet werden könnte? «Nein. Ich bin bewusst in die Privatwirtschaft gewechselt, um an sehr guten – wenn auch nicht perfekten – Lösungen zu arbeiten.»

Da hat er nun unbezweifelbar recht. Mit solchen Fragen, die wie angetäuschte Wangenküsse wirken, mit dem unkritischen Abholen und Abdrucken der glitschigen Antworten, ohne ein einziges Mal richtig nachzubohren, bei solcher Behandlung in den Medien muss sich Girod garantiert keine Sorgen um sein Image machen. Das ist journalistisches «Greenwashing» at its best.

Dann kommt ein Lacher, «Zweites Solarkraftwerk in den Alpen stark redimensioniert». Warum? Die Schlaumeier haben rausgefunden, dass produzierter Strom auch abtransportiert werden muss. Das ist natürlich eine neue Erkenntnis, also ist es verständlich dass sie erst jetzt zu einer deutlichen Verkleinerung des nächsten Kuckucksheim-Projekts führt. Der arme Peter Bodenmann, so kräftig ist schon lange keiner mehr mit einer völlig unsinnigen Behauptung (die Alpen können genug Strom produzieren) auf die Schnauze gefallen.

Und die Ukraine, mag sich der Leser bang fragen? Auf S. 11 bekommt er die Antwort:

Na also, geht doch noch was.

Andere rezyklieren Artikel, wie man mit Eltern umgehen soll, denen ein Kind gestorben ist. Da kann die SoZ nicht abseits stehen:

Schon wieder viel Grün im Bild, aber ein todtrauriges Thema. Welch ein Titel, welch ein Quote. Wahnsinn. ZACKBUM ist so erschüttert, dass wir Blumenpflücken gehen.

Erfrischend hingegen die Leserreise der SoZ. Ein Hopser nach Kanada, dort Eisbären erschrecken und durch die Polarregion brettern – solange es die noch gibt. Was wohl Girod dazu sagen würde? Das käme dann wohl darauf an, ob er an dem Veranstalter beteiligt wäre oder nicht.

Dann aber ein schöner Sommertitel:

Wie viele Redaktoren von Tamedia sagen können: «Ich bin zwar jung, aber nicht blöd

Dann wird es schweinisch gemein:

Was soll man dazu sagen?

Dann kommt die nächste knallharte Reportage:

Liechtenstein leuchtet. Ein wunderbares Ländle. Ach so, das ist ein «Sponsored Content in Zusammenarbeit mit Liechtenstein Marketing». Nur kommt’s so redaktionell daher, dass die Leser, die das übersehen oder nicht verstehen, es für einen SoZ-Artikel halten. Dafür zahlt Liechtenstein ja auch eine Stange Geld.

Dann noch «Die Wahrheit über den Protein-Mythos», sicher knapp gefolgt von der Wahrheit über den Vitamin-Mythos, den Colesterin-Mythos, den Abnahme-Mythos. Usw.

Dann das Sommerlacher-Thema «Bitte nur Handgepäck!». Die Schnarch-Geschichte für Schlaflose. Noch was? Oh ja, wir haben die Auto-Seite als Absackerchen aufgespart:

ZACKBUM könnte sich vorstellen, dass es das richtige Auto für Girod sein könnte. Vollelektrisch und kostet schlappe 380’000 Franken. In der Grundausstattung, versteht sich, Aber der SoZ-Leser hat doch sicher das nötige Kleingeld. Erst recht, wenn er sich die Ausgabe für die SoZ spart.

 

 

 

Multitalent Zander

Er schreibt und schreibt und schreibt.

Corsin Zander verantwortet als «diensthabender Redaktor alle sechs Wochen die Berichterstattung des Ressorts» Zürich Politik & Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Daneben hat er noch genug Schreibkraft, um über einen «Femizid in Bergdietikon» zu berichten.

Aber am liebsten macht er das, was Journalisten am liebsten machen: meinen. Klar, dezidiert und gnadenlos: «Zu schweigen, wenn es heikel wird, ist feige.» Das wirft Zander vor allem der Zürcher Polizeivorsteherin Karin Rykart und Regierungsrat Mario Fehr vor.

Rykart sage trotz Aufforderung nichts zum «umstrittenen Polizeieinsatz beim feministischen Streik». Dabei würden doch Videos zeigen, «wie Polizisten brutal gegen Demonstrantinnen vorgegangen waren». Da vergisst Zander doch glatt den Konjunktiv vor Erregung.

Dann habe der Tagi über problematische Wohnverhältnisse von unbegleiteten asylsuchenden Minderjährigen berichtet. «Mario Fehr will dazu keine Fragen beantworten und schweigt.» Auf diese beiden Beispiele türmt Zander noch weitere.

Dann macht er sich zum Anwalt des Volkes: «Die Bevölkerung hat Anspruch darauf, dass die gewählten Politikerinnen und Politiker auch dann Auskunft geben, wenn sie in der Kritik stehen

Welche Ansprüche die Bevölkerung hat und ob ausser Zander wirklich jemand sauer ist, wenn Rykart und Fehr (und natürlich auch andere Politiker) nichts sagen? ZACKBUM weiss es nicht, Zander weiss es eigentlich auch nicht.

Aber auch er wirft mit Steinen, obwohl er buchstäblich im Glashaus sitzt, das alle naselang seinen Namen ändert. Das ist aber nicht das Schlimmste. Es gab doch einmal einen Protestbrief von 78 erregten Tamedia-Mitarbeiterinnen. Üble Zustände wurden kritisiert, Sexismus, Diskriminierung, demotivierende Arbeitsatmosphäre. Die Chefetage entschuldigte sich präventiv, zeigte sich betroffen, lobte die Neubesetzung von Stellen auf allen Hierarchiestufen mit mindestens 40 Prozent Frauen aus.

Und kündigte eine unerbittliche Untersuchung aller im Protestschreiben angeführten Beispiele an. Inzwischen hat der Frauenanteil in der Chefetage tatsächlich zugenommen, was nicht nur eine gute Nachricht ist. Aber was ist mit den Ergebnissen der Untersuchung? Konnte ein einziges Vorkommnis verifiziert – oder falsifiziert werden? Schweigen.

Warum musste Arthur Rutishauser als Bauernopfer seine Position als Oberchefredaktor aufgeben, die er tadellos erfüllt hatte? Schweigen. Wieso lässt Tamedia ihren ehemaligen Chefredaktor Finn Canonica im Regen stehen, wenn er von einer ehemaligen, rachsüchtigen und gefeuerten Mitarbeiterin öffentlich übel denunziert wird? Schweigen. Alleine, wenn sich Oberboss Pietro Supino angefasst fühlt, dann lässt er die Macht des Gesetzes über CH Media rollen.

Aber wie steht es denn nun mit den Vorwürfen von Roshani? Schweigen. Wen und wie viele wird es bei der aktuellen Sparrunde erwischen? Schweigen. Warum darf bei Tamedia jeder sein Steckenpferd reiten, sei das gendergerechte Sprache, das Niedermachen unliebsamer Konkurrenten und überhaupt jede Form von Bauchspiegelei? Schweigen.

Wie sollte Zander schreiben: Die Bevölkerung hat Anspruch darauf, dass die Geschäftsleitung von Tamedia Auskunft gibt. Oh, das würde er vielleicht schreiben, wenn nicht …

Immer wieder Sonntag

Das übliche Morgengrauen …

Eigentlich wollte ZACKBUM mit der «NZZam Sonntag» beginnen. Aber wir rauschten, ohne durch bemerkenswerte Inhalte aufgehalten zu werden, bis zu Seite 16 durch. Dort lasen wir, dass Patti Basler abtrete. Doch zu früh gefreut: sie macht nur eine überlange Sommerpause. Aber man nimmt heutzutage, was man kriegen kann.

Das ist auch das Motto von Nicole Althaus. Sie erfreut den Leser mit einer bahnbrechenden Erkenntnis des «Verhaltensforschers Joonghwan Jeon von der University of Texas in Austin». Zu der kam er zwar schon 2007, dafür aber als Erster: «Mater semper certa est». Für die wenigen Nicht-Lateiner unter unseren Lesern: «die genetische Abstammung von der Mutter ist sicher, die des Vaters nicht.»

Was Althaus eigentlich sagen will: sofern es zu keiner Verwechslung im Spital kommt, weiss die Mutter, dass das ihr Baby ist. Der Vater so spontan nicht. Es geht hier allerdings nicht um die genetische Abstammung des Vaters, sondern vielleicht darum, dass es einen Gentest bräuchte, um seine Vaterschaft zu beweisen. Oder so. Aber mit bahnbrechend neuen Erkenntnissen ist es eben so eine Sache, da verrutscht die Sprache schon mal gerne. Oder aber, verflixt, es handelt sich hier um Frauensprache, die dem Mann weder genetisch noch sonst wie leicht erschliessbar ist.

Dann kommt eine Story, die sozusagen einen Kontrapunkt gegen den drohenden Hitzesommer setzen will: «Immer mehr Frauen lassen ihre Eizellen einfrieren». Also genauer: in einer Einfrierklinik waren es früher «eine Frau alle paar Monate», nun seien es pro Woche «zwischen fünf bis zehn Frauen». Wenn das mal kein Trend ist.

Voll im Trend ist auch R. James Breiding. Er will dem harmlosen Leser am Sonntagmorgen einen solchen Schrecken einjagen, dass dem das Gipfeli aus der Hand fällt: «Wie die Schuldenkrise die Welt in den Abgrund reissen könnte». Merke, lieber Leser: Titel die «wie Blabla könnte» enthalten, plus das Wort Abgrund, sind ein klarer Hinweis für: überblättern.

Putzig ist hingegen der Titel «Die Brust versiegt». Also nicht wirklich, industrielle Säuglingsnahrung ist einfach weiter auf dem Siegespfad. Schrecklich ist hingegen diese News: «Vögel meiden die Schweiz». Aber immerhin, der Eieranschlag auf eine «Autorperson» ist der NZZaS keine Zeile wert. Dafür hat sie halt Jan Weiler mit seiner unendlichen Fortsetzungsgeschichte. Also sie ist bei Folge 13 angelangt, kommt einem aber unendlich vor.

Während sich Patti Basler* wenigstens direkt, allerdings früh in die Sommerpause abmeldet, tut das die «SonntagsZeitung» ebenfalls früh, dafür indirekt:

Typisch Tamedia, die wollen einem auch alles vermiesen. Scheint mal die Sonne, wird der fehlende Regen bemängelt – oder die hohen Preise bejammert.

Dann fordert Arthur Rutishauser den Skalp von Barbara Schmid-Federer. Institution Schweizerisches Rotes Kreuz, überfordert, nicht denkbar, dass sie sich noch halten könne. Mal schauen.

Dann kommen wir zu einem Höhepunkt für jeden Schweizer Leser. Das grosse Interview, der Hammer, die Themen, der Gesprächspartner, der Wahnsinn. Boris Herrmann, Nicolas Richter und Robert Rossmann vereinen die guten Kräfte, um den Eidgenossen ein Gespräch zu schenken. Nun sind die Drei im Sold der «Süddeutschen Zeitung» in München, und nicht mal dort interessiert brennend, was der deutsche «Oppositionsführer» (so würde man ihn in Deutschland allerdings nicht nennen) Friedrich Merz so zu sagen hat. Ob er den Geist Adenauers beschwören wolle, wird Merz einleitend gefragt. Wetten, dass kaum ein Schweizer Leser sich für die Antwort interessiert? Überblättern …

Dann weiss Bettina Weber sozusagen Intimes vom frischgebackenen und fehlgestarteten republikanischen Präsidentschaftskandidaten Ron DeSantis, inzwischen schon gerne DeSaster genannt: er höre «nur auf seine Frau». Wahnsinn, da kommt endlich mal einer ohne grossen Beraterstab aus. Oh, DeSantis hat einen grossen Beraterstab? Ach was.

Woran merkt man sonst, dass anscheinend schon Ende Mai das Sommerloch gähnt? Wenn im «Fokus» der Chef-Butler (eine Frau, darf man die heute in der SoZ noch Chef-Butler nennen? Wo bleibt die Genderpolizei? Weiss das Birrer, wieso hat Tobler nicht eingegriffen) des Dolder Grand interviewt wird. Auch hier war das grosse Interview mal eine Institution. ZACKBUM rätselt aber: Chef-Butlerin? Chefin-Butlerin? ChefIn-Butler*? Wo bleiben die Gender-Päpste und -Päpstinnen, wenn man sie mal braucht.

Und so nebenbei. Dieser Gender-Lapsus erinnert doch daran, dass es auch der SoZ scheissegal ist, dass eine leitende Mitarbeiterin über Jahre hinweg von einem Hassmob verfolgt wurde, angeführt von der hasserfüllten Kämpferin gegen Hass im Internet, haarklein aufgezeigt in einer mehrteiligen Serie über interne Chatprotokolle. Aber  Jolanda Spiess-Hegglin ist halt nicht in der SVP

Die Spargelsaison neigt sich so langsam dem Ende zu; höchste Zeit, die jährliche Sommerlochstory zu schreiben: «Wie viel Arbeit wirklich hinter dem Trendgemüse steckt». Hinter? Hm.

Dann will Rutishauser, das Bauernopfer auf dem Kriegspfad, auch noch den Skalp von Tidjane Thiam. Beziehungsweise an dessen Bonus: «Karin Keller-Sutter hat fünf gute Gründe, seinen Bonus zurückzufordern.» Wetten, dass sie es nicht tut?

Apropos Sommerloch im Mai: «Richtig essen für ein langes Leben», abgestaubter Stehsatz.

Eigentlich wollte ZACKBUM die erste Ausgabe unter neuer Leitung des «SonntagsBlick» genauer anschauen. Aber:

Es gibt Gähnreflexe, die fast in einer Kiefersperre enden.

Kaum hat man die überwunden, liest man, was Reza Rafi höchstpersönlich recherchiert hat: «Schweiz will Andrei Melnitschenko loswerden», behauptet er. Und will wissen: «Der Russe verbringe zu viel Zeit im Ausland und nicht an seinem gesetzlichen Wohnsitz, womit er die Bedingungen (für eine Niederlassung C, Red.) nicht mehr erfülle

Nun wird’s etwas peinlich, wenn man dem Chefredaktor des SoBli Nachhilfeunterricht in Faktenkenntnis erteilen muss. Melnitschenko steht auf der EU-Sanktionsliste, die von der Schweiz gehorsam übernommen wird. Seine Frau übrigens auch, obwohl EU-Bürgerin. Also ist ihm die Einreise in die Schweiz verwehrt.

Das ist nun tatsächlich ein kafkaeskes Problem. Ein Besitzer der Niederlassung C darf sich, auf Antrag, bis zu zwei Jahre am Stück im Ausland aufhalten. Allerdings sollte er danach wieder zurückkehren. Wie kann das nun Melnitschenko tun, der zwar als langjähriger Aufenthalter, Mieter und bedeutender Steuerzahler, der sich in der Schweiz nie etwas zu Schulden kommen liess und jegliche Nähe zu, geschweige denn Unterstützung von Putin bestreitet, dieser Vorschrift seiner Niederlassung entsprechen?

Das wäre eigentlich die interessante Frage gewesen. Aber Rafi ist nicht für interessante Fragen zuständig, sondern blödelt halt im Text vor sich hin. Man kann also konstatieren, dass er das Niveau seines Vorgängers problemlos tieferlegt. Unter die Relevanzschwelle, unter jede Schwelle. Unterirdisch.

*Nach Leserhinweis korrigiert …

Scherzfragen

Obwohl: eigentlich ist die Lage ernst. Und hoffnungslos …

Was ist der Unterschied zwischen der Credit Suisse und der «Republik»? Die CS hat einen Verwaltungsrat, und die Geschäftsleitung arbeitet gratis.

Was ist der Unterschied zwischen dem «Tages-Anzeiger» und randalierenden Idioten? Diese werfen mit Steinen, jene mit Buchstaben.

Was ist der Unterschied zwischen Patrizia Laeri und Sanija Ameti? Die eine drängt mit einer erfundenen Belästigung in die Medien, die andere mit erfundenen Hassmails.

Was ist der Unterschied zwischen Christian Dorer und Arthur Rutishauser? Beide sind degradiert und durch Frauen ersetzt worden. Aber der eine muss noch arbeiten.

Was ist der Unterschied zwischen dem Coninx-Clan und dem Wanner-Clan? Es gibt keinen. Ausser: ein Clan arbeitet inkognito.

Was ist der Unterschied zwischen Karin Keller-Sutter und Alain Berset? Eine von beiden färbt die Haare.

Was ist der Unterschied zwischen Axel Lehmann und Ulrich Körner? Einer bekommt Gehalt, der andere nicht. Aber die Leistung von Plisch und Plum ist gleich wertlos.

Was ist der Unterschied zwischen Ralph Hamers und Sergio Ermotti? Strubelfrisur ohne Krawatte, exakt gezogener Scheitel mit Krawatte.

Was ist der Unterschied zwischen der CS- und der UBS-Aktionärsversammlung? Colm Kelleher.

Was ist der Unterschied zwischen Eric Gujer und Raphaela Birrer? Da schweigt des Sängers Höflichkeit.