Wie tief runter geht’s eigentlich?
Ein Verlegerclan, der «Mein peinlichster Sexunfall» für sendefähig hält, hat auch mit «watson» keine Probleme. Aber man ist im Hause Wanner doch sehr schmerzfrei.
Vielleicht hilft der Rebensaft von den eigenen Weinbergen unterhalb des eigenen Schlosses, dass Wanners die unablässigen Versuche von «watson», die Latte noch tiefer zu legen, kommentarlos ertragen.
«watson»-Niveau wäre hier: ha, ha, Latte, tieferlegen, da kriegt einer keinen hoch, gröl. Ist jetzt etwas bösartig?
Ach was:
Die «watson»-Leserin mit dem fantasielos erfundenen Namen «Anouk» hat nämlich folgendes Problem: sie habe besoffen im Ausgang zugestimmt, dass ihr Freund auch mal Sex mit einer anderen haben dürfe. Oder wie «Anouk» das formuliert: «Weil ich besoffen JA gesagt habe, soll er mich jetzt also betrügen dürfen – ich hätte es schliesslich erlaubt – so seine Argumentation. Ich meine, hallo? Hackts?!»
Es hackt, stimmt da die genauso blödsinnig erfundene «Emma Amour» zu:
«Man kann es drehen, wie man will: Alkohol kann schon ein ausserordentlich grosser Wi***er sein. So wie in deinem Fall. Ich kann dir so gut nachfühlen. Mir hätte dieses «Suff-Gate» auch sehr gut passieren können.»
Wieso Konjunktiv, Pardon, Möglichkeitsform? Passiert in dieser Kolumne doch ständig und in aller Öffentlichkeit. Alle Sex-Ratgeberinnen von «Liebe Marta» abwärts rotieren jetzt in ihren Gräbern, wenn hier geraten wird: «Findet raus, ob es sich nur um eine Fantasie handelt oder ob er sich das so ganz ernsthaft wünscht.»
Wenn’s vorbei sein sollte, geht’s noch weiter
Ist damit die Peinlichkeit vorüber? Nein, nicht ganz: «Und was würdest du Anouk antworten? Und nun: Lustige Bilder von betrunkenen Menschen.»
Also liebe Familie Wanner, bei allem Verständnis dafür, dass Schloss, Weinberg und Lebensstil halt auch kosten: dafür wollt Ihr wirklich eine Subventionsmilliarde dem Steuerzahler aus der Tasche ziehen? Ach so, für «watson» würdet ihr nix kriegen, weil das eine Gratisgazette ist? Dafür denkt ihr doch daran, so eine Art Club einzuführen, damit es doch Batzeli gibt.
Schliesslich ginge auch die «Republik» eigentlich leer aus, da sie ja nicht abonniert werden kann, sondern jeden Trottel, der dafür Geld rausschmeissen will, gleich zum Verleger macht. Aber das konnte noch geflickt werden, also dürfte auch «watson» schon noch Steuerknete für solchen Schwachsinn kriegen.
Vorausgesetzt allerdings, das Referendum gegen die Unterstützung armer Multimillionäre kommt nicht durch.
Ach, diese Kolumne ist halt ein Ausrutscher? Nun ja, da hätten wir auch die Meldung «Britney Spears hat sich verlobt – und kann es nicht fassen». Wie äussert sich denn ihre Fassungslosigkeit? «I can’t fucking believe it.»
Gut, auch kein Stabhochsprung des Journalismus. Dafür hätten wir an diesem Zertifikats-Montag aber noch die Unterschiede zwischen vor Corona und heute «in 9 Grafiken». Gut, das ist sicherlich etwas anspruchsvoller:
Nein, das haben wir nicht selbst gezeichnet.
Drunter steht doch tatsächlich: «grafik: watson». Wenn’s nicht ironisch gemeint ist, ist’s völlig schmerzfrei.
Aber gibt’s denn kein Zipfelchen Qualitätsjournalismus, wenigstens eine Eigenleistung? Doch, allerdings:
Das war immerhin ein Rundblick ohne Beiträge von Philipp Löpfe oder Simone Meier. Aber wir wissen, wann wir aufgeben müssen.
Ihr solltet Euch was schämen.
Essen und Sex sind die elementare Grundvoraussetzung!
Essen dient dem Überleben und weiter existieren.
Der Sex dem Arterhalt, dazu warum nicht, auch noch mit beidem etwas Spass obendrauf.
Soweit so gut, daran etwas anrüchiges zu sehen ist daneben!
Kritisch bedenklich wird es, wenn sich der geistige Horizont nur NOCH auf diese beiden POSITIV oder NEGATIV behaftet, BESCHRÄNKT.
Das entspricht dann in etwa dem Geistigen Horizont der nächsten biologischen Verwandten den lieben Schimpansen.
Dürfte eher so sein dass Emma Amour, die Betty Bossi der Bescheuerten, selber etwas Süffiges zusammen bastelt und auch gleich die Antwort schreibt. Wichtig für WATSON dieser Unterleibsaufhänger, generiert die dringend notwendigen Kllicks!
War schon bei der Marta Emmenegger so; einziger Unterschied war das Internet in den Kinderschuhen.
Gemütliche Zeiten ohne click bait-Versuchung.